lisa

lisasimpson74
Beiträge: 6
Registriert: 10.07.2008 07:05

Beitrag von lisasimpson74 »

hallo zusammen!

also so wie ich das schweizer rechtssystem kenne, hängt es in erster linie von der art der unterhaltsberechnung ab, und ob ein mankovorliegt, sprich ob alle 2 haushalte finanziert werden können oder nicht. alle kinder, ob eheliche oder uneheliche sind gleich zu behandeln, haben also denselben anspruch auf lebensstandard des vaters. diesbezüglich sind kinder aus der zweiten beziehung nicht benachteiligt. lediglich die zweite partnerin ist gegenüber der exfrau benachteiligt. sie hat quasi das paket mann mit unterhalt genommen.
wie dem auch sei, das finanzielle, das würde schon gehen mit einem kind, wir sind beide sparsam und in eher bedürftigen verhältnissen aufgewachsen, und es hat uns auch beiden niemals an etwas gemangelt, ganz im gegenteil, heute finde ich es gut, wenn kinder nicht sofort alles bekommen, wenn kleinigkeiten noch etwas besonderes sind, wenn man auch mal als teenie sein geld selber verdienen musste...
es sind eher die begleitumstände, dass wir nicht mit dem "kinderkriegen" anfagen. ein heikles thema übrigens. er sagt zwar immer, wenn die vorgeschichte nicht wäre, dann würde er sofort ohne bedenken loslegen, aber jetzt ist er emotional nicht bereit dazu. er wünscht sich zwar schon eine familie mit mir, und kann sich auch kinder vorstellen, wünschen tut er es sich aber nicht. ich möchte meinen partner aber nicht dazu überreden, ich möchte dass er es sich wünscht. ich hab mir selber eine innere deadline gesetzt, herbst in einem jahr läuft die haltbarkeit meiner spirale ab, wenn er mich bittet eine neue einsetzen zu lassen, werde ich die beziehung beenden. das klingt hart, aber ich würde ohne kinder nicht glücklich werden mit ihm. bei mir selber ist die reaktion, wie ich mit dem thema kinder umgehe eher erschreckend. seine reaktion, emotional nicht bereit zu sein, seit nun fast 2 jahren, hat in mir ausgelöst, dass jede schwangere frau hassgefühle in mir auslöst, und ich auch kinder nicht mehr aushalte. komisch, dass ich mit seinem töchterchen echt gut auskomme, ich find sie auch sympathisch, sie sucht auch die nähe zu mir, und das obwohl ich am anfang dachte, sie ähnelt so ihrer mutter, aber ich finde sich recht nett, meine bedenken haben sich nicht bewahrheitet. der sohnemann ist da ganz anders. er ist arrogant, faul, sagt nicht bitte und danke, er isst tatsächlich nur das gelbe vom ei, erfindet lügengeschichten, und heult wie ein baby, wenn sein vater nicht punktgenau das macht was er will, er fragt immer was das oder das gekostet hat, und mein freund am balkon tomatenstauden montierte fragte er ihn, wie er sich denn das leisten könnte...er war damals 8! ich finde nichts nettes an dem kind, aber das muss ich auch nicht.
was das kinderkriegen betrifft, wie war das bei euch? hat jemand von euch einen partner, der zuerst keine kinder sich wünschte es aber dann doch wollte? Ist es Zeit, die er braucht? oder bin ich da naiv, wenn ich darauf hoffe? ich glaube eigentlich, dass er angst hat, dass alles nochmals passiert, und das kann ich ihm nicht verübeln. aber beseitigt zeit diese wunden?

gruss lisa
Benutzeravatar
Nin
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1009
Registriert: 12.11.2006 23:03

Beitrag von Nin »

Hallo Lisa,

Antworten habe ich eigentlich keine auf deine Fragen, aber ich wollt dich doch begrüssen.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Benutzeravatar
caco
Beiträge: 13
Registriert: 26.02.2009 21:06
Wohnort: Kanton Schaffhausen

Beitrag von caco »

Enii hat geschrieben:
Hmm, komisch. Der Anwalt meines Partners erklärte mir das folgendermassen: Das Prinzip ist ja eigentlich, dass nach der Scheidung beide Partner den während der Ehe geführten Standard weiterleben können. Deshalb kann von einer Hausfrau auch nicht verlangt werden, dass sie arbeiten geht, bevor das jüngste Kind 10 Jahre alt sind, da sie während der Ehe ja auch nicht für ihren eigenen finanziellen Unterhalt aufgekommen ist. (Das die Kinderalimente nicht gekürzt werden dürfen, ist verständlich und auch völlig korrekt).
Aber vielleicht kann uns Lisa als Juristin ja eine klärende Antwort geben?!
das finde ich sehr intressant. Meine Tochter hat einen geschiedenen Mann mit Kind geheiratet und offenbar ist es sehr wohl möglich die Unterhaltszahlungen neu berechnen zu lassen. Sie bekommt in wenigen Tagen ihr gemeinsames Kind und werden in einigen Monaten gerichtlich alles neu berechnen lassen.

Die Mutter seines Jungen arbeitet schon seit Jahren 60%, obwohl der Junge erst 4 wird im April. Sind die Regelungen nicht kantonal verschieden? Viele schreiben ja etwas anderes und das verwirrt doch sehr.

"kann immer noch nicht schlafen"

caco
Patchwork seit 3 Jahren, 6 eigene und 4 Stiefkinder, keine gemeinsamen
Anita

Beitrag von Anita »

ja caco ich habs ja geschrieben.
auch bei uns wurden die alimente an die ex und seine kinder mal abgeändert (alimenten- abänderungsbegeheren), als wir unser zweites gemeinsames kind bekamen und mein mann sich anstellen lies und endlich ein fixes einkommen hatte, dass genau ausgewiesen werden konnte.
geht aber nur, wenn sich das einkommen massiv ändert und alimentenzahlungen wie einst abgemacht nicht mehr möglich sind.
Benutzeravatar
Nin
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1009
Registriert: 12.11.2006 23:03

Beitrag von Nin »

Caco, wenn die Ex-Frau deines zukünftigen Schwiegersohnes schon immer arbeitet, dann wird man nicht verlangen, dass sie aufhört. Kritisch ist es bei den Frauen, die vorher nicht gearbeitet haben oder während der Trennung oder kurz zuvor aufhören.

Die Kinderalimente dürfen im Prinzinp nicht gekürzt werden. Der Ex einer Freundin ist vor kurzem in der zweiten Ehe Vater geworden. Natürlich wollte er die Kindrealimente kürzen. Nun sind diese bei zwei Kindern in unserem Kanton bei zwischen 20-25% des Einkommens. Zur Zeit bekommt die Frau 22.5%, sie hat angeboten auf 20% zu senken. Darunter ist eigentlich illegal, ausser sie stimmt dem zu. Innerhalb dieser Marge hingegen kann man rechnen und berechnen lassen. Dabei geht es, wie gesagt um eine Frau, die keine Frauenalimente bekommt. (Ich kenne fast niemand, der sie bekommt, bei den hiesigen Mieten arbeiten immer beide). Die Frauenalimente dürfen im Fall von neuen Kindern gekürzt werden, wenn die Kinder aus der Erstehe alt genung sind als dass von der Erstfrau erwartet werden kann, dass sie arbeitet.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Anita

Beitrag von Anita »

bei uns wurde auch die kinderalimente gekürzt. das hatte aber damit zu tun, dass sie davor viel zu hoch eingeschätzt wurden. mein mann war damals mit einer neuen firma selbständig und sein einkommen eine üble schätzung....die er leider bei der scheidung unterschrieben hatte....
Benutzeravatar
BabyOne
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 698
Registriert: 10.01.2009 20:56
Wohnort: Bayern

Beitrag von BabyOne »

Hallo lisa,

ich bin auch Juristin... mein Lebensgefährte ist kein deutscher Muttersprachler und kann mit Anwalts- und Gerichtsschreiben buchstäblich nichts anfangen, bzw. er hat so einen Horror davor, dass er sie schon mit der Einstellung liest, ohnehin nichts verstehen zu können. Seine Anwältin war eine, die ganz auf Konsens aus war und lieber einmal mehr nachgeben würde als dagegen zu halten, und die Anwältin seiner Ex war leider das genaue Gegenteil und ein unverschämtes Luder dazu... ich kann´s nicht anders ausdrücken, sie hat so viel Öl ins Feuer gegossen, nur um noch ein paar weitere Klagen erheben zu können (die sie verloren hat) und um Geld an der Sache zu verdienen. Ich habe während der gesamten Scheidung, die sich über Jahre hinzog, eigentlich als seine zweite Anwältin gearbeitet, und ich habe da auch ein paar Illusionen verloren. Gegen Ende der Scheidung war der Stress für mich so groß, dass meine Gesundheit empfindlich gelitten hat. Vom Kopf her war mir immer klar dass ich mich möglichst zu meinem eigenen Wohl zurück halten sollte, aber wie macht man das unter solchen Umständen? Ich hatte schon Horrorvisionen, wie mein Lebengefährte zu Zahlungen verurteilt wird die er nicht leisten kann, und dass dann der Gerichtsvollzieher kommt und mein Eigentum wegpfändet. Ich bin nur froh dass das jetzt hinter uns liegt.

Wenn ich mal eine Frage zum Schweizer Recht haben sollte weiss ich ja jetzt wen ich fragen kann (wenn´s erlaubt ist, gilt natürlich auch anders herum ;-))

Viele Grüße
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Benutzeravatar
Delphia
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2125
Registriert: 17.07.2006 11:43

Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Die Kinderalimente können neu berechnet werden, wenn die Umstände es erlauben. "Die Umstände" ist doch ein Gummibegriff...

Jedenfalls haben wir auf das Einklagen höherer Alimente verzichtet. Damals wurden die Alimente auf ein Einkommen von knapp 5'000 brutto berechnet (Warum so wenig = damaliger Ehemann hatte im "gegenseitigen" Einvernehmen seine gut bezahlte Stelle gekündigt, wurde arbeitslos und fand gerade rechtzeitig vor Gerichtstermin eine Stelle bei einem Bekannten, der "leider" nicht mehr bezahlen konnte). Versteht mich nicht falsch, ich habe die Kröte geschluckt und heute kann ich sagen, bin ich stolz, es geschafft zu haben...

Heute verdient mehr als das Doppelte! Glücklich ist er dabei nicht. Also was soll's...

ABER: Frauen, es gibt welche unter Euch, die sicherlich mit gutem Recht kämpfen müssen und das sollt Ihr auch tun... ;-) Es kann nicht sein, dass wir Frauen mit Kindern unter dem Existenzminimum leben müssen und der leibliche Vater unserer Kinder sich finanziell bereichert.

Ich kenne aber Fälle, in denen Frauen keine Alimente für ihre Kinder, die nicht bei ihr aufwachsen. Bei der Scheidung wurde dies damit begründet, dass sie nicht arbeiten können, heute arbeiten sie... :roll:

Jede "Familie" muss rausfinden, was für sie stimmt...

Beste Grüsse
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Antworten