Negativer Einfluss von aussen

Erziehung ganz allgemein
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akinom

Negativer Einfluss von aussen

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

Wie reagiert ihr, wenn euer Kind sich mit anderen Gleichaltrigen abgibt, die anscheinend einen negativen Einfluss auf euer Kind haben?

HG
akinom
Bernina

Beitrag von Bernina »

Nun, meine Tochter bewegt sich eher in einer Strebergruppe aus guten Familien. Da muss ich mir keine Sorgen machen.

Der Ältere hatte bis jetzt auch Freunde, die "sauber" sind.

Mehr Mühe macht uns der Jüngere. Er hat Freunde aus sehr sehr reichen Familien, denen es eigentlich egal ist, was ihre Kinder machen, Hauptsache deren Noten stimmen. Hier sind diese Kinder sehr anständig und man spürt den wohlhabenden Hintergrund. Wenn sie aber unter sich sind, dann haben die Scheiss hoch 3 im Kopf. Wahrscheinlich auch mit der Sicherheit, die Eltern können sich einen Anwalt leisten. Diese Jungs haben auch viel Geld zur Verfügung.

Einmal hat der Junge erzählt, wie sie Hasch geraucht haben und Alkohl konsumiert. Wir hören einfach mal nur zu und denken uns unsere Sache. Solange der Junge erzählt, hat er Vertrauen. Aber mehr können wir von hier aus nicht machen. Der Vater hat ihn aber gefragt, ob er wisse, was passiert, wenn die Polzei etwas bemerke. Und wer dann die Haftung trägt. Das hat dem Jungen dann schon Eindruck gemacht.
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Bernina

Danke für deine Antwort.

Was können das denn für Folgen für die Eltern sein, wenn jetzt zum Beispiel das eigene Kind alkoholisiert aufgegriffen wird?

Wir, also mein Freund und ich, wissen nur, dass es nicht angenehm sein wird aber was sind die effektiven Folgen, was könnte passieren, wenn das Kind bei etwas erwischt wird, was es nicht darf oder zum Beispiel mitten in der Nacht in eine Kontrolle kommt?

HG
akinom
Anita

Beitrag von Anita »

ich habe schon ein paar mal darüber geschrieben. zb hier:
http://www.patchwork-familie.ch/phpBB2/ ... chaim+omer

ich würde so vorgehen, wenn mein kind einer gruppierung angehört und auch delinquent wird. nicht aber, wenn es einmalige erfahrungen sammelt.

wie bernina beschreibt, tun dies kinder die wenig oder eine unsichere aufsicht haben. sie zeigen damit deutlich; "seht mich - nehmt mich wahr!" - genau das würde ich dann tun.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Ncoh sind wir lange nicht so weit, aber eine meiner besten Freundinnen hat zwei Teenager und musste den 13jährigen neulich betrunken auf einer Party einsammeln....mitten in der Nacht....

Ich muss schon sagen, ich habe gestaunt, wie "cool" sie geblieben ist!!! Aber sie erklärte es so, aus Erfahrung mit der 17jährigen Tochter: für den Jungen war das Auftauchen der MUTTER einfach oberpeinlich, das schon war Strafe genug sozusagen. Ausserdem ging es ihm am nächsten Tag sehr dreckig, aber nix, um 7 auf und zur Schule. Er hat sich wohl auch nicht getraut, nein zu sagen...Sie meinte: Diskussion und Moralpredigt überflüssig, er hat die Folgen schon selbst gespürt udn sie haben ihn deutlich beeindruckt. Also beobachtet sie ihn, ändert aber nichts an den Regeln vorerst (Ausgehzeit etc.). Möglicherweise hat sich das Thema Alkohol damit schon erledigt. Jedenfalls muss es so bei der 17jährigen gewesen sein und heute trinkt dieses Mädchen nie mehr, egal in welcher Gesellschaft sie ist. Ich kenne sie auch gut und sie ist wirklich sehr zuverlässig.

Ich weiss, dass meine Freundin immer möglichst wenig verboten hat und auf Vertrauen gesetzt hat. Es hat geklappt, bisher!
Anita

Beitrag von Anita »

hallo charlotta

ich finde das eine schöne geschichte deiner freundin. und ich bin überzeugt, dass dieser "peinliche moment" auch noch eine entscheidende andere seite hat - nämlich die indirekte botschaft an das kind:"ich bin meinen eltern wichtig".

schöne abig :)
anita
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Anita, ja, das stimmt sicher. Diese Freundin ist ein sehr direkter und herzlicher Mensch, da spüren die Kinder sehr selbstverständlich, was sie ihrer Mutter bedeuten. Andererseits regelt sie vieles auch sehr sachlich, ohne grosse Diskussionen, klare Ansage usw. und bei den Älteren muss sie inzwischen eben oft gar nichts mehr sagen...die wissen schon von selbst, wo der Hase läuft....mich erstaunt immer wieder, wie frei sie die beiden lässt und wieviel die ihr doch erzählen. Es ist ihr wirklich gelungen, echtes Vertrauen auch mit den Teenagern zu erhalten!
Das ist ein ziemliches A und O bei solchen Geschichte, das spüre ich auch bei meiner Tochter gerade....
Bernina

Beitrag von Bernina »

@ Akinom
Ironischerweise wünschten wir uns manchmal, die Jungs würden in ihrem Wohnort mit der Polizei in Kontakt kommen. Damit mal endlich zu Hause nachschaut. Es kann ja nicht sein, dass 12 und 13 jährige Kinder alleine in einer Wohnung hausen.

Mein Freund hat aber Angst, dass man dann die Ursache und Verantwortung dem Vater in die Schuhe schiebt. Und nicht der Mutter.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo zusammen,

Akinom: also wenn das Mädel alkoholisiert aufgegriffen wird, wirds wohl so laufen:
Das Mädel fällt auf, wird mitgenommen und kommt in die Ausnüchterungszelle. Die Eltern werden benachrichtigt und diese werden aufgefordert "zu schauen".

Wenn Du mehr Details haben willst, frag ich mal nach.

Unsere Kids:

naja, also das beim Rauchen erwischt zu werden, hat ja der Grösste schon
mit 8 1/2Jahren hinter sich gebracht.- :roll: 8) .
Die Reaktion(en) waren unterschiedlich.
:arrow: Die Mutter hat geheult, Hausarrest gegeben und dem Kind gesagt, das sei so gefährlich und er könne damit (Zigi-Stummel) die Geschwister in Lebensgefahr bringen.
:arrow: Der Vater und ich: wir mussten erstmal auf den Stockzähnen lachen :oops: . Haben mit dem Jungen die Situation besprochen. Erklärt weshalb man erst ab 16Jahren Zigi s erwerben darf. Wieviel den so Zigi s kosten und wie teuer das käme (bei ihm geht fast alles übers Geld). Dann habe ich ihm klar gesagt, dass ich ein Esel sei, weil ich rauche. Das es eine Sucht ist und nicht ungefährlich.
Dann und ich gestehe, nicht sehr Juuls und Co. mässig. 8) Ich hab ihm gesagt, dass es so Jugendsünden gibt. Mal eine Zigi anzünden und 1-2Züge nehmen gehöre dazu. Dass ich aber, sollte dies noch einmal vorkommen in nächster Zeit, ihm den Hinter versohlen werde, dass ihm hören und sehen vergehen werde :?

Fazit: er dankte uns für das Gespräch :shock: . Sagte, er hätte verstanden um was es ginge. Es sei ihm speiübel nach dem qualmen gewesen und er werde es nicht mehr tun. Zudem fand er, er hätte keine Lust auf eine "Tracht Prügel" von mir, zumal er genau wisse, dass es mir nichts ausmachen würde, ihn an Ort und Stelle übers Knie zu legen.
Dann grinste er und fragte, was denn noch so Alles unter "Jugend-Sünden" ginge. Meine Antwort war: wart s ab, ich sag s Dir dann na-dis-na.



Bei unseren, die hier leben wird es wohl noch eine ganze Weile gehen. Bis das Thema aktuell wird.
Das Thema klauen hatten wir mit der Grösseren auch schon. Weil sie unsere Erklärungen eher spassig als ernst fand. Habe ich mal wieder einen morpheuschen Lehrgang gemacht. Sprich einen ausgedehnten Besuch auf dem Revier, inkl. Besichtigung der Arrest-Zelle von Innen und einigen klaren, erklärenden Worten.

Mal schauen wie sie sich weiter entwicklen. Ich persönlich denke, einige Dinge werden einfach kommen, als quasi lernen aus Fehlern. Andere lassen sie vielleicht aus.

Zumal wie "schweine" -peindlich würde es ihnen sein, wenn die Polizei auftaucht und ein lautes: Hej, den /die kenne ich, dass ist die Tochter/Sohn von yx, der arbeitet doch auch bei unserem Verein. :lol: :lol: :lol:

zwinkernde Grüsse Morpheus
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Nin
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Beitrag von Nin »

Akinom, meiner Erfahrung nach ist es sehr wichtig, die Freunde der Kinder zu kennen.

Die Grosse von meinem Schatz hat ein paar Freunde, die ihre Mutter sehr beunruhigt haben (Mädchen, mehrfach gepierct, auch im Gesicht Haare immer wieder anders gefärbt, sehr spezieller Look, Netzstrümpfe, Springerstiefel, Minischottenrock, dazu 1.80m gross....)

Ich habe das Glück, das Mädchen als Schülerin zu haben: sie ist sehr intelligent, sehr fleissig in der Schule und ehrgeizig, sie hat halt nur diesen Look, und ihre eigenen Ideen.

Ich habe es einfach, weil ich durch die Schule viele Freunde der Grossen kenne und durch die Schule auch immer wieder Jugendliche erlebe udn von daher nicht leicht zu schocken bin und auch sehe, dass die meisten eigentlich okay sind ,wenn man sie kennt und bereit ist, sich auf sie einzulassen.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Nin

Bin ich froh, dass jemand so nah mit Jugendlichen zu tun hat.

Das Äussere wirkt eben schon, und auch ich bin irritiert, wenn ich mit solchen Jugendlichen zu tun habe.

Du bist uns eine wertvolle Tipgeberin, wenn es soweit kommen sollte... ;-)

Liebe Grüsse
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

Vielen Dank für die vielen Antworten.

Ich finde es auch enorm wichtig, die Kolleginnen und Kollegen zu kennen, deshalb bin ich immer froh, wenn C. ihre beste Kollegin mit zu uns nimmt. Niemand aus der Familie von C. mag diese Kollegin und sie durfte auch lange nicht bei C. übernachten. Erst als wir es ihr bei uns erlaubten, durfte sie dann auch bei der Mutter. Am liebsten würden sie ihr den Umgang mit ihr verbieten aber so treiben sie sie ja immer mehr zu ihr hin. Sie reden vor C. immer schlecht über ihre Kollegin und wenn C. nicht folgt, dann sagen sie auch oft, dass ihre Kollegin sie diesbezüglich beeinflusst habe. Das finde ich auch nicht gut. Ich verfolge da eine andere Taktik. Ich versuche ihr Vertrauen zu gewinnen in dem ich ihr mein Vertrauen schenke und ihr signalisiere, dass sie selber weiss, was ihr gut tut und was nicht. Wenn sie mir was erzählt, und sie erzählt mir viel von ihrer Kollegin, dann hinterfrage ich einfach ein paar Sachen, ohne Vorwurf oder Unterton und das gibt ihr oft zu denken. :?
Ansonsten interessiert sich aus ihrer Familie niemand so wirklich für ihre Kollegen. Wenn sie fragt, ob sie zu der oder der gehen darf oder auch da schlafen heisst es einfach ja obwohl man nicht mal weiss, wer das ist.

Das Äussere kann immer täuschen, auch ob reich oder arm oder ob fleissig oder faul. Auch verhalten sich Kinder in der Schule anders als in der Freizeit. Aber ich denke, wenn man seinem Kind Selbstwert vermitteln kann, dann ist es auch stark genug, nein zu sagen und sich negativen Einflüssen zu entziehen.

Das Auftreten der besten Freundin von carlotta gefällt mir sehr. Ich halte auch nichts von Moralpredigten, die Kinder spüren selber, was ihnen gut tut. Aufklären würde ich sie auf jeden Fall aber das am Besten bevor es das erste Mal passiert. Und wer von uns hat noch nie was gemacht, was man nicht sollte? :wink:

HG
akinom
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