Auf dem Zahnfleisch

Alles rund um die Partnerschaft
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Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Val

Der Kinder wegen würde ich im Ort bleiben. Aus diesem Grund wohnen mein Ex und ich ja auch im selben Dorf.

Also ich würde im Ort eine neue Wohnung suchen. Und bis du etwas passendes gefunden hast versuchen, 1 Zimmer in deinem Haus zu vermieten. Ich gebe zu, man muss ein WG-Typ sein.

Im Haus. welches mein Ex nun wohnt, hätte sich ein Zimmer mit eigenem Bad geradezu aufgedrängt. Und ich habe mir damals sogar überlegt, explizit einen geschiedenen Mann zu suchen, der aus finanziellen Gründen keine Wohnung vermag oder sehr schnell ausziehen muss, seinen Kindern am WE trotzdem genügend Platz mit Garten zur Verfügung stellen möchte. Ich hätte auch die Wäsche gemacht und mir so ein wenig Geld dazuverdient. Im Gegenzug hätte er halt mal anpacken müssen, wo ich wegen meiner Behinderung überfordert wäre.

Genau so etwas suchte mein jetziger Partner und wer weiss, (unsere Trennungstermine liegen genau 1 Jahr auseinander) hätten wir uns schon vor 4 - 5 Jahren kennen gelernt. Er kam mit seinen Kindern immer ins Hallenbad in unserem Dorf. Und wir glauben uns zu erinnern, dass wir uns sogar im Nichtschwimmerbecken begegnet sind.

Manchmal bringt das Leben Leute auf ganz lustige Weise zusammen. Und wer weiss, vielleicht ist irgendwo jemand, der sich gerne deiner Familie anschliesst. Muss ja nicht unbedingt ein Mann sein.
Bernina

Beitrag von Bernina »

Noch kleiner Tipp wegen Anwalt. Ich würde dem trotzdem nicht zu fest vertrauen und zu viel ausplaudern. Die nette Art könnte auch Taktik sein, dich auszuhorchen.
Anita

Beitrag von Anita »

ich würde auch, wenn möglich im ort bleiben und schauen, dass es zu keinem erneuten schulwechsel kommt. so wie du beschreibst, stimmt das sehr für die kinder und diese sozialen kontakte sind eine enorme stütze für die kinder.

*dauuuuuuumendrüüüüüüüüüüüüüück*
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Val

Das tönt ja alles schon besser. Deine Gedanken scheinen sich langsam zu ordnen.

Ich würde, wenn möglich, auch im Ort bleiben. Das mit dem Haus will gut überlegt sein, die Idee das Haus Deinem Mann anzubieten, tönt gut. Wer weiss, was dabei raus kommt? Es ist für mich schwer zu beurteilen, ob ich mich vom Haus mich trennen würde. Dein Mann hat 1 Woche da gelebt, aber da sind alle die Handwerkerarbeiten... Die finanziellen Konsequenzen wollen auch gut überlegt sein. Zudem die Bank da heutzutage sehr vorsichtig sind auch wegen der grossen Immobilienkrise in den USA.

Gegenanwalt: bei uns war es damals so, dass der Gegenanwalt gar nicht mit uns sprechen wollte. Ehrlich gesagt: ich hätte Mühe gehabt, wenn mein Anwalt mit meinem Ex gesprochen hätte. Dieser hat es geschafft, dass ihm viele Leute geglaubt haben. Fazit: er hat den Anwalt 4x gewechselt. Ich habe immer noch den gleichen Anwalt, den wir bis vor vier Jahren gebraucht haben...

Ich wünsche Dir viel Glück und liebe Grüsse
Delphia
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val
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Beitrag von val »

Hallo

Ich danke Euch für Euer Feed-Back.

Bezüglich Gegenanwalt habt Ihr recht, da muss ich vorsichtig sein. Kann auch gut sein, dass wenn mein Mann merkt, dass sein Anwalt mit mir gesprochen hat, ihn sofort wechselt. Und sich ein anderes Kaliber sucht.

Eigentlich hätte ich heute den Termin bei meinem Anwalt gehabt, der war aber krank und so fiel das aus. Er hatte gestern schon angetönt, dass das passieren könnte. Schade, war ich doch wirklich sehr gespannt und hatte mich vorbereitet. Auf der anderen Seite ist es vielleicht auch gar nicht schlecht, gehe ich nicht mit einem Haufen Informationen und offenen Punkten über die ich mir erneut den Kopf zerbreche ins Wochenende. Ich bin im moment wirklich sehr erschöpft, die Übelkeit und Kopfschmerzen wollen gar nicht mehr nachlassen.

Ich grüsse Euch herzlich.
Val
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Beitrag von val »

Hallo

Bin so ohnmächtig heute, muss es einfach mal loswerden, vielleicht geht's dann besser.

Soeben wieder ein Gespräch mit dem Anwalt meines Mannes. Betreffend Austritt aus der Klinik sollte sich heute oder morgen entscheiden, ob mein Mann per 01.02. eine Wohnung bekommt. Das hiesse im Klartext: Nächste Woche will er seine Sachen holen. Ich bin jedoch nächste Woche weg, es sind Schulferien und das weiss er. Entweder räume ich also vor meinen Ferien alles weg das er nicht mitnehmen soll oder ich spüle meine Ferien und bleibe da, organisiere mir auch noch jemanden der dabei ist, wenn er seine Sachen räumt. Toll!!! Das erfahre ich heute!!!

Dann gings weiter: Die Wohnsituation sei somit ja gelöst. Mehr Sorgen mache meinem Mann das Haus, entweder ich zahle ihn aus oder ich ziehe ebenfalls aus und das Haus wird gewinnbringend vermietet, damit er sein Geld nicht verliert. So stelle er sich das vor. Welche Variante ich wolle.

Ich sagte darauf im Moment gehe es doch um den Eheschutz, d.h. wer wohnt wo und wer muss wen allenfalls unterstützen. Die güterrechtliche Trennung sprich was passiert mit dem Haus sei erst Thema bei der Scheidung und so lange ich immer noch Angst vor dem Auftauchen meines Mannes habe könne ich über die Lösung betreffend Haus auch nicht nachdenken. Der Anwalt: Mein Mann hätte sein Geld drin und das sei nicht lustig, das müsse gelöst sein. Punkt.

Zum Schluss noch der Clou: Angefangen hat das mit dem Anwalt ja, weil ich angeblich meinem Mann den Zugang zu seinen Akten verwehrt habe. Letzte Woche meinte der Anwalt, er werde nachschauen, was denn eigentlich an Akten fehle. Heute stellt sich heraus, dass gar nichts gefehlt hat!!! Die Akten sind alle da und es gäbe eigentlich keinen Grund, die Stellungsnahmefrist bis im Februar zu verlängern. Trotzdem betont er am Schluss des Gespräches: Naja, er habe nun ja Zeit bis am 10. Februar, er werde nun mal schauen was er und mein Mann machen werden.

Ah ja, und das Auto will er natürlich auch, mit dem ich seit dem Frühling rumfahre und alle Reparaturen bezahlt habe. Ich dürfte dann seines haben, diese rote kaputte Rübe, die er nie flicken liess. Gekauft hat beide er, was will ich also machen.

Ich könnte die Wände hoch.

Und wisst ihr was das Tüpfelchen auf dem I ist: Gestern kam von meinem Mann ein SMS. Es gehe ihm besser und er mache Therapie um Therapie, gehe in eine Selbsthilfegruppe. Er wolle seine Wut in den Griff bekommen und da dran bleiben. Wir sollten doch versuchen, uns einandner Schritt um Schritt wieder zu nähern. Es könne doch nicht sein, dass wir nach 10 Monaten Ehe nun alles verlören, denn es gäbe bei einer Scheidung nur Verlierer.

Und ich? Ich blöde, blöde, blöde Gans hab mich die halbe Nacht hintersinnt ob ich ihm nicht doch nochmals eine Chance geben könnte. Damit er sein Haus nicht verliert und wir nicht schon wieder alles abbrechen und umziehen müssen. Vielleicht ist ja dies nun das Wunder auf das ich immer gehofft hatte? Das schlechte Gewissen klopfte auch schon wieder an die Tür, dass ich ihn jetzt einfach hängen lasse und ihm alles wegnehme und das doch eigentlich nicht darf.

Ich bin so ein Weichei. Und das macht mich an allem fast am meisten fertig. Er bringt mich immer wieder ins Wanken.

Val
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Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Val

Ich habe dir keinen Rat, was du wegen Haus, Geld, Auto und Scheidung machen sollst. Es ist zuviel auf einmal und zu verzwickt.

Einzig bei dem Gefühls-Chaos kann ich dich verstehen und rate dir, nichts zu überstürzen. Lass dich nicht einwickeln, sondern gib dir Zeit. Es gibt auch in Ehen mit "gesunden" Partnern die Möglichkeit, eine Auszeit zu nehmen ohne Versprechen, ab wann man wieder zusammenkommen möchte. Du musst deinem Mann weder Zusagagen noch Absagen. Lass einfach Zeit vergehen und schaue auf dich.

Dein Mann geht zur Zeit durch eine Achterbahn. Ich kenne das auch von meinen Therapien. Mal geht es einem gut und man könnte die ganze Welt umgestalten, man übernimmt sich und Montate später ist man wieder am Boden. Eine Selbsthilfegruppe ist eine gute Sache. Es tut gut, wenn 10 Leute sagen, "du bist ein Armer, ich verstehe deine Probleme" das ist Balsam auf der Seele. Erst mit der Zeit erkennt man, dass die Welt da draussen nicht aus Selbsthilfegrüpplern besteht und man sich selber immer wieder in den Senkel stellen muss. Man muss lernen, seine Gefühle ernst zu nehmen, sich aber auch kritisch zu betrachten.

Dein Mann ist erst am Anfang. Die Dinge die er nun sagt, sind das Produkt aus seinen Therapien, aber noch nicht er selber. Er steht nun auf der besseren Seite, ist abgefedert durch Psychologen und Ärzte. Wenn es nicht mit euch klappen würde, er wieder abstürzt, dann kann er sich wieder in die Klink zurückziehen. Und du? Wieviel psychische Unterstützung hast du?

Ich sagte mir damals immer wieder: Ich habe mich fast mein Leben lang in diese Depression hineinmanövriert, ich brauche vermutlich etwa gleich viel Zeit um da wieder herauszukommen. Etwa nach 10 Jahren fühlte ich mich geheilt.

Alles gute. Sende dir noch ein paar mehr dieser wärmenden Sonnenstrahlen.

Bernina
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo Val

Ich finde was Bernina geschrieben hat sehr erfahren und einleuchtend.

Ich glaube auch das dein Mann sehr emotional reagiert. Er würde gern neu anfangen. Frage dich ernsthaft ob das möglich ist mit dem Mann.
Denke an die Gewalt. An die Angst die du vor ihm hast. Denke an die Schulden die er hat. Denke an seine Bereitschaft dich in die Pfanne zu hauen wenn er Vorteile draus hat.

Denke daran was du schon geschafft hast. Wie weit du schon weg warst.
Denke vor allem an dich und die Kinder.

Du hast einen guten Job und ich glaube du bist nicht auf sein Geld angewiesen um mit den Kindern durchzukommen. Es geht primär nicht um das Haus und sein Geld wo drin steckt ( ihm schon )

Es geht um dich ... und nur um dich und deine Kinder. Wenn ein Umzug dazugehört dann würde ich das in Kauf nehmen.

Liebe Grüsse Nadia
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Val

Guter Rat ist teuer!

Ich versuche, mich kurz zu fassen:

Thema Gefühle: Du bist kein Weichei. Du überlegst und vielleicht sind doch noch Gefühle da, um die Situation zu retten oder zu bessern? Das muss Du mit Dir selbst absprechen, überlegen, überdenken, sortieren und entscheiden.

Thema Gegenanwalt: Kontakt nicht mehr suchen, das soll Dein Anwalt tun.

Thema Haus: Finanzierung überdenken. Hat nur Dein Mann Geld ins Haus gesteckt? Vergiss nicht seine eigenen Arbeiten, die auch als Eigenkapital gelten werden (im Falle einer Scheidung). Kannst Du die finanzielle Belastung selber tragen?

Thema Sicherheit: Notfallszenario muss vorhanden sein, falls Dein Mann ausrastet.

Thema Depression: unbedingt für Dich Hilfe suchen! Ich glaube kaum, dass wir im Forum alles auffangen können.

Es ist alles kurz und bündig, aber ich hoffe, es hilft ein wenig?

Viel Kraft, Ausdauer und viele liebe Grüsse
Delphia
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Anita

Beitrag von Anita »

hast du nun einen anwalt?
ich würde mich auf gespräche mit dem gegenanwalt im moment nicht mehr einlassen. verweise an deine rechtshilfe wenn vorhanden. das entlastet dich auf jeden fall.

wenn immer möglich geh in die ferien mit den kindern. hast du jemand der dir hilft die sachen wegzuräumen die dir wichtig sind? oder jemand (zb deine eltern oder einen bruder oder paten oder so), der für dich dann da ist, wenn dein mann kommt?

erwarte nicht von dir, JETZT zukunftsentscheide zu fällen. ich finde es ganz logisch, dass du hin und her gerissen bist...das alles ist ja auch überhaupt nicht einfach und du meisterst das schon so lange so bewundernswert! gib dir zeit auch dinge auf dich einwirken zu lassen. alle anderen sollen auf dich warten.

weiterhin viel kraft liebe val
lg
anita
val
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Beitrag von val »

Hallo

Einmal mehr muss ich Euch ein Riesenkompliment machen. Ihr seid wirklich Klasse. Danke. Euer Feedback ist mir jedes Mal eine Hilfe.

@bernina
Wenn ich deine Gedanken lese, dann merke ich wie ungeduldig ich bin. Mein Mann ist jetzt drei Monate in der Klinik und eigentlich wurde es nur schlimmer. Dass er an sich arbeitet und es ihm besser geht hat er mir schon einige Male erzählt und jedesmal kam der Hammer auf Fuss. Doch ich sehe ein, dass ich wohl nicht erwarten darf, dass er 20 oder noch mehr Jahre die es bei ihm wohl schief lief nicht in 3 Monaten auf der Reihe hat. Mir wird auch klar, dass er wohl aus meiner Sicht zu spät in die Klinik ging. Für mich mochte es einfach überhaupt keinen weiteren Ausrutscher mehr leiden. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es die noch geben wird, auch wenn er an der Klinik ist. Das fällt mir einfach schwer zu akzeptieren. Die Klinik war für mich der Notausstieg aus diesem Terror. Das es in der Klinik weiterging konnte ich einfach nicht ertragen.

@nadia
danke dass Du das so auf den Punkt bringst. Vor allem "dass er bereit ist, Dich in die Pfanne zu hauen wenn er einen Vorteil daraus hat". Das ist wohl das was ich mir hinter die Ohren schreiben sollte, denn das vergesse ich jeweils als erstes, wenn er wieder auf mich zukommen will.

@anita und delphia
Ja, ich habe mittlerweile einen Anwalt gefunden. War gestern dort, hatten ein langes Gespräch. Ich habe einen guten Eindruck. Er wollte nicht gleich losschiessen und den Bescheid vom Gegenanwalt abwarten, was mein Mann nun im Sinn hat. Leider erreichte ich ihn heute nach diesem Telefonat mit dem Gegenanwalt nicht.

Ich bin auch der Meinung, dass es klüger ist, ich überlasse das meinem Anwalt, mit der Gegenseite zu reden. Ich wurde heute so wütend, man konnte mich den ganzen Tag nicht mehr gebrauchen, stand total neben den Schuhen.

Ein kleines Erfolgserlebnis gab es aber doch. Ich brachte es fertig, die gesamte Post von meinem Mann, die ja immer noch hierher kommt und um die er sich nicht kümmert, dem Gegenanwalt zu bringen. So bin ich diese Sorge mal los, denn je nachdem wie der Wind weht nimmt sie mein Mann nicht an, wenn ich sie ihm zukommen lassen will.

Ich habe schon vor Weihnachten ein paar Sachen weggeräumt, da ging es jedoch mehr um Unterlagen und Dokumente. Jetzt ginge es um persönliche Sachen und wenn ich da mal anfange, dann gibt das ein paar Schachteln voll. Bis jetzt hat mir davor gegraut das zu tun, ich denke jedesmal das darf doch nicht wahr sein, dass ich mich so verhalten muss. Auch jetzt bin ich wie gelähmt, ich werd wohl dann im letzten Moment eine Feuerwehrübung machen, wenn der Bescheid morgen oder am Samstag kommt, dass es mit der Wohnung klappt und er tatsächlich nächste Woche räumt.

Der Berater von der Gemeinde hat mir angeboten, zu kommen, wenn mein Mann seine Sachen holt. Wie kurzfristig er verfügbar sein wird, wird sich dann zeigen. Ansonsten habe ich leider niemanden nah genug, der rasch hier wäre. Das ist ja das Spezielle an meinem Mann. Er kann nichts ankündigen. Zack, da ist er. Und dann hopp.

Ich werde versuchen, in die Ferien zu gehen. Wie gut es dann geht wird sich zeigen. Das ganze macht mich fertig, fertig und nochmals fertig.

Ich versuch die Ohren steif zu halten. Sind langsam etwas ausgefranst von all den vielen Stürmen.

Liebe Grüsse
Val
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Anita

Beitrag von Anita »

dein organisationstalent zahlt sich bestimmt aus!

:) viel glück!
regi 45
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Beitrag von regi 45 »

Liebe Val
Du bist wirklich in einer schlimmen, komplexen Situation. Zum Glück hast Du nun eine Anwalt, der Dir beisteht. In meinem Berufsleben komme ich sehr oft mit Frauen in Kontakt die Gewalt erleben und Gewalt erlebt haben. Meine Erfahrung hat leider gezeigt, dass sich längerfristig die Situationen mit den Gewalttätern nicht ändern. Viele Frauen glauben ihren Männern, dass sich alles ändern wird und sind bereit für einen neuen Anfang, aber über kurz oder lang sind sie wieder im gleichen Schlammasel. Sicher lügen die Männer (meist) nicht bewusst und wollen sich wirklich bessern, aber das sind solch tiefe Verhaltensmuster, dass es ihnen einfach nicht gelingt und in Stresssituationen schon gar nicht. Ich masse mir nicht an, Dir zu diesem oder jenem Schritt zu raten, ich möchte Dir einfach sagen wie ich diese Art von Gewalt erlebe.
Ich wünsche Dir vel Kraft und Zuversicht.
regi
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Val

Aus eigener Erfahrung rate ich Dir den Berater der Gemeinde dabei zu haben, wenn Dein Mann seine Sachen abholt.

Bei uns stand meinen Kindern und mir der Patenonkel meiner Tochter zur Seite. Mein Ex-Mann konnte nur seine Sachen mitnehmen gegen Unterschrift! Ich hatte alles schön aufgelistet. (Im Vorfeld hatten wir um Kaffeelöffel gestritten, die ich in die Ehe eingebracht hatte...) Was er unterschrieb, durfte er mitnehmen. Ohne Unterschrift lief nichts! Das war gut! Es hat zwar lange (bis er alles aus der Wohnung hatte) gedauert, aber es ging nicht anders.

Du wirst es nicht glauben, ich musste später beweisen, dass er dieses und jenes erhalten hatte...! Zum Glück hatten wir die Unterschrift.

Ich habe damals auf viele materielle Sachen verzichtet (mein Auto, vererbte Sachen, die mir gehörten, meine Kristallgläser, usw.). Ich habe es bis heute nie bereut, die Sachen rauszugeben. Nach der Trennung mussten wir (meine Kinder und ich) finanziell arg unten durch, aber es hat sich gelohnt. Was wir heute erreicht haben, das haben wir uns verdient und es tut so gut, sich dessen bewusst zu sein.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft! Ganz schöne Ferien hoffentlich!

Liebe Grüsse
Delphia
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Morpheus

Beitrag von Morpheus »

liebe Val,

hier noch meinen "Senf":

Gegenanwalt: verweise diesen IMMER an Deinen Anwalt. Der Gegenanwalt steht auf der Seite Deines Mannes somit wird er alles mögliche für Klienten "rausholen" was er kann, ist ja auch sein Job!

Haus/Wohnung: Kalkuliere was es Dich kostet das Haus zu halten, ob Du überhaupt die Möglichkeit hättest ihn auszubezahlen. Dies dann für die Scheidung.

Übergabe seiner Sachen: Mach unbedingt eine Liste! Schreib alles akribisch auf, es kostet Zeit wird Dir aber vielleicht eine Menge Ärger ersparen.

Termin Übergabe der Sachen: nimm Kontakt auf mit Deinem Anwalt, er soll ein Schreiben aufsetzen und die Verschiebung regeln. Du bist dann in den Ferien "Punkt". Denn wenn Du Deine Ferien verschieben musst deswegen, dann soll Dein "Mann" für die Unkosten aufkommen.

Auto: auch diesen Punkt soll Dein Anwalt klären. Sofern Dein "Mann" auf das von Dir reparierte Auto besteht, dann soll vor der Übergabe die Kosten Beteiligung an der Reparatur geregelt und bezahlt sein.

Dokumente: Bitte halte mich jetzt nicht für paranoid, ABER kopier Dir die wichtigsten Papiere! Steuererklärung, Lohnausweise, alle Papiere bez. Hausbau, Bankbelege über Vermögenswerte und aktuelle Kontostände der persönlichen und gemeinsamen Konten.

Geld: läuft Dein Lohn auf Dein persönliches Konto? Was geschieht mit evtl. vorhanden gemeinsamen Konten?

So.... viele Gedanken von mir, gell.

Zum guten Schluss:
liebe Val, Du hattest den Mut einzugestehen, dass die Beziehung am Ende ist bzw. Du so nicht weitermachen kannst. Lass Dich aber dadurch nicht zur Schuldigen abstempeln. Es kann nicht sein, dass Du aus "Schuld-Gefühlen" oder "Befehle" Deines "Mannes" und des Gegenanwalts nun auf die Position "ich muss nun alles so machen wie die wollen" drängen!

Ich schicke Dir eine grosse Portion Kraft und Energie und ein Hämpfeli meiner Fröhlichkeit. -

Liebe Grüsse Morpheus
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