Die grosse Reise

Fragen, Probleme und Sorgen...
carlotta37
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Die grosse Reise

Beitrag von carlotta37 »

So, jetzt ist es fast soweit: Töchterchen fliegt nach Afrika!
Für uns alle ein riesiges Abentteuer und ich werde hier ein wenig berichten - und sei es nur, um meine eigenen Gedanken zu sortieren :?

Sie fliegt mit einem weinenden und einem lachenden Auge, morgen früh um 6 müssen wir aus dem Haus.
In den letzten Wochen hatten wir wieder einen sehr guten Kontakt zueinander und vieles ist klarer geworden. Bei allen Problemen, sowohl den alterbedingten in der Pubertät als auch denen, durch ihre spezielle Situation, spüre ich, dass die Nähe zwischen ihr und mir für uns beide sehr wichtig ist und alles einfacher macht. Manchmal ist es nicht ganz einfach, aufeinander zuzugehen, aber wenn es uns dann gelingt, haben wir auch endlich wieder viel Spass zusammen und lernen beide, uns gegenseitig zu akzeptieren. Mir macht's auf jeden Fall immer mehr Freude, eine so grosse Tochter zu haben und damit auch weibliche Verstärkung in der Familie :wink:

Die Reise war natürlich jetzt ein ständiges Thema und ich bin wirklich gespannt, wie sie diese Erfahrung verkraftet. Ich kenne ja das Land meines Ex-Mannes recht gut und weiss, in was für eine komplett andere Welt meine Tochter eintauchen wird.

Als ich das erste mal in Afrika war, war ich Anfang 20 und überwältigt. Jetzt bin ich fast ein wenig neidisch und andererseits drücke ich sömtliche Daumen, dass meine Grosse mit ihren noch nicht ganz 12 Jahren schon stabil und reif genug ist, diese neuen Erfahrungen nicht beängstigend zu finden, sondern ihr Abentteuer auch zu geniessen.

Was ich sehr deutliich erlebe, ist: je mehr Platz Afrika und ihr Papa in ihrem Leben haben dürfen, desto leichter kann sie ihren Alltag hier bei uns ebenfalls geniessen. Je näher ihr der Papa kommt, desto unkomplizierter wird ihr Verhältnis zu meinem Freund (es hat sich sehr gebessert!). Und schon das allein ist ein erster Erfolg dieser Reise, die doch erst morgen beginnt!

Jetzt kommt sie gleich und wir müssen fertig packen!

Wen es interessiert:
http://afrika.heim.at/Benin.htm
Da finden sich auch noch einige Links und Bilder hier: http://www.nairaland.com/nigeria/topic-38148.0.html
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

Liebe Carlotta,

Gute Reise deiner Grossen. Ich fiebere mit! Alles Gute!

Arabella
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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Anita

Beitrag von Anita »

wow - ich drücke euch BEIDEN die daumen für das kommende....wirklich eine grosse reise für alle ;)
morpheus2
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Beitrag von morpheus2 »

Liebe Carlotta,

toi, toi!

Mir geht gerade durch den Kopf: Lieben heisst auch begleitet loslassen...

Halte uns doch auf dem Laufenden bitte, ich fiebere mit.

liebe Grüsse Morpheus2
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Nin
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Beitrag von Nin »

Gerne flöge ich mit ihr (ich leide so furchtbar unter der Kälte).

Hoffentlich ist diese Reise wie ein Lichtstrahl in ihrem Leben!
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Da sagst Du was, morpheus: loslassen....
Und ja Nin, ich wäre auch gern dabei - fahre zwar gern Ski, aber war immer eher ein Typ für die Wärme und habe darunter in Afrika immer weniger gelitten als die meisten Europäer.

Töchterlein ist gelandet, mit viieel Verspätung. Ging schon heute früh in Zürich los, wegen starker Schneefälle in Paris. Sie war sehr aufgeregt, ein wenig ängstlich vor dem Flug.
Ich fühle mich ganz komisch und den Brüdern fehlt sie sehr. Der Kleine hat viel geweint heute nachmittag...Aber er geht nun auch morgen früh mit seiner Schweizer Oma in die Berge und kommt erst am 24. mittags wieder. Das wird ihn ablenken! Und ich sitze hier mit meinem Mittleren als Einzelkind und denke über das Leben nach :?

Irgendwie ist es ja nicht nur das Loslassen, sondern auch viele Erinnerungen an die eigene Kindheit/Jugend. Im Alter meiner Tochter habe ich mit meinen Eltern in den USA gelebt. Etwas später habe ich dann immer selbständiger die Welt entdeckt, bin viel gereist und habe auch an einigen Orten länger gelebt (auch in Afrika, aber in einem anderen Land, ausserdem war ich viel in Russland). Alle diese Orte sind irgendwie ein Stück Heimat geworden und mein ständiges Lebensgefühl etwa ab dem 12. Lebensjahr war Sehnsucht....Jetzt lebe ich als Deutsche in der Schweiz, habe halbafrikanische Kinder, einen Schweizer Partner und meine Kinder beginnen, die Welt zu entdecken....Ich habe immer noch Sehnsucht und beneide meine Tochter fast ein wenig um das, was noch vor ihr liegt: alle Möglichkeiten im Leben zu haben, zu entdecken und das eigene Umfeld zu erweitern.

Loslassen fällt mir leichter, wenn ich mich daran erinnere, dass ich immer meinen Kindern möglichst viel von der Welt zeigen wollte. Es ist nur schade, dass wir nicht öfter gemeinsam auf Entdeckungsreisen gehen können....
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Der 1. Weihnachtstag...und bevor ich morgen mit den zwei Jungs zu meiner Freundin nach Deutschland fahre, melde ich mich nochmal.

Mein "Einzelkind" und ich waren in der vergangenen Woche total krank, wurde also nichts aus den Skiausflügen und der Zeit mit meinem Partner auf die wir uns gefreut hatten. Sohn gehts inzwischen gut, aber ich kann mich nur knapp auf den Beinen halten. Hatte hoch Fieber und Husten und bin total schwach. Mein Jüngster hat seine Zeit in den Bergen genossen, immerhin!
Und meine Grosse ist bei ihrem Vater total enstpannt und glücklich. Sogar mit seiner Freundin kommt sie bestens zurecht, im Gegensatz zu ihrem Verhältnis zu meinem Partner hier....

Ich gebe zu, ich bin wahrscheinlich auch einfach so krank zur Zeit, dass ich mich schon deswegen deprimiert fühle. Irgendwie könnte ich heulen....fühle mich völlig unzulänglich und habe das Gefühl, ich kämpfe und strample mich ab, schaffe doch nie alles. Und der Vater in Afrika: kam, sah und siegte...mit Leichtigkeit...
Irgendwie ist da was dran, wenn man bedenkt, dass die gesamte Verantwortung für die Kinder bei mir liegt. Ich bin allein für den Alltag zuständig seit Jahren, für die Finanzen, für die Erziehung. Jetzt hat er grossartig dem Kind das Flugticket geschenkt und trägt sie drei Wochen auf Händen, Strand, Sonne, Meer (so wie ich ihn kenne, gelingt es ihm offensichtlich sehr gut, die beängstigenden Seiten Afrikas vor ihr zu verbergen - in einer Stadt wie Cotonou ist das durchaus möglich!). Dann kommt sie zurück und ich darf hier mit dem Alltag weitermachen.

Ja, es ist vielleicht hässlich, abver ich bin neidisch. Ich möchte auch mal die "Sonntage" mti meinen Kids geniessen, die Verantwortung wenigstens teilweise abgeben, einfach nur unbeschwert sein...
Statt dessen sitze ich hier, mitten im Chaos, weil mir immer noch jede Bewegung weh tut und ich nicht weiss, wie ich alles noch schaffen soll bis zur Abreise morgen. Bin gereizt und wenig weihnachtlich gestimmt. Mein Grosser ist abgehauen zu seinem Freund, mitsamt Concorde-Baukasten unterm Arm. Der Kleine übt Klavier - wie immer wenn er sich langweilt.
Die nächsten Tage werden sie mit den Jungs meiner Freundin jeden nur möglichen Blödsinn machen....das entlastet mich, aber....wirklich gemeinsam etwas unternehmen, erleben, werden wir nicht.
(Übrigens geht mir das oft so: alles versinkt in den Anforderungen des Alltags, darüber hinaus bin ich zu müde....So scheint die Aufteilung bei uns: das Paradies mit Papa und Mama...naja...die meckert, erzieht, diskutiert, jeden Tag, immer das gleiche....Ich weiss, ist nicht so, aber so sieht's doch aus in den Augen einer Pubertierenden! Mama, die Langweilige, so wie die will Töchterlein NIEEE leben. Papa, mit dem ist das Leben ein Abentteuer, der weiss, wie das WAHRE Leben ist, spannend, abwechslungsreich, sorgenfrei....).

Mein Freund ist in solchen Situationen keine Hilfe. Er hat imemr eine riesige Angst vor Ansteckung, leidet gleichzeitig immer furchtbar, wenn er mich dann als Konsequenz nicht sehen kann (gestern waren wir zusammen, aber nur wegen der Kids...). Er ist traurig und deprimierter als ich. Generell ist das ein Thema zwischen uns: er braucht wesentlich mehr Nähe als ich, besonders körperlich und ist irgendwie als kinderloser Mann nicht gewohnt, seine Wünsche anderen anzupassen in einer Partnerschaft. Zwar hat er da SEHR viel gelernt, aber gerade jetzt gehts mir damit nicht gut: er ist keine Hilfe, nicht mal eine moralische Unterstützung, ich muss IHN trösten, nicht umgekehrt....(naja, so hat eben jede Beziehung ihre Schattenseiten...).

Sorry, dass ich am 1. feiertag so eine miese Stimmung verbreite....
Wünsche Euch allen noch friedliche und schöne Ferientage!
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Der 1. Weihnachtstag...und bevor ich morgen mit den zwei Jungs zu meiner Freundin nach Deutschland fahre, melde ich mich nochmal.

Mein "Einzelkind" und ich waren in der vergangenen Woche total krank, wurde also nichts aus den Skiausflügen und der Zeit mit meinem Partner auf die wir uns gefreut hatten. Sohn gehts inzwischen gut, aber ich kann mich nur knapp auf den Beinen halten. Hatte hoch Fieber und Husten und bin total schwach. Mein Jüngster hat seine Zeit in den Bergen genossen, immerhin!
Und meine Grosse ist bei ihrem Vater total enstpannt und glücklich. Sogar mit seiner Freundin kommt sie bestens zurecht, im Gegensatz zu ihrem Verhältnis zu meinem Partner hier....

Ich gebe zu, ich bin wahrscheinlich auch einfach so krank zur Zeit, dass ich mich schon deswegen deprimiert fühle. Irgendwie könnte ich heulen....fühle mich völlig unzulänglich und habe das Gefühl, ich kämpfe und strample mich ab, schaffe doch nie alles. Und der Vater in Afrika: kam, sah und siegte...mit Leichtigkeit...
Irgendwie ist da was dran, wenn man bedenkt, dass die gesamte Verantwortung für die Kinder bei mir liegt. Ich bin allein für den Alltag zuständig seit Jahren, für die Finanzen, für die Erziehung. Jetzt hat er grossartig dem Kind das Flugticket geschenkt und trägt sie drei Wochen auf Händen, Strand, Sonne, Meer (so wie ich ihn kenne, gelingt es ihm offensichtlich sehr gut, die beängstigenden Seiten Afrikas vor ihr zu verbergen - in einer Stadt wie Cotonou ist das durchaus möglich!). Dann kommt sie zurück und ich darf hier mit dem Alltag weitermachen.

Ja, es ist vielleicht hässlich, abver ich bin neidisch. Ich möchte auch mal die "Sonntage" mti meinen Kids geniessen, die Verantwortung wenigstens teilweise abgeben, einfach nur unbeschwert sein...
Statt dessen sitze ich hier, mitten im Chaos, weil mir immer noch jede Bewegung weh tut und ich nicht weiss, wie ich alles noch schaffen soll bis zur Abreise morgen. Bin gereizt und wenig weihnachtlich gestimmt. Mein Grosser ist abgehauen zu seinem Freund, mitsamt Concorde-Baukasten unterm Arm. Der Kleine übt Klavier - wie immer wenn er sich langweilt.
Die nächsten Tage werden sie mit den Jungs meiner Freundin jeden nur möglichen Blödsinn machen....das entlastet mich, aber....wirklich gemeinsam etwas unternehmen, erleben, werden wir nicht.
(Übrigens geht mir das oft so: alles versinkt in den Anforderungen des Alltags, darüber hinaus bin ich zu müde....So scheint die Aufteilung bei uns: das Paradies mit Papa und Mama...naja...die meckert, erzieht, diskutiert, jeden Tag, immer das gleiche....Ich weiss, ist nicht so, aber so sieht's doch aus in den Augen einer Pubertierenden! Mama, die Langweilige, so wie die will Töchterlein NIEEE leben. Papa, mit dem ist das Leben ein Abentteuer, der weiss, wie das WAHRE Leben ist, spannend, abwechslungsreich, sorgenfrei....).

Mein Freund ist in solchen Situationen keine Hilfe. Er hat imemr eine riesige Angst vor Ansteckung, leidet gleichzeitig immer furchtbar, wenn er mich dann als Konsequenz nicht sehen kann (gestern waren wir zusammen, aber nur wegen der Kids...). Er ist traurig und deprimierter als ich. Generell ist das ein Thema zwischen uns: er braucht wesentlich mehr Nähe als ich, besonders körperlich und ist irgendwie als kinderloser Mann nicht gewohnt, seine Wünsche anderen anzupassen in einer Partnerschaft. Zwar hat er da SEHR viel gelernt, aber gerade jetzt gehts mir damit nicht gut: er ist keine Hilfe, nicht mal eine moralische Unterstützung, ich muss IHN trösten, nicht umgekehrt....(naja, so hat eben jede Beziehung ihre Schattenseiten...).

Sorry, dass ich am 1. feiertag so eine miese Stimmung verbreite....
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

Oh, liebe Carlotta, das tut mir Leid für dich! Wenn man krank und schwach ist, dann sieht sowieso alles hoffnungsloser aus.

Also ich möchte dir einfach einmal sagen, weshalb ich DICH bewundere:

- Du ziehst ohne jede Unterstützung des Kindsvaters drei Kinder auf.
- Du erhältst keine Alimente
- Du arbeitetest noch nebenher.
- Trotz schlimmstem Burnout hieltest du den ganzen Laden am Laufen.
- Deine Kinder entwickeln sich prächtig.

Der Beweis:
Ich bin stolz auf uns, wie wir mit meiner kleinen "Hexe" umgehen können und wie diese zum wirklich grossen Mädchen wird: auf ihrem Nachttisch stehen drei Bildchen - eines von unserer alten Katze, ein Hochzeitsphoto von Mama und Papa und eine Karte, die mein Freund ihr geschenkt hat. Ich spüre, wie viel sich in ihr bewegt und wie sie langsam aus ihrem Hexenhäuschen kommt und Freude an ihrem Leben hat, so wie es ist.
Es ist so einfach für deinen Ex und seine Partnerin, deiner Tochter ein wunderbares Leben vorzuspielen. Zwei Wochen lang, hält man das problemlos durch. Dass sie das Ideal für ihr Leben ausgerechnet bei deinem Ex findet, das tut weh. Das verstehe ich und ich wäre mindestens genauso eifersüchtig wie du. Es ist einfach, zwei Wochen lang den Altar, den deine Tochter ihm errichtet hat aufrecht zu erhalten.

Mit Abstand gesehen denke ich: Deine Tochter ist in einem Alter in dem man gerne vorbehaltlos von irgendwelchen Dingen schwärmt: sei es die Lieblingsgruppe, der Lieblingslehrer, der Kellner im Hotel in den Ferien. Sie alle verkörpern ein Leben, nach dem man sich sehnt. Das ist in der Pubertät natürlich. Man muss sich ja langsam Gedanken machen, wie man später leben möchte! Das heisst nicht, dass man diese Träume später in die Tat umsetzt. Aber sie helfen, sich von der Mutter abzugrenzen. Und du hast den undankbaren, aber enorm wichtigen Job, dauernd diese Grenzen zu geben und damit deiner Tochter Halt, bzw. Rückhalt für diese Entwichklung zu geben.
Ich weiss auch noch, wie ich das Elternhaus meiner Freundin immer als wesentlich besser angesehen habe als das meine. Das hat meine Mutter auch frustriert - wäre es das Haus ihres Ex-Mannes gewesen, wäre sie wahrscheinlich richtig eifersüchtig gewesen.

Irgendwie musst du dich - bedingt durch diese Reise deiner Tochter und deine Familienkonstellation - wesentlich früher mit dem Loslassen deiner Tochter befassen. Ich bin sicher, dass du auch das schaffst. Und früher oder später mit einer ganz tollen Beziehung zu deiner Tochter belohnt wirst.

Herzliche Grüsse
Besserungswünsche
und weiterhin mitfiebern

von

Arabella
Zuletzt geändert von Arabella am 26.12.2009 23:19, insgesamt 1-mal geändert.
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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morpheus2
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Beitrag von morpheus2 »

liebe Carlotta,

so ein Erlebnis hatte ich diese Weihnachten wieder einmal.-

Wir haben diese Weihnachten zusammen gefeiert. Ich schreib jetzt nicht auf, was die Kids alles vom Papa bekommen haben. Meine Geschenke standen da recht im Schatten.
und doch, wenn ich sehe wie die 3 ab den 2kleinen Geschenken von mir Freude hatten, gönne ich ihnen die grossen, teuer vom Papa.

Bei uns ist/war s schon ein Stückweit auch so und ich denke das wird sich noch verstärken.
Bei uns wird nach meinem Auszug mit den Kids so sein, dass ich mit 4Personen grad mal bisschen mehr habe, als der Papa für sich.
ABER, es wird gehen und Nähe, Werte und Zeit hat mit Geld nichts zu tun.

lg Morpheus2
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Da bin ich wieder, nach einer Woche Ruhrpott....schon eine trostlose Gegend, mich schaudert es wirklich bei der Vorstellung, dort zu leben. Wie gut haben wir es hier!
Aber die Jungs haben sich bestens amüsiert....und meine Freundin und ich hatten es gemeinsam auch schön!

Töchterlein geniesst noch immer Afrika.
Morpheus, auf die Finanzen bezog sich mein Beitrag eigentlich nicht. Aber ich empfinde tatsächlich immer noch Eifersucht - obwohl inzwischen ist es mehr Trauer. Ich habe einfach das Gefühl, dass meine Kinder mein "Sonntagsgesicht" fast nie erleben können. Die witzige, lockere, spontane Person, die ich auch sein kann, die versinkt total in den Belastungen des Alltags. Papa dagegen hat für meine Grosse kein "Alltagsgesicht", ihn kennt sie nur in Feiertagslaune....
Ich weiss gar nicht, ob das wirklich so viel mit Loslassen zu tun hat.
Arabella, Du hast natürlich recht, in der Pubertät neigen die Mädels zu Schwärmereien, ich erinnere mich deutliich, ich war selber auch nicht besser. Und man sieht die Welt gern in schwarz/weiss, die Grautöne fehlen. Verständnis dafür kann sie wohl erst später entwickeln. Und wie Du sagst: bis dahin darf ich helfen, die Grenzen festzulegen. Undankbar ist gar kein Ausdruck :roll:

Aber das nützt ja nun alles nichts....Ich habe ein wenig in mich hinein gehorcht und festgestellt, dass ich schon wieder viel zu sehr im Stress versinke. Ein Grossteil davon ist hausgemacht, ich grenze mich z.B. gegen Ansprüche von aussen zu schlecht ab (wer immer hier klingelt, ist willkommen und tagsüber ist es der reinste Taubenschlag - schön, aber etwas zu viel zur Zeit...). Dabei ist mein Bedürfnis, den Alltag mit meinen Kindern besser zu organisieren, damit uns dann wiederum mehr Zeit bleibt, die wir gemeinsam geniessen können.

Und ich möchte in diesem Jahr unbedingt mehr Zeit mit einzelnen meiner Kids verbringen, auch eine Möglichkeit, einmal unbeschwert zu sein und den Kindern eine andere Seite von mir zu zeigen. Organisieren kann ich das schon, habe nur bisher die Eifersucht der drei untereinander gescheut und hatte immer ein schlechtes Gewissen oder Angst davor, dass einer zu kurz kommt....

Wisst Ihr, was komisch ist? Ich kann gut loslassen, wenn meine Kinder gehen. Will mein Kleinster z.B. zu seiner Schweizer Oma und bleibt dort mehrere Tage, fällt es mir gar nicht schwer, ihn gehen zu lassen. Ich freue mich für ihn. Auch die Entscheidung, meine Grosse für diese 3 Wochen zum Papa zu lassen, fiel schnell und auch wenn es ungewohnt ist, geht es mir mit der Trennung an sich gut. Was ich aber überhaupt GAR NICHT kann (obwohl ich mich gelegentlich dazu zwinge, ist aber immer sehr heikel....): selber weggehen und die Kinder zurücklassen. Sie unterbringen, um selber ein Wochenende wegzufahren. Oder gar eine ganze Woche. Da geht es mir jedes mal vorher hundeelend und ich muss sehr bewusst mit diesen Situationen umgehen, damit es für mich kein Desaster wird.
Kennt Ihr sowas? Würde mich mal interessieren!

In einer Woche kommt die junge Dame wieder und dann werde ich sicher berichten, was ich von ihr höre. Ich bin sehr gespannt und hoffe, sie kann ein wenig positive Energie auch mit in ihren Alltag bringen!
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

Hoi Carlotta,

Schön, wieder von dir zu hören! Das hab ich gar nicht mitgekriegt, dass sie drei Wochen dort ist. Das ist aber lange! Ich denke, da wird sie auch mit gewissen Schattenseiten konfrontiert werden.

Ich bin auch schon gespannt, wenn sie zurückkommt.

Zum Zurücklassen der Kinder: Als ich vor zwei Jahren zwei Wochen alleine wegging. Da fiel mir das recht leicht. Erst als ich bei meiner Rückkehr spürte, wie sehr mich meine Prinzessin vermisst hatte, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Und es tut mir jetzt noch weh, wenn ich wieder daran denke. Aber ich habe es damals soooooo für mich gebraucht.....

Herzlich

Arabella
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Ruhrpott: na ja, kann ich verstehen, dass es Dir bei uns besser gefällt... :D

Auch ich stehe vor dem Entscheid mal eine Woche für mich zu beanspruchen. Kann noch nicht richtig ja dazu sagen... Die Kinder gehen lassen, das ist wohl kein Problem.

Mal sehen, wie ich es packe...

Carlotta: schön wie Du loslassen kannst. Bin gespannt, was Deine Tochter alles zu berichten hat.

Beste Grüsse
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
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Nin
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Beitrag von Nin »

Carlotta, ich hab zehn Jahre im Ruhrpott gelebt... dann endlich war ich erwachsen und konnte auswandern...

Kinder loslassen: ich fühle mich nicht dazu berechtigt, denn schliesslich habe ich ja doch immer wieder Zeit ohne sie...

Wann kommt deine Tochter zurück?
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Aha, Delphia und Nin, dann versteht Ihr mich ja :wink:

Samstag früh hole ich das Mädel vom Flughafen ab, sie ist die ganze Nacht unterwegs. Hoffentlich gibt es nicht wieder so ein Wetterchaos wie beim Hinflug...

Sie hat dort übrigens genau die zwei Dinge nicht, ohne die es sich auch hier hervorragend mit ihr leben lässt, Arabella: Pflichten und Geschwister....Das meiste Theater hier entsteht durch Streitereien unter den drei Geschwistern und weil es immer ein riesiger Kampf ist, bis mal jemand mit anpackt, wenn Arbeit winkt (ich überlege übrigens gerade, ob ich den Saustall von Zimmer aufräume, den sie hinterlassen hat oder ob ich sie gerade so da wieder einziehen lasse....). Naja, und mein Freund ist auch schön weit weg....

Gerade hatte ich wieder so eine Art Auseinandersetzung mit meinem Freund: er wünscht sich, dass ich ihn im nächsten Sommer wieder für eine Woche begleite, wenn er im Ausland arbeitet. Ich fühle mich überfordert. Es ist eine Sache, mit ihm Urlaub in Italien oder Frankreich zu machen und etwas ganz anderes, ihm in die arabische Welt zu folgen und dort dann tageweise allein zu sitzen wenn er arbeiten muss. Ich habe das zwar bereits gemacht und es war auch ein faszinierendes Erlebnis und dazu wunderschön, diese Welt mit ihm zusammen zu entdecken, aber seit meinem burnout kann ich sowas nicht mehr....Für ihn ist es immer eine grosse Enttäuschung.
Das ist tatsächliich ein Thema für mich: ich kann die Kinder gehen lassen, aber ich selber kann nicht gehen....Für die Partnerschaft ist das nicht einfach!

Also, ich werde dann berichten, wenn meine Tochter wieder gelandet ist....
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