Meine Mutter

Alles rund um die Partnerschaft
Bernina

Meine Mutter

Beitrag von Bernina »

Wir hatten schon mal einen Thread zu Thema "Mütter". Leider finde ich es nicht mehr. Eröffne halt einen neuen Thread.

An Weihnachten habe ich meine Mutter, meinen Bruder und seine neue Frau zu uns eingeladen. Das klärende Gespräch mit meiner Mutter hat immer noch nicht stattgefunden, da ich einfach Angst habe. Ich habe das Gefühl. ich müsse mich erst mal ein bisschen beweisen, resp. ein paar Lorbeeren ernten, damit ich von ihr als gleichwertige Person behandelt würde.

Aus diesem Grund habe ich sie in unseren Gottesdienst eingeladen, in dem ich als Solistin das Ave Maria singen durfte. Ich habe dazu extra ein paar Gesangsstunden genommen, um das Stück zu perfektionieren.

Nach dem Gottesdienst wurde ich regelrecht umzingelt und alle gratulierten mir. Selbst der Organist, der mich am Klavier begleitete, ein Berufsmusiker, gratulierte mir und äusserte seine Bewunderung.
Ehrlich gesagt, ich bin selber richtig stolz. Wenn ich im Moment kaum noch gehen kann, so kann ich wenigstens singen.

Die einzigen Personen, die keinen Pieps dazu sagten, war meine Mutter und mein Bruder. Ich war völlig irritert. Am anderen Tag kamen sie dann eben zu uns zu Besuch um Weihnachten zu feiern. Diverse Male fiel das Stichwort singen. Meine neue Schwägerin äusserte sich positiv. Sie wusste nicht, dass mein Freund und ich so gut singen können, sie hätte sich richtig gefreut, uns im Gottesdienst zu hören. Meine Mutter und mein Bruder starrten sich an und pressten die Lippen zusammen. Beide sagten kein Wort. Wir sind eine musikalische Familie. Jeder spielt bei uns 1- 2 Instrumente.

Was soll das? Ich wollte keinen Lobgesang über meine Darbietung hören. Aber einen kurzen Kommentar wäre doch irgendwie normal oder die Frage, wie ich zu dieser Gelegenheit komme?

Am 25. war noch meine Schwiegermutter zum Kaffee dageblieben, damit sich unsere beiden Mütter mal kennen lernen können. Meine Mutter erzählte Diverses aus der Vergangenheit. Und immer kam darin mein Bruder vor. Und immer war er der Beste. Er wehrte sich öfters, dass dies so nicht stimme und ganz anders gewesen sei. Sie erzählte von diversen Anlässen, die sie mit meinem Bruder besucht habe. Beispiel ein Konzert im KKL, welches ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe. Sie behauptet, dass sie das Konzert mit meinem Bruder besuchte und er erklärte, dass er noch gar nie im KKL war.

Ich bin völlig paff. Und wenn ich ihr nicht aufs Haar gleichen würde, so würde ich ihre Aussage, dass man mich damals im Spital verwechselte, glauben.

Wieso zählen meine Leistungen nichts? Weil ich NUR eine Frau bin? Oder weil ich vom Charakter her meinem Vater gleiche?
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Bernina

Hey toll hast Du das gemacht! Wenn alle so zufrieden und gratuliert haben, muss es eine gute Leistung gewesen sein...

Deine Mutter und Dein Bruder: ehrlich gesagt, ich werde den Verdacht nicht los, dass sie ganz einfach eifersüchtig auf Dich sind? Kann es sein? Ich habe auch das Bedürfnis mit meinen Eltern auszukommen, aber mehr als 24 Stunden wird es für mich schwierig...

Mach weiter auf Deinen Weg!
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Anita

Beitrag von Anita »

Liebe Bernina

Gratuliere Dir zu Deinem schönen Auftritt!
Nach Deiner Beschreibung bekomme ich gerade Lust, auch zu singen :)

Mein Mami singt selber sehr gut und hat mir aber immer gesagt, dass ich es nicht kann...noch heute getraue ich mich kam laut zu singen deshalb.

Bitte warte nicht darauf, dass Dir Deine Mutter gleichwertiger begegnet. Scheinbar ist sie dazu nicht in der Lage. Seh es als ihre Schwachstelle, als ihr Problem!
Du musst ihr und Deinem Bruder nichts beweisen. Niemandem!

Geniesse die vielen Lobe und stell Dir vor, wie du von jedem einzelnen ein Stücken in die höhe wächst :D

Sei stolz auf Dich und finde in Dir das Gefühl der Gleichwertigkeit!

Alles Gute :)
Anita
Smartis
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Beitrag von Smartis »

Liebe Bernina

Gratuliere.

Ja die anerkennenden Worte der Eltern sie sind für Kinder sehr wichtig, und egal wie alt wir selber sind, wir sind auch Kinder.
Und es kann verletzend sein wenn der Blick oder die Worte der Anerkennung des Bewunderns der Mutter nicht kommen.

Meine Freundin hatte starke Rückenschmerzen und sie bat mich um Hilfe. Sie glaubte so sehr an mich. Ich erzählte das meinem Vater, der fand sehr abwertende Worte, und dabei wollte ich nur hören, wau ihr zwei hattet Mut, oder schön eine so an dich glaubende Freundin zu haben.

Aber mein Vater glaubte noch nie an mich.

Ich weiss, das andere an mich glauben, aber die Familie das ist ein teil von mir, und der sollte uns den Rückenstärken, egal was wir machen.

Das: ich geliche zu sehr dem Vater, könnte eine Antwort sein bei dir.
Liebe Grüsse Smartis

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Kinder
J 13 / 11 und 7 Jahre M. 5 Jahre
Bernina

Beitrag von Bernina »

Vielen Dank für eure aufmunterden Worte.

@ Anita
Beim Singen habe ich shon als Kind Komplimente bekommen. Aus diesem Grund habe ich hier keine Hemmungen.
Hingegen beim Kochen konnte ich mich ja zuerst nur gegenüber meiner Familie beweisen- Und da erntete ich auch nur hämische Worte. Auch wenn es geniessbar war. Und hier getraue ich mich bis heute nicht, Ausgefallenes zu kochen. Wenn ich viele Gäste habe, dann gibt es entweder Spaghetti oder Raclette. Da kann sicher nichts schief gehen. Koche ich nur für meinen Freund, dann wage ich mich schon mal an die verrücktesten Sachen. Aber ich würde von mir behaupten, ich kann nicht kochen.

Ja, ja, wie uns destrukitve Botschaften ein Leben lang begleiten können.


Was mich irritierte, war das totale ignorieren meines Gesangsauftrittes. Und extra ein Lob herauskitzeln wollte ich nicht, da es bestimmt nicht ehrlich wäre.

Was auch seltsam ist, dass meine Mutter gegenüber meiner Schwiegermutter nur Geschichten und Anekdoten meines Bruders brachte. Ich scheine wie nicht zu existieren. Und da könnte ja ich eifersüchtig werden. Dabei bin ich überhaupt nicht mehr neidisch auf meinen Bruder. Der ist mir heute so fremd. Und bei jedem Treffen bringt er so abschätzige Worte über meine Patchwork-Situation. Als er sich eine neue Frau suchte, war ihm wichtig, dass sie keine Kinder hat. Er will sich in seiner Freizeit doch nicht noch mehr Stress aufhalsen. Und er kann nicht verstehen, weshalb ich unbedingt einen Mann mit Kindern wollte. Und dann bin ich ja noch behindert und immer guter Laune und das alles freiwillig mache und ohne Lohn und so.

Vielleicht stört sich meine Mutte an der Tatsache, dass ich als schwaches Geschlecht mein Leben im Griff habe und mein Bruder, der Stammhalter nur noch ein Stämmchen hält. Möglicherweise muss sie seinen Stamm ein wenig verteidigen.

Jä nu. Ich sehe sie erst wieder in 6 Wochen. Bis dann kann ich mich wieder abreagieren.
nathalie
Beiträge: 7
Registriert: 31.12.2007 12:12

Beitrag von nathalie »

liebe bernina

du kannst mit gutem recht stolz auf dich sein. schön, wenn du die gabe "singen" hast, ich wünschte, ich könnte mit meiner stimme auch menschen im herzen berühren. dafür kann ich kochen.. :-) damit möchte ich sagen, dass jeder von uns seine guten und schlechten seiten hat, was ja wiederum die menschen ausmacht.

traurig, dass es menschen gibt, die ihre mitmenschen nicht in ihrer ganzen form akzeptieren können. aber das ist nicht dein problem. glaube an dich, denn du bist es wert.

das mit dem vergleich mit dem vater hat etwas wahres dran. vielleicht kannst du all den mut zusammen nehmen und mit deiner mutter darüber reden?

ich habe in einem anderen posting hier gelesen, dass 24 stunden mit der familie genügen. da geht es mir nicht anders... und am besten ist es für mich, wenn ich heikle themen meide..

mein mann ist in einer ähnlichen situation wie du. seine schwester ist die tollste, kann reiten, bekommt seit kinderjahren alles in den schoss gelegt (inkl. pferde) und er musste für alles kämpfen. heute hat er ganz selten kontakt zu seinem vater, weil er sich dem nicht mehr aussetzen möchte.

ich wünsche dir viel kraft und glück fürs neue jahr. halte sorge zu dir.

nathalie
Bernina

Beitrag von Bernina »

Liebe Nathalie
nathalie hat geschrieben:das mit dem vergleich mit dem vater hat etwas wahres dran. vielleicht kannst du all den mut zusammen nehmen und mit deiner mutter darüber reden?
Mit meiner Mutter kann man eben leider nicht reden. Sie anerkennt nur ihre Meinung. Oder aber sie sagt: "dann ist es halt so wie du es sagst, damit du deinen Frieden hast und Ruhe gibst. Aber in Tatsache ist es schon so wie ich es sage".
Toll, da erübrigt sich eine Dissussion. Aber meine Mutter ist schon alt und wird demnächst 84. Sie konnte zwar schon früher nie andere Ansichten stehen lassen und jetzt im Alter fällt ihr das noch schwerer. Mein Vater ist vor 20 Jahren gestorben. Sie ist froh, dass sie ihn endlich los ist, hat er ihr doch das Leben so schwer gemacht. Da heiratet Madame de Businessfrau einen armen dummen vom Lande und glaubt, unter ihrer Obhut entwickle er sich zu einem intellektuellen Adelsmann mit dickem Portemonnaye. Leider ging die Rechnung nicht auf und so ist eben mein Vater ein ganz böser. Noch schlimmer. In ihren Augen war er Schizophren. Er hatte zwei Gesichter. Sein Echtes und das, was er für sie spielen musste. Aus heutiger Sicht denke ich, mein Vater erlebte die selben Qualen wie mein Freund mit seiner Ex und wie vermutlich viele Männer, die sich mit der Trennung in die psychische und physische Freiheit retten. Wenn nur die Exen ihren Männer diese Freiheit gönnen würden.

Meine Mutter hat meinen Vater regelrecht aus ihrem Leben gestrichen. Und nun lebt er in mir weiter. So blöd.
Ich habe in meiner langjährigen Therapie meinen Vater wieder gefunden und somit auch seinen Teil in mir. Es war schlimm, diese Eigenschaften in mir zu spüren und nicht zu wissen, was ich damit soll. Seit ich mich gefunden habe, geht es mir gut und seitdem ich wieder echt mich bin, habe ich auch wieder Freunde.

Mein Vater hatte seine eigene Komik. Er war ein Dorforiginal. Und ich kann auch so ein Kasperli sein. Zusammen mit meinem Freund und unseren Kindern haben wir jeweils unser hauseigenes Cabaret.
Es ist spannend zu beobachten, wie mein Bruder das auch so gerne möchte, aber unsere Mutter hat für ihn eine andere Rolle vorgesehen und wenn er mal witzig sein will, dann ist er nur peinlich. Man kann nur hoffen, dass seine junge russische Frau ihn mal therapiert.

Aber ich weiss, irgendwann muss ich mal meiner Mutter erklären, weshalb ich den Kontakt zu ihr abgebrochen habe. Sie muss mich nicht lieben, sie muss nur akzeptieren, dass ich mein Leben nach meinem Gusto leben will.
Bernina

Beitrag von Bernina »

Bald hat meine Tochter Geburtstag und so bin ich dabei, Gotte, Götti (mein Bruder) und meine Mutter einzuladen. Dabei habe ich etwas ganz spannendes erfahren.

Mein Bruder erzählte mir, wie sich unsere Mutter mit seiner jetzigen Frau (eine liebensürdige Russin) ein Problem habe. Entstanden ist es letzte Weihnachten. Inzwischen benutzt unsere Mutter jede Winzigkeit, um daraus ein grosses Problem zu schaffen. Die neue Schwiegertochter wird zum personifizierten Feindbild gemacht.
Als seine Frau diesen Frühling ferienhalber "nach Hause" reiste, wurde er von der Mutter bearbeitet, sich sofort scheiden zu lassen. Er ist seit letztem Jahr verheiratet. Ich erinnere mich, wie meine Mutter immer von ihrer charmanten Schwiegertochter schwärmte und wie es plötzlich keine Schande mehr ist, wenn Mann eine Ausländerin heiratet.

Und immer wieder erwähnte er, dass ich ja selber erfahren habe, wie verdreht und fast krank die Mutter funktioniert. Das klang wie Balsam. Irgendwie hat er das schon immer erkannt, aber jetzt erlebt er ganz nah, wie diese Wahrnehmnungsverschiebungen und -verdrehungen statt finden und ist Zeuge, wie seine Frau zum Opfer wird.
Ohne zu vergessen, was unsere Mutter für uns gemacht hat, hält er aber zu seiner Frau. Das finde ich super.
Auch er befasst sich jetzt mit Kontaktabbruch. Das heisst: Weihnachten und Muttertag werden ohne Mutter stattfinden.


Gestern habe ich mit meiner Mutter telefoniert und sie war ausgeglichen und neutral zu mir. So kannte ich sie gar nicht mehr. Keine Schuldzuweisungen, kein Werten, kein Befehlen. Wir redeten wie 2 Erwachsene.
Vielleicht werde ich es nun schaffen, wieder den Dialog zur Mutter zu suchen. Ob ich den Konflikt zur Schwiegertochter / meiner Schwägerin bereinigen kann, weiss ich noch nicht.
Von meiner Mutter habe ich nichts von der "bösen" Schwiegertochter erfahren. Sie sagte nur, dass sie nicht im Auto meines Bruders anreisen könne.


Spannend ist aber, dass nun auch mein Bruder realisiert, wie ich mich die letzten Jahrzehnte fühlte.
akinom

Beitrag von akinom »

Also für mich wäre das trügerisch. Es hat für mich so den Anschein, als ob sich deine Mutter nun dir zuwendet, weil sie bei ihrem Sohn auf Ungnade gestossen ist....

Die lieben Mütter...

HG
akinom
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Akinom

Seltsamerweise spricht die Mutter immer noch mit meinem Bruder. Einfach mit seiner Frau will sie nichts mehr zu tun haben. Sie wollte wissen, ob ihre Schwiegertochter zu uns kommt. Denn dann würde sie NICHT kommen. Das ist doch Kindergarten.

Und mein Bruder hat jetzt auch zugegeben, dass er sie nicht mehr länger als 3 - 4 Stunden aushält. Ihre gespielte Maskerade und das ewige Lästern über böse Menschen, die wir eigentlich sympathisch finden, wird mit der Zeit ansttrengend.
Früher wollte er nie wahrhaben, welch falsches Spiel sie spielt.

Ich muss noch anfügen, dass meine Schwägerin ihre Heimat für meinen Bruder verlassen hat. Anfangs war ich skeptisch über diese Verbindung. Beide geben sich aber sehr viel Mühe, die andere Kultur zu lernen. Mein Bruder hat innert weniger Jahre russisch gelernt und sie deutsch. Sie will auch arbeiten, um sich ihr eigenes Geld zu verdienen.

Wir beide glauben, dass ich jetzt wieder die akzeptierte Tochter bin, da sie ein neues Feindbild hat.

Ich behaupte ja, sie könnte Borderline haben oder wenigstens einige deren Symptome. Aufwertung und Ablehnung sind da ein typisches Merkmal.
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Bernina

Warum ist das seltsam, dass sie noch mit ihm spricht? Ist ja trotzdem ihr Sohn und sie hat nichts gegen ihn sondern gegen seine Frau. Ausserdem ist die Beziehung zwischen Mutter und Sohn immer etwas anders als zwischen Mutter und Tochter, genau so wie es anders zwischen Vater und Tochter ist. Ich behaupte mal, das liegt daran, dass die Geschlechter verschieden sind. So entsteht keine Konkurrenz oder kein Vergleich und man schaut auch in kein Spiegelbild, weil das Gegenüber eben ein anderes Geschlecht hat.

Ich kenne diesen Kindergarten, nur umgekehrt... Als ich heiratete, hat sich meine Mutter abgemeldet und weil sie nicht kommen wollte, wollte meine Grossmutter auch nicht... Mein Bruder und mein Götti mit seiner Tochter waren die einzigen aus meiner Verwandtschaft, die dabei waren....

Ich halte meine Mutter auch nicht lange aus. Wie sie meinen Freund ignoriert oder meinen Vater schikaniert und meinen Bruder wie ein 5-jähriges Kind behandelt (er wird 37)... Na ja. Ich habe mich damit abgefunden und wenn die anderen, also mein Vater und mein Bruder, das mit sich machen lassen wollen, dann sollen sie. Momentan kann ich gut damit leben und mein Freund eigentlich auch. Wir sehen meine Familie eh kaum, es gibt zum Glück keine Familienfeste oder auch Weihnachten ist kein Thema.

Ausserdem haben wir die Familie meines Freundes, die uns beide über alles liebt. Leider sehen wir sie nur einmal im Jahr aber dafür so intensiv, dass es für ein weiteres Jahr reicht. Obwohl, ich vermisse sie ganz schön. Dafür ist eine seiner Schwestern in der Nähe, die wir fast jedes Wochenende sehen.

Ich nehme das, was ich kriege und bin dankbar dafür. Was ich nicht kriege, interessiert mich heute nicht mehr. Nach Anerkennung und Liebe zu ringen, von denen, die einem eigentlich am nächsten stehen, habe ich längst aufgegeben. Andere können das nämlich genau so gut und intensiv, wenn man es zulässt und annimmt.

Weisst du, Skepsis ist nicht schlecht, ich war ja am Anfang meiner Beziehung selber skeptisch. Aber ich denke, mit der Zeit kann man auch Vertrauen gewinnen und jede Beziehung ist ungewiss, ob nun beide aus dem gleichen Kulturkreis kommen oder aus einem unterschiedlichen. Man weiss nie, wie es ausgeht. Ich finde es toll, dass du den beiden eine Chance gibst.

Wenn es dir wichtig ist, akzeptiert zu werden, dann geniesse es einfach, so lange es so ist und hinterfrage nicht zu viel.

HG
akinom


PS: Man kann immer mal wieder irgendwelche Symptome einer Erkrankung aufweisen ohne gleich "krank" zu sein. Gestehe den Menschen auch Eigenschaften zu, ohne sie gleich einer "Krankheit" zuzuschreiben...
Bernina

Beitrag von Bernina »

akinom hat geschrieben: Es hat für mich so den Anschein, als ob sich deine Mutter nun dir zuwendet, weil sie bei ihrem Sohn auf Ungnade gestossen ist....
Nun haben wir uns gegenseitig missverstanden.

Sie ist bei meinem Bruder nicht auf Ungnade gestossen. Eben, sie spricht immer noch mit mir. Es ist eher so, dass sie mit der Schwiegertochter ein neues Feindbild hat und ich somit von dieser Rolle entlassen bin.

Sie hat seit jeher immer eine Person negativ fixiert und dieser dann irgendwelche Krankheiten angedichtet. In ihrer Welt sind immer alle anderen falsch, einzig sie hat Recht. Projektion?

Letzte Weihnachten hat es mich noch geschmerzt, dass sie mich in ihren Erzählungen ausgeblendet hat. Es schien, als hätte sie nur 1 Kind gehabt, einen Sohn.
Wenn ich sie nun als Frau mit Krankheit oder Symptomen betrachte, dann tut es nicht mehr weh.

Es ist schon wichtig, dass ich mich irgendwann mit ihr versöhne. Keine Ahnung wie lange sie noch lebt. Meine Mutter wird 85-ig. Andererseits habe ich einen langen Prozess hinter mir, mich zu akzeptieren und das will ich auch nicht aufs Spiel setzen.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Bernina

Ich bin kurz angebunden, deshalb:

Schau zu Dir und für Dich! Wenn das Verhältnis zu Deiner Mutter sich bessert, dann ist es ja ganz toll... Das wünsche ich Dir von Herzen.

Das Problem zwischen Deiner Mutter und ihrer Schwiegertochter: Vorsicht, dass Du Dir dabei nicht die Finger verbrennst.

Liebe Grüsse

eine immer lesende aber momentan kurz angebundene
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
akinom

Beitrag von akinom »

Delphia, du triffst den Nagel auf den Kopf.
Meine Gedanken sind momentan so wirr, da bring ich einfach nicht auf's Papier, was ich eigentlich sagen will...

HG
akinom
Bernina

Beitrag von Bernina »

Ich werde mich nicht einmischen. Aber wenn meine Mutter beginnt, unglaubwürdige Dinge zu erzählen, werde ich einfach sachlich sagen, dass ich Mühe habe, dies zu glauben.

Ich habe auch schon bei meiner 1. Schwägerin immer gesagt, dass ich sie nach wie vor mag. Mir gegenüber hat sie sich immer korrekt verhalten. Insofern habe ich keinen Grund, sie zu hassen. Und wenn ich sei beim Lädele treffe, dann sind wir freundlich, trinken auch mal gemeinsam Kaffee. Sie ist immer noch die Mutter meiner Nichte und Neffen. Und sie hatte es mit einem schwerstbehinderten Kind nicht immer leicht gehabt.
Das passt natürlich meiner Mutter nicht. Sie veranstaltete einen riesen Intrigenkrieg.
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