Ex Partnerin

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Delphia
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Ex Partnerin

Beitrag von Delphia »

Hallo miteinander

Ich bin neu hier bei Euch und hoffe sehr, dass ich Tips erhalten werde... :)

Seit sechs Jahren wohnen wir: mein Mann, seine drei Töchter (17, 15 und 12), meine zwei Kinder (12 und 10, der letzte ist ein Knabe) und ich zusammen. Wir sind seit fünf Jahren verheiratet und gemeinsame Kinder haben wir nicht.

Mein Hauptproblem: die Ex-Frau! Sie hat das Sorgerecht für ihre drei Töchter damals nicht erhalten, da sie manisch depressiv ist. Was die Kindererziehung betrifft, funkt sie uns ständig rein. Beispiel: Taschengeld. Wir geben unseren Kindern gemäss Budgetberatungsstellen Taschengeld im oberen Bereich des Möglichen. Die Mutter doppelt nach und gibt je nach Nachfrage. Für das Handy gab sie vor gut einem Jahr monatlich für die zwei Grossen CHF 60.-- (pro Kind). Die Kinder kriegen bei uns ab 12 ein Handy (wir wollten eigentlich erst in der Oberstufe, aber das hat die Mutter damals einfach ignoriert). Nun haben wir das Problem, weil meine zwei Kinder ihr Handy auch vom Vater gekriegt haben und dieser sich an die Abmachung von CHF 10.-- pro Monat hält. Der Jüngste hat noch kein Handy. Dies ist nur ein Beispiel, wo die Mutter unsere Erziehungsarbeit erschwert. Es nützt nichts mit ihr zu sprechen. Sie tut zwar immer sehr lieb zu uns, sodass wir ihr nichts "vorwerfen" können. Sie ist klar der Meinung, dass es uns nichts angeht, wieviel Geld die Kinder haben. Wir hoffen immer, dass die Kinder den Umgang mit dem Geld trotzdem lernen. Für mich als Hausmanagerin (usw. usw....) ist es sehr frustrierend zuzusehen, wie die Kinder mehr Taschengeld haben als wir Erwachsene. Zur Info: die Mutter bezahlt keine Alimente für die Drei. Dies wurde so in der Scheidungskonvention vereinbart. Die Kosten für meine Zwei sind durch die Alimente gedeckt.

Nach diesen Jahren sind mir die Kinder meines Mannes ans Herz gewachsen und keinesfalls möchte ich sie weggeben, aber ich fühle mich so verlassen, weil ich oft wie der Esel am Berg stehe. Mein Mann versteht mich zwar schon, aber er kann nichts machen, weil sonst seine Kinder sich gegen ihn auflehnen.

Guter Rat ist teuer: eine Lösung gibt es wahrscheinlich nicht. Trotzdem bin ich um Tips dankbar, um die Zeit bis zum Erwachsenenalter zu überstehen... :roll:

OK, das wär's für heute. Liebe Grüsse
Delphia
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Anita

Beitrag von Anita »

hallo sandi

ich verstehe gut, dass dich das ärgert.
es ist besonders schwer, wenn die erziehungsvorstellung so auseinanderklaffen.

der elternteil, der die kinder nicht immer bei sich hat, verwöhnt gerne. das ist meist so und entsteht natürli aus dem bedürfniss, immer in guter erinnerung zu bleiben bei den kindern.
bei der ex deines mannes kommt noch die krankheit dazu. gerade das verwöhnen passt ja besonders zu der manischen phase.

ich möchte dich damit ein stück an die tatsache ran führen und dir aufzeigen, dass du wohl einen weg finden musst, damit umzugehen.
natürlich sollte dein mann (nicht du!) das gespräch mit seiner exfrau nochmals suchen und sie bitten, die geldgeschenke zu überdenken.

den kindern darf man ruhig sagen, dass es so für euch nicht stimmt. vielleicht wären sie ja auch bereit, die überschüssigen sackgelder auf ein sparkonto zu tun?

etwas nachdenklich macht mich dein satz;
"Mein Mann versteht mich zwar schon, aber er kann nichts machen, weil sonst seine Kinder sich gegen ihn auflehnen. "

ER ist der vater und ER hat verantwortung! den kindern nutzt diese schonung wenig - im gegenteil.
patchworkkinder entwickeln die tollsten spiele mit ihren getrenntlebenden eltern....natürlich zu ihrem nutzen :)

pupertierende kinder (und das sind wohl die kinder deines mannes vom alter her) mögen sich manchmal ungeliebt fühlen und dies nach aussen tragen.....was aber nicht heisst, dass sie nicht lieben :!:
als vater sollte dein mann eine erwachsene haltung einnehmen und sich nicht einschüchtern lassen. er zeigt so seinen kindern auch stärke und lebt ihnen grenzen vor.

wow, ich stelle mir diese patchworkzeit mit so vielen kindern in dem alter ganz schwierig vor (bei uns gehts erst los :wink: )....
wünsche dir und deiner familie darum ganz viel kraft und energie
alles gute!
anita
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Delphia
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Vielen Dank!

Beitrag von Delphia »

Hallo Anita

vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. Das hat mich sehr gefreut. :D

Dass man Mann seinen Kindern nicht hilft, indem er in dieser Sache nichts unternimmt, ist mir schon klar. Ich verstehe ihn schon, es ist für ihn nicht einfach.

Die Kinder wollen nicht sparen, sie müssen ja auch nicht, wenn das Geld von einer Seite immer fliesst. Das ist eine grosse Herausforderung für die Jugendlichen, wenn sie Geld im Überfluss haben. Glücklicherweise sind die zwei Grossen, um die es mehrheitlich geht in der Geldangelegenheit, sehr gescheit, sodass sie den Umgang mit dem Geld auch später noch lernen werden. Für mich ist es schwierig, unser knappes Budget einzuhalten und zuzusehen, wie die Kinder das Geld sozusagen "aus dem Fenster werfen" können.

Jedenfalls es tat gut, zu hören, dass ich nicht ganz daneben bin. Irgendwie packen wir es schon... :wink:

Liebe Grüsse

Sandra
Delphia
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Vielen Dank zum zweiten

Beitrag von Delphia »

Hallo Anita

Habe vergessen zu sagen, dass sich die Ex-Frau an Abmachungen gar nicht hält und sie hält auch nichts davon, dass wir wissen wollen, wieviel Geld die Kinder zur Verfügung haben... Das ist bei manisch-depressiven kein Wunder...

Tschüss

Sandra
Delphia
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Moni

Ungleichheiten

Beitrag von Moni »

Liebe Sandy

Es gibt in Patchworkfamilien halt ganz andere Probleme als in Kernfamilien. Und sie lassen sich auch nicht immer so einfach lösen.

Ich glaube hier musst du etwas von der Vorstellung abweichen, dass alle Kinder immer genau gleiche Voraussetzungen bekommen.

Ich erzähle Dir mal unsere Geschichte: ( noch kurz: das ist schon etwas her)
Mein Stiefsohn, der nicht bei uns wohnte, bekam von meinem Mann sehr hohe Alimente und hatte einfach keine Lust mehr im Haus seiner Mutter und ihrem neuen Mann zu wohnen und ist ausgezogen - er hatte es ja, das nötige Kleingeld. Mit seinem Stiftenlohn, etwas Unterstützung der Mutter und den Alimenten hatte der ein "herrliches Leben", finanziell gesehen. Das fanden meine Kinder aus 1. Ehe gar nicht toll, denn zwei davon waren sogar schon älter und mussten bis heute auf eine eigene Wohnung verzichten, obwohl eines davon schon 22 ist und es schon oft Stress gibt, weil sie nun doch endlich mal ein grösseres eigenes Reich brauchen.
Aber das können wir nicht vergleichen, es gibt keinen Topf in den alle das reingeben, was sie bekommen und jeder gleichviel herausnehmen kann. Es wird immer Ungleichheiten geben.

Versuche du loszulassen, dass es ungerecht ist, dass Deine Kinder viel weniger haben. Je weniger das ein Thema ist, umso unwichtiger erscheint es für die Kinder.
Du kannst es ja nicht ändern.

Weisst Du mit dem Besuchsrecht oder was die Kinder bei den getrenntlebenden Elternteilen an den Besuchswochenenden machen, ist ja auch oft ganz unterschiedlich. Der eine Elternteil macht verrückte Sachen mit seinen Kindern und beim anderen gibt es vielleicht schon finanziell grosse Einschränkungen. Wenn dann alle beisammen sind und Sonntagsabend erzählen, dann gibt es auch Unterschiede und da kann man nichts ändern dran. Einfach nur verstehen und liebevoll erklären.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Moni

vielen Dank für Deine Ratschläge. Das versuche ich ja. Meine zwei Kinder kennen diese Unterschiede und das ist eigentlich bei Ihnen momentan kein Thema. Es ist mehr bei mir. Ich habe Mühe zu akzeptieren, dass die Kinder mehr finanziellen Möglichkeiten als wir Erwachsene haben. Unser Budget ist knapp berechnet, aber es geht uns mit anderen Familien (auch Kernfamilien) verglichen gut. Ich will mich hier gar nicht beklagen.

Grosse Mühe habe ich diese Situation zu akzeptieren, wenn bei uns Geld verschwindet. Letzthin sind bei meinem Mann CHF 100 "verschwunden". Kurz vorher waren bei der zweiten Tochter meines Mannes auch CHF 100 "verschwunden". Sie hat ihre Konfirmation gefeiert und das Geld lag noch bei ihr. Wir wissen nicht, wieviel sie insgesamt erhalten hat. Mein Mann mag sie nicht fragen.

Letztes Jahr hatte unsere älteste (sie ist die älteste Tochter meines Mannes aus erster Ehe, er hat drei Töchter) ihre Konfirmation. Damals hatte ich darauf bestanden, dass sie einen Teil des Geldes aufs Konto einzahlt. Sie hatte ja auch EUR 2000 (zweitausend) allein von ihrer Gotte (die Schwester der Mutter) erhalten. Mein Mann war damit einverstanden. Dieses Jahr habe ich mich einfach nicht eingemischt.

Das Gefühl vermitteilt zu bekommen, dass wir den Kindern zu wenig bieten und zu viel von Ihnen verlangen (sie haben keine Ämtlis im Gegensatz zu meinen zwei), ist ohnmächtig. Das macht mich auch kaputt... :(

Bin deshalb froh, um Eure Ratschläge, das hilft enorm... :)

Liebe Grüsse

Sandi
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baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo Sandi,

Auch bei uns gibt es ähnliche Probleme. Ich lege beispielsweise Wert darauf, dass die Kinder sich sinnvolle Dinge mit dem Taschengeld kaufen und ermunterte meinen Stiefsohn, jeweils auf das allmonatliche Fussballheft (kostet zwei Wochensackgelder) zu sparen. Aber er kam regelmässig triumphierend mit Heft aus dem Wochenende. Ich habe es aufgegeben, ihn zu diesem Fussballheftkauf zu motivieren. Denn es macht mich nur kaputt, wenn ich hier mit der Ex meines Mannes um eine Erziehungsrichtline konkurrenziere. Nun spart mein Stiefsohn mit allen Geschwistern auf einen Fussballtöggelikasten. Da kann mir die Ex nicht so einfach zuvor kommen. Das ist nichts gegen die Ex, sondern nur ein Weg für mich, damit die Kinder uns nicht gegeneinander ausspielen können. Denn ich will ihm nicht missgönnen müssen, wenn ihn seine Mutter verwöhnt.

Wir können unseren Kindern materiell sowieso nicht soviel geben, wie zB in steinreichen Familien. Mit diesem Unterschied müssen wir alle leben, solange wir nicht Bill Gates heissen. Ich versuche einfach den Kindern klar zu machen, wo unsere finanziellen Grenzen sind und dass diese je nach Familie an einem anderen Ort sind. Die Schwierigkeit ist, dass mit Ex-Elternteilen, eine solche Grenze halt auch mitten durch eine Patchworkfamilie verlaufen kann. Ich denke, damit müssen die Kinder leben lernen und die Eltern müssen Frustrationen der Kinder aushalten lernen.

Babö
Habe fünf Kinder im Alter von 11,10,8,6 und 4. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. Alle leben seit 4 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Babö

Vielen Dank für Deinen Ratschlag.

Unsere fünf Kinder wissen, dass wir das, was beim anderen Elternteil passiert, nicht beeinflussen können. :( Die Idee, dass alle Kinder zusammen ein Sparziel haben, finde ich eine gute Sache und ich wünsche Euch heute schon viel Vergnügen beim "töggele". Nichtsdestotrotz habe ich am meisten Mühe damit. Diese materielle Welt will ich einfach nicht ständig bei uns zu Hause haben.

Werde die Idee (gemeinsames Sparziel) aufnehmen und darüber nachdenken, vielleicht finde ich auch was, dass alle unsere fünf Spass daran hätten. Vielleicht kommen sie selber mit Vorschlägen? :wink:

Bei uns ist das Taschengeld eben so geregelt, dass die drei älteren (von meinem Mann) gar keine Rechenschaft darüber ablegen, was sie damit tun. Bei meinen Zwei halte ich das anders: ab der 1. Klasse haben sie Taschengeld erhalten, dass ich für sie verwaltet habe, das heisst, sie mussten fragen, wenn sie etwas kaufen wollten, was fast nie der Fall war. Ab der 4. Klasse durften sie die Hälfte selber verwalten und die anderen Hälfte ging ins Sparkässeli. Von Zeit zu Zeit wird diese aufs Bankkonto eingezahlt. Sie führen ein Kassabuch. Mitte der 4. Klasse durfte auch der Jüngste sein ganzes Taschengeld selber verwalten, da er umsichtig damit umgegangen ist. Eigentlich habe ich Glück, denn beide sind bis jetzt (!) sparsam. Bei den älteren zwei wird gar nicht gespart, sie geniessen ihre Freizeit und die zur Verfügung stehenden Geldmittel. Die jüngste meines Mannes ist auch eher sparsam und sie gibt mir dann und wann etwas ab, um auf ihr Bankkonto einzuzahlen. Wir wohnen in einem Dorf und da gibt es keine grossen Möglichkeiten, etwas einzukaufen (erst im nächsten Dorf ist ein Laden). Ab der Oberstufe kommen sie dann schon dazu im Coop oder Migros einzukaufen.

Nun beginnt das Schuljahr wieder und der Alltag ist auch wieder da. Ich wünsche auch Dir und Deiner Familie einen guten Start ins neue Jahr und weiterhin "let's patch in a friendly family".
Delphia
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