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wie die eltern

Verfasst: 02.10.2015 07:01
von Babell
Hallo

Wie die Meisten von uns wollte auch ich vieles anders machen als meine Eltern.

Eines stach besonders hervor: meinem Kind keine Schuldgefühle übermitteln. Meinem Kind nicht direkt oder unterschwellig Vorwürfe machen.

Aber ich kann es nicht besser.

Meine Mutter beachtete mich manchmal einfach nicht mehr, wenn ich ihr zu anstrengend wurde oder wendete sich von mir ab oder das schlimmste: litt still vor sich hin.
Als mein Kind geboren wurde, nahm ich mir vor, immer achtsam und aufmerksam zu sein. Ich wollte alles von ihm aufnehmen und dachte, ich hätte soviel Gutes zu geben. Schliesslich hatte ich ja schon etwas Lebenserfahrung und ausserdem zwei Stiefkinder.

Ich hatte es mir zu einfach vorgestellt. Nun bin ich manchmal zu müde, zu genervt, unter beruflichem Druck, zu besorgt, etc. und gebe meinem Kind genau das, was ich doch nie wollte: Schuldgefühle.
Nicht nur indirekt, wie meine Mutter, sondern auch direkt. Das direkte, also bewusste, kann ich ja unterbinden, aber das indirekte? Die nicht aufgesetzte (!) leidvolle Miene?

Vielleicht ist die Erkenntnis schon viel wert.. Selbsterkenntnis sei ja der beste Weg zur Besserung ;-)

Re: wie die eltern

Verfasst: 19.03.2021 19:52
von Flakes
Ich glaube das ist ein typisches Wusnchdenken. Ich glaube man muss gar nichts besser oer anders machen sondern einfach nur das, was in der eigenen Macht steht. Und vor allem, sich selber verzeihen können.

Re: wie die eltern

Verfasst: 18.05.2021 11:54
von Babell
Hallo Flakes.


Ja, das ist so: man soll sich selber verzeihen können oder besser: man darf sich selber verzeihen! Es ist nämlich dieses müssen, dieses Perfekt sein, dieses Korrekt sein; das so oft im Weg steht, sich selber einfach mal so sein zu lassen, wie man ist, und sich selber zugestehen, Fehler machen zu dürfen!