Schön und gut

Alles rund um die Partnerschaft
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Nin
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Registriert: 12.11.2006 23:03

Schön und gut

Beitrag von Nin »

Wir alle haben viel auf dem Hut, viel zu tun und oft auch viele Sorgen.

Aber wir alle - so hoffe ich es zumindest haben auch schöne Momente, in denen wir unsere Partnerschaften geniessen, auf unsere Kinder oder Stiefkinder stolz sind, Glücksmomente.

Wir klagen viel - auch ich, immer wieder, und ich dachte mir neulich ,dass es jetzt, kurz vor Weihnachten doch auch mal Zeit wäre, sich des Positiven zu besinnen...

Ich denke an solche Momente, wie den Elternabend meines Jüngeren: er wollte, dass ich in sein Deutschheft gucke und da stand: Ich habe zwei Brüder und eine Schwester - das schliesst die Stiefgeschwister ein... Ich denke an die Dienstagabende, wenn ich müde vom Fahren nach Hause komme, weil ich die Kinder zu ihrem Papa gebracht habe und Stau in der Stadt war, und ich mache die Tür auf, und das Haus duftet schon nach Abendessen, was mein Schatz mir gemacht hat, ich muss mich nur setzen...

Ich denke an meine Stieftochter, die meinem Sohn einen Handschuh von seinem Escaladekostüm (ein Genfer Fest) repariert hat. Oder meinen Stiefsohn, der, so muffelig er sein kann, am letzten Wochenende roten Entencurry gemacht hat.

Ich denke daran, dass ich einen Parnter habe, der mich morgens wach küsst und tagsüber nachfragt, wenn ich Kopfschmerzen hatte, der meinen Stundenplan kennt und meine Kekse isst, und meine Familie zu Weihnachten bekochen wird.

Ich denke an die Herbstferien, wenn wir alle gemeinsam durch die Thermalwasserrutsche gleiten.

Ich möchte nicht vergessen, was schön und gut in meinem Leben ist.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
carlotta37
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Registriert: 29.10.2007 15:45

Beitrag von carlotta37 »

Liebe Nin,
das ist ein schöner Beitrag!
Ich melde mich zur Zeit auf viele Themen nicht zu Wort, weil für mich dieses Jahr im Ganzen eher mehr von den positiven Erinnerungen birgt und es insgesamt aufwärts geht für mich/uns.

Und ich kann Deine Liste für mich fortsetzen: ich bin dankbar und glücklich, dass ich einen Partner habe, der mich liebt, der mich versteht, mit dem ich über alles reden kann. Der mir einen Adventskalender bastelt, in seiner neuen Wohnung auch die Kinder nicht vergessen hat und sie mit einer Schublade mit Spielen und Lego für dort überrascht hat.

Ich erinnere mich gern an unsere gemeinsamen Urlaube und freue mich auf die nächsten!

Ich bin stolz auf uns, wie wir mit meiner kleinen "Hexe" umgehen können und wie diese zum wirklich grossen Mädchen wird: auf ihrem Nachttisch stehen drei Bildchen - eines von unserer alten Katze, ein Hochzeitsphoto von Mama und Papa und eine Karte, die mein Freund ihr geschenkt hat. Ich spüre, wie viel sich in ihr bewegt und wie sie langsam aus ihrem Hexenhäuschen kommt und Freude an ihrem Leben hat, so wie es ist.

Und meine Jungs, die so viel Energie haben, so offen sind und positiv, der Kleine der aufzählt: unsere Familie das sind Mama, Papa, die Geschwister, Oma, Opa, F. - Mamas Freund, B. - die Schweizer "Ersatzoma", D. mit ihren Kindern (Patin und meine beste Freundin aus DE), unsere Katzen usw.. Aber mit denen sind wir nicht mit allen verwandt? Ist doch egal, sagt er, wir haben sie aber lieb!
Patchwork, egal in welchen Kombinationen, kann doch soo schön sein und das Leben so reich machen!

Wünsche Euch allen ein frohes Weihnachtsfest und dass für die, denen es nicht so gut geht, auch ein paar Lichtlein leuchten.... :D
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Delphia
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Registriert: 17.07.2006 11:43

Beitrag von Delphia »

Liebe Nin

So ein schöner Beitrag! Vielen Dank dafür.

Der Alltag ist sicher nicht nur von Problemen geprägt... In diesem Forum können wir aber unsere Sorgen, Ängste, Probleme, Herausforderung oder wie sich diese alle nennen mögen, mitteilen, ohne zu befürchten, schon wieder einen Krach im Haus zu haben.

Jede und jeder von uns hat Freundinnen, Freunde, die uns zuhören können, aber der richtige Austausch findet für diese Herausforderungen mit Gleichgesinnten statt.

Ich besinne mich auf die schönen Momenten in unserer Familie:

Die Freude, als unsere Älteste angefangen hat aufzublühen, weil sie das nun richtige Studium für sich gefunden hat.
Die Freude, die unsere Zweite verspürte, als sie das positive Ergebnis ihrer bestandenen Maturaprüfung vernommen hat.
Die Freude, als unsere Dritte sich entschieden hat, das Austauschjahr vom Gymnasium im Welschland zu absolvieren.
Die Freude, als unsere Vierte, freiwillig im Haushalt mitgeholfen hat.
Die Freude, als unser Jüngster, eine gute Note für seinen hart erarbeiteten 15-minütigen Vortrag erhalten hat.

Das sind "materielle" Freuden. Die emotionalen Freuden ragen bei weitem überaus. Um nur einige zu nennen: Positive Ausstrahlung, die von innen kommt, Beginn einer Loslösung von Zuhause, klar und deutlich zu seiner Meinung stehen, Zurückkommen in die Familie, der "Familienintegrator". Dies sind einige der Freuden, die unsere Kinder uns gegeben haben.

Dann kommt noch mein - ganz einfach - lieber Ehemann! Er könnte keiner Fliege etwas antun. Die Stunden der Zweisamkeit sind sehr schön und ich bin dankbar, dass ich ihm helfen kann. Ich liebe ihn ganz einfach.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ganz schöne Feiertage und bis bald
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
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Arabella
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Beiträge: 255
Registriert: 22.10.2008 09:50

Beitrag von Arabella »

Oh, danke NIN für deine schöne Idee!

Auch bei uns gab es viele Freudenmomente:

- Als die Ex die Klage nicht weiterzog und damit die ganze Gerichtssache im Herbst endlich abgeschlossen war, die uns ein Jahr lang viel Aerger gebracht hat und die Kinder in eine Ungewissheit gestürzt hat.

- Dass ich mich als Stiefmutter wieder entspannen konnte und nicht mehr jedes Wort auf die Goldwaage legen muss.

- Zu spüren, wie die Kinder über diesen Abschluss nicht enttäuscht sind. Sie waren eher froh zu wissen, dass sie weiterhin hier bei meinem Mann und mir zu Hause sind.

-Wenn der Mittlere die Zweitjüngste auf dem Schulweg beschützt, weil ihr gedroht wurde.

- Als die Grosse die Gymiprüfung und die Probezeit bestanden hatte. Die irgendwie kollegiale und doch auf Liebe beruhende Beziehung zu ihr zu spüren.

- Als der Lehrer endlich auf das Mathetalent unseres zweitältesten aufmerksam wurde und nun zum erstenmal in seiner Karriere einem Schüler eine 6 im Zeugnis gibt. Er war so glücklich und stolz darauf. Er ist sonst eher introvertiert.

- Dass ich meiner Grossen einen Pickel ausdrücken durfte.

- Dass mein Mann und ich praktisch immer (kräftig) am gleichen Strick ziehen.

- Dass auch meine Stiefkinder am nächsten Tag fragen, ob es mir besser geht, wenn ich mal mit Kopfweh um 18h ins Bett verschwunden bin.

- Zu wissen, dass es für mich das grösste Glück war, meinen Mann zu finden, der jede Fliege killt, die uns etwas zu Leide tun will. *zwinker zu Delphia*

-Dass es für mich das Glücklichste ist, mit allen fünf Kindern und meinem Mann um unseren grossen runden Familientisch zu sitzen, in die Runde zu blicken und zu spüren, dass es allen hier wohl ist.

Arabella
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
Meine Beiträge unterliegen dem Copyright.
val
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Beitrag von val »

Liebe Nin

Das ist eine wunderbare Idee, die Du hattest.

Für mich gibt es in diesem Jahr eigentlich ein ganz gewaltiges Ereignis, das quasi alles andere überstrahlt:

Dass meine Jungs verstanden haben, dass ihre Schwester anders ist und anders bleiben wird. Für immer. Dass für sie andere Regeln gelten und sich daran nichts ändern wird.

Dass es zwei Wege gibt, damit umzugehen: Entweder sich dauernd darüber aufzuregen und ihre Schwester dafür zu piesaken oder es zu akzeptieren wie es ist und ihre Schwester zu nehmen so wie sie ist.

Denn sie ist ein ganz wunderbarer kleiner Mensch, der sich nach Kräften und Tag für Tag bemüht, diesem verwirrenden Leben seine Frau zu stellen.

Und sie hat zwei ganz grossartige grosse Brüder.

Liebe Grüsse
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
Never ever give up
morpheus2
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Registriert: 14.12.2009 16:15

Beitrag von morpheus2 »

hallo zusammen,

ein wunderbares Thema:

ein bewegtes Jahr neigt sich zu Ende. Es warten ganz viele neue Herausforderungen auf mich/uns.
Nach mehreren ganz schweren Monate. Ist jetzt die Phase der Veränderung eingetreten. Es herrscht einvernehmliche Ruhe.

me: dieses Jahr fand ich die Energie mich und meine Bedürfnisse zu spüren, anzunehmen und beginnen dafür einzustehen.
Ich habe eine Arbeit gefunden und empfinde mich wieder als vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft.
Den Mut mich erneut in meinem Leben für meinen Weg zu entscheiden und vertrauen in mein Umfeld zuhaben, dass sie mich als Mensch mit meinen Wünschen und Lebensvorstellung annehmen und begleiten.
Das ich die Stärke und Grösse besitze, den Vater der Kleinen als solchen anzunehmen. Im die Zeit zu lassen mit der neuen Lebensform umzugehen und ihn als vollwertige wichtige Bezugsperson der Kinder am Leben teilhaben zu lassen.


meine Kids:
meine Grosse: mit ihrer Gabe anzunehmen, für sie einzustehen und ihr die emotionale Nähe zu geben die sie braucht. Sie hat einen riesen Entwicklungsschritt gemacht. Die Agression, der Frust und die Wut über das Leben und wie es läuft ist weg. Mit Humor, guten Worten und Taten nimmt sie Anteil und bringt sich ein.

meine Kleinen: beide sind Team-Player und zeigen mit ihren bombastischen Fortschritten, dass sie sich im Leben wohlfühlen. Ich bin sehr dankbar, dass sie die Veränderungen der vergangen Monate und der zukünftigen Monate so positiv mitgehen und mithelfen. Akzeptanz der Tamu, der bereits veränderten Lebenssituation und nun die kommende Veränderung der Lebenform.

Die Ehefrau Morpheus, die Mutter Morpheus und die Frau Morpheus hat 2Jahre lang gekämpft, gehofft, gezweifelt und tausende von Tränen vergossen. Doch nicht nur sie ist diesen Weg gegangen. Auch der morpheusche Mann und die morpheuschen Kinder sind diesen Weg mitgegangen.
Nun wählen wir einen anderen Weg.
Alle miteinander und doch jeder für sich.
Es wird nochmal s Kraft, Verständnis und Tränen kosten.
Doch bereits jetzt, wo wir uns das eingestanden haben, können wir auch wieder etwas miteinander lachen, uns ab dem gemeinsamen wunderbaren freuen das wir für immer gemeinsam haben: unsere Kinder.

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge, werde ich diesem Jahr "Adieu" sagen.

Meinem "Lebensbuch" ein neues mitbestimmendes Kapitel beginnen und meiner Lebenskerze sagen: Dein Licht hat mich bis jetzt geführt, führ mich weiter und gib mir weiter Kraft und Mut für mich und meine Art einzustehen. Lass mich nicht hart und unfair werden, sondern weiterhin, egal was geschieht es anzunehmen und meine positive Art zu leben.

Eure Morpheus2
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Arabella
Stammgast
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Beiträge: 255
Registriert: 22.10.2008 09:50

Beitrag von Arabella »

Alle diese Einträge und besonders Deiner, Morpheus, haben mich sehr berührt, gerührt und bewegt. Danke an Euch alle in diesem Forum, dass ihr diese warmherzige Gemeinschaft unter Patchworkerinnen ermöglicht.

Arabella
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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Nin
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Beiträge: 1009
Registriert: 12.11.2006 23:03

Beitrag von Nin »

Liebe Morpheus,

auch ich lese deinen Beitrag mit einem weinenden und einem lachenden Auge: weinend, weil ich es mir immer wünschen würde, dass die Liebe ewig dauert und alles schafft. Und lachend, weil du ein wunderbarer Mensch ist, und ich dich (wenn auch nur virtuell) kennen darf.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Edward
Beiträge: 17
Registriert: 13.12.2009 00:04

Beitrag von Edward »

Hallo,
obwohl dieses Jahr für mich und meine Patchworkfamilie in einem kompletten Schwebezustand sich zum Ende neigt, bin ich doch sehr sehr Dankbar über die viele Liebe die mir von all den Kindern entgegengebracht worden ist.
Ich weiß noch wie ich den ersten Tag am neuen Frühstückstisch gesessen habe und mich neue fremde 4 Kinder mit großen Augen gemustert haben.
Ich habe nur gedacht Scheiße wie willst du das nur schaffen.
Eines der Kinder wird bestimmt dein Feind und du wirst die Hölle erleben.
Doch es kam ganz anders. Nicht ich habe die Kinder bei der Hand genommen, nein die Kinder haben mich geführt, besonders die 17 Jährige große Tochter hat mir die Familienstruktur erklärt und mir geholfen vieles mit Humor zu nehmen.
Da wurde schon einmal am Tisch geröpst oder der Hond schleckte mir unter dem Tisch mein Bein ab, als ich gemerkt habe dass es nicht meine Partnerin war, war ich doch noch verwirrter.
Ich habe immer versucht Staunend jeden Tag in diesem neuen Microkosmos zu verfolgen und es ist das schönste Abenteuer meines Lebens geworden und mir ist von allen Menschen in der neuen Familie (ja auch vom Hund und Hasen, Regenwürmern und anderem Kleingetier) soviel liebe und freude geschenkt worden dass ich das gar nicht zurückzahlen kann.
Ein richtiges Weihnachtswunder...
Gruß
Edward
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