Ein Beispiel

Austausch zu psychologischen Theorien
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Wären die Verhältnisse so, wie Du sie schilderst, hätte wohl nicht nur ich sondern auch andere Menschen aus dem Umfeld schon reagiert! Sind sie aber nicht und es wäre schön, wenn Du das verstehst.

In diesem Fall kennst Du die Beteiligten nicht und entweder Du glaubst mir, was ich hier schildere und liest es mal genau, oder eben nicht. Daran kann ich nichts ändern.

Es gibt genug Menschen, die die problematischen Seiten der Mutter kennen, aber bisher ist NIEMAND zu dem Schluss gekommen, dass das ein so massives Eingreifen erfordert, wie Du es schilderst. Weder Verrwandte noch Lehrer noch Freunde oder Nachbarn. Die Kinder sind weder äusserlich verwahrlost noch extrem auffällig. Es sind Jungs am beginn der Pubertät: nicht gemachte Hausaufgaben, eine Strafarbeit, auch mal eine Prügelei und so die ein oder andere "Freizeitaktivität", die Müttern grundsätzlich nicht so gut gefällt (das Töff des Nachbarjungen ausprobieren ohne Ausweis, rauchen etc. - in meinen Augen nicht toll, aber auch nicht zwangsläufig der Beginn einer krimiinellen Karriere. Meine Güte, PatchStift, Mädchen neigen vielleicht zu etwas risikoloserem Blödsinn, aber warst Du so brav in dem Alter? Ich nicht....).

Grundsätzlich stimmt es sicher, dass oft weggeschaut wird und es Extremfälle gibt, in denen die Kinder dadurch ernsthaften Schaden erleiden. Aber deswegen darf man auch nicht übers Ziel hinausschiessen.

Ob es einen grösseren Schaden anrichtet, wenn einem die Hand ausrutscht oder man die Kinder anschreit, mag ich hier nicht diskutieren. Für mich ist körperliche Gewalt in der Erziehung indiskutabel. Es interessiert mich schlicht nicht, was da das kleinere Übel ist (wobei, um beim aktuellen Thema zu bleiben, es war von der Seite des Vaters weit mehr als eine Watsche....auf ein Kind einzutreten, das am Boden liegt, ist kein Kavaliersdelikt, oder? Selbst wenn es nur alle paar Jahre mal vorkommt!!!). "Weg" musste der Vater im übrigen auch nicht. Die Kinder haben entschieden, dass sie ihn nicht mehr sehen wollen. Inzwischen besteht wieder Kontakt, aber ein Vertrauensverhältnis ist das nicht. Das besteht trotz allem eher zur Mutter.

Würde man allen zeitweise überforderten Müttern die Kinder wegnehmen, wären die Heime voll....Ich glaube, hier gibt es viele Mitlesende, die wissen, was ich meine und die sich auch an Zeiten erinnern können, an denen sie an ihre Grenzen gekommen sind und froh waren um ehrliche Hilfsangebote und Unterstützung!
Aber es gibt natürlich auch Menschen, die sind über jeden Zweifel erhaben...
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Grundsätzlich stimmt es sicher, dass oft weggeschaut wird und es Extremfälle gibt, in denen die Kinder dadurch ernsthaften Schaden erleiden. Aber deswegen darf man auch nicht übers Ziel hinausschiessen.

Diese Junga haben keinen echten Halt im Leben Carlotta und da muss nur einer kommen der sie beeindruckt und an dem sie sich anhängen können. Klar Töfflifahren ohne Ausweis, habe sogar ich als Mädchen gemacht und noch ein paar andere harmlose und weniger harmlose Dinge von dennen meine Mutter bis heute nichts weiss.

Aber ich hatte ein relativ intaktes Elternhaus, meine Freiheiten aber auch klare Grenzen, meine Freunde leider nicht alle und es war eigentlich relativ vorhersehbar, wer abstürzen würde und wer nicht.

Wundert euch einfach nicht, wenn die Jungs irgendwann komplett neben der Spur laufen, selbst mit Gewalt reagieren und/oder auf die schiefe Bahn gelangen. In die Drogenszene abrutschen, selbst depressiv werden... Vergiss nicht Carlotta, sie sind auch Männer und das entdecken sie gerade! Wie schlimm muss es sein, zu erkennen, dass man selbst einer von dennen ist, über welche die eigene Mutter eine so vernichtende Meinung hat.

How, ever, Du wirst schon wissen was du tust.
tabida
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Beitrag von tabida »

und was meinst Du, mit was für welchen Jungs sie evt. in einem Heim zusammen kommen? - ist leider nicht so, dass da nur Friede, Freude, Eierkuchen herrscht. Da wundert es mich eigentlich nur, dass es auch solche gibt, die NICHT auf die schiefe Bahn geraten.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

@ PatchStift

Ich bin total irritiert über die Beiträge, die du hier in diesem Thread zum Besten gibst. Aus dem Tatbestand, dass hier eine überforderte Mutter ist, die aber trotz allem, ihre Kinder einigermassen im Griff hast, prognostizierst du im Voraus abgestürzte Kinder. Du machst aus einer Mücke einen Elefanten.

Du liest immer nur die negativen Sätze. Die guten Ansätze und positiven Veränderungen übersiehst du.

Seltsam auch, dass sich diese Mutter hier zu verändern hat. Zwischen deinen Zeilen lese ich die Aufforderung an Carlotta, ihrer Freundin gegenüber Kritik anzubringen. Ihr die Meinung zu geigen.

Ich erinnere mich aber an eine Aussage von dir. Da schreibst du, dass du dich nicht verändern würdest, nur um anderen zu gefallen. Man hat dich so zu nehmen, wie du bist.
Du bist auch der Meinung, dass man in einer gesunden Beziehung den Partner nicht kritisieren soll/darf.
Carlotta pflegt zu ihrer Feundin auch eine gute (gesunde) Beziehung. Warum also muss sie dann ihre Freundin kritisieren?

Mir fällt einfach auf, dass sich deine Beiträge in Bezug auf dich - und in Bezug was andere tun - widersprechen.
Babell
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Beitrag von Babell »

ja Tabida, da hast du recht!

Was auch immer geschieht: ich finde, dass man als Jugendlicher selber die Verantwortung für sein Leben trägt!
und das bedeutet eben auch: sich mit der vergangenheit versöhnen!

Die Eltern sind nicht per se Schuld! Ich kenne Jugendliche aus gutem Elternhaus auf der schiefen Bahn und solche aus schlechtem auf der guten Bahn.
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