Namensänderung

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akinom

Namensänderung

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

Gestern hat mein Partner Post bekommen. Seine Ex-Frau hat im Januar beantragt, dass die Tochter eine Namensänderung bekommt und zwar soll sie zukünftig den Namen der Mutter tragen. Die Hauptbegründung ist, dass sie mit ihrem jetzigen Namen Probleme bei der Lehrstellensuche hätte.
Beide Namen, also der von der Mutter, sowie der vom Vater sind ausländisch aber meiner Meinung nach nicht wirklich einer Nationalität zuzuordnen. Ok, der von der Mutter vielleicht, was allerdings kein Problem ist aber der vom Vater..... Aber das ist bloss mein Eindruck.
Mein Partner ist darüber sehr traurig und ich fühle mit ihm aber natürlich will er seiner Tochter nicht im Weg stehen. Wenn es wirklich ihr Wunsch sein sollte, wird er dem Antrag zustimmen. Er hat nun 30 Tage Zeit, Stellung zu nehmen.

Was meint ihr dazu? Wenn es interessiert und wichtig zum Beurteilen ist, kann ich die Namen dann jeweils dem Interessierten per PN zustellen, will sie hier nicht öffentlich machen.

HG
akinom
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Akinom

Das würde ich an Stelle der Mutter sehr gut überlegen!

Ist das der wahre Grund, dass die Tochter keine Lehrstelle findet?

Wie ist das Verhältnis zwischen den ehemaligen Eheleuten? Können Sie sachlich miteinander reden? Was meint die Tochter dazu?

Das sind die ersten Fragen aus dem Bauch, die mir in den Sinn kommen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass ein ausländischer Name Nachteile aufweisen kann, jedoch kommt es wahrscheinlich darauf an, was für Jobs die Tochter sucht und wie das Bewerbungsschreiben aussieht, usw. Wenn keine grosse Differenz zwischen der Namen des Vaters und der Mutter sind, will die Tochter das wirklich?

Beste Grüsse
Delphia
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akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Delphia

Warum würdest du das an Stelle der Mutter gut überlegen? Das verstehe ich nicht ganz.

Ich will ihr keine anderen Gründe unterstellen, es spielt auch keine Rolle, welche Gründe sie hat oder doch?

Muss dazu sagen, die Tochter trägt seit ihrem 7. oder 8. Lebensjahr den Namen der Mutter, also auf fast allen Schulzeugnissen oder Ausweisen (bis natürlich auf Pass und ID) steht der Nachname der Mutter.

Das Verhältnis zwischen meinem Partner und seiner Ex ist sehr schlecht. Da gibt es nur Wut und Hass.
Was die Tochter meint, wissen wir nicht, haben sie noch nicht gesprochen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie davon weiss aber das ist reine Spekulation. Werde es bald heraus finden.

HG
akinom
tabida
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Beitrag von tabida »

Muss dazu sagen, die Tochter trägt seit ihrem 7. oder 8. Lebensjahr den Namen der Mutter, also auf fast allen Schulzeugnissen oder Ausweisen (bis natürlich auf Pass und ID) steht der Nachname der Mutter.
und niemand hat etwas dagegen unternommen???? Ist ja schon fast Urkundenfälschung.
flying
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Beitrag von flying »

Liebe akinom

auch mein Ex trug offizell als Kind den ledigen Namen seiner Mutter (war Wittwe und nicht mit Kindsvater verheiratet). Alle seine offiziellen Dokumente lauteten auf diesen Namen. Er nannte sich jedoch immer wie sein Vater. Im Teenageralter wollte er dann endlich Ordnung in dieses Namenschaos bringen und beantragte die Namensänderung. Obwohl sein leiblicher Vater nicht mal als sein Vater im Familienbüchlein eingetragen ist, wurde diesem Gesuch stattgegeben.

Wenn die Tochter deines Freundes sich schon seit sieben Jahren mit dem Namen der Mutter identifiziert, finde ich die Namensänderung angebracht. Auch wenn es deinen Freund vielleicht schmerzt. Aber bedenke: spätestens bei einer Heirat seiner Tochter würde sie vermutlich auch nicht mehr heissen wie er.... ;-)
Liebe Grüsse
Flying
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Wir, ich (35) und meine beiden Töchter (7 und 10) leben mit meinem neuen Partner (35)zusammen welcher ebenfalls drei Mädchen (5,6 und 9) hat. Seine Kinder verbringen jedes zweite Wochenende bei uns.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Hallo zusammen,

bei Freunden habe ich genau das auch schon miterlebt. Das Kind hat sich Jahre lang, mit dem Familiennamen "gemeldet", war so in der Schule angemeldet, selbst die KK hat s akzeptiert. Nur auf offiziellen Papieren steht der "orginal-Name".

Tabita: als Beispiel mein Vorname wurde orginal mit "z" geschrieben, ich habs seit der ersten Klasse mit "c" geschrieben. Als ich das erste Mal meine ID selbst beantragen durfte/musste, hab ich s kurzer Hand geändert und das wurde ohne Kommentar akzeptiert. Seit da ist s die offizielle schreibweise meines Vornamens.

lg Morpheus
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Akinom

Ok nach den verschiedenen Antworten und weiteren Erklärungen von Dir denke ich ich auch, das sollte kein grösseres Problem sein. Ansonsten hätte Dein Freund früher reagieren sollen. Sorry! ;-)
Delphia
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akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

Nun, ob sich die Tochter wirklich mit dem Namen ihrer Mutter identifiziert, wissen wir nicht. Ich erinnere mich noch, vor ca. 3 Jahren, da hat C. bei uns zu Hause eine Emailadresse eingerichtet und dann voller Stolz der Mutter eine Mail geschrieben, dass sie jetzt eine eigene Adresse hat. Wie reagierte die Mutter darauf? Sie schrieb ihr umgehende zurück und befahl ihr, dass ich ihren Namen (sie nahm den Nachnamen ihres Vaters) sofort ändere, weil sie diesen nicht sehen will. Der Tochter blieb also nie was anderes übrig, als den Namen der Mutter anzunehmen, ob sie nun wollte oder nicht.

Natürlich kann es sein, dass wenn sie heiratet, sie dann den Namen ihres Mannes annimmt und trotzdem behält sie ihren ledigen Namen. Und was ist, wenn die Mutter demnächst wieder heiratet? So wie es momentan ausschaut, wird das womöglich eintreffen.

Ich denke schon, dass C. ein zwiespältiges Verhältnis zu ihrem jetzigen Namen hat. Ihre Mutter hat ihr schliesslich von klein auf erzählt, was ihr Vater für ein schlechter Mensch ist und dass überhaupt alle Menschen mit einem solchen Namen böse, schlecht und kriminell sind. Und selber liest sie auch Zeitungen und weiss, was für einen Ruf die Nationalität zum Teil hat und sie hat auch schon schlechte Erfahrungen mit Mädchen gehabt, die von da kommen. Es weiss ja fast niemand, dass sie keine "reine" Schweizerin ist und schon gar nicht, welche Nationalität die andere Hälfte ist.

Sind das wirklich gute Gründe für einen Wechsel? Rational gesehen, was sind die Vor- bzw. Nachteile? Warum sollte man einer Namensänderung zustimmen oder warum sollte man sie ablehnen?

Ihr Vater will ihr keinesfalls im Wege stehen aber er will auch nicht einfach aus einer Laune heraus der Namensänderung zustimmen.

Hat von euch selber jemand einen ausländischen Namen oder die Kinder und wenn ja, wie sind die Erfahrungen?

Herzlichen Dank.
HG
akinom
akinom

Beitrag von akinom »

Früher reagieren sollen? Worauf denn und vor allem, was hätte er denn tun sollen? Nun versteh ich gar nichts mehr....?????
Delphia hat geschrieben:Hallo Akinom

Ok nach den verschiedenen Antworten und weiteren Erklärungen von Dir denke ich ich auch, das sollte kein grösseres Problem sein. Ansonsten hätte Dein Freund früher reagieren sollen. Sorry! ;-)
tabida
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Beitrag von tabida »

Früher reagieren sollen? Worauf denn und vor allem, was hätte er denn tun sollen? Nun versteh ich gar nichts mehr....?????

Er hätte z.B. der Mutter mitteilen sollen, dass er nicht einverstanden ist, dass das Kind einfach so genannt wird, er hätte in der Schule melden sollen, dass das Kind nicht so heisst etc.
Nun hat die Mutter natürlich gute Gründe um die Namensänderung "offiziell" zu machen.

Die Behörden sind in den letzten Jahre eher zurückhaltender geworden, Familiennamensänderungen bei Kindern zu bewilligen (es gab Kinder da gabs alle 4 - 5 Jahre einen Antrag auf Namensänderung). Aber sie kann nun angeben, dass die Tochter schon seit einigen Jahren überall, ausser auf offiziellen Papieren, mit diesem Namen auftritt (und der Vater hat nichts dagegen unternommen). Für Behörden ein Grund, der Aenderung zuzustimmen, weil es eben nicht einfach aus einer Laune heraus ist, sondern schon über Jahre so gehandhabt wurde und es eigentlich "nur" eine Anpassung an die wahren Verhältnisse ist.

Könnte es sein, dass die Mutter denkt, wenn das Kind ihren Familiennamen hat, dass sie dann auch bei der Heirat (der Mutter) wieder den neuen Familiennamen bekommt (es gibt Leute, die das meinen, aber das stimmt nicht)?

Interessant wird es auf jeden Fall sein, was die Tochter dazu meint. Die ist ja kein Kleinkind mehr und wird sicher dazu auch gefragt.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Tabida

Danke, genauso meinte ich es. :D
Delphia
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akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

Mein Partner hat eine Kopie des Antragschreibens der Mutter erhalten, darin stehen folgende Begründungen für die Änderung:

:arrow: Schwierigkeiten bei der Lehrstellensuche
:arrow: C. habe keine Verwandten in der Schweiz (das stimmt übrigens nicht) und ihre Grosseltern noch nie gesehen
:arrow: Ihr Vater hätte jahrelang keinen Kontakt zu ihr gehabt (das stimmt auch nicht)
:arrow: C. wurde von Leuten mit dieser Nationalität so schikaniert, dass sie in schulpsychologische Behandlung musste (das stimmt auch nicht)
:arrow: Dieses Volk hat eh einen schlechten Ruf usw.

Ich muss da auch noch was berichtigen, habe nämlich nochmals nachgeschaut, wie das mit der Schule genau ist. Im Zeugnis steht erst der Name der Mutter und dahinter der Name des Vaters, so wie bei verheirateten Frauen, die ihren Namen behalten. Es ist also nicht so, dass der Name des Vaters nicht auftaucht.

Er hat kein Problem, dem Antrag zuzustimmen aber sicher nicht, weil die Mutter ein Problem mit dem Namen hat und diese Probleme auf die Tochter abwälzt. Aber auch nicht, nur weil der Tochter der Name der Mutter besser gefällt. Es sollten schon gute Gründe, wie eben eine grosse Benachteiligung sein oder nicht? Klar ist es nur ein Name und doch verbindet der doch auch.

Es gibt hier doch auch solche, die Kinder aus früheren Ehen haben. Habt ihr da auch Namensänderungen beantragt?
Oder wie würdet ihr euch fühlen, wenn euer Partner möchte, dass euer Kind seinen Namen und nicht mehr euren trägt?
Gibt es solche, mit ausländischen Namen? Wie sind eure Erfahrungen?

HG
akinom
tabida
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Beitrag von tabida »

Meine Schwester hat einen Namen der auf -ic endet. Sie ist verheiratet.
Als sie eine Wohnung suchten, kam es öfters vor, dass eine Wohnung schon vergeben war. Wenn sie sich dann ein paar Stunden später mit ihrem ledigen Namen meldet, war die Wohnung noch frei. Sie hat sich deshalb ein paarmal überlegt, den Familiennamen zu ändern. Vor allem auch im Blick darauf, dass ihr Sohn ja auch einmal eine (Lehr-)stelle suchen wird (ist aber nicht ganz einfach und ihr Mann wär wohl auch nicht gerade erfreut darüber). In der Zwischenzeit haben sie eine Wohnung gekauft und der Sohn hat das Gymnasium abgeschlossen und wird wohl studieren. Nach dem Studium wird hoffentlich der Name nicht mehr eine so entscheidende Rolle spielen.

Ich hatte einmal eine Frau am Telefon, die sich nach der Möglichkeit der Familiennamensänderung für die ganze Familie erkundigte. Ihr Name endet ebenfalls auf -ic. Sie erzählte mir, dass ihre Tochter (7J.) von der Schulzahnklinik nach Hause kam und sie fragte, ob sie auch Hochdeutsch verstehe. Als sie fragte warum denn, da sagte die Tochter: "Der Zahnarzt hat gesagt, wenn Du Hochdeutsch verstehst, dann sollst Du nächstes Mal auch mitkommen." Ist ja einerseits lustig, aber sie hat sich dann auch eine Namensänderun überlegt. Die Vorfahren ihres Mannes sind ca. 1850 in die Schweiz eingewandert.....

Dein Mann könnte ja auch mal noch selber mit der Tochter reden, was sie findet und je nachdem Stellung nehmen. Nichtdestotrotz würde ich die Unwahrheiten berichtigen.

Gruess Tabida
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Nin
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Beitrag von Nin »

Ich lebe in einer Gegend, wo das Problem sehr viel weniger präsent ist, wenn nicht gar nicht.

Genf halt... Ich habe noch nicht mal gehört, dass man mit arabischen oder afrikansichen Familiennamen Schwierigkeiten hat, alles, was europäisch ist, geht selbstverständlich.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

Habe da nochmals eine Frage, der Fall ist nämlich nicht so einfach:
Mein Partner will der Namensänderung zustimmen, nur gibt es im Brief seiner Exfrau Aussagen, die nicht stimmen. Welche Nachteile könnten entstehen, wenn er nun gar nicht auf diesen Brief reagiert oder wenn er einfach schreibt, dass er der Namensänderung zustimmt? Könnten diese Unterlagen später, aus irgendeinem Grund, gegen ihn verwendet werden?
Ich mit meinem Gerechtigkeitssinn bin ja völlig dagegen, solche Aussagen im Raum stehen zu lassen aber mein Partner will die Namensänderung nicht gefährden. Würde er das überhaupt, wenn er die Aussagen korrigiert?

Vielen Dank für Antworten.

HG
akinom

PS: Nin, schön zu lesen, dass es doch noch einen kleinen Teil in der Schweiz gibt, in dem sowas kein Problem ist.
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