Es ist vorbei.....und nun wie weiter?

Fragen, Probleme und Sorgen...
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

aisha

Beitrag von aisha »

ja ihr Lieben... das dachte auch ich. Als Frau und Mutter! Es kann auch genauso umgekehrt Unrecht geschehen.
Ich geriet an eine frauenfeindliche Beiständin, und fraunefeindlichen Richter...

Recht ist nicht gleich Gerechtigkeit. Es kommt aufs Gericht, auf die Behörde und vor allem auf die Personen an, die man vielleicht zum Glück oder eben zum Unglück erwischt.
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Tröstlich ist, dass im Bereich Scheidung die Nachbars-Staaten nicht besser dran sind.
Ohh doch, es gibt Staaten die da durchaus vortschrittlicher sind. In Deuschland haben sie das geteilte Sorgerecht als Regelfall und eine Ehe ist auch keine Lebensversicherung für die Frau mehr.

In den USA, man staune, gibt es Staaten die das Obhutsrecht dem Elternteil zuteilen, der emotional besser mit der Trennung umgehen kann, unabähig vom Geschlecht oder der Rollenverteilung während der Ehe :idea:.

PAS ist da aber auch kein Tabuthema, das man unter den Tisch wischen muss. Nur um die Wahrheit nicht sehen zu müssen und seinen Job nicht machen zu müssen. Als Beistand z.B. oder Richter etc.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Vielleicht sollte ich dafür ein anderes Thema eröffnen....Ich will auch keine der Geschichten hier anzweifeln! Es wundert mich nur eines: ich kenne so viele Alleinerziehende, Geschiedene und Wochenendväter und habe nie irgendwo erlebt, dass die Kinder ihre Väter nicht sehen dürfen!
Dass sie den Vater nicht sehen wollen, da kenne ich mindestens eine Familie und dort gibt es gute Gründe - der Vater hat die Kinder geschlagen und zwar mehr als "nur" eine Ohrfeige.....Sonst habe ich selber und im Umfeld kürzere Krisen in dem Kontakt zum abwesenden Elternteil erlebt. Ich habe aber auch erlebt, wie kompetent viele Beratungsstellen, VB; Jugendsekretariat etc. reagiert haben (ich weiss, da gibt es auch andere, aber es gibt auch viele sehr gute!!!).

Aber eigentlich geht es mir um etwas anderes: ich glaube, die meisten Mütter und Väter wollen nichts anderes als das Beste für ihre Kinder. Scheidungen sind oft schmerzhaft, auch für Erwachsenen. Und dann belügt sich man einer vielleicht ganz perfekt selber....um nicht über den eigenen Anteil nachdenken zu müssen. Oder es spielen Ängste eine Rolle.

Wenn wir alle ganz ehrlich sind mit uns: wer hat nicht schonmal Vergleichbares erlebt?!
Ich erinnere mich gut daran, dass ich Angst hatte davor, die noch sehr kleinen Kinder längere Zeit zum Vater zu geben. Es war mir einfach unheimlich, schliesslich waren sie bis dahin nie länger als ein paar Stunden von mir getrennt. Und ich habe mir auch selbst Angst gemacht mit diversen Vorstellungen: mein Ex wollte unseren Jüngsten nicht, nahm ihn über zwei Jahre auch nicht zu sich. Ich habe mir vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn er die beiden anderen an Weihnachten hat und der arme Kleine bleibt bei mir allein zurück etc.
Mein Ex hat sich dann nicht unbedingt vertrauenerweckend verhalten. Ich hätte gern alles mit ihm direkt geklärt, er war aber zu keinem Gespräch bereit, Mediation verlief im Sande, er ging einfach zum Anwalt. Ich dann natürlich auch. Und schon hat man den Scheidungskrieg.

Natürlich habe ich ihm die Kinder trotzdem gegeben und natürlich habe ich mich korrekt verhalten, habe mir auf die Zunge gebissen, um nichts auch nur ansatzweise Negatives über ihn zu sagen usw. Dennoch hatte auch er oft den Eindruck, ich würde ihm die Kinder verweigern und hat mir das auch vorgeworfen.

Vielleicht waren das einfach nur seine Ängste??? Und er hat gar nicht sehen können, dass ich bereit war, mit ihm eine gemeinsame Lösung für die Kinder zu suchen?

So kann man sich gegenseitig wunderbar in etwas hineinsteigern, was letztlich in Hass ausartet! Und dabei behauptet dann jeder noch aus seiner Sicht: ich will nur das Beste für die Kinder, der/die andere ist Schuld!

Aus heutiger Sicht würde ich raten, die Dinge locker zu nehmen. Mindestens rate ich das jedem gerade zu Beginn einer Trennung. Es gibt so viele Horrorszenarien! Aber oft regeln sich Dinge anders, einfacher, besser als man denkt - WENN man den Krieg gegeneinander irgendwie vermeiden oder wieder durchbrechen kann!

Es ist extrem schade, wenn ein Beistand seine Rolle nicht positiv nutzt!! Eigentlich sollte eine Beiständin nur auf Seite der Kids stehen, sie sollte keinem der Erwachsenen Recht geben, wohl aber für beide Verständnis haben. So habe ich es erlebt, obwohl das bei uns keine Beiständin war sondern nur eine freiwillige Beratung durch das Jugendsekretariat. Aber sie brachte die entscheidende Veränderung. Mein Ex und ich mussten uns (getrennt voneinander) anhören, wie die Kinder ihre Situation erleben, sie gingen vorher zu Gesprächen. Und es hat uns beide wohl erschüttert. Von dieser Frau konnte mein Ex Dinge annehmen, die er sich von mir nie hätte sagen lassen. Aber auch ich habe meine Kinder danach besser verstanden. Natürlich war ich auch extrem bereit, mich auf diese Gespräche einzulassen und etwas dazu zu lernen....sonst wäre es wohl schwieriger geworden....

Bis heute muss ich sehr aufpassen, was ich hier über den Vater sage. Meine Grosse kritisiert ihn inzwischen oft, sie sieht ihn viel realistischer als noch vor Jahren. ABER: sie darf ihn kritisieren, ich nicht! Tue ich das, auch wenn es ganz sachlich bleibt, ergreift sie Partei für ihn und wird sehr wütend. Sie ist da extrem hellhörig. Manchmal denke ich: hallo, stell dich nicht so an, das war ja nun wirklich nicht negativ gemeint, hätte ich das gleiche über die Oma gesagt o.ä., sie hätte es nichtmal als Kritik wahrgenommen! Aber so sensibel sind halt die Antennen von Kids bei getrennten Eltern und darauf muss man Rücksicht nehmen!

Neulich haben wir über die Zeit der regelmässigen Besuche der Kids beim Vater gesprochen und auch da habe ich nochmal erfahren, WIE sensibel Kinder sind. Nachdem sich diese Besuche eingespielt hatten und auch der Jüngste zum Vater ging, habe ich mich immer sehr auf die kinderfreien Wochenenden gefreut. Ich wusste, dass der Vater vieles anders macht als ich, aber dass er liebevoll ist mit den Kindern und gut auf sie aufpasst. Und ich konnte endlich mal wieder etwas für mich allein tun!!
Der Abschied war immer ganz fröhlich und wenn die Kinder zurück kamen, haben wir uns alle gegenseitig erzählt, was wir gemacht haben. Der Kontakt zwischen uns Eltern war friedlich damals, ich habe dem Vater jeweils geholfen, den Kleinsten ins Auto zu setzen etc.. Es gab also keine dramatischen Szenen (die gab es vor den Kindern überhaupt nie).

Die Kinder gingen gern, von kleinen Launen abgesehen. Sie kamen auch gern zurück und haben viel erzählt.
Meine Tochter heute: sie hätte damals (7jährig) ein furchtbar schlechtes Gewissen gehabt, mich allein zu lassen und dann jeweils Sonntag wieder den Papa allein zu lassen. Und das OBWOHL weder er noch ich jemals Trauer darüber geäussert haben und ja auch keine empfunden haben (er glaube cih auch nicht, er fand es jeweils toll aber auch total anstrengend ). Hat meine Tochter übrigens auch bestätigt, dass wir ja nie gesagt hätten, wir seien traurig, sie hätte es sich nur nicht anders vorstellen können, weil SIE jeweils den anderen von uns eben vermisst hat.
Das hat mich total überrascht!!! Und mich im Bezug auf die Beiträge hier auch nachdenklich gemacht. Kinder können wohl viele Gründe haben, sich der Situation der Besuchswochenenden zu verweigern.....selbst dann noch leiden sie, wenn wir Erwachsenen meinen, dass wir doch alles gut machen und es uns gut geht dabei!

Ich glaube, der Umgang miteinander und mit den Kindern nach einer Scheidung ist irgendwie immer ein Eiertanz. So ganz weiss man nie, wie sich die Kinder fühlen und was in ihnen vorgeht....selbst wenn man sich sehr bemüht, alles ganz friedlich zu regeln.
Es ist wahrscheinlich eher ein Mütterproblem, dass wir Mamas oft meinen, wir wüssten so ganz genau, was in unseren Kindern vorgeht. Und scheinbar glauben das auch noch manche Fachleute und halten die Mütter deswegen für wichtiger. Eigentlich sollten wir alle die Kinder einfach fragen!!! Und noch besser: wir sollten sie von einer neutralen Person fragen lassen und diese Aussagen dann ernst nehmen. Denn uns gegenüber sind sie wahrscheinlich zu befangen.

Petra, es ist total schlimm, was Ihr erlebt. Aber am meisten tun mir die Kinder leid. Andererseits kann ich mir vorstellen, dass diese geschichte aus der Sicht der Mutter total anders aussieht. Lügt sie? Vielleicht belügt sie auch sich selber, vielleicht sehen die Dinge für sie tatsächlich anders aus als für Euch. Wer weiss das schon. Schlimm ist vor allem, dass niemand die Kinder wirklich fragt und ernst nimmt, auch die Fachleute nicht!
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

und:


www.mannschaft.ch

ist eine weitere Väternorganisation. Frauen die auch für ihre Sache kämpfen sind auch sehr willkommen.

VeV und Mannschaft sind ausschlagebend für den Erfolg betr. geteiltes Sorgerecht verantwortlich. Sie haben Frau Somaruga Dampf unterm Hintern gemacht und sie mit Pflastersteinen bombadiert.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

PatchStift hat geschrieben: VeV und Mannschaft sind ausschlagebend für den Erfolg betr. geteiltes Sorgerecht verantwortlich. Sie haben Frau Somaruga Dampf unterm Hintern gemacht und sie mit Pflastersteinen bombadiert.
Ne, ne, nicht bomardiert. Die Steine wurden in Päckli geschickt. :-)

www.schickenstei.ch

Die Website steht zwar noch, aber der Steineversand wurde eingestellt. Die Idee ist aber nach wie vor grandios. Man kann die Steine auch an den Beistand oder VB senden. Ich glaube, die Botschaft würde schon verstanden.
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Buchenholz hat geschrieben:
PatchStift hat geschrieben: VeV und Mannschaft sind ausschlagebend für den Erfolg betr. geteiltes Sorgerecht verantwortlich. Sie haben Frau Somaruga Dampf unterm Hintern gemacht und sie mit Pflastersteinen bombadiert.
Ne, ne, nicht bomardiert. Die Steine wurden in Päckli geschickt. :-)
Ups! Stimmt, da war wohl der Wunsch Vater des Gedanken... :wink:

Die Idee ist wirklich genial. Nur schade, haben sie irgendwann nur noch die Nachrichten zugestellt und keine Steine mehr aufgehäuft, sonst wäre die breite Öffentlichkeit ja ev. auch noch darauf aufmerksam geworden...


Man kann die Steine auch an den Beistand oder VB senden. Ich glaube, die Botschaft würde schon verstanden.
Spitzen Idee! Ein Wink mit dem Pflasterstein!
PetraS77
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Beitrag von PetraS77 »

Meine Geschichte sollte ja nicht den Eindruck "böse Mutter-guter Vater" erwecken überhaupt nicht und nichts liegt mir ferner. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis weiss Gott Fälle in den es auch umgekehrt ist, die Kinder zum Vater wollen, die Mutter dies Unterstützt und der Vater die Kinder nur dann nimmt wenns grad passt, man den Super-Daddy markierne muss aber andernenfalls kein schlechtes Gewissen hat die Kinder ein ganzes Wochenende vor dem Ferneseher zu parkierren und nur zu den Mahlzeiten sich mit ihnen abgeben. Also dass kenn ich auch!

Wie überall gibt es sicher Beistände, Ämter usw. die ihre Aufgabe wahr nehmen und im Sinne der Kinder auch handelt. Aber seien wir ehrlich wer meldet sich in so einem Forum an? Eltern denen alles wie geschmiwert läuft haben wohl kaum das Verlangen, ich denke, dass eher die Eltern oder Angeheiratete wie ich...Rat suchen, wenns eben nicht so läuft wie es sollte.

Die Gerechtigkeit ist halt ein subjektives Empfinden. "vev oder aber auch der Verein Mannschaft find ich genial, ihre Aktionen polarisieren und regen zur Diskussion an. Es braucht die Vereine und Hut ab für alle die sich engagieren.

Das Scheidungsrecht war usprünglich ja dermassen gegen die Frau, dass eine geschiedene Frau kaum Chancen hatte sich Gesellschaftlich zu etablieren, nach einer Scheidung. Mit der Revision ist man halt einfach etwas übers Ziel hinausgeschossen.

Erschwerend kommt hinzu, dass Maastäbe unterschiedlich angesestzt werden. Z.B uns so passiert:
Mein Mann hat zusätz die Alimente um 100Fr raufgestzt weil er das mit dem Altersjahr missverstanden hat. Mustte Nachzahlen inkl. Zinsen. Von der VB berechnet.
Als er aber an einem Monat sich um 300 Fr. zu viel überwiesen hatte, bekam er das Geld nicht zurück. Begründung: Es liegt nahe dass es um eine freiwillige Zuwendung für die Kinder handelte, daher keine Rückzahlung durch die Ex erforderlich.
Bei solchen Dingen wirds halt verdammt schwierig!

Machts guet!

Grüssli

Petra
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Ich kenne in meinem Bekanntenkreis weiss Gott Fälle in den es auch umgekehrt ist, die Kinder zum Vater wollen, die Mutter dies Unterstützt und der Vater die Kinder nur dann nimmt wenns grad passt, man den Super-Daddy markierne muss aber andernenfalls kein schlechtes Gewissen hat die Kinder ein ganzes Wochenende vor dem Ferneseher zu parkierren und nur zu den Mahlzeiten sich mit ihnen abgeben. Also dass kenn ich auch!
Die kennen wir glaub alle und zum Teil sind sie noch verheiratet.

Aber, man kann keinen Menschen zwingen sein Kind zu lieben oder sich zu sorgen. Man kann wohl büssen, bestrafen oder gar einen wegsperren, aber zwingen kann man ihn nicht. Das da Behörden irgendwann die Hände gebunden sind, ist glaub nachvollziehbar.

Wenn jedoch ein Elternteil seine Macht missbraucht um den Kontakt zum anderen zu verhindern oder zu sabotieren, könnten Beistände, VB eingriffen, sofern sie denn wollten!!! Und man ihnen die nötigen Instrumente zur Verfügung stellen würde!

Ich hatte Kontakt zu einem Vater dessen Ex. sich von gar nichts beeidrucken lässt und der seine Kinder über vier Jahre nicht mehr sehen durfte. Heute heisst es die Beziehung sei zu verrüttet/ entfremdet und es wäre besser für die Kinder, er würde den Kontakt abbrechen. Voila! Sie hat ihr Ziel errreicht!

Logisch nach vier Jahren! Und weil keiner bei der Mutter durchdringt, wendet man sich halt an den offenbar vernünftigeren Elternteil, auch wenn das gegen das Kindswohl ist. Aber was bleibt den Fachleuten denn anderes übrig?

Könnte man sie auch büssen, wegsperren, oder den Unterhalt zurückbehalten etc.etc. wäre sie ev. kooperativer. Aber das sind Tabus! Man hat ja auch wieder und explizit, davon abgesehen, die Falschanschuldigung des Sexuellen Missbrauchs unter Strafe zu stellen. Wieso?!!!!


Sie sind weit, weit übers Ziel hinausgeschossen und haben offensichtlich null Interesse daran, den Fehler endlich zu korrigieren. Das Frau Somaruga überhaupt mit Pflastersteinen beschickt werden musste, ist für mich der Beste Beweis dafür.
Und absolut keine Überraschung. Ansonsten hätte die sich bis heute nicht bewegt und wenn, garantiert nur in die andere Richtung. Und was am Ende raus kommt, wenn's denn wirklich mal kommt, werden wir noch sehen. Vorbehalte sind ja schon wieder genügend vorgesehen.


Die Feministinen am Drücker, werden es schon wieder nach ihrem Gusto richten. Das ist mein subjektiver Eindruck, und das Gegeteil müsste man mir erst mal beweisen.
tabida
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Beitrag von tabida »

PatchStift hat geschrieben: VeV und Mannschaft sind ausschlagebend für den Erfolg betr. geteiltes Sorgerecht verantwortlich.
Sorry, dass ist jetzt etwas, was mich immer wieder sehr ärgert. Es heisst GEMEINSAMES Sorgerecht. Wie soll denn ein Sorgerecht geteilt werden? Wer bekommt welchen Teil?
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

tabida hat geschrieben:
PatchStift hat geschrieben: VeV und Mannschaft sind ausschlagebend für den Erfolg betr. geteiltes Sorgerecht verantwortlich.
Sorry, dass ist jetzt etwas, was mich immer wieder sehr ärgert. Es heisst GEMEINSAMES Sorgerecht. Wie soll denn ein Sorgerecht geteilt werden? Wer bekommt welchen Teil?
Geteiltes Sorgerecht = man teilt sich die Sorge

Neu wird es gemeinsame Elternschaft heissen.

Im folgenden Text wird zwar immer noch von gemeinsamer Sroge gesprochen.

http://www.vev.ch/index.php/forderungen/ziele
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Beitrag von BabyOne »

carlotta37 hat geschrieben:
Es wundert mich nur eines: ich kenne so viele Alleinerziehende, Geschiedene und Wochenendväter und habe nie irgendwo erlebt, dass die Kinder ihre Väter nicht sehen dürfen!


Dazu kann ich nur sagen, da hast Du aber einen netten Bekanntenkreis. Natürlich ist ja nicht jeder Fall gleich so extrem. Aber es ist bestimmt nicht die völlige Ausnahme, dass die Väter von den Müttern ausgeschlossen werden.

Wenn man nach einer Trennung dem Expartner eins auswischen will, kann man das am leichtesten über die Liebe zum Kind. Wer das Kind hat, hat die Kontrolle über den Zugang zum Kind. Und manche Mütter meinen es vielleicht sogar wirklich (auch) gut - das Kind ist nach dem Umgang mit dem Vater immer so traurig, zeigt vielleicht psychosomatische Erscheinungen wie Bettnässen... da soll das Kind doch erst einmal zur Ruhe kommen, sich an die neue Lebenssituation gewöhnen, nicht dauernd durch den Umgang wieder aufgewühlt werden... und man selber will den Ex ja am liebsten auch nicht mehr sehen müssen... also wird halt der Umgang mit dem Vater möglichst reduziert oder boykottiert. Wenn man selber ein angeknackstes Selbstbewusstsein hat, tut es einem natürlich auch gut, wenn das Kind zu einem hält und den Vater ablehnt... es gibt viele Gründe, warum es dazu kommen kann, dass ein Vater sein Kind nicht mehr sehen darf...

Bei meinem Lebensgefährten war es auch einmal so weit, da hat seine Ex sich nach einem Urlaub von ihm morgens vom Busbahnhof abholen und nach Hause fahren lassen (er hatte einige Stunden warten müssen weil der Bus Verspätung hatte) und teilte ihm dann schlicht mit, er würde seinen Sohn ab jetzt nicht mehr sehen. Sie hätte sich entschieden, dass das besser so sei. Der Kleine war damals eineinhalb Jahre alt und es gab definitiv überhaupt keinen Grund der das irgendwie hätte rechtfertigen können. Ich an seiner Stelle hätte sofort angehalten und sie mit Koffern auf die Straße gesetzt, dass sie den Rest des Weges zu Fuß gehen kann! Er musste dann tatsächlich das Jugendamt einschalten, um seinen Sohn wieder sehen zu dürfen. Zum Glück ist seine Ex sehr autoritätsgläubig. Und außerdem hat er ihr in dieser Zeit ihren Unterhalt nicht mehr bezahlt, das hat sie vermutlich mindestens nochmal so viel zum Denken angeregt.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Es gibt mehr Besuchsrechtverweigerungen als wir glauben.

Und meistens ist es dann nicht ein bisschen Verweigerung. Wenn schon, dann wird gleich mit hartem Geschütz aufgefahren. Mit Missbrauchsvorwürfen, Wegzug ohne Adressangabe, Mediationsverweigerung, Informationsverbot an Ämter, Munchausen by proxy etc. Oder dem Beistand wird via Vitamin B gekündigt, wenn dieser nicht brav kuscht. Wir wohnen hier in einer Bananenrepublik.
aisha

Beitrag von aisha »

carlotta, es freut mich, dass du soviele "nette" Scheidungspaare kennst. Offenbar gibt es das also auch.
Ich kenne solche auch, aber auch andere:
Sie verweigert Besuchsrecht und als er drauf besteht, beschuldigt man ihn des sexuellen Missbrauchs an der damals 3jährigen. Der unbescholtene Mann wird am Arbeitsplatz in Handschellen abgeführt und die Mühlen der Justiz beginnen zu mahlen. Es vergehen Jahre und obwohl klar bewiesen wird, dass der Mann unschuldig ist, wird die Frau nicht zur Rechenschaft gezogen. Das Kind unterdessen völlig entfremdet, der Vater finanziell und im Ansehen ruiniert, hat keinen Kontakt mehr.

Fall 2: mutter verweigert ebenfalls Besuchsrecht über Jahre. Vater ist nur recht um pünktlich die Alimente abzuliefern. Die Kinder werden instrumentalisiert, bis sie selbst den Kontakt nicht mehr wollen. Unterdessen sind sie volljährig und sind bei Vater aufgetaucht, um ihren Erbvorbezug einzufordern..... Nur gibts da nichts mehr zu holen, sein Vermögen hat er längstens seiner 2. Frau geschenkt.

Fall 3: und das ist meiner... Mein Exmann hat versucht, meine Tochter noch mit 11 Jahren soweit zu bringen, dass sie behauptet, sie werde von meinem Freund misshandelt und missbraucht....!!!
Als meine Tochter mir das erzählte, ging ich sofort zum Anwalt.

Wo Rachegelüste vorhanden sind, wird vor nichts halt gemacht....Traurig und unbegreiflich..
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Ja, es gibt solche Fälle, das bezweifle ich nicht. Um es präziser auszudrücken: ich glaube einfach nur in ganz wenigen Ausnahmefällen an diese Opfer-Täter-Konstellation, in der es nichts anderes gibt, als die liebe Mutter und den bösen Vater oder umgekehrt den lieben Vater und die böse Mutter. In den allermeisten Fällen sind beide beteiligt, tragen beide dazu bei, dass eine so ausweglose Konflitksituation überhaupt entsteht.
Und ich würde wetten, dass in vielen Fällen, diese Eltern sich gar nicht mal darüber klar sind, WAS sie da auslösen! Da spielen Verletzungen und Ängste mit rein, es kommt zu Missverständnissen und eines ergibt sich aus dem anderen, steigert sich immer mehr - bis dann tatsächlich derjenige seine Macht missbraucht, der sie eben durch die Obhut hat.

Deswegen bin ich skeptische gegenüber dem Vev und Mannschaft. Die grundsätzlichen Ziele finde ich ganz richtig und würde sie auch unterstützen. Aber ich habe immer den Eindruck, dass solche Gruppen auch sehr radikal sein können und ihre Mitglieder eben dann auch entsprechend radikal beraten. Das führt eher zu noch mehr Kampf und Scheidungskrieg ums Kind.....
Ich wäre für eine verpflichtende Mediation mit Konsequenzen, falls sie verweigert wird! Aber auch da wird es immer Ungerechtigkeiten und Schlupflöcher geben....

Was mich wundert: Exfrau oder Exmann, das sind doch die Menschen, die man mal geliebt hat. Und nun sind sie plötzlich unzurechnungsfähig, psychisch krank, boshaft, gemein, machtgierig? Mag es ja geben, aber sooo häufig???? Das kann ich nicht glauben! (Übrigens glaube ich das nicht nur manchem Vater nicht so ganz, sondern auch vielen Müttern, die nur über den blöden Ex herziehen und hetzen!!!)

Da ich selber die gemeinsame Sorge mit meinem Ex habe und das in DE ja inzwischen die Regel ist, kenne ich ein wenig beide Systeme. Mich würde mal von den Betroffenen hier interessieren: was genau erhofft Ihr Euch? Was wäre denn wirklcih anders mit gemeinsamer Sorge?
Meine Erfahrung: sehr, sehr wenig! Und zwar selbst dann, wenn keine zusätzlichen Probleme und Streitereien entstehen....Gerade was das Besuchsrecht betrifft, das kann eine Mutter auch mit gemeinsamer Sorge boykottieren und auch dann wird im Interesse der Kinder nicht die Polizei vor der Tür stehen. Finanzielle Sanktionen geht schlecht: die Alimente stehen ja den Kindern zu! Ausserdem wird auch ein Vater nicht bestraft, der keine Alimente zahlt....Es macht Sinn, Geld und Umgang zu trennen....

Eine gute Ausbildung für alle Beistände, Mediatoren etc., wäre wohl ein banaler aber sehr sinnvoller erster Schritt. Wenn die nämlich alle ihre Kompetenzen so ausnutzen, wie sie es laut Gesetz bereits heute dürfen, gäbe es weniger Scheidungskriege, davon bin ich überzeugt!
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