Leibliche Mutter der Stiefkinder schwanger

Fragen, Probleme und Sorgen...
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Babö

Es ging mir auch so, als ich Deinen Bericht gelesen habe. Zuerst hatte ich Mitleid. :(

Aber schnell habe ich mich wieder gefasst. Da wird den Kindern einiges erspart, obwohl ich sicher bin, Ihr hättet auch dies geschafft! :)

Jetzt muss ich doch noch was los werden: Letzhin musste ich die Ex-Frau meines Mannes trösten, stellt Euch mal vor, ich habe sie ganz spontan umarmt und getröstet. :o Nachdem sie mit Marlene (die drittjüngste meines Mannes) ins BR gefahren ist, hätte ich mich ohrfeigen können.

Worum ging es? Sie findet es eine Zumutung, dass ihre Kinder mit dem Velo in die Schule gehen müssen. Die Velostrecke (Haus-Schule) beträgt 4,5 Km und er geht entlang einer Strasse, die keinen Velostreifen hat, es ist aber alles gerade, also keine Bergsteigungen usw.. Bis heute fahren dies alle Kinder problemlos. Marlene (12 J.) sei damit überfordert und zudem sei jetzt die Wespenzeit und sie sei gegen Wespen allergisch, was mein Mann verneint. Sie wolle uns nachträglich keine Vorwürfe machen müssen, wenn mit Marlene etwas passieren würde. Gemäss ihr schafft Marlene die Strecke kaum, weil ihr Herz zu schwach ist!

Sie hat dann angefangen zu weinen und hat gezittert, so dass ich ganz spontan sie beruhigen wollte.

In dieser Sache hatten wir mit Marlene schon mal gesprochen: sie hat "keinen Bock", wie sie sagt :wink: , mit dem Velo in die Schule zu fahren. Sie geht lieber mit dem Postauto...

Fazit: ich habe meinem Mann gesagt, dass wir mit Marlene zum Arzt gehen sollten, um abzuklären, ob sie allergisch gegen Wespen ist und zudem ihre physische Kondition abklären. Mein Mann war während des ganzen Gesprächs dabei und findet auch, wir klären mal ab.

Zu sagen ist noch, dass Marlene sich des Öfteren Gedanken gemacht hat, ob sie wohl die Krankheit der Mutter hätte. Ich habe der Mutter an jenem Tag auch gesagt, sie dürfe unter keinen Umständen dem Kind einreden, es sei krank. Es könne aber sein, dass eines der Kinder die Krankheit hat, ist sie der Meinung.

Für mich bleibt immer die Scherben aufzulesen und zu "flicken", wo es geht. Marlene muss ich immer wieder gut einreden, dass wenn es so wäre, dann würden wir ganz sicher ihr schauen und selbstverständlich würden wir die Ratschläge der Mutter anhören, weil sie ihre Krankheit ganz bestimmt besser kennt als wir.

Es tut mir weh, dass eine Mutter sich so an ihre Kinder klammert und mit Mitleid an sich bindet. Ich finde, dass auch nicht gesund für die psychische Entwicklung eines Menschen. :evil:

Tja, so nun habe ich abgeladen, bin gespannt auf Eure Antworten... Ansonsten geht es uns momentan sehr gut... :wink: :wink: :wink:

Sonnige Grüsse
Delphia
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baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo Sandi,

Das könnte mir auch passieren, dass ich die Ex mal so in den Arm nehmen würde... Was dabei Schlimmes sein soll hab ich noch nicht ganz verstanden. Ist es, weil du dich emotional um den Finger gewickelt gefühlt hast? Sie scheint ein gewisses psychodramatisches Talent zu haben. Ist es, weil sie sich Sorgen um die Tochter macht und dir damit unterschwellig mitteilt, dass du dir zu wenig Sorgen machst, und du dich damit zu wenig um die Tochter kümmerst?
Oh, ich kenn dieses Gefühl sehr gut: Sobald die Ex ein Loch im Zahn der Kinder bemerkt, das mir entgangen ist und dergleichen mehr.

Und im konkreten Fall? Ich denke auch für die Tochter wäre es sehr gut, schwarz auf weiss zu wissen, ob sie die Krankheit der Mutter hat. Gerade wenn sie den Eindruck hat, sie spüre schon die Symptome, ist Klarheit sicher der beste Weg, sonst wird eine Phantomkrankheit daraus.

Ich denke, wenn bei ihr alles OK ist, kann man von ihr auch die Velofahrt verlangen, die die anderen ebenfalls zurücklegen.

Sag mal, wie kam das bei euch schon wieder zu Stande, dass die Kinder deines Mannes bei euch leben? Ist das "An-die-Kinder-Klammern" für sie ein Weg aus den Schuldgefühlen?

So, mein Zweijähriger fordert mich und zwar ultimativ.

Babö
Habe fünf Kinder im Alter von 11,10,8,6 und 4. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. Alle leben seit 4 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Babö

Dies ist eine lange traurige Geschichte. :(

Kurz: A. ist manisch-depressiv mit schizoaffektive psychosen. Der erste Anfall war im 1983. Die Trennung auf ihren Wunsch hin - sie ist zu ihrem Freund, ein ehemaliger Chef von ihr, gezogen - ist dann im 1998 erfolgt. Die Kinder wollte sie zuerst nicht, sie ist ja einfach gegangen. Mein Mann hat dann die Scheidung eingereicht und um das Sorgerecht gekämpft. Bei psychisch Kranken bedingt dies einiger Abklärungen, ob sie den Kindern schauen könnten z.Bsp. Die Kinder (damals 9, 7 und 4) sind entsprechend auch gefragt worden, wo sie bleiben wollten. Sie wollten beim Papa bleiben. Das war für alle eine harte Zeit, und ich kann Euch sagen, die heutigen Probleme sind glücklicherweise relativ gering... :roll:

Trotzdem zerrt es oft an der Substanz, es wäre schön, man könnte diese ganze Energie andersweitig einsetzen... :wink:

Ich glaube schon, dass wir die Kurve schaffen, das Ziel sehen wir immer wieder vor Augen, und glaubt mir, was ich sehe, ist sehr schöööönnnn! :)

Gueti Zyyt
Delphia
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devilmama
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Beitrag von devilmama »

Zum Thema Schwangerschaft kann ich noch nichts sagen, das steht uns dann in 2 oder 3 Jahren bevor. Dann wollen der Ex und seine Freundin heiraten und Kinder haben.

Aber zum Thema Schatten wollte ich mich noch äussern.

Mein Ex meldet sich eher selten...nimmt auch die BR nur sporadisch und unregelmässig wahr. (So alle 2-3 Monate 1 Nachmittag) Aber unser Schatten ist die Oma, sprich meine Mutter. Immer hat sie was auszusetzen und die Kinder sind nachher wie ausgewechselt. Gehorchen nicht mehr etc... sie schenkt ihnen auch dauernd was, und das macht sie natürlich extrem beliebt. Mein Grosser (bald 6) hat inzwischen begriffen, dass Omi gut ist, wenn man sich was wünscht...aber wenn man Sorgen und Fragen hat, dann kommt er zu uns. Er hat also den Spiess umgedreht. :wink: Aber die 2. (4) ist noch voll auf der Omi-schiene... Ich hoffe das bekommen wir auch bald in den Griff!

So, wollte das nur schnell loswerden und noch mein "Beileid" ausdrücken, ein Kind zu verlieren ist immer schlimm... (spreche da leider auch aus Erfahrung)
Liebe Grüsse Devilmama und ihre Bande

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Moni

Beitrag von Moni »

Hallo liebe Baboe und liebe Sandi

Euer Austausch ist herrlich zu lesen - genauso!

Ja ihr habt schon die richtige Vermutung getroffen, das ewige Anrufen und sich immer wieder einmischen, kontrollieren, ob ihr es richtig macht und nichts übersehen habt, kommt ganz tief aus der Schuld heraus, dass sie Euch diese Aufgabe übergeben hat. Und so, natürlich, sich selber aus dieser tiefen Verbindung herauskatapultiert hat. Die Ex merken irgendwann, dass man auch mit neuem Partner, neuen Jobs dieses unterschwellige Gefühl von "ich habe die Kinder verlassen / allein gelassen" nicht mehr los wird.
Zurück bleibt ein ewiges inneres Anklagen des Gewissens. Und auch der Drang oder Wille, wieder mehr Einfluss zurückgewinnen zu können so in Richtung Wiedergutmachung.
Nehmt es nicht persönlich, es geht oft nicht darum Euch zu verletzen, sondern wirklich nur darum, die verlorene Sorge des Kindes etwas zu beruhigen.
Sie brauchen das um sich ihr Gesicht zu wahren.
Dass man nicht immer stark genug ist dies so zu sehen, ist ganz klar.
Trotzdem gehts um gar nichts anderes.
Ihr beide macht es super und habt ein riesiges Herz, wo sogar die Ex einen Platz drin gefunden hat.
Das finde ich grossartig und sehr gütig!

Moni
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