abends....

Erziehung ganz allgemein
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carlotta37
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abends....

Beitrag von carlotta37 »

Bevor ich gleich ins Bett falle, würde ich gern einmal wissen, wie es Euch ergeht: nach einem ganzen Tag Haushalt und Kinder bin ich abends oft am Ende mit meiner Kraft und meinen Nerven. Es fällt mir sehr schwer, dann nicht ungeduldig und genervt auf die Kinder zu reagieren. Das fängt beim Nachtessen an und zu ruhigen Gesprächen oder gar Vorlesen für den Kleinsten beim ins Bett gehen, reicht meine Kraft dann gar nicht mehr.

Möglicherweise ist ein teil davon immer noch durch mein burnout bedingt. Ich bin lange noch nicht so leistungsfähig wie früher.
Trotzdem frage ich mich, wie ich mit der Situation umgehe oder ob das allen/den meisten Müttern so geht.
Meine Tochter ist nun 11 und möchte natürlich nicht mehr um 20.00 ins Bett....bald werden auch die Jungs nicht mehr so früh schlafen und die Abende für mich allein werden damit immer kürzer...

Ich bin ab 20.00 einerseits wirklich müde, aber andererseits habe ich auch einfach ein riesiges Bedürfnis nach Ruhe: etwas lesen, ohne dass mich jemand ruft. Mit meinem Freund allein sein. Ein ruhiges Telefonat führen. Ein Bad nehmen. Blöde in die Glotze starren. Mails schreiben. Aber vor allem: keinen Streit schlichten, keine Beulen verarzten, niemandem mehr ein Brot schmieren, keine endlosen Diskussionen mehr über Hausaufgaben, Ämtliplan, nicht mehr über Lego stolpern im Flur und nicht mehr das dringende "Mamaaaaa", wenn ich gerade unter der Dusche stehe.
Wie kann man den Abend gestalten, so dass ich mich den Kindern noch wirklich widmen kann, aber ab einer gewissen Zeit doch auch Ruhe für mich habe? Wie geht Ihr mit Sonderwünschen um (es ist Wochenende/Ferien, alle wollen länger aufbleiben. Oder miteinander in einem Zimmer schlafen - ähämmm, schlafen kann man das ja dann nicht nennen....)?

Also dann, an alle einen schönen Abend und eine gute Nacht!
Hope
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Beitrag von Hope »

Liebe carlotta37

Ich umarm dich für deinen ehrlichen Bericht und hoff, dass du nach meinen Zeilen nicht mehr so gegnickt bist.

Glaub mir, du bist KEIN Einzelfall. Unsere Kinder sind schon älter und bei uns ist die goldene Regel = 21.00 Uhr im Bett. Aber bis dahin .... Z.B. die Streiterei, das ist ein heissgeliebtes Spielchen bei unsern Kindern, das sie bis zum bitteren Ende spielen. Nervt es zuweilen am Tag, dann können wir es abends nicht mehr hören. Wir müssen sie nicht mal sehen, nur schon die Geräuschkulisse kann Stress pur sein. Stell dir vor an unserem Mittagstisch: Kind2 schaut per Zufall Richtung Kind1. Kind1 keift wie aus der Pistole geschossen, als hätte es nur darauf gewartet:"Wa gaffsch so blöd?". Fragt Kind1 ob es bitte schön den Krug Sirup darf, dann nimmt Kind2 demonstrativ den Krug zu sich und schenkt sich ein, obwohl das Glas noch fast voll ist. Und so kann es manchmal den ganzen Tag gehen.

Zum Abend. Mein Schatz und ich haben mit den Kindern abgemacht, dass wir bis 21.00 Uhr mit ihnen und für sie da sind. Das kann von spielen, lernen, reden, "Seich machä", einander geniessen, zusammen TV güggerlen sein. Ab 20.30 Uhr sag ich den Kindern, dass sie sich langsam bettfertig machen sollen, vorab noch abchecken ob Hunger (Rüäbli + gesunde Kollegen gehen immer) und Durst vorhanden. Dann Abendritual im Bett mit Schmüsälä, evtl. etwas Kurzes lesen, aber meistens auch noch den Tag bereden. Je nachdem wie müde ich + Schatzi sind, fällt dieses Ritual länger oder kürzer aus. Aber es sei dir versichert, auch ich/wir sind manchmal gereizt, weil unsere Batterien nicht mehr voll sind. Und wenn dann noch x-mal gerufen wird: ja dann kanns schon sein, dass ich/wir auf die Zähne beissen müssen. Oder wenn wir uns in Ruhe erwähnen und uns relaxt auf dem Sofa räkeln, dann schlägt das Grauen zu :twisted: . Zuerst geht die Kinderzimmertüre auf "quuiiitsch", dann schleichen nackte Kinderfüsse die Treppe hinab "tipp, tapp, tipp, tapp" und einen Moment später schielen uns um die Ecke zwei wache Kinderaugen an "bling, bling" und aus dem süssen Kindermund kommen die Worte:"I cha nöd schlofä!" AAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!
Ich/wir lieben unsere Kinder, aber in diesem Moment wäre eine Fernbedienung zum wegklicken nicht schlecht :wink:. Aber ich kann nicht wirlich böse sein. Doch im Moment schon, aber ich hab meine Kinder einfach uuuuuuuuuu liäb.

Weisst du, wievielmal wir uns vornehmen, wenn die Kinder im Bett sind, einen DVD zu schauen (Fernsehfilm geht gar nicht, fangen 20.15 Uhr an, dann sind Kinder noch auf). Weisst du, wievielmal wir auf dem Sofa nach einer halben Stunde DVD schaun schon eingeschlafen sind?! Weisst du, dass ich vor 3 Wochen 3 Bücher aus der Bibliothek mitgenommen habe und bis jetzt eines davon ein bisschen über die Hälfte gelesen habe? Weisst du, dass wir zuweilen sogar zu müde sind, um miteinander zu schlafen, sondern einfach völlig erledigt aneinandergeschmiegt einschlafen?

Das patchen braucht unheimlich viel Energie carlotta37. Und wir möchten es möglichst gut machen, für uns und die Kinder. Ich wie du wissen, dass wir unsere Kinder über alles lieben. Aber wir sind keine Maschinen und keine 20 mehr. Unser Geist und unser Körper braucht auch seine Erholung, Inseln der Ruhe. Es gibt eine Zeit mit Kindern und es soll eine Zeit für die Partnerschaft geben. Das miteinander verbinden ist nicht immer leicht und es geht nicht immer auf. Ich kann deine Bedürfnisse sehr wohl verstehn.

Kopf hoch carlotta37, drück dich fest und wünsch dir, dass dein Schlaf entspannt und erholsam ist.

Ganz liebe Grüsse Hope
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Carlotta

Mit mehreren Kinder leistet eine Frau mega Arbeit. Auch wenn ich behindert und dadurch reduziert bin, war ich mit einem Kind vermutlich nie so erschöpft wie eine Mutter mit mehreren Kindern.
Trotzdem wollte ich jeweils meine Ruhe.

Ich machte damals, als Tochter noch anstrengender war folgende Regel ab. Bis nach dem Znacht und so gegen 20 Uhr gehört die Zeit ihr. Bis dann muss Pijama angezogen sein, Zähne geputzt, allzeit bereit fürs Bett. Um 20'15 beginnt das TV-Hauptprogramm, dann fängt Mama-Zeit an. Sie darf zwar noch aufbleiben und auch mal mitschauen. Aber Mama bietet keine Animation mehr. Alle Probleme, Hausaufgaben und so müssen vorher geklärt sein. Das hat ganz gut geklappt.
val
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Beitrag von val »

Liebe Carlotta37

Das kommt mir doch sehr, sehr bekannt vor, Du sprichst mir aus der Seele.

Also ich versuch das folgendermassen einigermassen im Griff zu haben: Um 20.30 ist unter der Woche Bettzeit, bis dann sollten alle im Bett sein, Zähne geputzt, Schulsachen bereit etc. Klappt plus / minus ganz ordentlich.

Im Bett lesen die grösseren manchmal noch oder machen etwas für die Schule, ich schau da nicht so genau hin, solange sie in ihrem Zimmer sind und ruhig sind lass ich sie machen. Wenn aber um halb zehn immer noch Licht brennt, dann mach ich dann schon ein Ende.

Nach dem Nachtessen (ist bei uns zwischen 18 und 19 Uhr) gibt es keinen PC mehr und was immer erledigt sein muss sollte bis zum Nachtessen erledigt sein. Das wäre das Ziel. Nach dem Nachtessen soll "runtergefahren" werden können. Meist lässt dann auch der Streitpegel nach und die Kinder kommen tatsächlich runter.

Bequemerweise lasse ich sie TV schauen, wenn ich aber merke, dass sie wirklich schlecht drauf sind und das Gezänk nicht aufhört, dann machen wir nach dem Nachtessen Spiele. Stadt-Land-Fluss oder Rummy oder sonst was. Die kleinere Tochter bastelt dann meistens was für sich oder zeichnet. Das hilft immer und lässt uns alle runterkommen.

So um 21.00 ist dann Feierabend, auch für mich. Vorher versuche ich gar nicht erst, etwas für mich zu tun oder in Ruhe eine Zeitung zu lesen. Mein Feierabend ist wenn die Kinder im Bett sind und darauf stell ich mich ein. Oder versuch's zumindest.

An den Wochenenden dürfen sie länger aufbleiben, da wird es meistens nach 10 bis sie im Bett sind. Ich nehme mir dann für mich persönlich nichts vor das ich noch machen möchte sondern gehe dann meistens auch gleich ins Bett. Falls nicht, dann wird's halt spät bis ich dann auch zum Schlafen komme, ich kann aber meistens am Tag darauf etwas länger schlafen.

Liebe Grüsse
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Da bin ich ja froh, dass ich mit dem Thema nicht allein bin....;-)

Bei uns läuft es in etwa so wie bei val. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich auch am Wochenende nicht immer Ausnahmen mache, denn oft ist dann mein Freund da und wir freuen uns auf die Zeit für uns. Da er eben nicht bei uns wohnt, sind die Abende mit ihm kein Alltag und das Bedürfnis ist natürlich noch grösser, dann auch noch Zeit als Paar zu haben. Ich glaube, die Kinder finden das schon okay, da wir uns tagsüber ja gerade am Wochenende sehr auf sie konzentrieren und meist etwas Schönes gemeinsam unternehmen.

Bedenklich fand ich selber eher, dass ich bereits ab ca. 18-19.00 total am ende bin und es kaum noch schaffe, das Abendessen und die Zeit bis zum ins bett gehen, zu überstehen,ohne genervt auf jede Kleinigkeit zu reagieren. Das Vorlesen schaffe ich auch nur noch selten und natürlich drängen die Kinder mich dazu - ich hab's ja versprochen....Es ist auch eigentlich mein ideal, den Tag noch gemeinsam ausklingen zu lassen. Der Kleinste kann ja noch nicht lesen, die Grossen geniessen das aber auch noch - und sei es nur als Kuschelstunde. Tochter will mich imemr gern noch für sich allein, etwas erzählen, aber das schaffe ich auch oft nicht. Der Mittlere auch....
Ich merke schon, dass es einfacher ist, wenn mein Freund da ist, denn dann übernimmt er die Rede- und Schmusestunde mit dem Mittleren, evtl. auch mit dem Kleinen und ich führe Frauengespräche mit Tochter. Aber eben, an etwa 4 Abenden bin ich allein und dann gehen mir die Nerven durch....

Ich ändere zur zeit einiges: neuer Ämtliplan, der sehr gut klappt (sie müssen unter anderem ihr Kinderwaschbecken putzen und, oh wunder, seitdem ist es von selber sauber, denn sie achten jetzte mehr darauf, wo sie die Sauerei selber beseitigen müssen...). Einen Familienabend pro Monat, ohne Mann, nur wir: es wird gekocht, gebastelt, gespielt, ein Film geguckt und Bettzeit ist erst um 21.30. Gespräche als Familie, die Kinder mitgestalten lassen: wenn es mit den Ämtli nicht klappt, was machen wir dann? (ihr Vorschlag: Computerzeit reduzieren). Ach ja, seit wir den neuen Compi haben, sit auch das ein Thema. Jedes Kind darf 1 Stunde spielen pro Woche, verteilt auf 4 Viertelstunden. Sie markieren das selbst mit "ihrer" Farbe im Kalender und sind tatsächlich ehrlich. Mails etc. dürfen sie immer, betrifft aber eigentlich nur die Grosse.

Diese Strukturen helfen mir, aber meine Müdigkeit bleibt....

Hope, diese Zankereien kenne ich, wegen NIX können sie so sein,gell? Wie reagierst Du da? Manchmal halte ich es nicht mehr aus und schicke die Streithähne vom Tisch weg in ihr Zimmer. Aber dann müssen sie hinterher fertig essen und alles dauert noch länger....Naja, vielleicht wächst sich das aus...?
Manchmal freu ich mich auf ein ruhiges Alter nach der Pension... :lol:
tabida
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Beitrag von tabida »

ist jetzt off Topic

@val
Schön, mal wieder von Dir zu lesen.
Wie geht es Euch?

Gruess
Tabida
Hope
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Beitrag von Hope »

Meine liebe carlotta 37

Wie ich die Streiterei aushalte und reagiere? Oh, das ist eine ganz schön breite Palette!

Wie du, schick ich die Kinder manchmal auf ihre Zimmer. Oder das eine Kind musste auch schon mal alleine in der Stube essen, weils einfach nicht ging am Küchentisch. Am besten ist es aber, wenn ich mich anziehe und nach draussen gehe. Eine Runde laufe oder auf dem Sitzplatz ein Weilchen Luft schnappe. Aber das stinkt mir manchmal. Zudem weiss ich dann nicht, ob sie sich die Köpfe einschlagen, wenn ich nicht da bin :wink:

Ja du, in ferner Zeit winkt uns das Leben ohne unsere zankenden Kinder. Dann können sich vielleicht unsere Kinder "nerven" ab ihren eigenen Kinder. Und wer weiss, vielleicht haben sie dann die gleich lieben, z.t. stressigen Gööfli, wie sie selber waren :D

Schick dir einen ganz lieben Gruss: Hope
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Carlotta37

Du bist definitiv nicht alleine... ;-)

Die von Hope beschriebene Szene zwischen Kind1 und Kind2 könnte von unserem Familientisch sein... :lol:

@ Hope: warst Du gestern Abend bei uns da???? :?: :lol:

Man merke der Jüngste bei uns ist 13...! Und wir haben füüüüüünnnnnf... und wir lieben sie alle... 8)

Guter Tipp mit dem PC nach dem z'Nacht... Nehme ich mit für die nächste Familienkonferenz sprich heute Abend...

Weisch was Carlotta? Alles mit Humor :D Wenn Deine Batterien leer sind, schicke ich Dir gleich ein Portion davon rüber => *wuuusch* => erhalten? ;-)

Liebe Grüsse

@ Val: schön, wieder von Dir zu lesen... :) Gehst gut?

Liebe Grüsse auch Dir
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Ja, ich liebe sie auch über alles, meine drei Süssen! Aber gerade deswegen denke ich manchmal, sie hätten eine nervenstärkere Mutter verdient, sogar noch abends..... :wink: Naja, ich tu mein Bestes....Eine ewig starke Mutter- das hat man mir in meiner Therapie mal gesagt - vermittelt auch ein falsches Bild/Vorbild. Ist das nicht beruhigend? :lol:
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo zusammen,

bitte, bitte haltet mich jetzt nicht für perfekt! :oops:

Am Abend gehts bei uns eigentlich recht gesittet zu. Das war nicht immer so, eine ganze Weile lang war s am Abend ganz, ganz schrecklich. Es war laut bei uns, die Kids mega nervig und ich hab mehr als einmal ausgerufen wie ein Rohrspecht.

Daran wollte ich etwas ändern.

Ich habe mir dann wieder ganz bewusst gemacht, dass auch die Kids einen langen, kräftekostenden Tag hinter sich haben. Genau so müde sind wie ich und gerade deshalb so "mühsam". Ich musste bei mir den Druck wegnehmen von "ich will doch... ich muss doch... die Kids haben doch Anrecht auf".

Dann haben wir ein zu Bett-geh-Ritual eingeführt.

- Die Grossen putzen sich die Zähne, ziehen sich um und lesen dann im Zimmer noch in einem Buch/malen oder spielen.

- Die Kleinen mache ich Bett parat und lege zuerst den Kleinsten ins Bett, er schaut dann ein Bilderbuch an, dannach lege ich den Zweitjüngsten ins Bett und er schaut auch ein Büechli an oder spielt im Bett noch etwas. Dannach gehe ich wieder zum Kleinsten. Wir besprechen den Tag, singen Liedli und kuscheln. Dannach geb ich ihm den Nuggi, sage es ist Zeit zum Schlafen, lösche das Licht und gehe raus.
Das Gleiche mache ich beim 2tjüngsten.
Dannach gehe ich zu Girl. Ich lese mit ihr zusammen eine Seite in einem Buch, sie hat noch Zeit zum chli Pläuderle, dannach singe ich ihr die Liedli, kuscheln, Licht löschen und raus.
Dannach zu Boy. Er erzählt noch wie er die Woche erlebt hat, dannach sage ich gute Nacht, er darf noch etwas lesen. Türe zu.

Am Anfang brauchte es für mich schon ein Stück Überwindung, bzw. Motivation um die Energie zu mobilisieren. Aber ich weiss heute, dass die Kids genau spüren, wenn wir Erwachsenen an die Grenze kommen, sich dann abgemeldet fühlen und somit doppelt "schuben".
Heute aber, habe ich die vier Kids innert einer Stunde im Bett/Zimmer. Der Ablauf ist fix (für mich läufts also automatisch ab und gleichzeitig fahre auch ich während dem Ritual runter) und dannach habe ich in 90% der Fälle wirklich Feierabend.

Bei uns waren es vorallem die Grossen, die oft am Abend Rambazamba gemacht haben :roll: . Da blieb mir am Anfang wirklich nichts mehr übrig, als quasi die Zeit die sie den Kleinen durch s stören wegnehmen, an ihrer Zeit abzuziehen.
Das gab am Anfang ein Gemotze, doch ich blieb einfach Konsequent.
Dadurch überlegten sie sich immer mehr, ob sich die Störmanöver wirklich lohnen 8)



:arrow: an einem Nacht-Essens-Ritual "schraube" ich heute noch :roll: Denn das ist der Moment wo Papa endlich zu Hause ist und jeder möchte erzählen, zeigen wie toll er seich machen kann und Co.

Bin mir nun ernsthaft am überlegen, ob ich die Kids wieder vorher Essen lassen will und mit GG dannach in Ruhe esse.
Irgendwie schaff ich s da noch nicht, mich abzugrenzen und drohe eher ins Leere :cry:

lg Morpheus
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

ps.

auf Deine Frage "wie finde ich die Kraft/Energie für am Abend".

klingt jetzt blöd, aber schau genau den Satz musst Du aus Deinem Kopf löschen! Sperr ihn weg, spül ihn das Klo runter!

Dieser Satz klaut Dir mehr Energie als er Dir gibt. Deshalb weg damit.

Wenn ich am Mittag, gesättigt und müde vom Morgen am Tisch sitze, dann kann ich mich entweder fragen woher ich die Energie für das Küche machen hernehme oder aber ich steh einfach auf, füll die Waschmaschine und putze kurz den Tisch ab und den Kochherd, dauert keine 10min. Dannach kann ich mit gutem Gewissen die Füsse hochlegen und mich entspannen.

Für das Küche machen brauche ich weniger Energie/Kraft/Zeit, als für das herumstudieren an der Frage "woher nehm ich die Energie für.."

GG nennt das " den morpheuschen Selbstbetrug" :lol: :lol:

lg Morpheus
Bernina

Beitrag von Bernina »

Ich merke, mit einem Kind kommt man nie ganz an Grenzen. Ausser wenn sie noch klein sind und die Mutter Geschwister und somit Spielkamerad ersetzen muss.

Dann organisierte ich mir tagsüber Freiräume. Aber nur ein Kind mal für ein paar Stunden weg zu geben ist auch wieder einfacher als gleich eine ganze Rasselbande.
steff
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Beitrag von steff »

Hei, ein neuer Begriff! Jetzt kann ich die beschriebene Situation ( wo nehm ich die Energie her / aktiv werden ) betiteln!
Das finde ich so spannend an der Sprache.

Ich übernehme den Begriff "morpheuischer Selbstbetrug" und zwar gleich zu meinen Favoriten!

Danke Morpheus für diesen Gedankenanstoss.
LG Steff
Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschliessen, daraus zu erwachen.
val
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Beitrag von val »

Hallo allerseits

Ich find's stark wie ihr es schafft, wenn die Kinder ins Bett gehen noch mit jedem einzelnen zu kuscheln. Das ist etwas das ich einfach nicht schaffe. Mir geht es ähnlich wie Carlotta37, manchmal bin ich so müde, dass ich es kaum schaffe das Nachtessen aufzutischen und die Zeit bis mein Feierabend Realität wird dünkt mich unüberwindbar lang. Ich bin gereizt und unaufmerksam, mag auf niemanden eingehen. Ich habe dann gemerkt, dass mir das Nachtessen meistens wieder Energie gibt. Also habe ich das so eingerichtet, dass allfällige Geschichten vorlesen (mach ich jedoch leider nur während der Adventszeit) gleich nach dem Znacht noch am Tisch stattfindet und auch die individuelle Kinderzeit gleich dann ist. Wir tauschen uns beim Essen aus und gekuschelt wird meistens nach dem Essen auf dem Sofa vor dem TV. Manchmal aber eher selten ergibt es sich, dass ich nachdem die Kinder im Bett sind noch zu einem reinschlüpfe und wir einander auf den Rücken zeichnen. Meist schlaf ich dabei aber ein, muss ich zu meiner Schande gestehen. Ich bin vom Arbeitstag einfach so geschafft, dass dann die Luft draussen ist.

Mich hat das lange sehr gestört, denn ich möchte doch eigentlich auch so schöne Bettrituale wie ich hier von Euch lese. Doch hier hört meine Energie einfach auf. Ich spul dann nur noch ein Programm ab und das bringt dann wirklich nichts. Also hab ich mich entschieden, den Kindern dann die Kuschelzeit zu geben wenn ich sie auch geben kann und das ist halt früher am Abend.

Wenn meine Kinder zu sehr streiten kommt es auch vor, dass ich sie vom Tisch schicke. Da kenn ich dann aber nichts und dann ist das Nachtessen für den betreffenden Streithahn halt gelaufen. Er oder sie kann später vielleicht noch eine Frucht essen, aber wer sich am Tisch nicht einigermassen zivilisiert benimmt und vom Tisch muss, der hat halt nichts gegessen oder fast nichts. Meine Kinder sind nicht so knapp genährt dass sie nicht einmal ohne eine Mahlzeit auskommen und ich habe den Eindruck dass das auch eine gewisse Wirkung hat und sie sich das nächste Mal eher zusammenreissen und nicht wieder einen Tischverweis riskieren wollen.

@tabida @delphia
Danke für die Nachfrage, ich schreib noch was unter meinem alten Thread "Auf dem Zahnfleisch"...

Liebe Grüsse
Val
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Nin
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Beitrag von Nin »

Carlotta, mir graust es schon davor, wenn die Kinder noch grösser und länger aufbleiben.... denn ich brauch die Zeit am abend zum Arbeiten. Am Abend bereite ich meinen Unterricht für den nächsten Tag vor.

Bis jetzt geht es: 21.00 Uhr ist Schluss. Wir essen spät (sehr französisch in der Hinsicht) und meist kocht mein Schatz, udn da er ja echt ein Schatz ist, räumt er auch ab und ich gehe hoch, lese meinen Jungs vor (wir lesen jetzt Tintenherz). Ich sehe nie fern. Jetzt in den Ferien habe ich ein bisschen ferngesehen, weil ich das Stromkabel zu meinem Laptop vergessen hatte und nicht für die Schule arbeiten konnte.

In den Ferien war ich auch alleine mit den Kindern und es grauste mir davor, weil sie soviel streiten, aber es ging dann gut: Aber ich verstehe dich sehr gut, und dabei habe ich jeden Tag Hilfe und einen Mann, der wunderbar kocht.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
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