Wie und was kann ich zur Verbesserung beitragen?

Erziehung ganz allgemein
Antworten
Anita

Beitrag von Anita »

oh nein! ich sehe gerade, dass es auch online überall als nicht mehr lieferbar deklariert ist :roll:

dann versuche ich auch, noch eines zu bekommen...
Anita

Beitrag von Anita »

also so was habe ich auch noch nie gesehen!!!!.....das buch wird bis zu 200 Euro gehandelt????

http://www.amazon.de/gp/offer-listing/3 ... 28-4763263
:shock: das ist doch nicht normal oder?
Anita

Beitrag von Anita »

so zum dritten :)

beim verlag kann man es noch bestellen für sfr. 29.20.- ;)

http://www.koesel.de/
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

Wollte mich nur mal melden und zeigen, dass ich auch noch da bin. Zu Hause ist es ruhig. Mein Freund kam am 17.2. nach Hause, verbrachte endlich wieder mal ein Wochende mit mir und ist gestern aber schon wieder abgereist. Seine Tochter war seit dem letzten Vorfall mit ihrer Mutter nicht mehr bei uns. Ich habe sie auch nie Online im Chat getroffen, was vorher fast jeden Tag der Fall war. Aber es scheint ihr gut zu gehen, das hat sie jedenfalls am Telefon gesagt. :D

Dafür geht es mir bei der Arbeit gerade gar nicht gut. Ich bin zwar schon länger auf der Suche nach was anderem aber jetzt bekam ich von meinem Arbeitgeber das Messer an den Hals. Es hat ganz schön weh getan und meine Motivation, die eh nicht so gross war, sank tief in den Boden. :cry:

Ich bewundere diejenigen, die fast täglich gefordert werden und doch noch Zeit finden, hier zu schreiben. Wenn es mir nicht gut geht, dann ziehe ich mich lieber zurück... :(

HG
akinom
Anita

Beitrag von Anita »

dann wünsche ich dir ganz viel glück bei der job-suche, dass du bald wieder vor enerige sprudelst und hier romane verfasst :D

alles gute!
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

Habe das Buch "im Schatten der Ersten" nun in einer Bibliothek ausgelehnt und gestern Abend gleich eingelesen.

Ich merkte ja schon immer, dass Patchwork speziell ist aber konnte nie genau formulieren, was anders ist aber jetzt, da ich es schwarz auf weiss habe, ist es einfacher.

Bei mir war es so, dass ich erst nach ca. 5 Monaten wusste, dass mein Partner verheiratet ist und eine Tochter hat. Ich war also schon voll in dieser Beziehung bevor ich mit diesem Thema konfrontiert wurde.

Als ich meinen Partner kennen lernte, hatte er eigentlich mit seinem Leben abgeschlossen gehabt. Er lebte zwar schon seit 1997 definitiv getrennt von Frau und Kind, hat aber erst im 2002 den Kontakt total abgebrochen. Auch zu seiner eigenen Familie, die im Ausland lebt (eine Schwester lebt seit 2003 in der Schweiz, 2 Schwestern in Österreich) hatte er keinen Kontakt mehr. Seine Eltern haben ihn 17 Jahre lang nicht mehr gesehen.
Mit abgeschlossen meine ich, es hat ihn nichts mehr gekümmert, er lebte von einem Tag in den anderen und liess sich von anderen, meist Frauen, aushalten. Er hatte nicht einmal eine eigene Wohnung, er war nirgendwo gemeldet und auch keine Arbeit.
Erst durch unsere Beziehung (Mai 2003) ist er langsam wieder zum Leben erwacht und hat wieder neuen Mut gefunden. Der Kontakt zu seiner Tochter kam dann eher zufällig wieder. Wir waren bereits über ein halbes Jahr zusammen, als er sie in einem Kino mit ihrer Mutter sah. Danach wurde der Kontakt wieder aufgebaut.
Das erste gemeinsame Zusammentreffen mit seiner Tochter und Ex war im Dez. 2003. Das werde ich nie vergessen. Mein Partner bestand auf meine Anwesenheit, Treffpunkt war Mc Donalds Es ging um das Weihnachtsgeschenk für seine Tochter oder eher darum, das Geld dafür zu geben.
Damals verstand ich die Reaktion seiner Ex überhaupt nicht, schliesslich lebten sie seit 6 Jahren definitiv getrennt. Geschieden wurden sie offiziell in Abwesenheit meines Partners im Oktober 2003.
Ich selber bin der Typ, wenn eine Beziehung zu Ende ist, dann ist sie zu Ende, endgültig und für immer und ich halte mich aus dem Leben meiner Expartner raus. Klar, ich habe keine Kinder, dann ist das einfacher. Ich erinnere mich aber noch gut an meine eigene Trennung und Scheidung. Ich wollte immer Kinder, für meinen Exmann war dafür immer zu wenig Geld vorhanden, was überhaupt nicht stimmte. Nach der Scheidung rieb er mir unter die Nase, dass er nun eine neue Frau hätte, die bereits ihr gemeinsames Kind trage. Er bräuchte von mir eine Bestätigung, dass ich nicht katholisch wär und die Scheidung von mir aus kam, weil seine neue Frau aus einem sehr katholischen Land käme und ihn sonst nicht heiraten könne. Ich schrieb ihm einen Brief, in dem ich ihm mitteilte, dass er selber wisse, was ich bin und was nicht und wie es gelaufen sei. Es ging ihm wirklich nur darum, mir das unter die Nase zu reiben. Ich kannte seine Spielchen. Später stellte sich dann heraus, dass es gar nicht stimmte, dass seine Zukünftige gar nicht schwanger war. Doch etwa 1 oder 2 Jahre später erfuhr ich dann, dass er wirklich Vater geworden war und die Tochter so nannte, wie ich immer unsere gemeinsame Tochter nennen wollte. Mir war das alles egal, ich fand es nur traurig für seine jetzige Frau und das Kind, dass er mich nicht loslassen konnte.
Also, wieder zurück zur Ex meines jetzigen Partners. Ihn schnauzte sie nur an und bombardierte ihn mit Vorwürfen. Die Tochter sass irgendwie verstört und völlig in sich gekehrt da. Vor ein paar Wochen erzählte sie mir, dass sie damals im Kino ihren Vater nicht sehen wollte, sie total Angst gehabt und geweint hatte aber ihre Mutter und Grossmutter hätten sie gezwungen, zu ihm zu gehen. Ich denke, auch diesmal war ihr überhaupt nicht wohl. Sie hat sich damit abgefunden, dass ihr Vater keinen Kontakt zu ihr pflegte und jetzt ist er plötzlich wieder da. Endlich war Ruhe in ihr Leben eingekehrt, sie hatte es sich mit der Mutter schön eingerichtet und jetzt ist der Vater wieder da und die Streitereien gehen wieder los.
Zu mir war die Ex in einem Moment super freundlich, im anderen keifte sie mich an.
Heute ist das anders, also heute verstehe ich sie mehr, angeschnauzt werde ich immer noch :-).
Es ist nicht nur für uns Zweitfrauen schwer, es ist auch für die Erstfrauen, deren Traum von der "normalen" Familie zerbricht, schwer. Sie hat die Hoffnung nie aufgegeben, dass er wieder zu ihr zurückkehrt aber nun war ich da, nach Jahren eine echte Konkurrentin, weil ich ihn so akzeptiere, wie er war, mit seiner ganzen Vergangenheit, die ich sogar mehr kannte als sie. Sie konnte mir noch so schlechte Episoden aus seinem Leben erzählen, es beeindruckte mich nicht oder ich wusste sie schon. Und was heute wohl das schlimmste für sie ist, dass ich seine Familie kenne, die mich über alles liebt und sie kennt sie nicht. Sie hatte zwar 2 seiner Schwester mal getroffen. Die eine noch, wo sie mit meinem Partner zusammen war, als sie gemeinsam in Österreich waren (diese Schwester lebt da und ihr eigener Vater ist Österreicher), etwa im Jahr 1995 oder 1996 und die andere im 2003, weil diese Schwester den Kontakt zu ihrem Bruder suchte, den er ja unterbrochen hatte. Aber sie kam nicht näher ran. Sie, die ein gemeinsames Kind mit ihm hat, hat einen tieferen Stellenwert in seinem Leben als ich. Das muss ganz schön weh tun, also mich würde das sehr Schmerzen. Wenn ich mich also in ihre Lage versetze, so kann ich ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen. Was mir dabei schwerer fällt ist, wie sie damit umgeht und ihre ganze Umgebung damit reinzieht.

Den Kontakt zu seiner eigenen Familie nahm mein Partner übrigens Ende 2004 wieder auf. Im 2005 war er dann auch endlich nach 17 Jahren wieder zu Hause. Oh Mann, war das eine Reise in seine Heimat, er hatte nämlich ausser der Niederlassungsbewilligung keine Papiere, auch von der Heimat nicht...

Nun ja, zu seiner Schwester in der Schweiz, die seit 6 Monaten Mutter ist, haben wir regelmässigen Kontakt. Sein Leben erhält langsam aber sicher wieder eine Stabilität. Doch die Vergangenheit ist, wie zwar bei jedem Mensch, ständig präsent. Da er sein Leben über mehrere Jahre einfach so schlittern liess, hängen viele Schulden, vor allem Alimente, dran. Aber auch arbeitsmässig ist es schwierig, all seine Unterlagen sind verloren (da er sich nicht darum gekümmert hat und sich bei seiner Ex nicht gemolden hat, hat sie alles weggeworfen, was sie an ihn erinnert), er hat also mit mir praktisch wieder von Null angefangen. Dass da eine Veränderung nicht von heute auf morgen passiert, ist mir klar aber manchmal ist es schwer für mich, noch daran zu glauben, dass eine gemeinsame Familie, gemeinsame Kinder möglich sind. Vielleicht finde ich ja beim Weiterlesen im Buch einige unterstützende Worte...

Komisch, eigentlich wollte ich nur über das Buch schreiben und jetzt das... :?: Es wollte wohl einfach raus...

Wünsche ein schönes Wochenende. :P

HG
akinom
Anita

Beitrag von Anita »

hallo akinom

siehste - jetzt ist der roman schon gekommen :D

super, dass du so zu dem buch gekommen bist und schön zu lesen, dass es dich anregt. ich finde es beeindruckend, wieviel ihr gemeinsam schon erreicht habt und darauf dürft ihr wirklich stolz sein!

weiterhin alles gute und viele gute aha-erlebnisse beim lesen ;)

lg
anita
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Akinom

Hey das ist ein ganz toller Bericht. Das Leben deines Freundes müsste man fast veröffentlichen. Ein wirklicher Aufsteller.

Das erwähnte Buch habe ich auch, aber ich komme nicht weiter, da ich mich einfach nicht auf solchen Stoff konzentrieren kann. Leichte Literatur wie Hera Lind das geht. Ich habe eine ganze Beige psychologischer Bücher, aber ich schaffe es immer nur bis zu etwa 15 Seiten, dann habe ich schon wieder alles vergessen.
O.K, mir geht es seit Monaten gesundheitlich schlecht, werde jetzt auch abgeklärt.

Zum Thema von Ex loslassen.
Ich hab den Kontakt zu vielen Ex-Freunden erhalten. Mit allen habe ich eine wunderschöe Zeit erlebt. Sie haben mein Leben beeinflusst. Ich bin mitunter auch durch sie den Mensch geworden, der ich heute bin. Und dafür bin ich ihnen dakbar. Die Trennungen verliefen immer vernünftig und ohne Verletzungen. Die Beziehungen sind abgeschlossen, man bleibt Freunde.
Ich finde es spannend, wie sich ihr Leben weiterentwickelt hat. Alle meine Ex-Freunde sind mir immer noch wichtig und insofern freue ich mich für sie, wenn ich höre, dass sie heute in glücklichen Partnerschaften leben. Mein jetziger Partner kennt fast alle meine Exen und der Umgang ist anständig und harmonisch.

Bei meinem Ex-Mann war Etwas speziell: Sein neue Frau wurde nie schwanger. Angeglich war sie unfruchtbar. Sie haben sich auf ein Leben ohne Kinder eingestellt. Als ich dann meinen jetzigen Partner kennen lernte und erzählte, dass wir nun zusammenziehen wurde sie peng 2 Wochen später schwanger.
Ich bin sicher, mein Ex-Mann konnte nicht von mir loslassen. Er hatte Mühe mit dem "wir bleiben Freunde". Ich hatte wohl immer noch einen festeen Platz in seinem Leben / in seiner neuen Ehe.
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

Ich habe das Buch "Im Schatten der Ersten" fertig gelesen und kann es wirklich nur allen empfehlen. Also mir ist dadurch vieles klarer geworden, vor allem sehe ich nun viel mehr Vorteile und kann diese schätzen. Dieser Blick wurde mir einerseits ermöglicht, weil in dem Buch auch die anderen beteiligten Personen betrachtet werden und weil bei mir Dinge funktionieren, die ich für völlig selbstverständlich angesehen habe, sie es aber nicht sind.

Positiv bei mir/uns ist:
Seine Tochter akzeptiert mich voll und ganz und sieht mich als Kollegin, was gemäss Buch selten vorkommt, wenn die Kommunikation zwischen den Eltern gestört ist. Es ist auch im Hinblick positiv, da für die Tochter durch den Kontakt zu ihrem Vater wieder vermehrt Unruhe in ihr Leben gekommen ist und ich oft auch ein Grund dafür bin. Deshalb hatte seine Tochter ja auch am Anfang Angst und war extrem zurückhaltend aber sie hat nie ein Wort gegen mich gesagt.
Wenn seine Tochter bei uns ist, dann schaut ER für sie, kocht für sie usw. Viele Väter geben diese Verantwortung lieber der Partnerin ab, weil halt trotz 21. Jahrhundert und Emanzipation immer noch alte Verhaltensmuster in den Köpfen (der Männer) sind. Wenn es um Entscheidungen geht, dann trifft er diese vorwiegend, nimmt aber auch mal meinen Rat zu Herzen.
Die Kindsübergabe findet immer vor der Haustüre statt, womit niemand ein Problem hat. Die Wohnung ist bei allen Privatsache und geht die Gegenpartei nichts an. Im Buch schrieb eine Frau, dass sie sich jedes Mal in ein Zimmer verzieht während der Ex ihr sogar noch von ihrem Mittagessen anbietet.
Seine Familie und Freunde haben mich mit offenen Armen empfangen. Ich muss mit keinen Hochzeitsfotos im Wohnzimmer rechnen und schon gar nicht mit Vergleichen zu seiner Exfrau, bei denen ich schlechter abschneiden würde.
Die ökonomischen Einschränkungen sind in der Schweiz zum Glück bei Weitem nicht so schlecht wie in Deutschland und bei uns ist es so, dass er nur für die Tochter bezahlt, was zwar genug einschränkt aber ich glaube daran, dass wir trotzdem eine Möglichkeit haben, selber eine Familie zu gründen. Ausserdem ist das ein Pluspunkt für seine Exfrau, sie hat auf Alimente verzichtet. So ein schlechter Mensch ist sie also nicht.

Negativ aber kann ich langsam damit umgehen:
Spontane Besuche und kaum Möglichkeiten zur Planung. Da kann ich selber mitwirken in dem ich klare Grenzen setze.
Ständige Anrufe der Mutter um zu erfahren, was gemacht wurde, wann die Tochter ins Bett ging und wie lange sie am PC war usw. Damit kann ich nun auch besser umgehen, weil ich es nicht mehr als Angriff auf meine Privatsphäre ansehe sondern als Sieg für mich.
Als Erklärung für diese Einschätzung: Letzten Samstag kam seine Tochter zu mir. Ich war alleine zu Hause, mein Partner arbeitet wieder auswärts und kam erst am Sonntagmittag nach Hause. Wir verbrachten einen super schönen Abend, haben bis 2 Uhr früh geredet über Gott und die Welt. Es gab wirklich nichts, worüber wir nicht gesprochen hätten. Sie hat mir so viel anvertraut aber ich habe ihr auch gewisse Dinge über mich anvertraut. Wir haben über ihre Freundin, ihre berufliche Zukunft, über ihren Vater, über ihr Verhältnis zu mir und zu ihrem Vater, über ihren verflossenen Freund und ihren momentanen Schwarm, über ihre Kolleginnen und Bekannten, mit denen sie sich zerstritten hat und noch vieles mehr geredet. Unter anderem hat sie mir auch erzählt, dass sie sich fürs Kartenlegen interessiert und sie das gerne lernen möchte (sie ist eh sehr interessiert an solchen Dingen, einmal ging ich mit ihr zum Astrologen wegen ihrer beruflichen Laufbahn) und da kam mir in den Sinn, dass ich im Keller noch Karten und das dazugehörigen Buch hatte. Wir gingen das holen und sie sass voller Begeisterung daran. Das Buch und auch noch 2 andere habe ich ihr dann mit nach Hause gegeben.
Wir wurden an diesem Abend durch nichts gestört, nicht einmal durch Telefonanrufe, da sie ihr Handy zu Hause vergessen hatte. Es war wirklich toll.
Am Sonntag ist sie dann von alleine aufgestanden und war vielleicht 2 Stunden am PC. Dann kam sie wieder zu mir und wir haben weiter geredet bis ihr Vater nach Hause kam. Wir haben alle noch gemeinsam das Nachtessen eingenommen und sie um 19 Uhr wieder nach Hause gebracht.
Da mein Freund bis um 7 Uhr am Sonntagmorgen gearbeitet hat, war er sehr müde und wir gingen früh zu Bett.

Am Montag sah er, dass seine Ex ihm um 22.30 Uhr am Sonntag eine SMS geschrieben hat und ihn gefragt hat, was wir denn gemacht hätten. Er reagiert nicht darauf, wusste doch auch nicht, was sie mit dieser Frage genau wissen wollte und was er darauf antworten sollte. Am Abend hat ihn seine Ex dann angerufen und nochmals gefragt. Nun, angeblich benahm sich die Tochter komisch und war auch frech zu ihr obwohl es doch die letzten Wochen so gut ging.
Ich habe zu meinem Freund gesagt, wahrscheinlich war seine Tochter, als sie wieder zu Hause war, einfach frustriert, dass sie von der Mutter nicht so viel Respekt und Vertrauen bekommt wie von mir/uns. Und die Mutter war wohl eifersüchtig auf mich, dass ich es schaffe, an sie ran zu kommen oder sie war einfach auch frustriert, weil sich die Tochter zurück gezogen hat. Es stimmt schon, sie war auch bei mir eher in sich gekehrt als ich sie abgeholt habe aber ich habe sie darauf angesprochen und sie aus ihrem "Schneckenhäuschen" raus geholt. Sie meinte, eigentlich laufe alles sehr gut, die Schule, mit der Mutter, mit uns usw. aber sie fühle sich einfach nicht glücklich. Ich habe ihr dann gesagt, dass das nichts ungewöhnliches ist, weil oft genau dann, wenn alles prima läuft, man eigentlich Ruhe hat, können solche Gefühle auftauchen, weil man nicht mehr durch andere Sachen abgelenkt ist.
Mein Fazit also, wenn die Ex anruft, dann nur, weil SIE ein Problem mit der Tochter hat, während dem ich eine schöne Zeit mit ihr hatte. Also warum sollte mich das aufregen, dass sie uns mit Anrufen belästigt? Das ist doch ein Pluspunkt für mich. Klar ist mein Freund nach solchen Telefonanrufen oft genervt aber in dem ich dann locker damit umgehe, kann er sich auch wieder beruhigen.
Ich verstehe nun auch besser, was in den beiden vor geht und projiziere das nicht mehr auf mich, weil das nichts mit mir zu tun hat. Ich behandle die Tochter meines Partners nicht mit Respekt oder höre ihr zu, weil ich es MUSS oder weil ich damit jemandem eins auswischen will sondern weil das einfach meine Art ist und daran gibt es nichts auszusetzen. Wenn seine Ex damit ein Problem hat, dann soll es ihr Problem bleiben und sie kann anrufen und sich aufführen wie sie will, es prallt an mir ab. So war es jedenfalls am Montagabend, als sie sogar 2x angerufen hat. Früher haben mich ihre Anrufe extrem nervös gemacht aber ich wusste nicht mal, warum. Ich zitterte einfach am ganzen Körper und habe mich je nach dem, was sie sagte, auch aufgeregt.

Was ich noch lernen möchte:
Wenn er schlecht über seine Ex redet oder auch die Tochter, dann sollte ich nicht in dieselbe Kerbe hauen. Das habe ich zwar schon versucht, gelang mir aber nicht immer. Daran möchte ich noch arbeiten.
Auch mein Helfersyndrom will ich ablegen. Wenn er mich braucht, bin ich da aber ich zwänge mich nicht mehr auf. Sicher habe ich es immer gut gemeint aber ich denke, wir wissen alle, was das auch heissen kann. Viele Eltern meinen immer, wir haben es doch nur gemeint.

Und wenn ich nun also die positiven Seiten mit den negativen vergleiche, muss ich sagen, kann ich doch nur gewinnen. Sicher ist das nicht bei allen so aber es ist nicht nur das, was mich im Nachhinein (nach dem lesen des Buches) optimistischer stimmt. Es ist irgendwie auch das Wissen, dass solche Herausforderungen eigentlich normal sind und man sie nicht überbewerten sollte.

Denkt daran, auch wenn seine Ex eine Furie ist oder seine Kinder euch das Leben schwer zu machen scheinen, es kommt immer auf eure Einstellung darauf an und wie ihr damit umgeht. Es ist eine Herausforderung aber auch eine lehrreiche Bereicherung!

HG
akinom

PS: Bernina, an einer Stelle im Buch habe ich fest an dich gedacht. Es ging um die gleichberechtigte Liebe zu seinen Kindern. Ich lege dir ans Herzen, das Buch zu lesen...
Anita

Beitrag von Anita »

liebe akinom

vielen vielen dank für dein feedback und diese schönen geschichten aus eurem alltag - es hat mich sehr berührt!
die vielen erkenntnisse die du gewonnen hast wurden richtig spührbar :)
ich finde es auch richtig toll, wie du das bereits umsetzen kannst!

du darfst stolz auf dich sein :!:

weiterhin alles gute und daaaaaaaaaaaaanke :)
lg
anita
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Delphia
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Registriert: 17.07.2006 11:43

Beitrag von Delphia »

Liebe Akinom

Vielen Dank für Deinen Bericht.

Du hast so schön geschrieben. Ich kann Dir nur beipflichten und allen sagen, sie sollen das Buch lesen. Es bringt wirklich was.

Schönen Tag!
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Delphia

Dein Spruch ist mir gleich von Anfang an aufgefallen und er trifft eigentlich genau auf mich zu:
"Probleme? Nein! Herausforderung? Ja."

Ich glaube, mit dieser Sichtweise ist schon einiges gewonnen.

Und nun lese ich ein Buch mit dem Titel "Das geheime Wissen der Personalchefs" und hoffe, auch beruflich wieder vorwärts und zu neuen Erkenntnissen zu kommen.

HG
akinom
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

Momentan kommt es mir so vor, als ob meine neuen Erkenntnisse auf die Probe gestellt werden um zu schauen, ob ich sie auch umsetzen kann.

Gestern Abend, mein Freund und ich sind auf dem Sofa eingeschlafen (er hat am Mittwoch in der Nacht gearbeitet) klingelte um 23 Uhr sein Handy. Ich bin davon aufgewacht, er nicht so richtig und sein Handy verstummte wieder. Es dauerte nicht lange und das Haustelefon klingelte. Da war dann mein Freund ganz wach und ich war mir sicher, wer dran war. Genau! Seine Ex. Ich hörte meinen Partner nur "Nein, ich komme nicht" und "Nein, sie kommt auch nicht" sagen. Er war in der Küche und als er wieder kam, war das Telefonat beendet. Angeblich hat er einfach aufgehängt.
Und siehe da, ich blieb ruhig. Kein Herzrasen, keine schlotternden Hände oder Beine. Es geht also, ich kann meine Erkenntnisse aus dem Buch umsetzen.
Ich fragte, ob seine Tochter nicht zu Hause wäre und er antworte: "Doch aber sie will den PC nicht abstellen." Ich fragte nicht weiter, weil es mich auch nicht wirklich juckte, mehr zu erfahren.
Es dauerte allerdings nur etwa 2 Minuten, da klingelte das Telefon wieder. Diesmal sass mein Partner neben mir und ich hörte unweigerlich ihre laute Stimme. Irgendwer schrie laut, keine Ahnung ob Mutter oder Tochter.
Muss dazu sagen dass egal, wer das macht, auch Fremde auf der Strasse oder so, bei mir verursacht schreien und laute, bösartige Stimmen immer Herzrasen und Nervosität.
Und so ist es halt dann passiert, dass mein Herz zu rasen anfing. Ich versuchte mich zu beruhigen. Es gelang mir ganz gut und ich war wieder völlig ruhig.
Doch dann schaltete mein Partner den Lautsprecher ein und die Stimme seiner Ex war zu hören. Sie war völlig ausser sich, brüllte ins Telefon dass sie das Modem wieder weggeben würde, sie hätte es jetzt 3 Monate gratis gehabt aber jetzt ist genug, sie mag das Theater nicht mehr.
Im Hintergrund war die Tochter zu hören. Dann stritten sich die beiden Frauen um einen Schlüssel. Das erhöhte meinen Puls ein bisschen aber ich konnte mich durch meine Gedanken wieder distanzieren. Als seine Tochter ans Telefon kam, wurde ich wieder völlig ruhig.
Sie erzählte, dass ihre Mutter sie geschlagen, ihr das Handy gesperrt und das Modem kaputt gemacht habe und sie sich wie ein kleines Kind aufführe. Sie solle doch endlich erwachsen werden und noch andere, ziemlich harte Dinge. Ihr Vater meinte dann, sie sollte ihre Wortwahl überdenken, es sei nicht gut, wie sie mit und über die Mutter spricht. Da meinte sie nur, dass sie ja zu ihm und zu mir nicht frech wäre sondern nur zur Mutter und da müsste die sich halt mal überlegen, warum das so ist.
Einerseits musste ich schmunzeln andererseits fiel mir auch ein, dass wir mal darüber gesprochen haben und sie das von mir hat, was ich eigentlich gar nicht wirklich gut fand. Ich merkte also, dass ich einen Einfluss auf sie hatte ohne das wirklich bewusst getan zu haben. Dass das eine Mutter verärgert (würde mich ja auch), kann ich sehr gut verstehen. Weiss noch nicht, was ich diesbezüglich machen soll. Vielleicht hat jemand einen Tipp.
Nun, sie fragte dann ihren Vater, ob er sie denn nicht verstehe und er meinte ziemlich hart, NEIN. Ui, das tat sicher weh, vor allem weil ich weiss, dass er sie eben schon versteht. Es ging weiter und zwar wollte sie heute unter keinen Umständen zu uns kommen. Dazu meinte er auch nein, weil sie ja am Freitag noch Schule habe aber am Freitagabend komme sie ja zu uns, das hätten sie ja letzte Woche bereits abgemacht. Sie wollte nicht, meinte Samstag wäre auch gut und vor allem bleibe sie keine 3 Wochen bei uns. Er meinte dann auch nein, sie komme am Freitagabend und gehe am Sonntag wieder nach Hause. Er musste es ihr versprechen, dass sie wieder nach Hause kann.
Anscheinend wollte die Mutter, dass sie für 3 Wochen zu uns kommt. Wie sie darauf kommt, keine Ahnung, es ist keine Ferienzeit und auch der Schulweg wäre zu weit.
Er bat sie noch, ihrer Mutter deren Schlafzimmerschlüssel zurück zu geben. Die Mutter schliesst, wenn sie aus dem Haus ist, ihre Schlafzimmertüre immer ab. Aber sie wollte ihn auf keinen Fall der Mutter zurückgeben. Sie meinte ihre Mutter solle mal selber erleben, wie das ist, sie sperre ihr ja auch ständig das Handy oder nehme ihr das Modem weg.
Das Telefonat wurde damit beendet, dass sie sich heute bei ihm melden soll, wann wir sie holen gehen sollen und einem lieben Gruss für mich.

Meinem Freund vielen auf viele Dinge keine Antworten ein auch nicht, wenn ihn seine Tochter fragte, was er denn dazu meine. Er blieb stumm. Aber das ist völlig normal bei ihm, vor allem, wenn man ihn mit Problemen konfrontiert. Er wird wie sprachlos. Wenn seine Ex anruft dann redet nur sie, er sagt kein Wort, gibt kein Laut von sich, nichts. Das macht er bei allen, auch bei mir. Manchmal frage ich nach, ob er denn noch da wäre. Das stört mich manchmal sehr aber ich weiss nicht, wie und ob ich da überhaupt was ändern kann. Es eilt auch momentan nicht.

Nach dem Telefonat fragte ich ihn dann, ob er sie wirklich nicht verstehe. Er meinte schon aber sie übertreibe es einfach. Ich sagte ihm dann, dass ich das gar nicht gut fand, wie er auf diese Frage reagiert habe, sagte aber auch, dass es schon stimmt, dass sie übertreibt und manchmal einfach vergisst, dass sie halt die Tochter ist. Ehrlich gesagt, ich wusste selber nicht, was ich sagen sollte. Ich wollte ja weder gegen seine Ex noch gegen seine Tochter und schon gar nichts gegen ihn sagen. Hauptsache war für mich in dem Moment, dass meine Nerven ruhig blieben oder sich jedenfalls schnell wieder erholten. Aber ich fing an zu grübeln, überlegte mir, was ich sagen konnte oder vielleicht auch tun. Dann sagte ich mir aber, dass ich ja eh nichts machen kann. Ich fragte meinen Partner noch, ob wir was machen können. Er meinte ja. Ich fragte was, er meinte, das sehen wir dann. Ok, diese Antworten kenne ich und weiter bohren bringt nichts. Er war sicher völlig aufgebracht, wurde aus dem Schlaf gerissen und mit Sachen konfrontiert, die er eh nicht beeinflussen kann. Also entschied ich mich, ins Bett zu gehen.

Heute habe ich ihm noch mitgeteilt, dass es mir lieber wäre, er würde den Lautsprecher nicht mehr einschalten. Er könne mir ja, wenn er will, nach dem Telefonat erzählen, was los war.

Seine Tochter gehen wir übrigens heute um 19 Uhr holen. Seine Ex hat meinem Freund heute um 16 Uhr eine SMS geschrieben, in dem sie ihm mitteile, dass seine Tochter nichts davon wüsste, dass sie zu uns kommen soll. Manchmal läuft da was, das verstehe ich einfach nicht.

Nun ja, ich bin gespannt auf das Wochenende. Ich für meinen Teil ziehe das Fazit, dass ich durchaus lernfähig bin aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns... Was im Buch leider nicht abgehandelt werden sind Tipps, wie man in gewissen Situationen reagieren soll. Aber vielleicht hat ja jemand hier einen Tipp, aus Erfahrung.

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.

HG
akinom
tabida
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 582
Registriert: 15.05.2007 17:05

Beitrag von tabida »

@akinom
Werd mal schauen, ob ich mir das Buch in einer Bibliothek ausleihen kann - tönt ja wundervoll!!!

Gruess
Tabida
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Akinom

Das Verhalten dieser Mutter ist sehr schlimm. Kommt mir bekannt vor.

Es ist anzunehmen, dass die Mutter das Mädchen mit verdrehten Geschichten verwirrt.

Unsere Jungs wissen, dass ihre Mutter irgendwie durchgeknallt ist, so glauben sie ihr dennoch die Geschichten, die sie ihnen erzählt. Was sollen sie sonst?

Wenn sie zum Beispiel erzählt, der Vater hätte gerade angerufen, er könne die Kinder nicht wie abgemacht abholen, warum sollen sie denn daran zweifeln? Manchmal überprüft es der Junge. Aber vieles eben auch nicht.
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