Kann mir jemand Rat geben??????? ps. viel zum lesen

Alles rund um die Partnerschaft
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annaktahrina
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Registriert: 12.03.2008 16:10

Kann mir jemand Rat geben??????? ps. viel zum lesen

Beitrag von annaktahrina »

Hallo erstmal,

ich bin eine 24J. Psycholoie und Pädagogikstudentin und lebe seit 4Jahren in einer Partnerschaft mit einem 41J. Mann der sich von seiner Frau getrennt hat. Er hat 2 Söhne 17 und 7. Der 7J Sohn kommt alle 2Wochenenden zu seinem Vater.
Zu beginn der Beziehung durfte ich nicht zu ihm wenn er den kleinen hatte. nach und nach durfte ich ihn dann auch kennen lernen aber es war stets so, dass der Vater und ich dann eigentlich keine Beziehung führten wenn er da war. Ich durfte nicht zeigen, dass ich seinen vater liebte, küssen war "strengstens verboten". das war für mich nicht einfach. Es kam dass ich bei ihm einzog und da nun der kleine ein eigenes Bett brauchte, da ich ja auch in einem Bett schlafen wollte, habe ich ihm dies besorgt und zurechtgemacht. Ich habe alles so hergerichtet, dass sich der sohn in seinem bett wohlfühlen konnte. Doch es gab riesen diskussionen, denn plötzlich sollte ich im eigentlichen Kinderbett schlafen und der Sohn sollte bei seinem Vater im Bett schlafen. Ich fand das ziemlich daneben und habe mich gewehrt und so schliefen dann 3personen im Elternbett. Der sohn, vater und ich. Dies hatte zur folge, dass einer Morgens ausgeschlafen war, der sohn, und die anderen waren gerädert da sie keinen schlaf fanden. So beharrte ich langsam darauf, dass der inzwischen 5Jährige sohn in seinem Bett schlafen soll, allein. Doch auch dies war nicht möglich. So schlief ich allein im Eltern bett und Vater und Sohn im Kinderbett. Nun, dies konnte mir dann eigentlih ziemlich egal sein, aber ich dachte stets, ein 5Jähriger Junge sollte doch allein in einem Bett schlafen können. Nun ja.
Des weiteren war es so, dass der Sohn bis mit 5 Jahren nicht lernte mit Gabel und Messer zu essen, bis ich fand, es sei wichtig dass er dies lerne. Grosser Wiederstand und SEHR grosse Inkonsequenz in der ganzen Erziehung die mich sehr störten. Der Kleine werde dies dann schon lernen wenn er so weit ist hiess es stets, doch wenn ich es ihm nicht gezeigt hätte wäre er jetzt noch mit der hand am essen und wäre abhängig davon dass der vater ihm alles klein schneidet. Ich habe mich mit dem Vater abgesprochen, dochh wenn ich dann etwas konsequent sein wollte wurde ich angefahren vom Vater und er unterstellte mir dass ich seinen sohn nicht möge, ich hätte ein problem mit ihm, doch das Problem war der Vater. Ich habe dem Sohn Fahrradfahren beigebracht, habe ihm das Uhrlesen beigebracht, lesen,.......... ich habe ihn stets gefordert und gefördert und wollte dass gewisse Regeln und Grenzen gelten und dass auch ich respektiert werde. Doch stets war ich das 5Rad. so suchte ich nach und nach das weite wenn der kleine kam, damit sie ihre ruhe hatten und ich mich nicht ärgern musste über diese lasche erziehung.dies war aber auch nicht i.o.
Zudem ist er noch immer in scheidung mit seiner frau. wenn sie kommt und reden will, muss ich gehen. ich habe dem vater aus einem Schulden haufen geholfen, habe stets respekt vor der familiären situation gezeigt und war sehr verständnisvoll. doch dieses osternweekend brachte das fass irgendwie zum 10mal zum überlaufen.
ich bin nun vor einiger zeit ausgezogen damit ich mich auf mein studium konzentrieren kann. dann geh ich dieses wochenende zum freund und der kleine schatz ist auch da.Wir begrüssten uns herzlich und der kleine freute sich dass ich da war. abends dass, als er den sohn zu bett brachte meinte dieser, er wolle wieder bei papa im elternbett schlafen. ganz selbstverständlich sagt papa ja und ich werde gar nicht gefragt. ich dachte mir ok, ich schlafe einfach auch in diesem bett und nehme mir den platz den ich brauche, aber wies so ist, hattte ich kaum ein auge zu getan diese nacht. ich habe es dem vater gesagt, aber nichts. die nächste nacht wiede das selbe.
Ich finde es einfach so respektlos von meinem Freund und ich habe stets das gefühl ich müsse für alles verständnis aufbringen und respekt, aber meine bedürfnisse werden nicht respektiert. Ich kann langsam nicht mehr und bin mit meiner Kraft am ende, aber andererseits liebe ich ihn. aber er macht nichts. er verätschelt den sohn, man könnte meinen sie führen eine liebesbeziehung. ist ja schön und gut, aber ein Kind braucht doch grenzen und regeln und konsequnezen. Bin ich denn sooooooo falsch mit meiner ansicht und meinen bedürfnissen?? muss ich denn stets verstehen dass ich die ewige 2. bin? Muss ich mir gefallen lasssen dass ich einfach das 5rad am wagen bin wenn der kleine da ist??????? :cry: :evil:
tabida
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Beitrag von tabida »

Herzlich Willkommen Annaktahrina

Deine Geschichte erinnert mich an meine.... und ich bin auch imme wieder gegen eine Wand gelaufen. Im Moment hole ich mir Hilfe, komme aber auch nichts so richtig weiter.

Was ich etwas anders sehe wie Du, ist, dass ich wirklich denke wir, die neuen sind tatsächlich das 5. Rad am Wagen wenn die Kinder da sind. Ueberhaupt in solchen Beziehungen. Die Beziehung zu den Kindern ist einfach da uns sie wird bestehenbleiben, auch wenn wir nicht mehr dasein sollten. Also für mich wars tatsächlich so, dass ich am Anfang im Wohnzimmer schlief wenn seine Tochter da war. Ich wollte nicht, dass sie das Gefühl bekommt, dass ich ihr den Vater wegnehme und zwischen Besuchswocheneden hatte ich ja den Vater für mich und wie Du verzichte ich auf jegliche Zährtlichkeiten, wenn sie da ist. Auch ich fand, man müsste ihr gewisse Dinge beibringen, und vor allem, da sie nun schon seit über zwei Jahren Läuse hat, fand ich man müsste etwas tun. Aber da stiess ich auf taube Ohren und leider auch von ihr bekomme ich nun nur noch Ablehnung zu spüren. Sie kommt nun auch in die Pupertät. Mein Freund steht also oft zwischen uns zweien. Im Moment ist es so, dass wenn sie da ist, ich möglichst viel Zeit auswärts bin, was aber nicht wirlich eine Lösung ist. Ich finde, meine Freund zieht sich einfach zurück und hilft mir nicht, eine bessere Beziehung zu seiner Tochter aufzubauen. Wenn überhaupt, dann findet er nämlich ich übertreite uns sie hätte schon recht. Also, wenn sie nicht will, dass man etwas gegen die Läuse macht, dann soll man es auch sein lassen. Wenn sie die Zähne nicht putzen will, dass soll sie sie auch nicht putzen usw. usf.
Ich finds gut, dass Du wieder ausgezogen bist und für Dich schaust. Vielleicht ist das in einer solchen Kostellation wirklich eine gute Lösung. Ich würd halt auch nicht mehr da schlafen, wenn das Kind da ist. Du hast ja jetzt wieder ein eigenes Bett! Ich frage mich in letzter Zeit immer mehr, ob das nicht auch eine Möglichkeit für mich wäre. Ich möchte eigentlich schon lange eine Wohnung, wo ich ein eigenes Zimmer für mich hätte, aber mein Freund hatte bis jetzt bei allen Vorschlägen etwas auszusetzten. In einer solchen Konstellation finde ich es einfach noch wichtiger wie in einer "normalen" Familie, dass alle ihren Freiraum haben. Das heisst es braucht Zeit in denen der Elternteil alleine mit seinen Kinder etwas macht und in dieser Zeit muss der/die anderen halt möglichst für sich selber auch etwas gutes tun und sollte sich nicht zu sehr in die Eltern/Kind-Beziehung einmischen.

Aber ehrlich finde ich unsere Partner sollten auch für uns Verständnis haben, dass auch nicht immer alles so leicht ist. Es sind nicht unsere Kinder. Da bin ich im Moment auch am kämpfen. Ich versteh, dass vieles schwierig ist für meinen Freund aber für mich ja eben auch. Deshalb möchte ich eigentlich auch etwas für mich zurück, wenn das Kind nicht da ist.

Wo ich in meiner Therapie jetzt etwas anstehe ist, dass mir noch viel klarer wie vorher geworden ist, dass es in einer solchen Beziehung einfach viele Sachen gibt, die wir nicht ändern können, sondern auch nur annehmen können oder halt eben das Weite suchen.

Vielleicht wäre ja eine Paar-/Familientherapie auch etwas für Euch.

Jetzt ist mein Beitrag auch ziemlich lang geworden - Tschuldigung.

Ich wünsch Dir/Euch viel Glück, dass ihr eine gute Lösung findet.
Gruess
Tabida
Anita

Beitrag von Anita »

Hallo Annaktahrina

Willkommen im Forum!

Als ich Deinen Text gelesen habe, sind mir viele Buchausschnitte vom Kinderarzt und Wissenschaftler Dr. Remo Largo und dem Pädagogen und Familientherapeuten, Jesper Juul in den Sinn gekommen. Das könnte dich als Psychologie- und Pädagogikstudentin interessieren. Remo Largo ist nicht nur ein Befürworter des Familienbettes („Babyjahre“), sondern rät auch zur Vorsicht beim Zusammenführen von verschiedenen Familiensystemen („Glückliche Scheidungskinder“). Jesper Juul zeigt in seinem pädagogischen Konzept („Das kompetente Kind“) auf, wie wertvoll es ist, in die natürlich gegebenen Kompetenzen der Kinder zu vertrauen.

So betrachtet, seid ihr gut gestartet. Dein Freund hat dich mit Vorsicht in sein Familienleben einführt und seinem Kind zeit gelassen sich daran zu gewöhnen. Natürlich braucht es dann auch den sanften Übergang zur offenen Beziehung mit Dir. Hat das denn lange gedauert?

Etwas unklar ist mir, warum Du ein Bett kaufst für seinen Sohn, ihr aber nicht darüber gesprochen habt, wer darin schläft an den Besuchstagen? Ich persönlich bin eine überzeugte Familienbettlerin. Mir scheint es mehr als normal, dass Kinder diese Nähe suchen und brauchen. Ich schlafe selber nicht gerne alleine. Dass ein Kind, dass getrennt lebende Eltern hat noch mehr diese Sicherheit, diese Nestwärme sucht, scheint mir mehr als logisch. Aber dringend muss eine Lösung her, die für Euch alle stimmt! Da es Dich scheinbar nicht stört, das Bett mit dem Sohn zu teilen, wäre die Möglichkeit, Euer Bett zu erweitern oder einfach die Matratze vom anderen Bett zu Euch ins Zimmer zu nehmen und neben dem Papi am Boden einzurichten? Dann wird halt an den Wochenenden aus Eurem Zimmer ein Familienzimmer :) Sprecht miteinander und sammelt Ideen….bestimmt ist eine dabei, die für Euch alle eine Lösung ergibt!

Ich möchte Dir zudem raten, nicht so viel Verantwortung für die Entwicklung des Sohnes Deines Freundes zu übernehmen. Sonst tut ausser Dir bald keiner mehr was – so ist es ja gäbig ;)

Das 5. Rad am Wagen…ja das ist war und bin ich manchmal auch und ich kann Dir sehr gut nachfühlen…aber ich habe gelernt nicht zu vergleichen. Die Liebe zu einem Kind ist eine andere als zu einem Partner. Heute wo ich selber Kinder habe, ist mir dies mehr als Bewusst geworden – ich fühle es. Zudem müssen die Kinder auch jedes zweite Wochenende auf ihren Papi verzichten und da habe ich ihn ja mehr für mich!!!! Tatsache ist, sie waren vorher da und ich hab`s gewusst!

Was ich auch sehr wichtig finde; es muss auch Platz haben für Deine Bedürfnisse! Nicht immer können alle gleich oder gleich schnell befriedigt werden...aber ja nicht übergangen werden! ich habe die Erfahrung gemacht, dass es beim anbringen der Bedürfnisse oft an der Kommunikation scheitert. Viele Bedürfnisse werden leider als Anklage oder Zurechtweisung aufgefasst oder so gesendet. Hier lohnt es sich sehr, mit klaren Ich-Botschaften zu arbeiten (zb. nach Thomas Gordon www.gordontraining.ch ).

Viel Glück bei den Lösungsfindungen und viel Erfolg für dein Studium!

Herzlich
Anita
annaktahrina
Beiträge: 2
Registriert: 12.03.2008 16:10

Beitrag von annaktahrina »

danke für euren Rat und euer Verständnis. Aber ich merke gerade, dass sich die geister wohl sehr scheiden, wenn es um erziehungsfragen geht.
Aber genau wie tabida gesagt hat, sollten auch wir, die wohl oder übel die eindringlinge sind auch etwas verständnis erhalten.
Mir ist schon auch klar, dass ein Kind seine eigene entwicklung hat und ich es nicht in etwas hineindrängen kann oder soll. aber ich bin nicht der meinung, dass ein Kind der König ist und wenn es nicht aufräumen will, dann räumt es halt nicht auf. Das Leben ist konsequent und ich bin meinen Eltern ja auch von herzen dankbar, dass ich konsequenzen tragen kann und auch unangenehme situationen mal durchstehen kann. Es geht nicht darum das kind "umsverrecken" zu etwas zu zwingen, aber regeln und grenzen geben dem Kind sicherheit und halt. Zudem wird kein kind psychische störungen davon tragen wenn es lernt mit messer und gabel zu essen. Ich bin eher der vertreter von früh die selbstständigkeit fördern und das kind nicht unnötig behindern. ein 7jähriger bub der sich allein anziehen kann wird von seinem vater angezogen weil der vater das so gerne macht.
Zudem ist es bei uns so, dass der Kleine und ich ein wirklich sehr gutes verhältnis haben. wir machen seich zusammen, knuddeln mal ab und zu und er freut sich stets wenn ich auch dort bin. dies sagt mir sogar sein vater. und auch der kleine sagt mir, dass er mich gern hat.demnach ist dies wirklich kein Thema.
Familienbett wunderbar, aber glaub mir, ich hab das lange genug gemacht, dass ich weiss, dass dies nicht geht.zudem finde ich auch, dass ab einem gewissen alter ein Kind allein sein bett haben soll. Privatsphäre, so wie ich das auch will!!

Danke viel mals für eure Ideen und Kommentare. Ich werde diese sicher nochmals refelktieren und das eine oder andere genauer anschauen. ist einfach so kompliziert mit dieser ganzen beziehung mit streit von der ex, krimineller jugendlicher da unkonsequente beziehung und daher führe ich auch nur eine wochenendbeziehung wenn überhaupt, denn es kommt sehr oft vor, dass gerade dann auch wieder von der exfrau reingefundkt wird und sie schwierigkeiten macht.

Naja. Danke vielmals. Liebe Grüsse und auch euch alles gute!
tabida
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Beitrag von tabida »

Wisst ihr, was ich ganz schwierig find im Patchworkzusammenleben:

Das Abrenzen, was geht uns was an, was nicht.

Ich finde auch: das Kind ist nicht mein Kind und ergo müssen also die Eltern sich darum kümmern und ich soll mich abgrenzen.

Was mache ich nun aber wenn wir spazieren gehen, und mir ständig Steine in die Füsse gekickt werden und mir das weh tut? Dem Vater ists egal. Natürlich sag ich dass sie aufhören soll, weil mir das weh tut, natürlich sagt sie, sie hätte nichts gemacht.......

Es ist Sache der Eltern abzumachen, wann die Kinder wo sind. Aber ich bin doch auch betroffen. Wie komme ich zu meinen Ferien, Frei-Tagen... geht es mich wirklich nichts an?

Wir haben praktisch nun ein Familienbett. Das heisst, die Tochter schläft auf einer Matraze neben unseren Betten und findet dies immer noch ziemlich cool. Da sie aber im Winter ständig erkältet ist, schnarcht sie so, dass ich nicht schlafen kann - sogar im Wohnzimmer hört mans noch. Uebringens durfte sie schon immer anziehen, was sie wollte und jetzt heisst von den Eltern sie ist 11 uns sie ist selber schuld, wenn sie sich nicht richtig anzieht. Ich bin Meinung, man hätte sie das einmal lernen sollen.

Bei den dreckigen und kapputen Kleidern kann ich mich inzwischen abgrenzen. Ich schau, das es was sauberes da hat, aber das ist schon alles.

Ja, Annaktahrina - es ist einfach schwierig und jeder hat anderen Punkte die ihn stören.

Meine Therapeutin hat mir ganz am Anfang mal gesagt, dass oft Frauen in die Falle tappen, es möglichst gut mit den Kindern des Partners zu machen und dann eben zwischen die Fronten kommen und eigentlich von niemandem Dank und Anerkennung bekommen.

Auch stellt sich die Frage - wo liegen die Probleme: zwischen mir und dem Partner, der Ex, dem Kind oder wie oder was. Oft stellt man sich nämlich hintenan, denkt es liegt am Verhältnis mit der Ex, mit dem Kind und später wird alles besser, aber eigentlich ist es eben ein Problem mit dem Partner.

Gruess
Tabida
Anita

Beitrag von Anita »

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Aber ich merke gerade, dass sich die geister wohl sehr scheiden, wenn es um erziehungsfragen geht. 
hm. jetzt nimmts mich aber schon wunder, welche literatur du für dein studium so studierst?

ich bin übrigens auch der meinung, dass kinder grenzen brauchen.
die geben ihnen halt und sicherheit.
meine aussage war mehr dahin gehend, dass die erziehungsaufgabe nicht die deine sein sollte, sondern die des vaters.

@tabida

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Wie komme ich zu meinen Ferien, Frei-Tagen... geht es mich wirklich nichts an? 
doch. es ist immer wichtig, dass wir uns für uns einsetzen.
auch wichtig ist es, das wir uns gleichwertig fühlen dürfen in unseren beziehungen. stimmt dies gleichgewicht nicht, lohnt es sich, an einer veränderung zu arbeiten.
wenn dein freund findet, dass er schon genug zeit mit dir verbringt und nicht mehr frei machen kann, weil der rest der zeit seinem kind gehört, musst DU für DICH entscheiden, ob du dich in dieser beziehung noch gut fühlen kannst. natürlich geht es dich was an - aber das heisst nicht, dass "es" sich dir automatisch anpasst. je mehr patchworker zusammen kommen, desto mehr kompromisse sind nötig...sind diese gut verteilt, sollte es aber klappen ;)
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo

Wegen der Erziehung hatten wir auch öfters Disskusionen. Bis zur Trennung wurden die Jungs hauptsächlich vom Vater, Tagesmutter oder Au pair erzogen. Kaum waren sie aber nur noch um ihre Mutter, haben sie vieles vergessen. Und an den BesuchsWE hatte mein Freund so viele andere Sorgen und Pflichten, dass zum Beispiel Tischmanieren zu kurz kamen. Mein Freund war froh, wenn sich die Jungs mal eine Mahlzeit lang nicht würgten oder blau schlugen oder sonst wie fetzten.

Erst als ich zum Patchwork stiess und Haushaltjobs übernahm, hatte mein Freund mehr Zeit für seine Jungs, resp. je ein Erwaschsener konnte sich exclusiv nur um ein Kind kümmern. Und wie wir dann hier in dieses Haus zogen und ich somit Chef Küche und Ernährung wurde, begann ich mich in die Erziehung einzumischen. Dank diesem Forum habe ich gelernt, dass wir als Paar die Erziehungsziele besprechen müssen. Überbringen und durchführen sollte es aber der Vater.
Anfangs assen die Jungs wie Tarzan frisch aus dem Dschungel eingeflogen. Und seit etwa 6 Wochen kann der 13-jährige endlich Butter aufs Brot streichen und Fleisch zerschneiden.

@ Annakatharina
Ich an deiner Stelle würde sofort mit dem Partner besprechen, wozu er dich eigentlich als Partnerin braucht. Selbst in Ursprungsfamilien braucht es Zeitfenster, wo die Paarebene gelebt werden kann. Unter anderem wegen fehler Paarbeziehung scheiterte meine Ehe.

Mein Ex-Mann und ich liessen jeweils die Tochter in unserem Bett einschlafen und wenn dann einer merkte, dass er keinen Platz hat, dann trug der Vater das Kind in sein Bett. Die Matratze neben dem Bett wollten wir nicht. Wir schliefen bei offenem Fenster und hatten Angst, sie würde sich am Boden erkälten.Unsere Lösung funktioniert super und das Kind hatte keine Mühe, morgens in seinem Bett zu erwachen. Sie kam dann eben am Morgen wieder zu uns und kuschelte unter unsere Decke.

Die Jungs meines Freundes schliefen bis kurz vor unserer Beziehung in seinem Bett. Da aber er so nicht mehr schlafen konnte, da der eine eigentlich ein ganzes Matzratzenlager für sich benötigen würde, verlangte er, dass die Kinder wenigstens stundenweise in ihren Betten schliefen. Als ich dann dazustiess wollten wir nicht auf dieser Lösung beharren, damit sie sich nicht weggestossen fühlten. Da ich mich aber tagsüber zurückzog, wollte wir 1 - 2 Einschlafstunden für uns haben. Wir hatten ja so viel miteinander zu besprechen. Solange die Tür im Schloss war, wollten wir nicht gestört werden. War die Tür angelehnt, durften die Kinder kommen. Der Ältere macht regelmässig Gebrauch davon. Der blieb sicher im oberen Stock wach und wartete, bis er die Tür knarren hörte.

Hier im Haus bekam er sein Zimmer gleich neben unserem. Er weiss inzwischen selber, dass die Schlafqualität leidet, wenn wir zu dritt das Bett teilen. Aber so ab und zu, wenn wir spüren, dass es einem Kind ein Bedürfnis ist, dann tauschen wir die Betten. Und falls wir doch mal zu dritt einschlafen, dann wecken wir sie und begleiten sie in ihr Bett. Mein Partner ist Militär-Nachtwach gewohnt, der schläft in Sekunden wieder ein und die Kinder wissen am Morgen nichts mehr von der Schlafplatzzüglete.

Eine Lösung für euch könne ja auch sein, dass der Junge die erste Nacht bei Papa schläft und die zweite Nacht in seinem Bett.

Aber was das Grenzen setzten anbelangt, da bin ich ganz deiner Meinung. PapaWE heisst nicht, dass der Papa 2 x 24 Stunden für die Kinder da ist. Auch ein Papa hat Anrecht, sich am WE vom Job zu erholen. Vor allem hat er ja auch eigene Hobbys. Aber selbst unser 13-jährige hat immer noch Mühe damit, wenn sein Vater nicht rund um die Uhr für ihn bereit steht.
@ Tabida
Deine Probleme sind meine Probleme. Wo sind die Grenzen bei der Erziehung? Ich weiss auch keinen Rat, ich bin ja selber am lernen.

Ich glaube, schwierig wird es nur dann, wenn sich die Eltern bekriegen und schlecht über den anderen Elternteil gesprochen wird. Und wenn die Erziehung der Eltern oder der neuen Partner extrem auseinanderklafft.

Wenn natürlich die Ex ihren Kindern einschärt, sie müssen nicht machen was ich sage, dann habe ich wirklich einen schwierigen Stand. Denn wie können Kindern unterscheiden, dass sie bei gewissen Dingen sehr wohl das machen müssen, was ich sage, weil es absolut um meine Bedürfnisse geht. Genau so, wie dein Beispiel mit den Kieselsteinen. Da geht es nämlich auch um dich und nicht um ein Verhältnis ziwschen den Eltern.
tabida
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Registriert: 15.05.2007 17:05

Beitrag von tabida »

@Bernina

Es ist eigentlich noch schlimmer wie Du meinst: nicht die Ex sagt sie Tochter müsse nicht machen, was ich sage - der ist das egal. Mein Partner sagt das, weil er einfach keinen Streit möchte. Er und die Ex waren aber früher einer Meinung, das, wenn ein Kind halt nicht möchte, dann muss es auch nicht. Da lauf ich dann halt immer gegen eine Wand. Schlimm find ich vor allem, dass der Tochter nun manchmal vorgeworfen wird, dass sie das mit 11 Jahren noch nicht kann. z.B. aufräumen, so zu essen, dass nicht alles schmutzig wird.... Ich finde das ungerecht, denn ich finde, dass man einem Kind das eben auch immer wieder mal zeigen muss, wie es geht und da bin ich dann auch der Meinung schon ein sehr kleines Kind kann mit Hilfe aufräumen (da wurde ich von meinem Freund anfangs ausgelacht, als ich meinte wir könnten doch jeweils aufräumen bevor die Tochter nach Hause geht. Er meinte das könne ein 6jähriges Kind doch einfach noch nicht).

Aber eben wenn ich hier lese, dann seh ich einfach immer wieder, wie schwierig es ist als neue Partner die richtige Rolle zu finden, wo mitzumachen, wo abgrenzen........ jede von uns hat auch andere Prioritäten, aber im Kern habe ich das Gefühl dreht es sich immer genau um das.

Kennt ihr den Spruch: Gib mir die Kraft, das zu ändern, was ich ändern kann. Gib mir die Gelassenheit das anzunehmen, was ich nicht ändern kann und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden!

Genau das ist mein Problem: die Weisheit fehlt, zumindest im Moment :wink:

@annaktahrina
Vielleicht haben Du und Dein Partner einfach wirklich zu unterschiedliche Ansichten. Wenn Kinder da sind, dann kann sich das nochmals ganz besonders zeigen. Ich find bei Dir nun zusätzlich schwierig, dass der Kleine offenbar auch an Dir hängt und wahrscheinlich auch umgekehrt. Ich hoffe sehr, Euch hilft der Abstand, den Du geschaffen hast um Klarheit zu finden und ich drück Dir die Daumen für einen gute Lösung - wie auch immer die aussehen mag.

Gruess
Tabida
Bernina

Beitrag von Bernina »

@ Tabida

Unsere Jungs sind entwicklungsbedingt völlig konträr. Der Ältere ist vom Charkater her zwar mega anstrengend, dafür funktioniert er in etwa so, wie man es von einem 13-jährigen verlangen kann. In vielen Dingen ist er bedingt durch die schwierige Situation den anderen voraus. Er hat gelernt, sich selber zu organisieren, denn von der Mutter kommt keine Hilfe. Er kauft sich inzwischen selber seine Kleider, halt von seinem Sackgeld.

Der Jüngere wurde immer verhätschelt. Mamma hat ihn noch mit 4 im Buggi rumgefahren. Und man merkt bis heute, dass er vieles nicht gelernt hat. Beim Skifahren drückte ihm der Schuh und er behautptete, die seien ihm zu eng. Er musste ihn ausziehen und so sahen wir, dass er ein riesen Gwurscht hatte. Die ganze Ferse chrugelte sich über dem Rist. Ich habe ihm schon so oft gezeigt, wie man Socken anzieht, aber es sei ihm zu blöd, beim Anziehen Socken nach - wo ist die Ferse - zu studieren.

Wenn Mama zu Hause ist, dann macht sie alles für ihn. Aber hier behandeln wir ihn wie ein 12-jähriger. Mein Freund und ich ziehen hier am gleichen Strick. Mit ein paar Tipps helfen wir ihm, wie er sich besser organisieren kann. Bei einem Gespräch kürzlich gestand er uns dann aber, dass er sich ja nicht entwickeln kann, weil er keine Zeit habe. (Der Junge ist ein Ausreden-Profi) Er müsse in Therapie, in Aufgabenhilfe, habe Hausaufgaben, usw, wie könne er denn da jemals selber denken?

Nach der Trennung musste sich der Ältere um seinen Bruder kümmern und der hat wirklich Mutterpflichten übernommen. Musste ihn wecken, schauen, dass er sich richtig anzog, Zmorge isst, Geschirr abräumt, Schulsachen dabei hatte und pünktlich zur Schule ging. Da der Jüngere aber nicht kooperierte und alle Verantwortung dem grösseren Bruder übergab, begannen dann die berechtigten Konflikte zwischen den beiden. Und der Ältere geht sicher nicht immer Gordon-mässig mit seinem Bruder um. Und der Jüngere benutzt in solchen Fällen immer die Ausrede, dass er halt der Kleine sei.

Nachtrag: Und jetzt der Hammer: Die neu eingestellte Lehrerin hat nach wenigen Wochen das Handtuch geworfen. Der Junge erzählte, wie die Schulleitung ihm und senen Freunden die Schuld gebe. Und er findets toll. Angeblich stimmt das so nicht ganz. Aber der Junge WILL das so sehen und triumphiert, dass er es ferig bringt, Lehrer in wenigen Wochen rauszuekeln. Traurig.
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