18-jährige, die nicht weiss, was sie will

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Delphia
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Beitrag von Delphia »

:lol: :lol: :lol:
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Will nur kurz Frust los werden.... ;-)

Letzten Freitag Morgen vor einer Woche teilt junge Dame ihrem Vater mit, dass sie von ihrer Reise (mit dem Flugzeug zu ihrem Freund) am Mittwoch Abend zurückkommt. Konkret: 3 Tage fehlt sie an den Vorlesungen. Tja...

Letzten Freitag Abend (war glaub ich Vollmond???) hat sie, als ich nicht da war, ein Riesentheater bei ihrem Vater gemacht, weil das WLAN bei uns nachts nicht läuft. Vorgeschichte: Wir haben WLAN erst seit kurzem, damit alle ins Internet können auch von ihren Zimmern aus und nicht nur beim Hauptanschluss im Keller. Junge Dame möchte nachts am PC im Internet "arbeiten", dafür schläft sie tagsüber, wenn sie keine Vorlesungen hat.

Ich war gegen WLAN und bin aber entgegengekommen, dass wir das installieren. Nachts möchte ich aber schlafen können. Eine Begründung brauche ich dazu nicht. Basta!

Sie hat ihren Vater derart unter Druck gesetzt. Ich glaube, bald ist er reif, um zu handeln.

Ach ja übrigens heute hat sie lediglich zwei Stunden Vorlesungen gehabt, war mittags zu Hause und ist ins Bett gegangen, um zu schlafen...

Bleibe aber ganz cool.... Wenn junge Dame soviel Zeit hat, "Kurzferien" zu machen anstelle ihre Vorlesungen zu besuchen, kann sie doch von nun an auch ihre Wäsche selber waschen, denke ich mir.

;-)
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Richtig, Delphia!
Ich denke ganz einfach: wenn eine Studentin zuhause wohnt, ist sie dennoch für ihr Leben weitgehend selbst verantwortlich. Ob und wann sie Vorlesungen hat, diese besucht oder schwänzt....das würde ich ihr Problem sein lassen. ABER: da der Papa das Studium wohl finanziert, kann man eines verlangen: Rechenschaft ablegen am Ende des Semesters. D.h. sich alle Leistungsnachweise und Prüfungsergebnisse zeigen lassen, am besten gleich mit dem dazugehörigen Studienplan, damit man weiss, was sie gemacht hat und was sie hätte machen sollen.... :wink: Und davon kann man dann sehr gut die weitere Finanzierung und den "Service" zuhause abhängig machen!
Das Geld von Papa kann man auch als den "Lohn" betrachten für ihren Job: das Studium. Wenn sie sich ein bequemes Leben macht, statt zu arbeiten, wird der Lohn eben gekürzt.

Und der Service zuhause: den würde ich eh einschränken in dem Alter....

Ich meine nur: tägliche Kontrolle und Einmischung ist da nichts mehr, aber ganz klare Bedingungen schon!!! Im Rahmen dieser darf sie sich dann selbst organisieren.....und es spielt dann tatsächlich keine Rolle, ob Euch ihre Organisation gefällt oder nicht.
Würde ich aus dem Bauch heraus mal so vorschlagen.....
aisha

Beitrag von aisha »

Delphia, ab einem gewissen Alter MUSS man den Service einschränken, und wenn nichts retour kommt sowieso.
ich habe mich nun jahrelang geärgert über die unverschämten Wäscheberge meiner Stieftochter. sie hat am Schluss bis 4x täglich Slips und Socken gewechselt!!!!!!!! Bilanz nach einer Woche: 7 Paar Jeans, 15 T- Shirts, 19 Paar Socken und 16 Slips und 4 Wollpullover!!!!!!!!!!!!!! gewisse Dinge wurden 2 Stunden im Ausgang getragen. ich habe mal eine Weile Buch geführt über ihren Wäscheverbrauch und dies dann meinem Freund unter die Nase gehalten.
Er fand es sofort in Ordnung, dass die junge Dame selber wäscht.
Und es war selbstverständlich das ich diesen Service geboten habe.
Bis mir der Kragen geplatzt ist, und seither wäscht das Fräulein selber. Es herrscht zwar Dauerchaos in der Waschküche, aber ich muss darüber hinwegsehen.
Und weisst du was Delphia? Ihr Wäschekonsum ist unterdessen auf ein fast erträgliches Mass gesunken!
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Beitrag von Delphia »

Liebe Aisha

Ja, Du hast so Recht. Jedoch mache ich auch mal etwas gerne für sie, wenn sie sich für die Allgemeinheit in diesem Haus einsetzt.

Tja, aber diese Woche hat sie am Montag 1,5 Stunden Vorlesungen gehabt, der Rest ist wohl ausgefallen. Vorgestern war ein normaler Tag: 6 Stunden Vorlesungen. Gestern hat sie den Tag zu Hause verbracht, an dem Tag finden für sie keine Vorlesungen statt in diesem Semester. Heute hat sie eine Kontrolle beim Arzt!!! Kontrollen sind bei uns an Randstunden oder an freien Tagen anzusetzen. Der Arzt hat übrigens am Mittwoch Sprechstunde. Die Kontrolle wurde vor längerer Zeit abgemacht. Zudem ist sie diese Woche sehr frech zu mir gewesen. Gestern Mittag hat sie mich über die heutige Kontrolle informiert, dabei haben wir eine Küchenagenda, in welcher jeder/jede seine/ihre Termine einträgt. Sie hatte den Termin "selbstverständlich" nicht eingetragen.

Diese Woche wird der Service meinerseits eingeschränkt => Wäsche wird nicht von mir gewaschen.

Wow! Die Reaktion!!!
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Ria
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Beitrag von Ria »

Liebe Delphia
Delphia hat geschrieben:Jedoch mache ich auch mal etwas gerne für sie, wenn sie sich für die Allgemeinheit in diesem Haus einsetzt.
Das verstehe ich gut, aber das ist leider Wunschdenken. Das wäre ein Geben und Nehmen. Wenn sie aber nicht gibt, weshalb soll sie dann nehmen? Nicht als Strafe sondern als Konsequenz.
Was macht es Dir so schwer, von Deinen Vorstellungen abzuweichen? Mit Deiner Haltung machst Du Dich von ihr abhängig und Dir selber das Leben schwer.
Delphia hat geschrieben:Diese Woche wird der Service meinerseits eingeschränkt => Wäsche wird nicht von mir gewaschen.
Das hört sich nach Strafe oder Kampf an, und da gibt es nur Verlierer :cry:
Alternative: Eine klare Kommunikation darüber, was Du konkret von ihr erwartest, damit Du ihre Wäsche machst. Und sonst halt nicht. Ohne viele Gefühle.
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Ria

Ich habe mich wohl nicht klar ausgedruckt.

Was ich von ihr erwarte, das weiss sie ja. Und ich bin der Meinung, dass wenn jemand guten Willen zeigt und etwas macht, dass es auch durchaus belohnt werden darf. Dass die Jugendlichen bei uns im Haus keine feste Aufgaben haben, damit habe ich mich abgefunden. Das ist nicht das Problem. Wenn sie von meinen Dienstleistungen profitieren will, ist es mir wichtig, dass ich als vollwertiges Mitglied dieser Familie respektiert werde. Ansonsten vollbringe ich diese Dienstleistung halt nicht mehr.

Zudem hat sie heute gesagt, sie hätte gestern Morgen ihren Vater informiert, der weiss aber nichts von dieser Kontrolle, die sie wohl doch erst gestern gemacht haben will.

Für mich heisst dies nicht Machtkampf, nein überhaupt nicht. Das ist ganz normales pubertäres Verhalten. Deshalb ist es wichtig, sie an ihre Eigenverantwortung zu erinnern. Den Schritt muss sie aber schon selber tun.

Klarer so? ;-)
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aisha

Beitrag von aisha »

hallo Delphia,

du sagst ein ganz normales pubertäres Verhalten.... ich seh manchmal fast ein Trotzverhalten einer 3-jährigen.
fast 18 jährige Stieftochter sass heute abend mit Schmollmund und trotzend am Tisch, weigerte sich zu essen!!!!! Halbe Stunde nach dem Essen machte sie sich belegte Brote, liess natürlich alles liegen in der Küche und verschwand zu "Facebook".

Und der Grund dafür? Sie wollte sich offenbar vor dem Nachtessen einen Dessert nehmen und meine Tochter hat ihr gesagt, sie solle das bleiben lassen, dass sei der Dessert für ihr Mittagessen in der Schule morgen. (sie geht auf eine Tagesschule).
Es ist also die übliche Reaktion meiner Stieftochter. Man verwehrt ihr ein Spielzeug und sie beginnt zu trotzen. nur ist sie nicht 3, sondern 18.
Für mich ist es klar, das Mädchen hat in ihrem Leben fast nie ein "Nein" gehört und kann überhaupt nicht damit umgehen. Und wenn das "nein" dann noch von jemadn anderem als ihrem Vater kommt, dann ist der Kessel sowieso geflickt.
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Beitrag von Delphia »

Liebe Aisha

Was haben wir da nur für junge Mädels??? Ja, ja, das ist trotziges Verhalten auch hier zu Hause. Ob es Trotz oder Pubertät ist, spielt ja nicht so eine Rolle, gell? ;-)

Gestern Abend beim gemeinsamen Nachtessen schien die Welt völlig in Ordnung. Sie hat mit uns gelacht und geredet, wie wenn nichts wäre.

Unser Mädel hatte gestern während des Tages ihren Vater im Büro angerufen und darum gebeten, dass er abends mit ihr einen Spaziergang macht. Das haben sie nach dem Nachtessen gemacht, was dabei rausgekommen ist, weiss ich nicht. Ich habe auch nichts gefragt. Sie hat mir gegenüber einfach abweisend reagiert.

Mein Mann und ich sind gestern um 19.45 h aus dem Haus und erst 23.00 h zurückgekommen.

Heute Morgen ist ein eiskalter Wind durch die Küche, als sie kurz hereingekommen ist, um sich für den Tag zu verabschieden.

Mehr weiss ich jetzt nicht. Für mich heisst es, aushalten!

Oder?
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Beitrag von Delphia »

Hi zusammen

Am Sonntag hat es mir den Deckel "gelupft" und ich bin in der Küche wieder einmal ohnmächtig geworden zum dritten Mal seit letzten Mittwoch!

Ach Mensch war ich sauer! Die ist einfach so frech und auf eine ganz perfide Art. Die nonverbale Kommunikation verstehe ich leider zu gut.

ABGRENZEN ist mein Thema, ich weiss... ;-)

Es geht mir ja heute wieder besser und ich arbeite daran.
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Anita

Beitrag von Anita »

hallo Delphia

nun sehe ich`s :wink:

du wirst ohnmächtig und grenzt dich damit auf deine art und weise ab oder besser gesagt, "klickst" dich aus, wenn es dir zuviel wird. dein körper übernimmt es quasi für deine seele.

eigentlich sollte es ja nicht so weit kommen. ich wünsche dir von herzen bald eine strategie, damit das nicht mehr nötig ist.
denn die blauben flecken kannst du dir also wirklich sparen :D (mit humor solls auch gehen ;) )

was brauchst du ächt, damit dir dieser schritt auch noch gelingt?
hast ja schon soooo viel erreicht...das packst du sicher auch noch :D

sei lieb gegrüsst und umart
anita
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Beitrag von Delphia »

Liebe Anita

Vielen Dank für die aufmunternden Worte!

Bin zurück vom Arzt. Gebe Euch gerne die Lorbeeren weiter. Es betrifft alle Patchiemums:

Wir leisten eine hervorragenden Job
Wir sind nur Menschen und keine Maschinen
Das Kind sollte froh sein, dass sein Vater eine solche mitfühlende Frau gefunden hat
Es ist eine Frage der Zeit, bis das Kind auszieht
Es wird später mal dankbar sein

Es gilt diese Zeit zu überbrücken. Ich muss eine Strategie entwickeln, dir mir hilft, mit solchen Situationen umzugehen. Dazu brauche ich keine Medis. Mein Mann könnte mich unterstützen, indem er mehr für uns zwei etwas organisiert. Mein Mann sei so ein lieber Mensch, er werde nie seinen Töchtern die Leviten lesen können. Er hätte die Gabe, den jugendlichen Provokationen aus dem Weg zu gehen. Das sei aber nicht immer von Vorteil => das wissen ja alle... ;-)

In dem Sinne fühle ich mich gestärkt und bin daran, mir eine Strategie zurecht zu legen. Mal sehen, ob ich es schaffe.

Liebe Grüsse
Delphia
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Beitrag von Delphia »

Weiter in diesem Theater:

Ex-Frau leiht ihr Auto regelmässig den Mädels aus. Selbstverständlich wird dann einfach bei uns rangefahren und parkiert, wo es gerade passt.

Heute Morgen hatte ich ein Problem mit dem Wasser vor dem Haus. Das viele Schnee hatte den Ablauf vor dem Haus verstopft und der viele Regen konnte nicht abfliessen. Ich konnte den Ablauf nicht freischaufeln, weil Mädel das Auto über den Ablauf parkiert hat. Selbstverständlich ist Autoschlüssel nicht hier gewesen. Also blieb mir nichts anderes übrig, als so halbpatzig unters Auto mit der Schaufel den Ablauf versuchen zu befreien. Zudem einige Kilos schweren Schnees wegzuräumen.

Heute Abend habe ich die Mädels gebeten, jeweils das Auto nicht über den gelocherten Tonnendeckel zu parkieren, wenn es schneit. Merke: es können zwei Autos geparkt werden vor dem Haus. Was haben die Mädels gemacht?

Sie sind zur Nachbarin zwei Häuser weiter, um zu fragen, ob sie dort das Auto parken können. :wasislos:

Habe dann das Gespräch wieder gesucht und mitgeteilt, ich hätte nicht gesagt und auch nicht gemeint, sie sollen bei den Nachbarn parkieren...

Mit genau solche Sachen werde ich beim Vater und offensichtlich nun auch in der Nachbarschaft als "böse" Stiefmutter hingestellt.

Das empfinde ich als verletzend und bekunde immer mehr Mühe mit einem solchen Verhalten.
Delphia
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Babell
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Beitrag von Babell »

Delphia hat geschrieben: Mit genau solche Sachen werde ich beim Vater und offensichtlich nun auch in der Nachbarschaft als "böse" Stiefmutter hingestellt.
Dass du da Mühe hast, verstehe ich völlig, aber meinst du nicht, dass die Nachbarn nicht auch gesehen haben, wie du dich abmühst, den Schnee unter dem Auto hervorzuschaufeln und dabei keinen Kratzer am Auto zu hinterlassen? Ich denke, da darfst du schon etwas mehr Vertrauen in die Nachbarschaft haben, dass sie sich ihre Sachen auch selber zusammen denken werden.
Und wenn nicht, würde ich die Stiefkinder nächstes Mal zu den Nachbarn schicken, um ihnen zu sagen, sie hätten dich falsch verstanden und dürften das Auto schon vor der Garage parkieren, einfach nicht über dem Deckel, wegen dem Schnee. Du kannst ja mitgehen, dann weisst du, dass sie die Wahrheit sagen und die Nachbarn sehen, dass ihr eine "harmonische" Familie seid ;-)
Schon mühsam, wenn man überall als Böse hingestellt wird.
Kleiner Trost: Hier im Forum nicht! 8)
sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Delphia,

ich würde auch etwas mehr Vertrauen in die Nachbarschaft haben. Die sehen doch bestimmt, was Du am Hals hast und leistest. Mich hat im Sommer erstaunt, als unsere Nachbarin mir großes Verständnis entgegenbrachte über die Patchwork-Situation. Die Leute denken doch auch nach, ... Vielleicht geht es auch darum, dass wir uns selbst klar machen, was wir leisten.
Sofia
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