Supermario & Co

Erziehung ganz allgemein
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baboe
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Supermario & Co

Beitrag von baboe »

Hallo Ihr,

Auf dem kleinen Nintendo spielt mein Kleinster Supermario. Er ist geradezu süchtig danach und hält sich an keine Regeln. Bei uns gilt: max. eine halbe Stunde. Er schnappt sich den Nintendo und schleicht zuoberst ins Treppenhaus um zu spielen.
Er ist gerade vier Jahre alt geworden und reagiert auf meine Erklärungen: Ich möchte nicht, dass du dick und dumm wirst - leider nicht.
Momentan ist er (der Nintendo!) für eine Woche im Schrank eingeschlossen.

Was soll ich tun?

Herzlich

Babö
Habe fünf Kinder im Alter von 11,10,8,6 und 4. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. Alle leben seit 4 Jahren bei uns - und das find ich toll!
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Naja, ich glaube meine Meinung zu dem Thema ist hier schon bekannt... :)
Und ich komme immer wieder zur gleichen Frage: WARUM braucht ein 4jähriger einen Nintendo?
Ich finde es absolut verständlich, dass Kinder in dem Alter für vernünftige Argumente total unempfänglich sind und ein bisschen "süchtig" reagieren auf solches Spielzeug.
Wenn es das bei Euch in der familie einfach gibt, weil eben auch ältere Geschwister da sind, kannst Du wohl kaum was machen ausser das Ding einschliessen und nur zu bestimmten Zeiten begrenzt rausrücken. ein 4jähriger hat ja auch noch kaum Zeitgefühl, für den ist die halbe Stunde sehr abstrakt. Ich denke, Du musst es ganz hart selbst in die Hand nehmen und das Teil ansonsten unerreichbar aufbewahren.
Geschrei und Streit kann das geben, klar, aber als bei uns z.B. mal der Süssigkeiten-Klau umging, habe ich selber alles weggeschlossen und dann eben nur zum Zvieri etwas ausgeteilt. Inzwischen ist das nicht mehr nötig, sie haben gelernt, damit umzugehen, obwohl alles frei zugänglich im Küchenschrank ist.
baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo Carlotta,

Danke für deine Tipps. Ja, wahrscheinlich hast du recht, dass er noch zu klein ist für solche Argumente. Der Nintendo gehört den älteren Geschwistern. Die spielen eigentlich kaum damit, aber nun hat es der Kleinste "entdeckt". Seit ich nun gesagt habe, dass es für eine Woche weg ist, ist auch sein Stress weg. Ich glaube ich werde das Ding ganz verbannen.

Herzlich

Babö
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Bernina

Beitrag von Bernina »

@ baboe

Ich finde ein Game-Boy ein ganz tolles Gerät bei Ausnahmefällen. Bei langen, langweiligen Reisen z.Bsp. oder in einem edlen Restaurant, in dem es keine Spielecke gibt.

Wir hatten damals einen Rucksack für unsere Tochter, da waren ein kleines Malbüechli drin, ein paar Pixi-Büechli, kleine Spiele. Extra Sachen für Unterwegs. Und so könnt ihr dem Game-Boy auch diesen Stellenwert geben. Der kommt in Ausnahmesituationen mit. Aber zu Hause hat es genügend andere Alternativen.

Gruss Bernina
baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo Bernina,

Oh, das ist auch eine gute Idee!

Danke!

Baboe
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Nin
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Beitrag von Nin »

Also eins: es vergeht auch. Eine Weile lang sind sie nach elektronischen Spielen wie süchtig und dann vergeht es.

Aber mit GameBoys hatte ich auch schon so meine Mühe, weil die Kinder sie halt überallhin mitnehmen können und so immer in Versuchung sind.

Vier ist sehr jung, aber ich halte es auch für falsch, elektronische Spiele heutzutage völig auszuschalten. Meine Erfahrung ist es, dass dann im Teenager-alter die Kinder (vor allem Jungs) massiv ausser Haus bleiben und zu Freunden gehen und dort spielen, wo es einem viel mehr entgleitet, als wenn man Auge und Ohr darauf haben kann. Als Lehrerin habe ich das oft erlebt.

Ich sehe jedenfalls, dass entgegen meiner Befürchtungen (siehe den entsprechenden Thread) eine Konsole einfacher zu handhaben ist, zu mehr Interaktion führt und leichter zu kontrollieren ist.

Die Faszination der ersten Tage ist schnell verflogen. Und manchmal ist es sehr praktisch.

Meine Schwester verbietet auch alles elektronische Spielzeug und dann wollen ihre Kinder immer die der anderen (also meiner) udn sie sagt auch schon, dass ihr Zehnjähriger zu Freunden geht, um dort zu gamen.

Ich halte es so: es gibt Bildschirmzeit am Zeit. Spielen die Kinder Wii oder PC oder GameBoy, gibt es kein Fernsehen. Aber ich muss auch sagen, meine Jungs sind mir aktiv genung. Heute abend haben sie ein bisschen viel gegamt, aber sie waren heute auch schon Schlittschuh gelaufen, hatten Gitarre gespielt und der Grosse war beim Fussballtraining und der Kleine hatte eine Stunde mit mir Karten gespielt. Und die Hausaufgaben waren auch gemacht. Dann waren auch 40 Minuten Supermario auch okay...
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Wollt Ihr meine Meinung auch hören? Ich hoffe schon...

Grundsätzlich finde ich es nicht gut, diese Computerspiele oder ähnliche Sachen völlig zu verbieten, ABER: mit Mass bitte. Die Lösung bei einem 4-jährigen das Ding nach ein halben Stunde einzuziehen, finde ich gut. Nur musst Du Babö die anschliessenden Ausbrüche aushalten. Wahrscheinlich sind diese nur die ersten Male so "schrill". Ich würde es auf jeden Fall so machen.

Die Idee von Bernina finde ich auch eine Alternative. Vielleicht lassen sich beide Ideen kombinieren?

Schönes Wochenende!
Delphia
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Nur noch mal, damit mich niemand falsch versteht: ich bin auch nicht dafür, elektronisches Spielzeug zu verbieten. Jede Art von Fanatismus löst eben irgendwann eine umso extremere Gegenhaltung aus - auch bei den Kindern.

Bei uns ist es einfach so: ich kaufe sowas nicht, weil es mir innerlich zu sehr widerstrebt, dafür Geld auszugeben. Aber wenn die Kinder sich von ihrem Taschengeld etwas sparen oder etwas geschenkt bekommen, sage ich gar nichts dazu (sie haben einen sehr primitiven Kindecompi vor Jahren mal von ihrem Vater bekommen und spielen alle selten damit und meine Tochter hat sich mal einen tamagochi geleistet - das kommentiere ich nicht mal).
Der Computer als Hilfsmittel und "Arbeits"gerät ist erlaubt und ich helfe ihnen, ihn zu benutzen und es zu lernen.
Sie sind übrigens nie bei bei Freunden durhc eine Vorliebe für dort vorhandene PC_Spiele aufgefallen! Bis jetzt interessiert es sie von selber eben sehr mässig.

Grundsätzlich denke ich, die Situationen in Familien sind verschieden und der Umgang mit elektronischem Spielzeug muss auch dem Umfeld entsprechen. Es gäbe in vielen Bereichen Ideale, aber nicht alles ist umsetzbar. Da muss jeder für sich selbst die lebbare Variante finden....
Bernina

Beitrag von Bernina »

Ich glaube, wenn Kinder genügend Alternativen haben und diese auch zu nutzen wissen, dann hat elektronisches Spielzeug keine Chancen.

Ich selber neige schnell zu Suchtverhalten, aus diesem Grund will ich mir die Playstation im Keller gar nicht erklären lassen. Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss.
Ich bewundere meine Tochter, wie sie zum Entspannen eine Runde Sims spielt und dann abstellt und Aufgaben macht. Und früher war für sie ein PC-Spiel eines von vielen Spielmöglichkeiten, neben Playmobil, Barbie, Bäbi, Malen, ... Für Kinder, die gern kreativ sind, ist ein PC sogar eher langweilig, weil man nur bedingt die eigene Phantasie einbringen kann.

Ich glaube eben, in Familien, wo die Kinder nie gelernt haben, auch mit sich alleine etwas zu machen oder nur Sachen machen dürfen, die keine Unordnung ergeben, dort haben elektronische Sachen keine Chance.
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