Eigenes Kind trotz Stiefkinder

Fragen, Probleme und Sorgen...
tarzan
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Eigenes Kind trotz Stiefkinder

Beitrag von tarzan »

Hallo zusammen

Würde gerne dieses Thema in die Runde werfen.

Ich selbst bin ja Stiefmama von unterdessen erwachsenen Jugendlichen.
Der Wunsch nach eigenem Kind war sicher da, hab es aber dann irgendwie doch nicht auf die Reihe gebracht.

Mich würde interessieren wie das bei euch so war, vorallem auch ob ihr die schon vorhandenen Kinder als Hindernis dafür empfunden habt, sei dies finanziell gesehen oder auch sonst generell.

Wie habt ihr die Situation gelöst, wo dann das Kind auf die Welt kam, habt ihr weiterarbeiten müssen, oder hats für die alte und neue Familie gereicht mit dem Lohn vom Mann.

Was habt ihr so erlebt. Freue mich auf Antworten.

Grüssli
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Tarzan

Ich kopiere Dir mal einen Text, den ich vor zwei Jahren in diesem Forum geschrieben hatte:

Auch bei uns war es mal Thema, ein gemeisames Kind zu haben. Mein Mann hat drei, mittlerweile 13, 16 und bald 18, ich habe zwei, heute bald 13 und 11, Kinder. Wir wohnen seit 6 1/2 Jahren zusammen.

Im 2002 war der Wunsch bei uns beiden gleich. Wir konnten es uns schon sehr gut vorstellen. Auf ein gemeinsames Kind zu warten, erfreute uns sehr und sehr gerne hätte ich dann wieder angefangen zu schöppeln, etc. etc. Wir haben uns das reiflich überlegt und sind zum Schluss gekommen, dass es sehr kompliziert werden würde. Dies waren unsere Gründe, die uns auch nachdenklich gestimmt haben:

1. Unser Alter, damals mein Mann 47 und ich 38. Zudem lief meine letzte Schwangerschaft nicht gerade reibungslos.
2. seine 3 Mädels hätten dies gar nicht geschätzt (Zukünftiges Erbe wird noch mehr aufgeteilt = wurde zwar nicht deutlich gesagt, aber verschiedentlich mir gegenüber klar gemacht)
3. jedes Kind hat bei uns ein eigenes Zimmer. Ein weiteres Zimmer können wir nicht herbeizaubern. Keines der Kinder möchte sein Zimmer teilen müssen.
4. Ich bin voll zu Hause und arbeite ehrenamtlich in der Gemeinde. Mein Mann bringt "das Geld" nach Hause. Unser Budget würde völlig aus dem Lot geraten.
5. Wir sind jetzt schon voll engagiert mit unseren fünf Kindern, sodass wir an unsere Kapazitätsgrenze kommen würden.
6. Unser Familienverhältnis wird trotz 6,5 Jahren immer wieder von aussen (vor allem Ex-Frau aber auch Ex-Mann) gestört, sodass wir die Kraft nicht haben, um es allen - auch dem kleinen zukünftigen Erdenbürger - Recht zu machen.

Aus diesen Gründen haben wir uns gegen ein gemeinsames Kind entschieden. Irgendwie hatten wir uns auch vorgestellt, dass es unsere Familie zusammenhalten würde. Eine Bekannte, die so aufgewachsen ist, konnte jetzt als Erwachsene sagen, sie sei immer in der Mitte gewesen. Oft auch hin- und hergerissen, weil sie beide Parteien verstehen konnte. Ich kann Dir, liebe Nin, nicht sagen, wie ich mich an Deiner Stelle entscheiden würde. Die Vernunft sagt mir aber in unserem Fall, dass es für mich zuviel gewesen wäre.

Fazit: reiflich überlegen. Wenn der Entscheid gefallen ist, nichts bereuen. Ich weiss die innnere Uhr läuft irgendwann mal ab...

Liebe Grüsse
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Liebe Delphia

Danke für Deine Antwort.

Ich werde demnächst 40, wohl auch ein Grund wieso ich mir solche Gedanken machen. Aber die hab ich ja schon lange nicht erst jetzt.
Es ist schon so, dass ich nun endgültig zu alt bin dafür, anderseits
fühlte ich mich mit 25 oder 30 noch nicht parat dafür, bin wohl ein
Spätzünder :?

Ich denke in deinem Fall, wo ihr beide schon eigene Kinder habt, ist
es wirklich vernüftiger, zu den schon vorhandenen gut zu schauen,
statt nochmals von vorne anzufangen.

Es grüssli :wink:
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Tarzan,

bei mir war es so, dass ich meinen Lebensgefährten kennen lernte, als bei ihm die Trennung von der Exfrau eigentlich seelisch noch lange nicht abgeschlossen war. Dank eines kleinen Intermezzos bereits nach der eigentlichen Trennung gab es aus erster Ehe einen Teenager und ein Baby, das er eigentlich gar nicht hatte haben wollen. Die Umstände waren also denkbar ungünstig, und er hat mir auch immer wieder sehr deutlich gesagt, dass er auf keinen Fall weitere Kinder will - mehr als nachvollziehbar, wenn man bedenkt was für einen Stress es damals mit der Exfrau hauptsächlich wegen der Kinder gab. Ich für meinen Teil habe mir gegen alle Vernunft (frisch verliebt...) trotzdem stark ein Kind gewünscht und wurde dann auch tatsächlich - aber nicht geplant - schwanger. Unsere Tochter ist ein Sonnenschein, und wie es so ist, sind sie erstmal da, kann man sie nicht mehr aus seinem Leben wegdenken. Durch die Geburt unserer Tochter war mein Lebensgefährte gezwungen, manche Entscheidungen zu treffen, die er sonst vermutlich jahrelang noch aufgeschoben hätte - nämlich dass wir nicht nur eine unverbindliche, sondern eine feste Beziehung führen, dass wir zusammen ziehen, dass es Zeit wird die Scheidung von der Exfrau in Angriff zu nehmen, und auch sich seelisch endgültig aus der alten Beziehung zu verabschieden. Wir leben nach wie vor zusammen und im Nachhinein ist es ein Wunder, dass das alles dann soch so gut für uns ausgegangen ist.

Finanziell habe ich von Anfang an für mich alleine gesorgt, und oft bei meinem Lebensgefährten sogar noch was dazu getan. Die Kosten für unsere Tochter habe ich weitgehend alleine bezahlt (das frühere Unterhaltsrecht in Deutschland sah vor, dass im Zweifel das Kind aus der zweiten Beziehung zugunsten der Exfrau zurückstecken muss - so durfte mein Lebensgefährte nicht mal den Betrag von seinem Einkommen für unsere Tiochter behalten, der dem Existenzminimum entsprach - zum Glück hat sich das seit 2008 geändert, in Zukunft haben immer nur die Kinder den Vorrang beim Unterhalt). Ich habe mich recht bald arbeitslos gemeldet, hatte, dann recht lange ein recht gutes Arbeitslosengeld (da ich vorher Vollzeit gearbeitet und gut verdient hatte) und habe dann irgendwann mit Glück sowohl einen Krippenplatz als auch einen Halbtagesjob gefunden. Meine Ersparnisse aus der Zeit davor sind praktisch weg.

Nun habe ich aber seit der Geburt unserer Tochter ein neues Problem... ich hätte nämlich gerne ein zweites Kind. Für ihn wäre es das vierte, dazu wird er bald 50 Jahre alt, und er wollte ja eigentlich schon nach dem ersten keine weiteren Kinder mehr... Bisher wäre es finanzieller Selbstmord gewesen, da er an beide Kinder aus erster Ehe und die Exfrau Unterhalt zahlen musste. Ich arbeite 20 Stunden die Woche unw will das vorerst auch nicht auf mehr als 25 Stunden aufstocken. Zudem gab es auch immer so viel Stress durch Auseinandersetzungen mit der Exfrau und dadurch dass der Sohn aus erster Ehe ziemlich anstrengend ist, dass ich wohl auch nicht die Nerven gehabt hätte für noch ein Kind, und noch dazu wohnten wir in einer sehr engen Wohnung. Jetzt studiert die älteste Tochter und bekommt Ausbildungsbeihilfen, so dass er zur Zeit nichts an sie zahlen muss, die Exfrau wird sich vermutlich in Kürze gegen eine einmalige Zahlung abfinden lassen, und zusammen mit dem Elterngeld das es hier in Deutschland gibt wäre es finanziell vielleicht doch noch machbar... ich werde dieses Jahr 36 Jahre alt, ewig habe ich also auch nicht mehr Zeit. Aber ich fürchte um meinen LG überzeugen zu können, müsste ich trotzdem erstmal im Lotto gewinnen. Wir haben uns seit wir zusammen sind sehr wenig leisten können, konnten kaum mal zu zweit etwas unternehmen und Urlaube konnten wir uns auch kaum leisten. Mit noch einem Kind wäre das natürlich auch nicht einfacher, und so haben wir doch die Hoffnung, dass wir vielleicht 2010 endlich mal wieder einen "richtigen" Urlaub werden bezahlen können...
Zuletzt geändert von BabyOne am 27.01.2009 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

Hallo hier,

Ich habe meinen Mann mit 37 kennengelernt. Er war 39 und hatte drei Kinder im Alter von damals 1,3 und viereinhalb. Zwei Jahre später kam unsere gemeinsame Tochter zur Welt und als ich 41 war noch unser Sohn. Im gleichen Jahr kamen auch die Kinder aus erster Ehe dazu. Ich habe spät begonnen. Das Alter ist für mich kein Hinderungsgrund. Bereits vorhandene Stiefkinder auch nicht. Allerdings ist es eine gute Voraussetzung, wenn die Beziehung zu ihnen gut ist und sie allenfalls in die Fragestellung ebenfalls miteinbezogen werden.
Wichtig finde ich auch die Frage wie sich dein Partner dazustellt.

Arabella
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Wir haben bereits 5 Kinder und das Jüngste war auch schon 7 Jahre alt, als wir uns kennen lernten. Also hätte es so oder so ein Einzelkind gegeben. Klar hätte ich gerne ein Kind gehabt mit meinem Mann, aber die Vernunft sprach eindeutig dagegen.

Die Hauptgründe:
1. Geld. Ich hätte das Kind alleine finanzieren müssen, da mein Mann auf dem deutschen Existenzminimum in der Schweiz lebte. Und ein Kind UND mehr arbeiten, das wollte ich wirklich nicht! Ich gehöre zu der Sorte Mütter, die ihre Kinder gerne um sich haben und ungern fremdbetreuen lassen. Ich hatte schon Mühe damit, arbeiten zu gehen, als meine Kleine 4 Jahre alt war.
2. 5 Kinder reichen, vor allem auch meiner Gesundheit zuliebe. Nach einer Erschöpfungsdepression bin ich immer müde und muss gucken, dass ich das Leben so einigermassen im Griff habe.
3. Ich werde auch nicht jünger ;-)
Wir patchworken seit Sommer 2006
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Vielen Dank für die interessanten Lebensgeschichten.

Klar wäre es auch wichtig wie mein Mann darüber denkt. Er liebt Kinder sehr, auch er hätte es sich vorstellen können nochmals Papa zu werden, aber so langsam sieht er den Zug auch als abgefahren, dazu kommen noch gesundheitliche Probleme seinerseits.

Arabella, hab ich das richtig verstanden, ich soll meine Stiefkinder mit der Frage konfrontieren ? Sie leben nicht bei uns, daher und auch sonst, würde ich dies sowieso nicht machen, ich sehe kein Grund dafür. Sowenig wie ich vom Stiefsohn gefragt werde wie ich die Freundin finde und ob ich mit einer späteren Heirat mit ihr einverstanden wäre. Nur so als Beispiel.... :wink:

Jetzt wo die Zahlungspflicht für die erwachsenen Stiefkinder langsam eine Ende nimmt, sind mir eben die Gedanken für ein eigenes Kind wieder hochgekommen, zudem bekommt eine Bekannte mit bald 39 auch ihr erstes Kind, was mich auch wieder zum Nachdenken bewegt hat...

Ich frag mich auch, ob es nicht egoistisch ist, dann mit 40 ein Kind zu wollen, also ob man sich nicht einfach an den bereits vorhandenen Kindern freuen soll, sie unterstützen soll (was ich eh mache) statt
noch weitere Kinder in die Welt setzen, wo ich erst gar nicht wüsste,
wie wir das finanziell lösen sollten. Ein Kind zu haben und dann wieder
Voll arbeiten zu gehen, kann ich mir nicht vorstellen und ist in meinen
Augen am Ziel vorbei geschossen. Also ich spreche von den ersten paar Jahren.

Mmhhh....Fazit: gibt wohl kein Rezept dafür..... :lol:
15 Jahre Patchworkerfahrung
aisha

Beitrag von aisha »

hatte mein erstes und einziges Kind erst mit 34. Ich hätte sehr gerne ein zweites gehabt, aber mein Ex war strikte dagegen und da es von Anfang an keine gute Ehe war und ich 12 Monate nach der Geburt aus finanziellen Gründen wieder Teilzeit arbeiten musste, war dieses Thema irgendwie gegessen.
Nach dem jahrenlangen fürchterlichen Scheidungsterror und der Tatsache, dass ich bis heute keinen Rappen Kinderunterhalt für meine Tochter bekam und allein für uns aufkommen musste, war ich irgendwie sehr froh, dass ich kein weiteres Kind hatte. Ich hätte nicht gewusst, wie ich über die Runden kommen sollte. Ausserdem ist meine Tochter ein sehr anstrengendes, intensives Kind, sodass ich oft am Anschlag laufe und wohl kaum die Nerven für mehr Kinder aufgebracht hätte.
Mit meinem jetzigen Partner hätte ich mir jedoch sehr wohl noch ein gemeinsames Kind vorstellen können. Aber unterdessen war ich über 40 und mein Partner liess sich damals beim Kriseln seiner Ehe unterbinden.
So war das Thema endgültig vom Tisch.
Oft bin ich schon etwas traurig, andererseits dann auch wieder froh. Wir dürfen uns wieder Freiräume schaffen und geniessen die schon beachtliche Selbständigkeit der Kinder.
Ausserdem ist die biologische Uhr bei uns Frauen schon massgebend.

Ich glaube, meine tochter hätte sich sehr über ein Geschwister gefreut, sie liebt Kinder über alles. Die Kinder meines Partners hingegen hätten sich wohl sehr schwer getan damit. Die Stieftochter hat die neue Familienkonstellation besser akzeptiert, aber sie hat sich damals auch entschieden bei uns zu leben.
Der Sohn meines Partners hingegen redet auch immer wieder von seinem Erbe (finde ich ätzend!), ich glaube, er ist nach wie vor masslos eifersüchtig und tut sich sehr sehr schwer mit der Anwesenheit meiner Tochter und mir. Er will sich zwar nicht bei uns einfügen, scheint aber doch sehr angst zu haben, zu kurz zu kommen.

Er ist wie es ist, wir haben uns arrangiert.
Bernina

Beitrag von Bernina »

Aus gesundheitlichen Gründen durfte ich nach meinem 1. Kind nicht mehr schwanger werden. Somit hat sich das von Anfang an erübrigt. Aus diesem Grund suchte ich auch bewusst einen Mann mit Kindern. Das war die Chance, dass ich wenigstens Patchworkmässig eine Grossfamilie bekomme.

3 Kinder ist gerade richtig. Mit mehr Kindern müssten wir ja auch eine fahrbare Turnhalle (der ist gut Morpheus) haben.
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Beitrag von carlotta37 »

Wir haben kein gemeinsames Kind und werden auch keines mehr bekommen.

Ich habe ja schon drei, mein Partner allerdings keines. Für mich wäre es körperlich, finanziell und kräftemässig nicht mehr machbar. Aber auch ich muss sagen: ich bedaure es ein wenig.
Meine Ehe war schon nach der Geburt der ersten Tochter schwierig und einmal mit der Unterstützung und in Harmonie mit einem Mann gemeinsam ein Kind zu bekommen, wäre eigentlich ein grosser Traum. Mein jetztiger Partner wäre bestimmt ein toller Papa!
Aber die Vernunft legt uns beiden nahe, darüber nicht mal nachzudenken...Zum Glück sind wir uns da einig, obwohl er damit auf eigene Kinder endgütlig verzichtet (er ist auch schon 50 und das spielt durchaus eine Rolle). Sein Verhältnis zu meinen Kindern wird immer intensiver, andererseits werden aber auch unsere Freiheiten als Paar langsam aber sicher grösser und manchmal freuen wir uns geradezu auf ein intensives Leben als Paar, wenn die Kinder noch älter sind
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Franzie
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Beitrag von Franzie »

tarzan hat geschrieben:Ich frag mich auch, ob es nicht egoistisch ist, dann mit 40 ein Kind zu wollen, also ob man sich nicht einfach an den bereits vorhandenen Kindern freuen soll, sie unterstützen soll (was ich eh mache) statt
noch weitere Kinder in die Welt setzen, wo ich erst gar nicht wüsste,
wie wir das finanziell lösen sollten. Ein Kind zu haben und dann wieder
Voll arbeiten zu gehen, kann ich mir nicht vorstellen und ist in meinen
Augen am Ziel vorbei geschossen. Also ich spreche von den ersten paar Jahren.
So denke ich auch und deswegen werde ich keine Kinder mehr haben. Wir haben mit meinem Partner von Anfang an entschieden dass wir keine mehr wollen (er hat 2 und ich auch 2) und er hat sich kurz darauf auch unterbinden lassen.
Ich denke auch dass wenn man schon eine Ehe hinter sich hat, ist man sich bewusst dass gemeinsame Kinder keinen "Kit" sind die ein Paar zusammen hält.

Tönt vielleicht hart, aber das ist meine Meinung
Das wichtigste ist nicht nie umzufallen, sondern immer wieder aufzustehen

Patchwork seit Juli 08. Ich habe 2 Kinder, er auch 2
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Beitrag von tarzan »

Ich bin ganz erstaunt und dankbar für die vielen Antworten. Man kann natürlich noch weiter diskutieren.

Das Stiefkinder nicht unbedingt erfreut sind, wenn nochmals Nachwuchs kommt kenne ich, irgendwo gehts da um Eifersucht oder Angst, den Papa zu verlieren, und/oder nicht mehr an erster Stelle zu sein. Kann ich ein Stück weit nachvollziehen, je nach Alter des Kindes. Darauf aber Rücksicht zu nehmen finde ich den falschen Weg. Schlussendlich kann man die Wünsche der Kinder nicht über die einem selbst stellen.

Apropos Alter der Männer. Der Mann meiner Bekannten wo ich erwähnt habe, ist 52, und wird das erste mal Vater, ist also alles möglich. Hat
alles immer seine Vor- und Nachteile. Wichtiger ist wohl das Alter der Frau.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Ein gemeinsames Kind.. ich habe mir hier auch schon mal intensiv die Frage gestellt. Hier kann man das nachlesen.

Ich bin vor ein paar Wochen 39 geworden. Mein Schatz ist 50, wird im Mai 51. Seine Kinder sind 20 and (fast) 18, meine 10 und (fast) 9. Es wäre also sowieso ein Einzelkind. Ich arbeite 80% als Lehrerin. Und weniger ginge auch nicht. Es wäre auch kein Platz im Haus. Es würde unser Leben ungeheuer erschweren. Mein Schatz fühlt sich zu alt. Ich glaube nicht, dass er irgendeinen Kinderwunsch verspürt. Am Anfang hat er mir mal gesagt, dass ich die einzige Frau wäre mit der er sich vorstelle hätte können, noch einmal Kinder zu haben. Aber konkret ist es nie geworden, und er ist so sehr mit beruflichen Sorgen beschäftigt, dass es ihm, glaube ich, nicht wirklich bewusst ist, dass ich immer wieder, immer noch daran denke.

Und doch wünsche ich mir manchmal sehr, sehr ein gemeinsames Kind. Ein Kind unserer Liebe. Auch, wenn ich Angst habe: Kleinkinder sind wahnsinnig anstrenged und ich finde meine noch anstrengend, dazu er Altersunterschied zu allen Geschwistern.

Es ist nicht so sehr der Gedanke, dass wir kein gemeinsames Kind haben werden, als dass er es nicht ersehnt oder vermisst....

Bald ist es eh zu spät.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Liebe Tarzan, hallo alle zusammen,

für meinen Mann und mich, war es irgendwie "klar", dass wir noch gemeinsame Kinder wollen/wollten.

Finanzielle: naja, unser Budget sähe ganz anders aus, ohne gemeinsame Kinder. zumal ich vor den Jungs auch extern arbeitete.
Mit dem was wir zur Verfügung haben, wird gut eingeteilt und budgetiert. Wir sind, denke ich "genügsam", wir haben mehr als einige Menschen in der Schweiz und weniger als einige Andere. Doch sind wir zufrieden.

Die gemeinsamen Kinder geben uns eine Konstante. Es gibt nicht viele Punkte wo wir uns nicht einig sind. Die emotionale Ebene ist bei uns beiden gleich und es gibt keine "ach das sagt/denkt/will" er/sie doch nur weil es sein/ihr leibliches Kind ist.

Die Halbgeschwister: Boy findets toll und mag seine Halbgeschwister alle sehr (er hat 4Stück davon. 2Jungs hier bei uns, zu Hause 2Mädels).
Girl: mag keine Geschwister. Sie beharrt konstant darauf, generell keine Geschwister haben zu wollen. Bei ihrem leiblichen Vater wird es unter anderem deshalb vermutlich keine weiteren Kinder geben.)

Alter: ich war: 21, 27 und 29Jahre alt als ich Mutter wurde. Mein Mann: 37, 43 und 45Jahre alt. Er von sich sagt, es sei grad "an der Grenze " gewesen mit dem Jüngsten. Der Kleinste ist mein "ultimatives" Wunschbaby (blöd umschrieben, ich weiss). Aber, für mich gab es einfach noch ein "freies Plätzli" in der Familie. Für meinen Mann wären wir komplet gewesen mit einem gemeinsamen Kind. Er liebt alle seine Kinder sehr, egal ob ganz eigen oder Co-Kind.

lg Morpheus
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo nin und morpheus

Danke Euch für die Antworten.
Den Unterschied welcher ich feststelle ist, dass die meisten hier alle schon Kinder habt aus früherer Ehe oder Beziehung.

Ich habe mir nun vorgenommen, mich ab dem vorhandenen zu erfreuen, statt dem nichtvorhandenen nachzutrauern. Wir haben ja noch unseren Hund, ist irgendwie auch unser Baby, wir lieben ihn beide sehr. :)

Auf der anderen Seite stimmt es mich manchmal traurig, nie das Gefühl des schwangerseins erleben zu dürfen, der einmalige Moment der Geburt.
Einem jungen Wesen etwas weitergeben zu dürfen etc. Dann wiederum denke ich, ist danach auch alles Alltag und man braucht wohl starke Nerven.

Nin, deinen früheren Beitrag habe ich durchgelesen, wie sieht es heute aus mit den Stiefkindern ?

Sei es wie es will - es hat alles seinen Grund dafür....

grüssli
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