Mithilfe der Kinder

Erziehung ganz allgemein
carlotta37
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von carlotta37 »

Danke für Eure Antworten!

Ich glaube, ich habe nicht so ganz klar geschildert, dass es mir fast weniger um das Chaos an sich geht als um den damit verbundenen ständigen Streit. Dass Kids in der Pubertät sich auf Müllhalden wohl fühlen, ist mir schon klar. Ich kann damit leben, solange es "nur" Chaos ist und gelegentlich noch etwas Einsicht folgt. Z.B. wenn ich sie dann wirklich dazu verdonnere, mir zu helfen oder etwas wegzuräumen. Auch wenn's mühsam ist, aber das ist ja klar!
Das funktioniert aber bei meiner Tochter nicht. Sie reagiert auf gar nichts bzw. sie reagiert mit wirklich frechen Kommentaren und einem riesigen Theater. Natürlich kann ich mir alles mögliche ausdenken, um sie unter Druck zu setzen. Sie wiederum wird sich dann ebenso alles mögliche ausdenken, um sich zu "rächen". Es ist ein Machtkampf, aus dem wir nicht herauskommen. Und wenn gar nichts mehr hilft, lässt sie es an ihren Brüdern aus, die sich zwar wehren, aber mir teilweise dann auch mal leid tun. Und der Streit wird dadurch nicht weniger....

Wäsche...ja....die Nachbarn hier im Haus können kaum genug Deutsch, um sowas mit ihnen abzusprechen. Und gleich im Zimmer aufhängen, heisst einfach, dass ich ihr nachlaufe und es überhaupt bemerke. Ausserdem hat sie ein sehr kleines Zimmer....da kriegt sie nie alle ihre Sachen aufgehängt...
Aber selbst wenn....es bleibt an mir, sie auch bei solchen Dingen ständig zu kontrollieren. Ich bin einfach zu wenig da, um das durchzusetzen, es wird mir immer wieder was durchgehen. Also muss ich wohl damit leben, dass es so bleibt wie es ist.
Denn zimet und val haben schon recht: es ist egal, was ich mache, sie protestiert sowieso dagegen. Und ich habe schlicht nichts gegen sie in der Hand. Morgens kein Müsli? Super, aber dann habe ich auch keines.

Wöchentliche Szene: wer holt die Einkäufe und das Wasser aus dem Auto? Sie bestimmt nicht! Also erbarmt sich schliesslich der Mittlere. Fakt ist aber: sie ist die erste, die jede Menge Wasserflaschen für sich in ihrem Zimmer hortet ,so dass für die Brüder dann nichts mehr da ist. Also habe ich das verboten. Nützt aber nichts. Sie macht es, sobald ich wegschaue oder aus dem Haus bin. Komme ich heim, muss ich mir erstmal das Gestreite zwischen den Geschwistern anhören.

Wir leiden hier weniger unter dem Chaos an sich, sondern unter der ewigen schlechten Stimmung und dem ständigen Streit....

Aber irgendwann geht das vorbei....und hoffentlich vor dem Auszug....wenn sie studiert, kann das nämlich noch lange dauern!! Es tut ja manchmal schon gut, den Frust irgendwo loszuwerden, als danke fürs Zuhören ;-)
tabida
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von tabida »

Ich würde auf jeden Fall etwas unternehmen - aber das hast Du ja bereits vor! - und zwar etwas für die ganze Familie. Damit nicht mehr alle unter dem ständigen Streit leiden. DAS finde ich nämlich nicht normal. Ich hoffe, ihr findet jemanden, der das ganz praktisch und pragmatisch angeht, ohne irgendjemandem den schwarzen Peter zuzuschieben. Es gibt ja Familien, die immer wieder sog. Familienkonferenzen durchführen. Ich glaube aber kaum, dass man das alleine schaffen kann, wenn schon ständig immer wieder Streit herrscht.

Aber selbstverständlich kannst Du auch einfach warten bis es vorbeigeht...... ich denke nur, damit signalisierst Du auch, dass Du die Situation als "normal" empfindest und niemand hat einen Grund irgendetwas daran zu ändern.

So als praktische Anregung: Das Leitungswasser hier ist ja sehr gut (Untersuchungen zeigen, dass es oft sogar besser als Mineralwasser ist). Ich kaufe deshalb nie Wasser. So spare ich mir die ganze Schlepperei und habe doch immer frisches kühles Wasser zuhause und das erst noch praktisch gratis. - Wäre wenigstens ein Streitpunkt weniger.
zimet
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von zimet »

liebe Carlotta

Mir kam heute der Gedanke, dass das Verhalten Deiner Tochter nicht ausschliesslich pubertär ist. Viel eher macht es für mich den Anschein, dass Du für sie für alles Schuld bist...dass ihr Vater nicht da ist, dass ihr in einer kleinen Wohnung wohnt, dass sie helfen muss als Älteste (auch wenn das gar nicht so ist) und und und ...so lange sie aus dieser Haltung nicht rausfindet, wird sich nichts ändern. Auch nicht während des Studiums oder gar später. Ich bin nicht vom Fach, aber mir macht es wirklich den Anschein, dass Deine Tochter da ein SEHR grosses Problem hat und somit in einer ständigen Abwehrhaltung ist, vielleicht auch als Schutz vor weiteren Enttäuschungen, die sie aber nicht in der Hand hat.

Ein anderer Ansatz wäre unter Umständen, sie auflaufen zu lassen. Heisst für mich, lass sie horten und trinkt Hahnenwasser - aber kauf kein neues Wasser in Flaschen. Lass ihre Wäsche in der Waschküche, wenn die Nachbarn sie weglegen oder häufen, dann ist das so. Einfach nicht mehr auf ihre Provokationen eingehen, kauf für die Zeit Wegwerfschalen für das Müsli ;-) für Euch (Geld gespart beim Wasser) usw. - ihr könnt da ja richtig kreativ werden....wenn sie ins Leere läuft wird es irgendwann vielleicht irgendwann zu blöd. Deine Söhne müssten natürlich mitziehen - nicht einfach. Provokation auf eine andere Art.
Ehrlich wüsste ich aber nicht, wie lange bei mir da die Geduld mitspielen würde 8)

Carlotta, ich bewundere Dich echt und Du hast es wirklich nicht einfach mit Tochter, Alleinerziehend....
aber vergiss nicht, Deine Tochter ist genau das und Du hast ihr in all den Jahren viel Liebe, Verständnis, Unterstützung und Hilfe gegeben. Ich bin sicher, sie ist sich dessen auch bewusst, kann es aber einfach nicht zulassen, dass Du zur Ruhe kommst - hast Du schon einmal direkt darauf angesprochen und Dich bei ihr entschuldigt, dass durch Eure Scheidung ihr Leben auf den Kopf gestellt wurde und sie die "heile" Familie nicht mehr hat, die sie ja am Anfang wohl schon hatte? Sicher bist Du nicht die alleinige Schuldige - für sie aber wohl schon, denn ihr Vater ist ja nicht da!
unsere patchworkdecke verfilzt immer mehr und wir geniessen es sehr, auch wenn die Grosse nun eigene Wege geht...Mutterherz lass los ;-)
tabida
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von tabida »

Ich würde extrem aufpassen was ich tun würde. Deine Tochter hat schon lange den Ruf (so tönt es mindestens hier im Forum) die Person in Eurer Familie zu sein, die für die schlechte Stimmung verantwortlich ist. Wenn sie nicht wäre, dann wäre es anders. Diese Haltung/Stimmung finde ich sehr gefährlich! Solange man ihr so begegnet, kann sie ganz sicher nicht aus dieser Rolle raus. Wie würdet Ihr Euch fühlen, wenn Ihr jahrelang als "Problem" in der Familie angesehen werdet?
Und wer weiss, warum sie sich so verhält! Was würde passieren, wenn sie sich anders verhalten würde? Es könnte sein, dass dann ganz andere - vielleicht noch viel schwierigere Probleme auftauchen würden. Vielleicht schützt sie unbewusst die Familie vor grösseren Schwierigkeiten.
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Delphia
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von Delphia »

Hallo Carlotta,
hallo Val

Ihr beschreibt aber haargenau, was wir hier vor einigen Jahren auch durchgemacht haben... :-) und bitte entschuldigt, aber ich habe sehr gelacht und das tat mir soooooo gut. Vielen Dank Euch beiden :applaus: .

Thema Wäsche: Genau, sie weiss es ja, dass Du dann ihre Wäsche vom Trocknungskeller holst (WEGEN der Nachbarn)... => auflaufen lassen. Sie soll dafür gerade stehen.

Mitarbeit zu Hause: Das hat bei uns auch nicht geklappt trotz immer wieder konstruktiven Versuchen. Was klappte, war: alle zusammen am Samstag Morgen! Wobei einige versucht haben, sich zu drücken... => nicht zu 100% gelungen :twisted:

Ordnung im Zimmer: wunderbare Taktik mit dem Hineinschubsen der Waren ins Zimmer und Tür zu. Weiter so... Als das Chaos zu gross wurde, bin ich jeweils lüften gegangen (nur bei absoluter Notwendigkeit, es stank trotz geschlossener Zimmertüre im Gang draussen) und über die Sachen gelaufen. Folge: Treten auf einer offenen Tube von irgendwelcher Kosmetika. Spritzer unter dem Bett an die Wand, dann in einem Bogen am Bettrand, auf das Bett und an die Wand oberhalb des Betts... Ich habe mich damals zuerst aufgeregt :aberhallo: , danach köstlich amüsiert... :banana2: . Vorgehen ist zu empfehlen.

Eigenes Wohlbefinden: Erste Ressource, um das Ganze auszuhalten :flattern: !!!

Dauer des Zustands: Tjaaaaa bis sie ausziehen :blueflagenforcer: .

Folgen der "konsequenten" Erziehung: Sehr gutes Verhältnis zueinander und dies ist wirklich so.

Ratschlag: ab an die Umsetzung :applaus: .

Bin gespannt auf den weiteren Verlauf :-)

Liebe Grüsse
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
engelherz
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von engelherz »

Der Text könnte auch von mir sein.... :wink:
Geht mit unserem 17 jährigen genau so.
Seine Wäsche trocknet prinzipiell IN der Waschmaschine. Ist ja auch äusserst Mühsam, die Waschmaschine zu öffnen, nasse Wäsche raus zu holen und in den daneben stehenden Trockner zu geben. Darüber hinaus, Wenn die klamme Wäsche dann mal den Weg AUS der Maschine findet, liegt diese einfach weiter im Zimmer rum. Der Kleiderschrank ist prinzipiell leer...

Man merkt, ich Wasche nicht mehr für ihn, den die Wäsche hat eben auch nie den Weg in den Wäschekorb gefunden.
Ach ja, einmal als er vergessen hatte frühzeitig zu Waschen und unbedingt DIESE Hose für den Ausgang anziehen wollte, schaffte er es allen ernstes eine nasse Hose anzuziehen welche er direkt aus der Waschmaschine nahm. Ob das jetzt soooo angenehm zu tragen war wage ich zu bezweifeln, aber er liess sich natürlich nichts anmerken :D

Geschirr ins Zimmer nehmen wurde untersagt. Macht er es trotzdem, gibt es für Ihn nur noch Einweggeschirr. Das findet er äusserst ungerecht!
Wenn es aus dem Zimmer zu heftig in den Gang müffelt, haben mein Mann und ich auch schon mal die Türsspalte mit Isolierband verklebt, so das drin bleibt, was drin bleiben soll inkl. Gestank (und das bei einer Minergie-Lüftung!!)

Bei den leeren Pet-Flaschen ist es so, dass wir nur Getränkt im Rahmen der leeren Pet-Flaschen kaufen.
Bringt er also nur 2 Flaschen z.B Eistee runter, kaufen wir nur 2 neue Flaschen Eistee, Ansonsten gibt es für Ihn halt Hahnenburger.

Habe ich, verursacht durch Junior ein Chaos in der Küche, kann es auch schon mal passieren, dass ich mit meinem Mann auswärts essen gehen oder wir für uns Zwei eine Pizza bestellen.
Wiederum findet er das natürlich voll fies und absolut kindisch von uns (Seine Worte). Und sowieso sind wir die fiesesten Eltern der Welt, voll ungerecht und echt doof.
Seine Grosseltern sind da viel cooler, weil da darf man alles - ja ne, schon klar!

Mein Glück, wir haben nur ein Jugendlichen bei uns Zuhause, so kann er zumindest nur in den Ferien mit seinen Geschwistern streiten wenn alle da sind.
Dafür streitet er statt mit seinen Geschwistern dann halt mit mir oder alternativ mit seinem Vater. Je nach dem wer ihm gerade zur falschen Zeit in die Hände läuft.
Ich befürchte auch, dass geht so weiter bis zum Auszug....
Bis dahin benötigen wir alle wohl eine extra Portion Gelassenheit und Humor.
Babell
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von Babell »

Hallo Zusammen

Ich muss mal Partei für die Kinder ergreifen!
Erzogen habt ihr sie ja, oder? (Ausnahme bei Engelherz, weil Junior noch nicht so lange bei ihnen wohnt)
Ich weiss auch nicht, warum Eltern immer so eine Sache um das Aufräumen machen, wenn Kinder in der Ablösungsphase sind. Mein Freund ist auch so. Er nörgelt ständig an seinen Kindern rum, weil sie hier oder da noch etwas liegen lassen haben oder weil sie nicht mithelfen wollen.
Aber ist das nicht einfach NORMAL? Wir waren doch auch so! Ich jedenfalls zu 100%!
Ich finde sogar, dass die heutige Jugend im Vergleich zu uns, recht vernünftig ist. Sie suchen Lehrstellen, sie halten den Druck in Schule und social media aus, etc. Wir waren noch viel mehr "Kind" in dieser Phase. Sie brauchen vielleicht bloss etwas Ruhe am Wochenende und am Feierabend. Wie wäre es mit einem Ämtli-plan, auf den man die betreffenden Ämtlis für das betreffende Kind aufschreibt und dann muss es das abhäkeln, wenn es das gemacht hat- egal ob gleich nach der Schule oder erst um 24 Uhr nachts. (Ausnahmen natürlich das Staubsaugen und so) Erlaubt wäre auch das Absprechen und Abtauschen mit den Geschwistern. Das war bei uns so und wir liebten dieses Verhandeln!
Die Mutter muss natürlich den Kindern vertrauen können, dass sie es auch machen und vorallem: die Verschiedenheiten der Kinder so annehmen wie sie sind! Nicht motzen, wenn es etwas anders oder zu einem andern Zeitpunkt macht, sondern akzeptieren, dass es anders ist als andere.
engelherz
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von engelherz »

Hallo

Wollte mit meinen Beitrag auch aufzeigen, dass das Verhalten der Jugendlichen wohl normal ist.
Wie charlotta aber schon schrieb, es ist wohl nicht die Unordnung welche Ihr zu schaffen macht, sondern den damit verbundenen Streit.
Da Junior bei uns der einzige Jugendliche ist, hält sich eben dieses Streitthema bei uns in Grenzen.

Ein Ämtliplan ist aber auch immer nur so gut, wie er eingehalten wird...
Streiten kann man eben über alles, wenn man das will & das scheint bei der Tochter von charlotta ein "ventil" zu sein.
(Ich kann es leider nicht besser ausdrücken. Versteht man was ich damit meine?)
Kassandra79
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von Kassandra79 »

Hallo zusammen,

ihr bezieht euch auf Pubertierende, ich frage mich aber auch schon bei jüngeren Kindern, ob und wie man sie einbeziehen kann. Z.B. Tisch decken und abräumen? Ich fände es nicht schlecht, unsere beiden (5 und 8) auch mal in sowas mit einzubeziehen. Damit das Bewusstsein entsteht für solche Arbeiten. Und wenn sie es im Kleinen früh gewohnt sind, dann schleift es sich ein und es wird dann später leichter, dass sie verstehen, das sie nicht im Hotel sind? 8) So sieht zumindest meine Utopie aus. :lol: Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße
Aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet. Nach Stationen in Trier, Berlin und Hamburg bin ich seit 2 Jahren in Wien bei meinem Lieblingsmenschen. Und damit auch Stiefmutter von einem Mädchen (5) und einem Jungen (8) :applaus:
tabida
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von tabida »

Hallo Kassandra
Ich finde auf jeden Fall man sollte die Kinder mit einbeziehen. Vorallem wenn sie klein sind möchten sie sowieso überall mitmachen und mithelfen. Die Tochter meines freundes hat - manchmal war es auch ein müssen - immer geholfen beim Tisch decken und abräumen. Meist gerne hat sie mir beim Kochen geholfen und wenn wir einen Putz- oder Aufräumtag machten, dann wurde sie selbstverständlich miteingebunden. Da sie halt nur jedes 2. Wochenende hier war, war es natürlich schwierig sie einzubinden. Allerdings musste sie ja auch immer wieder aufräumen wenn sie wieder zur ihrer Mutter musste. Sie war aber auch immer stolz darauf, dass wir sie so "wichtig" genommen haben und ihr verschiedene Aufgaben auch zugetraut haben.
Gruess Tabida
Kassandra79
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von Kassandra79 »

Danke, Tabida. Sehe ich auch so eigentlich. Aber unsere haben keine Lust. Finde ich halt nicht die richtige Entwicklung. Daher fragte ich auch, was ihr dazu sagt. Mmh. Aber ich als Stiefmutter kann das halt nicht durchsetzen...
tabida hat geschrieben:Hallo Kassandra
Ich finde auf jeden Fall man sollte die Kinder mit einbeziehen. Vorallem wenn sie klein sind möchten sie sowieso überall mitmachen und mithelfen. Die Tochter meines freundes hat - manchmal war es auch ein müssen - immer geholfen beim Tisch decken und abräumen. Meist gerne hat sie mir beim Kochen geholfen und wenn wir einen Putz- oder Aufräumtag machten, dann wurde sie selbstverständlich miteingebunden. Da sie halt nur jedes 2. Wochenende hier war, war es natürlich schwierig sie einzubinden. Allerdings musste sie ja auch immer wieder aufräumen wenn sie wieder zur ihrer Mutter musste. Sie war aber auch immer stolz darauf, dass wir sie so "wichtig" genommen haben und ihr verschiedene Aufgaben auch zugetraut haben.
Gruess Tabida
Aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet. Nach Stationen in Trier, Berlin und Hamburg bin ich seit 2 Jahren in Wien bei meinem Lieblingsmenschen. Und damit auch Stiefmutter von einem Mädchen (5) und einem Jungen (8) :applaus:
Babell
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von Babell »

Ich mache die Erfahrung, dass es auswärts besser geht, das Mithelfen.
Es ist wie Tabida schrieb, dass sie dann stolz sind, was man ihnen schon zutraut! :-)
Es sollte einfach nicht unter Druck geschehen, denn dann machen sie überhaupt nichts mehr. Und auch nicht, weil das versteckte Motiv lautet: Mama oder Papa erziehen falsch und ich will das jetzt zurechtbügeln. Kinder spüren sowas und dann verweigern sie.
Ich finde es gut, wenn man als Stiefeltern mit den Kindern zusammen haushälterische Tätigkeiten macht, denn das Gemeinsame fördert auch die Beziehung. Ausserdem finde ich es wichtig, sie miteinzubeziehen, da man sich sonst als Stiefmutter schnell mal in die Putzfrauenecke abgeschoben fühlt. Die Stiefmutter sollte nicht einsam in der Küche stehen, während leiblicher Elternteil mit den Kindern rumtollt. Das gibt negative Gefühle (abgeschoben, für was bin ich denn gekommen? Hatte heute zuhause bleiben können, einen schönen Tag machen, etc)
Also nur Mut! Egal wie es die leiblichen Eltern handhaben. Die machen das meist eher aus einer Ohnmacht, weil sie sich nicht mit den Kindrn auf Machtspiele einlassen wollen.
Tipp: nicht mit dem Partner in langen, Argumente darlegenden Gesprächen über dieses Thema reden. Einfach tun! Kinder einbeziehen und gut. Der Vater hat einen anderen Zugang zum Kind und andere Berührungspunkte. Die Beziehung Vater-Kind ist in der Vertiefungsphase, bei Stiefmutter-Kind in der Kennenlernphase. Das müssen wir beachten und nicht den Vater ändern wollen! (Scheint eine Frauenkrankheit zu sein, den Mann mittels Gesprächen zu einer Meinungsänderung zu zwingen :wink: )
tabida
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von tabida »

Hallo Kassandra
Du sagst, die Kinder hätten einfach keine Lust......
Was sie sicher tun müssten ist erst mal ankommen und meist müssen sie ja, bevor sie wieder gehen auch irgendwie abschliessen. Nicht nur "seelisch" sondern doch auch ganz praktisch. Evt. etwas aus-/einpacken, versorgen, usw.
Ausser dem werden die Kinder doch irgend etwas den ganzen Tag über tun! Ich habe hier eingehackt. Sie - wir alle - möchte sehr gerne Omelettes. Die gab es deshalb bei uns öfter. Da hat sie natürlich gerne den Tisch gedeckt. Ausserdem durfte sei beim Zubereiten helfen. War auch für mich eine Herausforderung, da ich eher etwas ängstlich bin. Da stand sie also mit ca. 5 Jahren auf einem Stuhl neben dem Kochherd und goss mit der Suppenkehle den Teig in die Pfanne. Natürlich glich die Küche anfangs nachher einem Schlachtfeld, - aber das war es mir wert.
Manchmal haben wir etwas für Geburtstage gebastelt. Dann konnte man auch sagen: Wenn wir jetzt essen wollen, dann müssen wir erst den Tisch abräumen.
Viel gingen wir auch in den Wald um Bräteln. Da hat sie selbstverständlich geholfen Holz für das Feuer zu sammeln.
Dafür haben wir dann auch mit ihr gespielt.
Aber es ist schwierig - da hast Du recht.
Vielleicht findest Du hier eine Anregung? Oder vielleicht haben andere noch Anregungen?
Kassandra79
Beiträge: 19
Registriert: 12.05.2015 20:22
Wohnort: Wien

Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von Kassandra79 »

Ja, mal sehen.. Danke :D
tabida hat geschrieben:Hallo Kassandra
Du sagst, die Kinder hätten einfach keine Lust......
Was sie sicher tun müssten ist erst mal ankommen und meist müssen sie ja, bevor sie wieder gehen auch irgendwie abschliessen. Nicht nur "seelisch" sondern doch auch ganz praktisch. Evt. etwas aus-/einpacken, versorgen, usw.
Ausser dem werden die Kinder doch irgend etwas den ganzen Tag über tun! Ich habe hier eingehackt. Sie - wir alle - möchte sehr gerne Omelettes. Die gab es deshalb bei uns öfter. Da hat sie natürlich gerne den Tisch gedeckt. Ausserdem durfte sei beim Zubereiten helfen. War auch für mich eine Herausforderung, da ich eher etwas ängstlich bin. Da stand sie also mit ca. 5 Jahren auf einem Stuhl neben dem Kochherd und goss mit der Suppenkehle den Teig in die Pfanne. Natürlich glich die Küche anfangs nachher einem Schlachtfeld, - aber das war es mir wert.
Manchmal haben wir etwas für Geburtstage gebastelt. Dann konnte man auch sagen: Wenn wir jetzt essen wollen, dann müssen wir erst den Tisch abräumen.
Viel gingen wir auch in den Wald um Bräteln. Da hat sie selbstverständlich geholfen Holz für das Feuer zu sammeln.
Dafür haben wir dann auch mit ihr gespielt.
Aber es ist schwierig - da hast Du recht.
Vielleicht findest Du hier eine Anregung? Oder vielleicht haben andere noch Anregungen?
Aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet. Nach Stationen in Trier, Berlin und Hamburg bin ich seit 2 Jahren in Wien bei meinem Lieblingsmenschen. Und damit auch Stiefmutter von einem Mädchen (5) und einem Jungen (8) :applaus:
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