Quittung

Fragen, Probleme und Sorgen...
trude
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Quittung

Beitrag von trude »

hallo zusammen,
ich mal wieder....

ich habe hier echt so viel zuwendung und verständnis gefunden
und deshalb schreib ich jetzt einfach wieder!

ich hatte ja geschrieben, dass ich nicht damit klar komme,
wie mein freund seine tochter verhätschelt und seine ex auch und überhaupt alle,
weil armes, armes scheidungskind und ich das nicht gut finde.

jetzt kam die erste quittung.
sie ist jetzt fünf und im kindergarten war so eine frühuntersuchung
zwecks schule etc.
und die tochter ist durch alle test gefallen.
sie ist noch wie eine 3jährige vom verhalten her, kann sich nicht
konzentrieren, hört und sieht schlecht und
kann sich die einfachsten sachen nicht merken.
genau, wie ich es immer schon gesagt habe.
sie muss nie etwas selbst machen, wird teilweise noch gefüttert etc.
und kann so auch nichts lernen oder?
mein freund ist abends heim gekommen und sagte, dass sich seine
ex gemeldet hatte genau wegen dieses tests und
hat mir das ergebnis verkündet, aber gleich mit dem zusatz, er wolle keinen
kommentar von mir, weil ich dann nur "klugscheissen" würde.

ich verstehe nicht, dass er bezüglich seiner tochter nichts, gar nichts von mir
annimmt und nicht versteht, dass ich es gut meine, wenn ich
ihn ab und zu in seinerm verhalten ihr gegenüber korrigiere.
alles was ich sage oder tue ist sofort ein angriff auf seine tochter und
er verteidigt sie wie wild, wo es nichts zu verteidigen gibt und
wir haben den grössten streit.

wie soll ich denn jetzt reagieren?
was soll ich tun??
tabida
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Beitrag von tabida »

Hallo trude

Ich denke Du sollst / kannst nichts tun. Es ist Sache der Eltern, wie es jetzt mit dem Kind weitergehen soll.
Und es gibt Kinder, die sind mit fünf noch eher wie drei......

Gruess versuch den schönen Tag mit Eurem gemeinsamen Kind zu geniessen und verschwende Deine Energie nicht.
Tabida
trude
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Beitrag von trude »

ja, das wärs den tag zu geniessen,

aber ich sitz im büro.... :wink:

nichts tun?
glaubst du er erwartet auch nichts?
soll ich einfach mal schweigen?
tabida
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Beitrag von tabida »

ja, ich würde nichts tun. Ich weiss, das ist schwer und es ist traurig zuzusehen, wenn Sachen anders läuft, als man meint es wäre gut. Aber sich einmischen ist eben sehr sehr heikel.
Würdest Du wollen, dass die Ex in Deine Erziehung dreinredet?

Ich würde mal sage, dass die Tochter meines Freundes teilweise vernachlässigt wird (sie hat z.B. seit ca. 4 Jahren Läuse, sie trägt in der Regel viel zu kleine Schuhe, sie ist schlecht in der Schule und die Mutter hilft ihr nicht....). Aber ich finde auch, es ist nicht so arg, das man nun eingreifen muss und über die Jahre (ich kenne sie seit sie 5 war und nun ist sie 12) haben sich gewisse Sachen auch erledigt. Was mich z.T. verblüfft hat. ABer durch die Kolleginnen und Kollegen in Schule und Verein hat sie doch vieles an sozialem Verhalten und z.B. auch an Körper- und Kleiderpflege gelernt. Man muss einfach tolerieren, dass eben in anderen Familien andere Regeln, Werte etc. zählen. Sie hat sicher auch Dinge gelernt, die ich nie lernte. Nur wird es hier schwierig, weil man da so involviert ist.

Ob Dein Mann etwas von Dir erwartet weiss ich natürlich nicht. Aber Männer melden oft sehr deutlich wenn sie etwas erwarten (Frauen meinen eher, mann müsste sowas doch "spüren", sagen nichts und werden dann sauer *michselberanderNasenehm*).

Schöns Tägli noch im Büro (ich leider auch - aber die Sonne scheint zum Fenster rein).

Tabida
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Trude

Einfach schweigen? Da stehen mir die Haare zu Berge!

ABER: die leiblichen Eltern sind zuständig für ihre Kinder. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die ICH-Botschaften klarer ankommen. Aber Vorsicht nicht so formulieren: Ich würde so und so. Eher: ich mache mir Gedanken, wie ich Dich unterstützen kann. Möchtest Du, dass ich Dich unterstütze? Wie sollen wir vorgehen?

So ungefähr...

Ihr seht die Kleine nur an den Wochenende und da ist nochmals Vorsicht geboten. Zurückhaltung ist wohl eher die Devise.

Beste Grüsse
Delphia
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trude
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Beitrag von trude »

hallo delphia!

wir sehen die kleine jeden dienstag, jeden donnerstag und jedes zweite wochenende
und, wenn eben ein geburtstag ist etc., also schon ziemlich oft.
mir ist echt schon lange aufgefallen, dass sie nicht wie 5 ist -
auch im vergleich zu viel jüngeren mädchen.
ich hab das dann versucht mal anzuspechen, aber das ist im
Desaster geendet, weil er sofort denkt, ich greife ihn an und seine tochter auch.

warum ist er da so empfindlich!!??

hab ihn gestern dann gefragt: was können und sollen wir tun,
da kam nur: ich weiss nicht.

jetzt muss die tochter wohl noch zum arzt
zwecks diesen ergebnissen - und weil sie wohl auch schlecht hört und schlecht sieht.

naja, abwarten und tee trinken??
tabida
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Beitrag von tabida »

Aber Trude: es geht doch nun etwas. Also mindestens wenn die Tochter zur Abklärung zum Arzt geht.
Sollte sich herausstellen, dass sie wirklich schlecht hört und sieht, dann wäre das evt. eine Erklärung dafür, warum sie eher wie ein jüngeres Kind ist. Ich gehe einmal davon aus, dass es mit der Abklärung nicht getan ist, sondern dass dann weitere Schritte folgen werden - auch für die Eltern.
Schneewittchen
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Beitrag von Schneewittchen »

Hallo Trude,

ich erlebe fast genau das selbe mit meinem Freund, nur sind seine Kinder 10 und 12 und entwicklungsmässig komplett hintendrein. Vor allem auch vom sozialen her. In der Schule steht bei der jüngeren die Versetzung in die Kleinklasse an, die ältere hat bereits Stützunterricht und beide hinken in der Schule 1-2 jahre hintennach. Anstatt was dagegen zu tun, wird er böse auf die lehrer seiner kinder und findet mich eine Streberin, weil ich mit meinen auch am Wochenende manchmal Hausaufgaben machen resp. diese kontrollieren muss, aber es lohnt sich, dies zu tun, jetzt sind 2 im Gymnasium.

Er "verbibäbelet" und verhätschelt sie aber auch, da ist nicht nur seine Ex schuld, er redet immer von den "kleinen", rühmt sie, wie sie immer noch immer mit den Barbies spielen und mir stehen dann die Haare zu Berge. Wenn ich etwas sage, und dies wirklich sehr vorsichtig, rechtfertigt er sich immer, hebt seine Kinder auf den Thron, anstatt genau hinzuschauen und vielleicht mit meiner Hilfe etwas zu ändern (meine sind sehr gut in der Schule und vom Sozialverhalten her gemäss den Lehrern bei den Besten der Klasse, ich kriege von allen Lehrpersonen die selben Rückmeldungen, achte aber auch stark auf sowas, weil es mir wichtig ist) und beginnt sogar, meine Kinder nazugreifen und ich stehe dann da und bin die Blöde.

Ich habe jetzt einfach nichts mehr gesagt, was mir aber nicht leicht fällt. Lies doch mal meinen Beitrag über Stiefkindr und Muttertag. gerade weil ich Kinder sehr mag, fällt es mir schwer, diese Kinder hier zu haben, alles mitanschauen zu müssen und doch nichts machen zu können. Ich habe auch Angst, dass er dies mit unserem Baby auch machen wird und das geht dann gar nicht, weil ich die Erziehung ganz anders sehe. ich glaube wirklich, dass wir als Zweitfrauen da gar nichts machen können und nichts sagen dürfen, aber es ist verdammt schwer auf Dauer...

Normalerweise müsste man ja mit solchen Kindern, wenn man schon nichts machen kann, auch nicht unbedingt den Kontakt pflegen, meine Kinder merken das ja auch sehr und sagen, dass es für sie uninteressant sei, mit seinen Kindern zu spielen und die seien nicht "normal" und wie die andern in ihrer Klasse, sie möchten lieber ohne sie oder mit andern Kindern in die Ferien...und was soll dann ich tun??? Ich kann meine ja verstehen, dass z.B. mein Sohn nicht mit Barbies spielen will und den Entwicklunsgrückstand drastisch bemerkt. Und meine Älteste sitzt dann in ihrem Zimmer und bleibt da drin, anstatt sich mit seinen abzugeben...Schwierig, so eine gute Patchwork-Familie zu werden.

Dir viel Glück...und alles Liebe
Anita

Beitrag von Anita »

wessen problem ist es, wenn die tochter nun defizite hat?

wenn du die frage nicht mit "mein problem" beantworten kannst, dann halte dich bestmöglichst raus.

die erziehungsberechtigten sollten sich darum kümmern.

nichts sagen heisst nicht, "mir ist es egal"....nichts sagen kann auch heissen "ich traue dir zu, dass...."

lass deinem partner zeit. er muss sein verhalten und sein umgang erst überdenken und aus der erfahrung lernen. das geht nicht von heute auf morgen und schon gar nicht, wenn du ihm zu spüren gibts, dass du es besser kannst (dann fühlt er sich nur noch schlechter).
tabida
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Beitrag von tabida »

@Anita

genau :D
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Nin
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Beitrag von Nin »

Anita, die Antwort "es ist das Problem der Erziehungsberichtigten" ist mir zu einfach: meine Schwester hat einen Sohn, der leicht autistisch ist. Das Kind braucht intensive Betreuung und das noch für viele Jahre und vielleicht lebenslang. Es ist das Problem eines jeden Mannes, der bereit ist, eine Beziehung mit meiner Schwester (die vom Vater des Kinder geschieden ist) einzugehen.

Totzdem denke ich auch Trude, dass "Abwarten und Tee trinken" angesagt ist.

Etwas stört mich an deinem Kommentar über das Mädchen, und auch, um es ehrlich zu sagen, an Schneewittchens. Es klingt so, als sei Kindererziehung entweder erfolgreich - bei Schneewittchen eben dann, wenn sie so läuft, wie sie es macht - oder falsch. Vielleicht ist das Mädchen langsam, vielleicht sieht sie tatsächlich schlecht, was eine Behinderung ist und kein Erziehungsfehler. Vielleicht spielen die Kinder von Schneewittchens Partner mit zwölf noch Barbie und werden nie ins Gymnasium gehen - und? Macht sie das zu schlechteren oder besseren Menschen? Müssen Kinder bestimmte Leistungen erbringen, um "gute Kinder" zu sein und akzeptiert zu werden? Ein Mensch, der also der Norm und Vorstellung nicht entspricht soll besser nicht ins Haus? (Ich habe mit zehn noch begeistert und stundenlang Barbie gespielt! Und mit sechzehn eine Klasse übersprungen... war dann die jüngste Abiturientin meiner Stadt). Anderssein ist nicht drin? Und daran könnten die Kinder auch nichts lernen? Sei es nur Toleranz?

Quittung hört sich für mich sehr nach Abrechnung an: er hat die Fehler gemacht und jetzt bekommt er die Quittung dafür. Verdient, hätte er nur auf dich gehört, wäre es für das Mädchen viel besser... wenn mein Partner so mit mir reden würde, würde auch ich zumachen. Und zwar komplett.

Ich erziehe meine Kinder so gut ich kann, mit Zugang zu Musik, Sprachen, Sport, Kultur... aber ich sehe in meinem Beruf sowieso immer wieder, dass es kein Patentrezept gibt und dass es das Wichtigste ist, das Kind so akzeptieren, wie es ist. Kinder lieben uns auch, einfach nur, weil wir ihre Eltern sind. Wer von uns ist perfekt? Ich nicht!
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Nin

Mir gefällt Dein Text sehr. Soviel Mitgefühl, das ist Balsam für die Seele :) !

Liebe Grüsse
Delphia
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Ich schließe mich Nin und Anita an... :)
Die Frage "wessen Problem ist es" ist trotzdem wichtig. In einer Patchworkfamilie treffen so viele unterschiedliche Einflüsse aufeinander, dass man manche Dinge auch einfach mal hinnehmen muss, und mit dieser Frage im Hinterkopf lässt sich leichter herausfinden wo man sich zurückhalten sollte.

Trude, vor allem wenn Du merkst dass Dein Partner zur Zeit nicht in der Lage ist Deine Meinung und Deine Ratschläge zu verkraften ("Ratschläge sind auch Schläge"), dann mach Dir selber klar, dass Du mit dem was Du sagst ja nicht das erreichst was Du willst, sondern eher das Gegenteil. Mancher braucht manchmal einfach etwas Zeit bevor er selber einsehen kann was andere ihm schon viel früher hätten sagen können. Sieh es als eine Übung an für die Zeit wenn Dein Kind in die Pubertät kommt! :lol:

Wenn neutrale Dritte wie ein Arzt fachlich fundiert Empfehlungen abgeben, werden Dein Freund und seine Ex damit im Moment sicher einfach mehr anfangen können und das eher annehmen können als das was von Dir kommt. Es ist ja auch immer wichtig wie man etwas sagt und nicht nur was man sagt, und ihr beide (Du und Dein Freund) seid da im Moment so angespannt, dass die Gespräche über Dein Stiefkind einfach nicht konstruktiv verlaufen.

Bei meinem Freund war es ja im Grunde damals ähnlich mit seinem Sohn. Ich habe mich da aber anfangs sehr zurück gehalten und habe zwar immer wieder angesprochen wenn ich sein Verhalten nicht angemessen fand, habe ihn aber letztlich machen lassen. Meine Grundaussage war eigentlich immer "es ist Dein Kind, Du entscheidest, aber vielleicht sollte xxx besser so und so ablaufen...". Das ging dann in seinem Kopf eine Weile hin und her, und bei manchen schwierigen Themen musste ich auch manchmal immer wieder die Sprache drauf bringen, aber letzlich hat es eigentlich immer irgendwann bei meinem Freund geschnackelt und er war dann meist der Überzeugung, dass er ganz alleine sich das ausgedacht hatte.

Also jedenfalls bei uns läuft das - in Bezug auf seinen Sohn, nicht in Bezug auf andere Dinge! - meist nach dem Motto "hinter einem großen Mann steht eine große Frau" :lol: :kloppen:
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eine gemeinsame Tochter 15 J.
Schneewittchen
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Beitrag von Schneewittchen »

Hallo zusammen,
da ist was von mir falsch rübergekommen. Ich finde überhaupt nicht, dass ich in der Erziehung keine Fehler mache, ich bin trotz Gymnasium auch nicht perfekt und meine kinder machen ebenfalls Dinge nicht optimal, woran ich arbeiten muss. Aber, was mich stört ist vor allem, dass wir doch als Patchworkpaar am selben Strick ziehen müssten. Nicht immer nur MEINE Kinder und DEINE Kinder. Das betont er extrem. meine sind die bösen, die z.B. nicht aufräumen, ich darf aber nicht den kleinsten Pieps über seine sagen, was doch nicht in Ordung ist.

Gerade im Hinblick auf das gemiensame Kind müssten wir doch Wege finden, uns in der Erziehung einigen zu können, weil es dann ja noch ein UNSER Kind gibt. und weil uns allen doch daran gelegen sein sollte, dass sich die Kinder gut verstehen, was man sicher nicht erzwingen kann, aber vielleicht doch auch unterstützen?

Seine Tochter hat sich z.B. mehrmals total abgesondert, als mein Sohn sie gefragt hat, ob sie Federball spielen komme. Sie ist immer wieder davongelaufen und ihn hat dies verletzt, weil er sonst sowieso nicht unbedingt mit kleineren mädchen spielen mag und dies trotzdem getan hat. ich habe meinem Partner dann gesagt, vielleicht sollte er seiner tochter sagen, sie soll nicht immer davonlaufen, sonst frage sie mein Sohn auch nicht mehr, um zusammen zu spielen, und prompt hat er sie in Schutz genommen und über Federball geschumpfen und über grössere Jungen etc.

Dabei wäre es doch toll, wenn sich alle ein bisschen aneinander gewöhnen könnten, auch wenn dies sicher seine Zeit braucht und nicht erzwungen werden kann - und dass mein Sohn dann fragt und ihr wirklich schöne Bälle zuwirft und sie geht immer weg, fand ich schade. Dies nur so als eines von vielen Beispielen.

Ich fände es ja auch eine Chance für alle, wenn sie voneinander profitieren und lernen können. Aber mit dem ständigen DEINE Kinder tun, haben, sollen etc., während seine NUR Engel sind und NIE was falsch machen, habe ich grosse Mühe. ich fühle mich dann zusammen mit meinen Kindern echt zweite klasse. Wie die Erziehung von allen gelingt, wissen wir ja sowieso erst, wenn sie erwachsen sind. Aber ich sehe bei meinem Partner und mir so einfach keinen Strick, an dem wir zusammen ziehen könnten. Entweder kritisiert doch keiner die Kinder des andern oder dann müssen beide Partner akzeptierne, dass der andere was sagen darf, dies aber rücksichtsvoll zu geschehen hat. Datum ging es mir, sorry, dass es falsch rübergekommen ist.
Auch denke ich, dass es ja allen zu Gute kommt, wenn es den Kindern gut geht, wenn sich mein Partner unendlich Sorgen um seine Kinder machen muss, hat er den Kopf ja auch nicht frei für die Partnerschaft. Da würde ich doch auch gerne mithelfen dürfen, wenn ich dies schon kann...ohne im reinzureden. Wie gesagt, ich mag seine Kinder eigentlich sehr gut.
Liebe Grüsse
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

liebe Schneewittchen,

während der Paartherapie liess uns der Therapeut einmal mit Holzkegel-Menschen unsere Familiensituation und "Ordnung" aufzeigen.

Spannenderweise hatten wir für die Figuren für Mutter, Vater und die beiden eigenen Kinder ziemlich rasch die jeweilige Position gefunden. Doch "sein" Kind und "mein" Kind zu positionieren brachten wir nicht fertig.
Wir zwei erwachsene Personen, schoben die 2Figuren hin und her. Einmal stimmte es für meine Mann, einmal für Mich. Nach 30ig Minuten, sagte der Therapeut "stop". Nahm wortlos die Figur "sein" Kind und stellte es neben die Figur Vater, dannach die Figur "mein" Kind und stellte es neben die Figur Vater.

So war dann die Konstellation:

"sein Kind", Vater, gemeinsame Kinder, Mutter, "mein Kind". -
Für uns war das ein rechtes "Aha-Erlebnis". Gemeinsam sind wir eine Familie, doch "sein" Kind gehört zu ihm, "mein" Kind zu mir. Sie waren jeweils vor "uns anderen" da. In der Mitte die Gemeinsamen.

So haben wir dann zusammen auch Alltags-Regeln gemacht. Da spielt es keine Rolle ob "sein" , "mein" oder "unsere".

lg Morpheus
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