Beziehung im Patchwork-Leben

Alles rund um die Partnerschaft
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Plüsch
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Beziehung im Patchwork-Leben

Beitrag von Plüsch »

Ich stelle mir in der letzten Zeit immer wieder die Frage; wie kann ich meinen Beziehung zwischen all den Problemen mit Exen, Kindern, Job usw lebendig erhalten? Ich merke, dass sich die Probleme der "Grossfamilienwochenenden" sich auf unsere Beziehung auswirken. Seitdem die Grosse meines Freundes etwas "schwierig tut" (sorry, den blöden Ausdruck) fühle ich mich an den Wochenenden, an denen alle Kinder da sind, oft unwohl und unter Stress. Was darf ich sagen, tun, nicht sagen, nicht tun, damit es ihr wohl ist hier? Das beeinflusst mein Wohlbefinden, und das wiederum natürlich auch unsere Beziehung. Denn eine ausgeglichene Frau im Haus ist natürlich einfacher zu ertragen als eine unter Stress stehende Plüsch, die sowieso schon Probleme mit regelmässigen depressiven Verstimmungen und grosser Müdigkeit hat.
Wie grenzt ihr euch und eure Beziehung ab? Was tut ihr, damit nicht vor lauter Kinder, Job und Haushalt alles nur noch banal und alltäglich wird? Davor habe ich extreme Angst, denn das hatte ich schon mal, bis alles so banal und alltäglich war, dass mein Exmann sich eine neue Partnerin suchte.
Mein Freund steht im Geschäft stark unter Stress und kann den im Moment nicht verringern. Ich selber laufe mit meinen 50 % Unterricht auch an der Grenze meiner Leistungsfähigkeit. Bis jetzt konnten wir dies an den Wochenenden recht gut ausgleichen. Aber im Moment stressen mich die WE's mehr als dass sie mir Ruhe bringen.
Die Kinder an abwechselnden WE's hier zu haben geht auch nicht, da meine Kinder von März bis Oktober jedes WE hier sind, der Vater arbeitet Schicht.
Wir patchworken seit Sommer 2006
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Liebe Plüsch,

Damit stehst Du nicht alleine da! Auch mir ging/geht es so.

Meine Grosse ist seit fast einem Jahr in der Vorpupertät, gemäss KIA. Sie ist jetzt 7 1/5Jahre alt :roll: . Der Grosse meines Mannes schwankt zwischen kleinkindlichem Verhalten und vorpupertärem Verhalten (je nach dem was ihm mehr Vorteile bringt.)

Bei uns ging es nun sogar soweit, dass wir unsere Frühlingsferien nach 4Tagen (wir wollten 7Tage bleiben!) abgebrochen haben. Nach dem ich dies ganz klar so komuniziert hatte, dass wenn kein Teamwork möglich sei, ich die Koffer packen werde. Gesagt, getan. Der Grosse hat Bauklötze gestaunt.


Wir haben uns danach lange unterhalten über die Ferien. Mein Mann und ich. Sowie haben wir das Gespräch mit dem Grossen gesucht.

unsere Konsequenzen:
-keine Ferien mehr mit allen 4Kindern (vorläufig), zudem gehe ich mit meiner Grossen im Sommer 1Woche alleine (mit einer Freundin und gleichaltriger Tochter) in die Ferien
- ein eingehendes Gespräch mit Sohni über Teamwork, Egoismus gesprochen. Sowie was wir per Sofort von ihm erwarten (im Gegenzug zu unseren ständigen Unterstützungen bez. seiner Schulsituation, Situation zu Hause etc.)

Viele Grüsse Morpheus
baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo Morpheus,

Das finde ich echt stark, dass du das durchgezogen hast mit dem Abbruch der Ferien! Manchmal muss man einfach einen Pflock einschlagen und sagen: ich gehe bis hierher und nicht weiter.
Ich hoffe dass das anschliessende Gespräch euch alle weiter gebracht hat.

Herzlich
Babö
Habe fünf Kinder im Alter von 11,10,8,6 und 4. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. Alle leben seit 4 Jahren bei uns - und das find ich toll!
baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo Plüsch

Nun zu dir. Ich kenne das auch: Wochenenden die einen an den Rand der Kräfte bringen.
Gäbe es Möglichkeiten, die Wochenenden für DICH entspannender zu gestalten? Dass du dir feste Zeit mit deinem Partner nimmst. zB. Wenn abends die Kinder schlafen oder fernsehen, dass man zusammen in der Küche ein Glas Wein trinkt und sich den wichtigen Fragen widmen kann: Wie geht es uns? Oder dass du jeden Sonntag nach dem Mittagessen einen Mittagsschlaf zu Gute hast.
Am besten beginnt man mit einer Veränderung am runden Tisch, wenn alle beisammen sind: "Meine Lieben, ich kann so nicht mehr weiter. Ich wünsche mir auch Erholung für mich. Es ist zuviel Arbeit, zuviel Lärm, zuviel Streit. Was gibt es für Lösungen?"

Was meinst du?

Herzlich Babö
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Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Hallo ihr zwei

Danke für eure Inputs.
Mein grosses Problem ist wohl, dass ich bereits ein, zwei Tage vor den WE's mich "einzukapseln" beginne und erst etwa zwei Tage nachher wieder auftauche. Ich empfinde es als ein in mich selber einschliessen. Nur nichts an mich heran lassen, nur nichts Falsches tun... Und da ich mich so schön einkapsle und möglichst keine Emotionen zulasse, bleiben eben auch die Emotionen, die zu einer Beziehung gehören, auf der Strecke. Da nützen dann auch Abende zu zweit mit einem guten Glas Wein, eine zweistündige Radtour nur zu zweit, ein Spaziergang, ein Mittagsschlaf nicht, denn das machen wir immer mal wieder, auch wenn die Kinder alle da sind. Auch während dieser Auszeiten stehe ich unter Strom, denn nachher geht das Familienleben ja weiter.
Ich habe meinem Mann am Sonntag Abend klar gesagt, dass es mir im Moment an den Grossfamilienwochenenden zu hause nicht mehr wohl ist, dass für mich diese Sonderbehandlung der Gossen nicht aufgeht, ich mich unter Druck fühle. Er versteht mich zwar, will aber im Moment nicht viel ändern, da er Angst hat, dass die Grosse oder vielleicht sogar sie und ihr Bruder nicht mehr zu uns kommen wollen. Und er möchte halt, dass alle seine Kinder sich hier wohlfühlen. Nur finde ich es nicht gut, wenn sie sich auf meine Kosten hier wohlfühlen, denn es ist ja auch mein Zuhause. Er meinte dann, dass er mal mit seinem Sohn rede, aber das bringt nicht extrem viel, wenn ich sehe, wie "viel" Durchsetzungsvermögen er bei seiner Tochter hat.

Ich persönlich sollte im Moment nicht reden mit den Kindern (v.a. nicht mit der Grossen), da sie mich zur Zeit nicht akzeptiert. (siehe anderes Thema unter Stiefkinder) Das würde wohl nur noch Öl ins Feuer giessen. Und mein Mann, der will nicht so richtig. Dies gibt an den WE's eine Stimmung zwischen uns, die man als eher abgekühlt bezeichnen könnte, obwohl er sich sehr bemüht, das zu verhindern. Und unter der Woche ist im Moment so viel los mit Geschäft von ihm, meinem Job usw. da ist am Abend oft nicht mehr viel Zeit für Zweisamkeit.

Und dann kommt noch dazu, dass ich wahnsinnig Angst habe davor, zu viel zu sagen. Ich habe das in meinem ersten Patchwork-Versuch getan, kurz bevor ich wohl sonst zusammen geklappt wäre, und das Fazit war das Ende der Beziehung. Davor habe ich eine Riesenangst, denn ich möchte diese Familie nicht kaputt machen, für mich nicht, für meine Mädchen nicht.

Ich werde vermutlich mal ansprechen, dass ich mich an diesen WE's ganz ausklinken könnte, meine Familie oder Freunde besuchen, zumindest für einen Tag. Nur, was mache ich dann mit meinen Kindern; nehme ich sie mit, finden sie es nicht toll, weil sie gerne mit seinen Kindern zusammen sind, lasse ich sie zuhause habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie ihm überlasse und einfach gehe.
Wir patchworken seit Sommer 2006
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Plüsch

Was du nun hier schreibst, erlebte ich auch. Seit einiger Zeit ist es bei uns nun ein weniger ruhiger geworden. Bis auf die Egotrips des Grossen (siehe dein anderer Thread)

Ich habe die Woche hindurch ja "nur" 1 Kind, welches durch die Schule und die Nächte bei ihrem Papa oft weg ist. Aber der Alltag in dieser Zeit ist einfach viel entspannter. Einfach nur dadurch, dass wir normal miteinander reden. Wir sind auch nicht immer einer Meinung und Fräulein Tochter sagt mir auch, wenn sie mich daneben findet (so täscht grad use ins Gesicht) oder was sie verändert haben will. Aber irgendwie reden wir miteinander und suchen nach gemeinsamen Lösungen.

Am WE habe ich plötzlich 2 Kinder und die noch den ganzen Tag um mich. Und was dann für mich mühsam wird, dass nicht klar und deutlich gesagt wird, was wer will. Wir hören nur Wünsche und Kritik. Aber ein Gespräch ohne Schuldzuweisungen und Eingeständnis, selber etwas zu einer Lösung beizutragen, das gibt es nicht. Und das nervt und kostet unheimlich Energie.
Ich fühle mich dann wie der Tubel vom Dienst. Putze, Wasche, Koche.
Da die Jungs sehr heikel sind, was das Essen angelangt, habe ich nun wenigstens angefangen, dass der Einkauf am Samstag und eine Mahlzeitzubereitung von den Herren übernaommen wird. Zudem haben ab nächstem Schuljahr alle Kochunterricht in der Schule.
Somit müssen die Kinder abwechselnd eine Mahlzeit pro WE übernehmen.

Im we-Forum hat Taraxacum mir mal einen guten Vorschlag gemacht. Alle nennen 3 Wünsche, die werden dann am Tisch ausdiskutiert und in einem Rahmen fixiert. Wenn das Mädchen seine Wünsche äussern kann, fühlt es sich ernst genommen. Im Gegenzug hast auch du das Recht., Wünsche zu äussern.
Wäre das eine Lösung für dich?
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Plüsch,

ich denke das wichtigste sind ehrliche und offne Gespräche mit dem Partner. Auch wenn s nicht einfach ist und vielleicht auch mal weh macht.

Das Gefühl wie Du beschrieben hast, die Anspannung, das Abkabseln kommt mir bekannt vor. Ich hatte das eine ganze Weile vor den Weekends wenn Sohni kam. Das Gefühl "alle" müssen/würden sich "verbiegen" damit es für ihn passt, war für mich einfach zu viel.
Ich habe dann begonnen mir Auszeiten an diesen Weekends zu nehmen und es tut gut! Weshalb solltest Du ein schlechtes Gewissen haben? Du bist ja doch auch ab und an mit allen Kindern alleine. Wieso sollte er das nicht sein können?

Mir ist das Teamwork einfach wichtig. Es gibt Alltags-Regeln die gelten für alle . Je mehr Kinder da sind um so wichtiger finde ich das Ganze. Sonst gibts einen riesen Rattenschwanz. Klar kommen da noch Moment-aufnahmen und -Zustände (je nach Kind dazu).

Ich für mich habe gemerkt (und Göga stimmt mir da in der Zwischenzeit zu) Er und ich sind die Konstanten! Wir haben das Recht gewisse Dinge zu leben so dass es für uns Zwei stimmt. So habewn die Kinder Halt und können mitziehen.

liebe Grüsse Morpheus
Anita

Beitrag von Anita »

guten morgen

dies gefühl kenne ich auch und lebte es viele jahre. immer ein zwei tage vor den wochenenden mit kindern wurde ich "chribelig". eine innere unruhe und auch angst hat mich begleitet. ich fühlte mich an diesen WE immer einsam und wenig unterstütz von meinem mann. auch bei uns hat sich die beziehung extrem abgekühlt gehabt. wir haben dann hilfe angenommen und unseren weg gefunden.
dabei habe ich gelernt viel an mir zu arbeiten. mir wurde bewusst, dass ICH mich ja so fühle und das nur ICH dies gefühl ändern kann.
aber am allermeisten hat es mir gebracht, dass ich mich oft an diesen wochenende abgenabelt habe und diese zeit mit aktivitäten gefüllt habe, die mir gut tun. ich bin dann jeweils abends wieder dazu gestossen und das lies sich viel besser managen als das zwanghafte "wir müssen eine familie sein denken", dass noch immer in uns schlummerte davor. wir musste ganz weg von den traditionellen werten und unsere eigenen finden - für unsere familie. nach ein paar jahren (!) haben wir uns wieder hie und da genähert und auch mal einen ausflug gemeinsam gemacht. das ist bis heute so. ich und meine stiefsöhne sind nicht innig aber wir haben inzwischen einen guten kontakt und ich mag die gespräche mit ihnen sehr.
ich kann dir also nur raten, dir die wochenenden eine weile selber einzuteilen und zu geniessen. mit oder ohne deine kinder. bei uns geht mein mann mal mit allen vieren alleine los, mal macht er was mit seinen jungs alleine. ALLE finden es so gut und gerade für ihn ist es ein grosser gewinn, einsame gemeinsame zeit mit seinen kindern die er weniger sieht zu verbringen :)

eines haben wir aber immer im auge behalten. wir haben unseren kindern immer gesagt, dass wir uns lieb haben und es uns wichtig ist, dass es allen gut geht. diese botschaft schien uns wichtig, gerade weil wir oft getrennte wege gegangen sind an den wochenenden.

alles liebe
anita
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Im Vergleich zu Euch allen hier habe ich es in dem Punkt Wochenenden viel leichter, da mein Partner ja keine Kinder hat. Trotzdem ist das Thema "Zeit für die Partnerschaft" ein Dauerbrenner. Denn meine Kinder gehen ja auch nicht zum Papa, d.h. sie sind 365 Tage im Jahr bei mir....
Inzwischen ist die Grosse schon 10 und geht auch nicht mehr so früh ins Bett am Wochenende, Abende nur zu zweit sind da auch nicht mehr so einfach - bzw. nach 22 Uhr bin ich dann einfach zu müde :(

Wir versuchen jetzt, uns wieder bewusst wenigstens einige Stunden für uns zu nehmen und waren am letzten Wochenende das erste mal wieder Motorrad fahren. Das hat sehr gut getan, gleichzeitig wird klarer, wo eigentlich die Probleme sind mit dieser Situation: ich könnte die Kinder gelegentlich bei Freunden unterbringen oder mal einen Babysitter nehmen. Da ich aber Vollzeit arbeite und sie mich durch die Woche sher wenig sehen, hält mich das Gefühl der Verpflichtung ihnen gegenüber zurück. Es bringt mich wirklich in innere Konflikte, sie dann am Wochenende auch noch "abzuschieben", ich KANN die Zeit dann gar nicht geniessen. Muss ich das lernen oder ist es normal so? Die Partnerschaft bräuchte Zeit, das ist klar!
Für mich stelle ich oft fest, dass ich so sehr in diesem Alltagstrott gefangen bin, dass ich eigene Bedürfnisse gar nicht mehr wahrnehme, nicht mehr spüre. Die gemeinsame Zeit mit Partner und Kindern ist schön, auch er empfindet das so. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir ja ein Paar sind, Erwachsene mit gemeinsamen Interessen, die wir aber fast nie leben können....

Momentan bin ich dabei, mir ernsthaft zu überlegen, was die Zukunftsperspektiven sind, ob und wie lange ich so weitermachen kann wie jetzt. Ich liebe meinen Job! Aber vielleicht werde ich mich doch davon trennen müssen....Denn so bleibt nichts mehr von mir übrig jenseits der Arbeit und den Kindern (die aber auch zu kurz kommen). Wie lange kann man so leben - das frage ich mich immer öfter....Oder bin nur ich zu undiszipliniert?

Die Beziehung leidet darunter, mein schlechtes Gewissen gegenüber den Kindern quält mich, ich habe das Gefühl, ich kann nie allen gerecht werden und bemerke dann mti Entsetzen, dass mein Leben daraus besteht, es anderen recht zu machen (wobei ich sagen muss, dass mein Partner mich z.Zt. sehr unterstützt und nichts von mir fordert!) und ich das Gefühl für mich selber vollkommen verloren habe...
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo zusammen,

ja das leide Thema Zeit. Manche Tage rennen einfach so an mir vorbei!

Mein Mann und ich hatten uns eigentlich vorgenommen, mind. alle 3-4Monate etwas nur für uns zu machen. Was leider garnicht so einfach ist.
Das Grossmami ist super hilfsbereit und die Kleinen beiden gehen wirklich regelmässig zu ihnen. Leider ist dann meistens Action angesagt. Unser 2jüngster ist leider gesundheitlich angeschlagen. Ich habe irgendwie das Gefühl ständig im Spital zu sein mit ihm. Massive Fieberkrämpfe, Affekt-Krämpfe und Anfangs Mai stand eine Operation an. Heute habe ich nun erfahren, dass er wieder einen massiven Eisen (Ferritin-)Mangel hat und wieder Tröpfli nehmen muss, evtl. im Juli ins Spital für eine Infusion muss. Somit hilft das Grossmami wieder aus für den Jüngsten... und meine Grosse und mein Mann und ich gehen "leer" aus. *das stresst manchmal recht stark*.

Nun haben wir uns aber für eine Töff-Tour angemeldet für Anfangs Juni und im Juli gehe ich mit meiner Grossen eine Woche in die Ferien, darauf freuen wir 2Weiber uns riesig!

Ich für mich, habe gemerkt das es mir /uns viel mehr bringt, so "Auszeiten" zu nehmen. Gerade der Jüngste und meine Grosse laufen wirklich oft einfach neben her.
Bei der Grossen kann ich wenigsten mit ihr darübersprechen. Ihr erklären, dass ich weiss das ihr Zeit mit mir fehlt, dass ich aber tue was ich kann.- Dem Kleinsten scheint es nicht wirklich viel auszumachen. Gemäss Kia ist er in der Entwicklung auf dem Stand eines 2jährigen *stolz bin*. Er ist 13Monate alt.

Ich glaub wir Patchi s (ich liebe den Ausdruck!!!!!!!!) "leiden" alle am Gleichen.

liebe Grüsse und danke das es Euch gibt!

Morpheus
Anita

Beitrag von Anita »

ich denke das "zeit haben" in der beziehung KEIN typisches patchworker-problem ist. im gegenteil, es kann sogar vorkommen das in gewissen konstellationen, kinder auf besuchswochenende sind und sich freiräume ergeben. in herkömmlichen familiensystemen haben die eltern auch nur frei und zeit für sich, wenn sie die kinder abgeben. in vielen familien arbeiten beide elternteile (auch) aus wirtschaftlichen gründen.
für einen kinderlosen partner ist dies sicher noch schwieriger zu "fühlen" als für gewordene leibliche eltern.
ich lebe mit dem motto; wenn sie gross sind, haben wir noch viel zeit für uns ganz allleine. kleine inseln schaffen wir uns mit babysitter und die müssen reichen. ich liebe ruhige gespräche abends im bett :D

seufz - nicht immer einfach....
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Beitrag von Delphia »

Liebe Anita

Ja, auch ich mag die schönen Gespräche vor dem Schlafen-gehen. Probleme will ich aber nicht mit ins Schlafzimmer nehmen. Leider gelingt es mir nicht immer... ;-)

Schönen Tag noch
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Bernina

Beitrag von Bernina »

Habe mir nochmals Gedanken gemacht, was denn in unserem Patchwork so energieraubend ist.

Wir haben hier 3 halberwachsene Kinder. Bei den beiden Jungs haben wir aber eher das Gefühl, zwei Kindergärtler betreuen zu müssen. Es gibt so viele Bereiche, wo sie immer noch nicht Verantwortung über sich selber übernehmen. Wir müssen also immer noch kontrollieren, ob sie die richtigen Kleider an- oder dabeihaben, der Jüngere Schuhe trägt, seinen Schulsack dabeihat, der PC abgeschaltet ist, das Licht gelöscht, die Kellertür geschlossen (Sohnemann sagt ja, Fact ist nein)

Klar können wir vieles an sie abtreten. So sind sie selber schuld, wenn sie die Jacke vergessen. Aber welcher Elternteil ist so gemein, und geht dann trotzdem mit den Kindern draussen spazieren und riskiert, dass sich das Kind erkältet, in der Hoffnung, es denkt das nächste Mal dran.

Und wenn einer seine Badehose nicht eingepackt hat. Welcher Papa ist so gemein und lässt den Jungen zugucken?

Wir überlegen uns dabei, was schlimmer ist: dem Kind ein Mahnmal zu zu setzen und uns dabei den Tag zu verderben, weil uns dann die Kinder nerven und uns die Schuld geben. Oder eben doch noch zu kontrollieren.

Immer Mittwochs kommen die Kinder und mein Freund kann dann 1 Stunde früher nach Hause kommen. Gestern war aber nur der Jüngere mit dem Zug gekommen und da erfuhr mein Freund, dass der andere einen Sportanlass habe. Niemand wusste aber bis wann und kein Handy war erreichbar. So fuhr er alle 20 Minuten zum Bahnhof. Mit 2 stündiger Verspätung sind sie dann hier angekommen. Fehlbarer Junge hat uns früher mit seinem Handy regelmässig in der Nacht geweckt, weil er mit dem Vater reden wollte. In dieser sportlichen Sache aber hat er seinen Verstand wohl ausgeschaltet.

Wir möchten eigentlich die Kinder wie Jugendliche behandeln und haben Arbeit wie bei Kleinkindern.
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo zusammen

Wir haben schon länger angefangen einen Abendspaziergang zu machen wenn ernste Gespräche angesagt sind.
Das hat auch den Vorteil dass die Gespräche auf das wirklich wichtige reduziert werden. Und nicht in Diskussionen ausarten ( sonst müssten wir ja bis Rom laufen).

Ich glaube wir übernehmen einfach zuviel Verantwortung für die Kinder.
Ich habe es selbst wieder erlebt.
Als ich diesen Lageschwindel hatte in der nacht drehte sich das ganze Zimmer wie ein Karussell und ich musste erbrechen. Ich fühlte mich wirklich Sch...
Trotzdem habe ich versucht ein einigermassen gutes Mittagessen auf den Tisch zu bringen. Und was war der Kommentar?
" Sind wir jetzt arm geworden das wir nur Hörnli mit Käse und Apfelmus essen? "
An dem Tag war mir klar dass ich da was ändern muss !

Ich glaube unsere Kinder lernen viel mehr und viel schneller wenn wir nicht dauernd versuchen alles in den Griff zu kriegen.

Liebe Grüsse Nadia
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Nadia

Das ist ja ganz schön geschrieben.

Mein Mann und ich pflegen auch einen Abendspaziergang zu machen. Nicht immer aber so oft es geht. Tatsächlich werden einige ernste Themen dann diskutiert. Das Auslüften tut wirklich gut.

Ach übrigens: obwohl noch viel Arbeit ansteht, werden wir in 15 Minuten auch los... ;-)

Gute Nacht zusammen :D
Delphia
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