Schwierige Situation

Fragen, Probleme und Sorgen...
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Goldlöckli hat geschrieben: In der Bekannschaft kenne ich zwei Mädchen in ihrem Alter und die Interssieren sich für so vieles, z.B Pferde, Zeichnen, Basteln, Backen und insgeheim denke ich warum ist die Tochter meines Mannes nicht auch so........
Dieser Vergleich mit anderen Kindern ist ganz schlecht. Auch wenn es irgendwie normal ist. Aber die anderen Kinder haben auch andere Eltern. Ev. keine geschiedenen. Und v.a spürt das euer Mädchen.
Wir hatten diesen Fall sogar innerhalb unserer Familie. Meine Tochter ist ganz anders als ihre Stiefbrüder. Kinder haben eigentlich nichts dafür, dass sie in diesese Familiensystem hineingeboren wurden, in dem sie jetzt sind.
Ich glaube heute, meine Stiefsöhne haben gespürt, dass sie uns irgendwie nicht genügen.

Goldlöckli hat geschrieben:
Sogar die eigenen Grosseltern wenden sich bereits schon von ihr ab, weil sie sie nicht einmal richtig begrüsst, geschweige denn mit ihnen spricht. Klar ist das keine Entschuldigung aber irgendwie hilft es mir.
Versuch dich mal in das Kind hineinzuversetzen. Du spürst, dass du nicht geliebt wirst, weil du anders bist. Du bist nicht willkommen.
Jetzt stell dir vor, du wärst von deinem Mann geschieden und euer gemeinsames Kind würde von anderen Verwandten oder der neuen Stiefmutter abgelehnt, einfach weil es anders ist.
Ist das nicht ein trauriger Gedanke. Möchtest du dieses Kind sein?

Du musst deine Stieftochter nicht lieben, du musst einfach die Verantwortung und Betreuung sicher stellen. Das ist wie ein Job.

Ein anderer Tipp wäre noch, dass du mal ein ganzes WE wegfährst. Das kann Wunder wirken, wenn das Mädchen kommt und du nicht da bist. Mei, die wird dich vermissen. Und so eine Pause ist wie eine Kur für deine negativen Gefühle.
Umgekehrt hat dein Mann die Chance, mal ganz alleine etwas mit seinem Kind zu machen. Auch das tut gut.

Das haben wir irgendwann auch gemacht. Ich schickte die 3 Männer alleine los. In einer ganz schwierigen Phase entschied das Schicksal, dass ich von zwei Wochen Sommerfereien nur eine mitfahre. So waren die 3 Männer eine Woche für sich alleine. Das hat denen so gut getan. In der Nacht bevor ich gekommen bin hat mein Partner ein Gespräch unter den Jungs mitbekommen. Der eine fand das gar nicht toll, der andere freute sich, weil wir dann komplett sind und es für Papa auch schöner sei.
Goldlöckli hat geschrieben: Meinem Mann habe ich gesagt er solle doch mit ihr alleine etwas unternehmen, das möchte er aber nicht weil er sagt wir seien eine Familie und er möchte nicht auf mich und den kleine verzichten. Er sei alleine der leidtragende und anscheinend würde es niemanden interessieren wie es ihm dabei geht.
Ihr sied ja auch eine Familie, wenn mal einer alleine etwas unternimmt. Unter der Woche bist du ja auch alleine mit dem Kind; gehst einkaufen, zur Mütterberatung und irgendwann wirst du vielleicht in eine Krabbelgruppe gehen.
Man muss nicht alles zusammen machen. Klar, dein Partner hat ja nur am WE so richtig Zeit für seine Familie und seine Kinder. Nur, das Mädchen ist in der Rolle des Erstgeborenen. Und da wird empfohlen, dass man mal mit diesen Kindern alleine etwas unternimmt.

Lass ihn mal alleine losziehen. In der Zwischenzeit kochst du etwas ganz tolles für die Beiden. Oder die zwei suchen sich einen Video aus. Und dann kuscheln die beiden vor dem Fernsehen und du machst in der Zwischenzeit ein feines Dessert für die "Kinopause".
Und ein anderes Mal wechselt ihr. Du macht mit dem Mädchen einen Frauenevent, geht shoppen. Irgendwann brauchst du wieder neue Klamotten und das Mädchen vielleicht einen Badeanzug oder ein Wasserspielzeug.. Es geht nicht darum, wirklich viel einzukaufen. Es geht mehr um das Drumherum und 2 Stunden reichen fürs erste. In der Zwischenzeit hütet dein Mann das Baby und bereitet das Zvieri vor.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Goldlöckli hat geschrieben:
Sogar die eigenen Grosseltern wenden sich bereits schon von ihr ab, weil sie sie nicht einmal richtig begrüsst, geschweige denn mit ihnen spricht.
Da würde ich bis zum Beweis des Gegenteils erst einmal davon ausgehen, dass das mehr über die Erziehung des Mädchens sagt als über ihren Charakter. Man muss auch bedenken, dass ein verstocktes Verhalten schlicht aus Unsicherheit kommen kann. Ich kann mich erinnern, dass ich mich in meiner Kinderzeit eigentlich immer unwohl gefühlt habe, wenn ich gesagt bekam wie ich mich verhalten sollte. Ich kam mir vor wie ein Papagei, der einen Text aufsagen soll.

Damit sage ich nicht, dass es nicht auch Kinder gibt, die wirklich einfach ein unfreundliches Wesen haben. Mein Stiefsohn hat mich auch jahrelang nie begrüßt, wenn ich ihn abholen gekommen bin. Ich weiss dass es eine Mischung war aus Unsicherheit, vielleicht der unterschwelligen Botschaft seiner Mutter dass er mich nicht mögen sollte, und dazu wirklich fehlende Herzlichkeit und Interesse für ander. Das hat mich auch sehr belastet.

Letzlich solltest Du Deine eigene Beziehung zu dem Mädchen nicht beeinflussen lassen davon, was andere sagen. Wenn die eigenen Großelten sich abwenden, musst Du das deswegen nicht tun. Denn wenn Deine Ehe an diesem Problem scheitert, wirst Du darunter leiden und nicht die Großeltern.
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Beitrag von Babell »

Nur, das Mädchen ist in der Rolle des Erstgeborenen. Und da wird empfohlen, dass man mal mit diesen Kindern alleine etwas unternimmt.
das wird bei einer herkömmlichen Familie (ohne Stiefkinder) so "empfohlen", aber meiner Ansicht nach gilt es nicht für eine Patchworkfamilie! Das erste Kind der Eltern ist immer das Erstgeborene, mit allen Nachteilen, die ein Erstgeborenes hat, ob der eine Elternteil nun bereits Kinder hat oder nicht, spielt dabei keine Rolle! Die Eltern und das Neugeborene müssen sich zuerst als Familie finden (und das Stiefkind als Geschwisterkind integrieren) Ihr beide, als Eltern, seid das Grundgerüst, dann ist da Euer Kind von Euch beiden und das Stiefkind als Tochter des Mannes und als Halbgeschwister des Neugeborenen. So müsst ihr es auch mit der Zeit handhaben: Zeit geben, dass sich Vater und Mutter finden, dass sich Vater und Sohn finden, dass sich Mutter und Sohn finden, dass sich alle drei als Familie finden und nicht zuletzt dass sich die Halbschwester in ihrer neuen Rolle einfinden kann.

Das Familiengefüge wurde mit der Geburt Eures gemeinsamen Sohnes neu zusammengesetzt. Das musst du auch deinem Mann sagen. Seine Tochter wird dadurch nicht ausgeschlossen, im Gegenteil: sie hat einen Bruder gekriegt!
Du musst das Mädchen nicht lieben, hast aber als Mutter die Verantwortung, deinem Sohn die Beziehung zur Schwester offen zu lassen. Unterstütze diese Beziehung, wenn du kannst.
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Beitrag von BabyOne »

Babell hat geschrieben:
Nur, das Mädchen ist in der Rolle des Erstgeborenen. Und da wird empfohlen, dass man mal mit diesen Kindern alleine etwas unternimmt.
das wird bei einer herkömmlichen Familie (ohne Stiefkinder) so "empfohlen", aber meiner Ansicht nach gilt es nicht für eine Patchworkfamilie!
Ich denke mal, das gilt erst recht für eine Patchworkfamilie. Ob jetzt Erstgeborener oder nicht, ist doch schnuppe. Gerade weil alle ihre Plätze noch nicht gefunden haben, gilt es erst recht, behutsam vorzugehen und niemanden zu überfordern, und das geht am ehesten, wenn die frischgebackene Mama sich in Ruhe auf ihr Baby konzentrieren kann und die Tochter nicht mit einem Baby um Aufmerksamkeit konkurrieren muss, weil der Papa sich intensiv mit ihr beschäftigt. Nur für den Papa ist es etwas anstrengender, weil er sich nicht auf´s Sofa setzen und der Familie beim Glücklichsein zusehen kann, aber damit muss er leben, er hat sich ja nunmal auch entschieden so zu leben.
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Beitrag von Buchenholz »

BabyOne hat geschrieben: Gerade weil alle ihre Plätze noch nicht gefunden haben, gilt es erst recht, behutsam vorzugehen und niemanden zu überfordern, und das geht am ehesten, wenn die frischgebackene Mama sich in Ruhe auf ihr Baby konzentrieren kann und die Tochter nicht mit einem Baby um Aufmerksamkeit konkurrieren muss, weil der Papa sich intensiv mit ihr beschäftigt.
Es gibt vermutlich Kinder, die freuen sich extrem, wenn ein neues Baby geboren wird. Egal ob Halbgeschwister oder wie auch immer. Und dann gibt es Kinder, die freuen sich so auf ihren Vater, vermissen ihn so sehr, dass es einfach schmerzt, wenn man ihn dann teilen muss. Und Kinder wissen sehr wohl, dass gerade ein Baby viel mehr Aufmerksamkeit resp. Zeit benötigt als ältere Kinder. Daher ist die Eifersucht umso grösser.

Meine Tochter hat da so krass reagiert. Für mich unverständlich. Aber ich darf sie nicht mit mir vergleichen. Ich wäre seelig gewesen, hätte nur schon wegen dem Baby sofort zu der anderen Familie ziehen wollen. Meine Tochter mag keine kleinen Kinder und brauchte effektiv eine Psychotherapie um diese neue Situation zu verdauen.

Wenn also das Mädchen hier freude hat an dem Nachwuchs, dann ist ja gut. Wenn aber die Situation schwierig ist, dann ist es ratsam, wenn der Vater einfach mal etwas alleine mit dem Mädchen macht. Es muss ja nicht gleich einen ganzen Tag sein. Aber zum Beispiel könnte er schwimmen gehen. 2-3 Stunden, dann wäre jer ja wieder zurück. Und ein 8-jähriges Kind bedarf noch sehr viel Aufsicht im Wasser. Also hätte er dann ja gar nicht so viel Zeit für die anderen. Oder Papa macht am Samstag mit seiner Tochter den Einkauf. Es können ganz banale Sachen sein.
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Beitrag von Babell »

BabyOne hat geschrieben:
Babell hat geschrieben:
Nur, das Mädchen ist in der Rolle des Erstgeborenen. Und da wird empfohlen, dass man mal mit diesen Kindern alleine etwas unternimmt.
das wird bei einer herkömmlichen Familie (ohne Stiefkinder) so "empfohlen", aber meiner Ansicht nach gilt es nicht für eine Patchworkfamilie!
Ich denke mal, das gilt erst recht für eine Patchworkfamilie. Ob jetzt Erstgeborener oder nicht, ist doch schnuppe. Gerade weil alle ihre Plätze noch nicht gefunden haben, gilt es erst recht, behutsam vorzugehen und niemanden zu überfordern, und das geht am ehesten, wenn die frischgebackene Mama sich in Ruhe auf ihr Baby konzentrieren kann und die Tochter nicht mit einem Baby um Aufmerksamkeit konkurrieren muss, weil der Papa sich intensiv mit ihr beschäftigt. Nur für den Papa ist es etwas anstrengender, weil er sich nicht auf´s Sofa setzen und der Familie beim Glücklichsein zusehen kann, aber damit muss er leben, er hat sich ja nunmal auch entschieden so zu leben.
Das finde ich einfach nicht fair gegenüber dem Vater! Natürlich war er selber schuld, dass er nochmals ein Kind gemacht hat, aber heisst das in dem Fall, dass eine Frau keine Familie haben kann mit einem Mann der bereits Kinder hat, weil der ja bereits Kinder hat?
Für die Mutter ist es das Erste! Und da besteht halt nun mal ein Riesenunterschied zu einer Mutter, die bereits ein Kind hat. Die Unsicherheit, das Stillen, die Erschöpfung, die schlaflosen Nächte, die Umstellung in ihrem Alltag (plötzlich fallen gewisse Hobbies weg, weil die Mutter nun rund um die Uhr fürs Baby da ist..)
Für den Vater ist es das Erste mit dieser Frau. Und sie waren vorher noch nie ein gemeinsames Elternpaar. Das muss behutsam angegangen werden. Ich sag ja nicht, dass das Stiefkind ausgeschlossen werden würde, aber ich sehe es eher so wie Buchenholz, dass der Vater z.b. den Einkauf mit dem Kind macht oder auf dem Rückweg noch etwas mit dem Kind macht. Aber nicht einfach weg fahren. Das gibt der Tochter ja erst recht das Gefühl, dass sie nicht am Alltag teilhaben kann, bzw muss.

Ich meine, nach den ersten drei Monaten kann der Vater schon vermehrt seine Tochter alleine ausführen, aber vorher wäre es einfach toll, wenn er sich auch ein bisschen ums Baby und seine Frau kümmern würde, denn die ist ihm ja später mal böse, dass er das nicht gemacht hatte, als sie ihn brauchte! Schliesslich sind die Tage ja schon lang, in denen der Patchworkvater bei der Arbeit ist. (denn dieser arbeitet sicher 100%, da Alimente von vorheriger Familie) und da erseht sich die Mutter bestimmt mal jemand her, der ihr das Kind mal abnimmt.... Und das meinte ich mit: dass es nicht fair ist für den Vater! Er leidet dann drunter, wenn die Frau irgendwann findet, sie müsse ja eh alles alleine machen, also lasse sie sich lieber scheiden. (es ist ja in der Tat nicht ein grosser Unterschied, wenn er nie zu Hause ist und dann am Wochenende auch noch weg fährt)

Ich find einfach, dass man die Väter mehr einbeziehen sollte und nicht nur in Form von Erwartungen und Forderungen: "mach das, hilf das" sondern dass sie eine Beziehung zum Kind erstellen dürfen. Es ist ihr Kind, sie haben das mit der Frau zusammen entschieden, nicht die Frau alleine, auch wenn sie es im Bauch trug.
Es gibt vermutlich Kinder, die freuen sich extrem, wenn ein neues Baby geboren wird. Egal ob Halbgeschwister oder wie auch immer. Und dann gibt es Kinder, die freuen sich so auf ihren Vater, vermissen ihn so sehr, dass es einfach schmerzt, wenn man ihn dann teilen muss.
aber liegt es dann nicht irgendwo anders? Musst mich korrigieren, wenn dem nicht so ist! Dass der Vater der Tochter im Voraus nicht genug Aufmerksamkeit gegeben hat und sie es dann auf das Baby interpretiert hat? Oder dass sie es nach der Geburt nicht sehen oder halten durfte?
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Babell hat geschrieben:aber liegt es dann nicht irgendwo anders? Musst mich korrigieren, wenn dem nicht so ist! Dass der Vater der Tochter im Voraus nicht genug Aufmerksamkeit gegeben hat und sie es dann auf das Baby interpretiert hat? Oder dass sie es nach der Geburt nicht sehen oder halten durfte?
Oh nein, bei uns war es umgekehrt. Meine Tochter ist ein Papakind. Und wenn ich einen gut bezahlten Job gehabt hätte, mit dem ich Alimente zahlen könnte und mein Ex-Mann bereit gewesen wäre für einen Rollentausch, dann hätte er die Obhut über die Tochter übernommen und ich wäre der besuchte WE-Elternteil gewesen.
Nein, meine Tochter mag einfach keine kleinen Kinder. Das war schon immer so.
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

@Babell

Wer hat denn behauptet dieser Vater wäre nie Zuhause oder würde die junge Mutter, in der übrigen Zeit, nicht genügend unterstützen, Babell? Ich glaube du vermischt da Einiges was hier nicht hingehört.

Ausserdem finde ich, hat dieses Mädchen sehr wohl ein Anrecht darauf ihren Vater trotz eines Babys auch mal 2,3 Stunden jedes zweite Wochenende ganz für sich alleine zu haben, in der kurzen Zet die ihnen zusammen bleibt. Ich finde das steht jedem Kind und jedem Vater zu.

Und das er halt noch ein Kind hat, um das er sich auch kümmern muss, wusste Goldlöckli und ich glaube auch nicht, das sie ihm das irgendwann vorhalten würde und schon gar nicht, dass er aus Angst davor, an ihr und dem Baby kleben muss, wenn seine Tochter bei ihm ist. (Was wäre das für eine kranke Beziehung)

Ausserdem finde ich es überhaupt nicht abnormal, wenn eine Neunjährige kein grosses Interesse an einem Säugling zeigt. Was soll sie auch mit dem Baby anfangen? Das ist doch stink langweilig für sie. Machmal sind die Dinge tatsächlich so einfach, wie sie scheinen. :wink:
Goldlöckli
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Beitrag von Goldlöckli »

Wir haben am Freitag lange mit seiner Tochter geredet, es ist dabei herausgekommen, dass die Mutter der kleinen sagt sie müsse bei uns zuhause sicher nicht helfen und ich habe ihr überhaupt nichts zu sagen weil ich nicht ihre Mutter bin. Anscheinend hat sie ihr auch gesagt, dass ihr Vater im Moment noch interesse an ihr zeigt dies aber bald aufhören wird da er dann nur noch das Baby möchte. Diese Frau hat einfach einen Flick ab, vorallem weiss ich jetzt warum die kleine uns gegenüber so reagiert. Wir haben dann mit ihr ein Brettspiel gemacht, im Gegenzug musste sie sich dann überlegen was sie anschliessen alleine machen könnte. Dann fing das maulen wieder an, wir haben sie dann einfach maulen lassen und irgendwann hat sie dann angefangen zu lesen, bzw. die Bilder anzuschauen ;-)

Am Samstag ging ich dann für zwei Stunden weg und habe unser Baby beim Papi und seiner Halbschwester gelassen, dies hat anscheinend sehr gut funktioniert. Ich hatte eine Auszeit und die Tochter freie Zeit mit ihrem Vater.
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Hallo Goldlöckli

Das freut mich sehr für euch, ist doch ein hoffnungsvoller Anfang! Aber noch liegt ein Langer weg vor euch und erschreckt nicht, wenn ihr nächstes Mal ein völlig umgedrehtes Kind bekommt.
Anscheinend hat sie ihr auch gesagt, dass ihr Vater im Moment noch interesse an ihr zeigt dies aber bald aufhören wird da er dann nur noch das Baby möchte. Diese Frau hat einfach einen Flick ab, vorallem weiss ich jetzt warum die kleine uns gegenüber so reagiert.

Wie eine Mutter ihrem Kind das antun kann, kann ich auch nicht nachvollziehen, aber unsere Ex. machte das auch. Und diesen Einfluss darf man auch nicht unterschätzen. Solche Ängste manifestieren sich sehr schnell!
Obwohl ich meine Stieftochter schon mehr als ihr halbes Leben kenne, hat sie Angst Papi könnte meinetwegen irgendwann keine Zeit mehr für sie haben. Grausam, einem Kind so einen Mist zu verzapfen, nur um selbst gut da zu stehen. Nachdem wir versucht haben ihr ihre Ängste zu nehmen und ihr erklärt haben, dass sie immer ein Zuhause bei uns hat, kam eine Zeitlang nur noch: Du bist nicht mein Mami!!! :evil: (Habe ich auch noch nie behauptet)

Irgendwann sagte ich ihr: Aber das wissen wir Beide doch und auch wenn ich sehr stolz wäre eine Tochter wie dich zu haben, möchte nicht für alles Geld der Welt, auch nur für den Bruchteil einer Sekunde in der Haut deines Mami stecken. Und der Spuck war zwei Wochen später wieder vorbei…

Und nach ein paar deutlichen Worten meines Partners an Beide, ist es allgemein viel besser geworden. Ausserdem bin ich widererwartet halt immer noch da... Auch schon hörte ich: Dan kenne ich dich eh nicht mehr.. :) Ätsch, doch nix gewesen! :wink:

Wenn die Ex. mal schnallt, dass ihre Intriegen keine Chance haben, machts ihr irgendwann auch keinen Spass mehr. :)
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Beitrag von Babell »

PatchStift hat geschrieben: auch mal 2,3 Stunden jedes zweite Wochenende ganz für sich alleine zu haben, in der kurzen Zet die ihnen zusammen bleibt. Ich finde das steht jedem Kind und jedem Vater zu.
So ein Blödsinn! Es hat ja den Papa 2,3 Stunden für sich!! Auch wenn er nicht extra mit ihr alleine in den Zoo fährt.

Mir ists ja egal wie ihr das handhabt. Aber schreib bitte nicht: das stehe jedem Vater zu, denn er ist nicht nur der Vater dieser Tochter aus erster Ehe, sondern ist auch Vater seines Sohnes. Soviel ich weiss, besteht Vaterschaft ab Geburt eines Kindes, nicht erst ab neun Jahren und nicht nur in erster Ehe. Die VB jedenfalls zieht auch Väter in Rechenschaft, die aus zweiter Ehe ein Kind haben.

Die Tochter muss vielleicht ein paar Mal schlucken, wenn sie sieht, wie ihr Vater nun das Baby auf den Arm nimmt und so ansieht, wie er es bei ihr tut, aber sie wird schnell entdecken, dass sie eine ganz andere und zwar eine neue, wertvolle Rolle bekommen hat und dass sie nun zum Papa eine viel reifere Beziehung haben wird, da sie nun "seine Grosse" ist! 8)
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Beitrag von Buchenholz »

Babell hat geschrieben:
PatchStift hat geschrieben: auch mal 2,3 Stunden jedes zweite Wochenende ganz für sich alleine zu haben, in der kurzen Zet die ihnen zusammen bleibt. Ich finde das steht jedem Kind und jedem Vater zu.
So ein Blödsinn! Es hat ja den Papa 2,3 Stunden für sich!! Auch wenn er nicht extra mit ihr alleine in den Zoo fährt.
Das ist aber nicht das gleiche, weil immer der Steifelternteil im Raum ist. Auch wenn dieser gerade in einem anderen Zimmer weilt. Seine Schwingungen sind dennoch da.

Stell dir vor, deine Eltern hätten dich zu deinen Grosseltern in die Ferien gebracht und deine Mutter wäre immer noch mitdabei gewesen.

Man muss nicht ständig alles miteinander tun. Auch in unserem sehr gut funktionierenden Patchwork machen wir nicht immer alles gemeinsam. Hey, vertraut doch euren Partnern, dass sie auch mal was ohne euch tun dürfen. Wir Frauen müssen doch nicht überall dabei sein.
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Beitrag von Babell »

Buchenholz hat geschrieben: Nein, meine Tochter mag einfach keine kleinen Kinder. Das war schon immer so.
ich glaubs dir.. ist für mich einfach ungewohnt, deshalb war ich neugierig. :konfus:
Babell
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Beitrag von Babell »

Buchenholz hat geschrieben: Man muss nicht ständig alles miteinander tun. Auch in unserem sehr gut funktionierenden Patchwork machen wir nicht immer alles gemeinsam. Hey, vertraut doch euren Partnern, dass sie auch mal was ohne euch tun dürfen. Wir Frauen müssen doch nicht überall dabei sein.
Das machen wir bei uns ja gar nicht so. Aber ich finde es doof, wenn man das so zur Regel machen will: der Vater und Partner muss mit mir alleine Zeit verbringen, mit dem Kind aus erster Ehe alleine Zeit verbringen, mit dem Kind aus zweiter Ehe alleine Zeit verbringen,.... Das ist ja ein riesig organisatorischer Aufwand! Eben, mir ist es egal, wie es andere managen...

Mich dünkt es, dass es oft drum geht, dass der Vater mit seinen ersten Kindern möglichst ununterbrochen Zeit verbringen sollte, aber sie gar nicht in seinen Alltag mit einbeziehen soll. Das finde ich eben nicht gut! Die Kinder fühlen sich doch mit der Zeit veräppelt, sie merken doch auch, dass die Situation immer künstlich ist.
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Beitrag von Buchenholz »

Hach, bei uns war das ganz einfach. Ich bin ein typisches Mädchenmami und habe zwei Stieföhne bekommen. Ich mag nun mal keine Rambo-StarWars -HarryPotter-Filme und dergleichen. Ich war jeweils richtig froh, wenn ich dann nicht ins Kino musste. Sorry und ich mag mich nicht mit "wir-spielen-jetzt-Familie" abquälen und die halbe Filmzeit Augen und Ohren zuhalten.
Und von den anderen verlangen, dass sie jetzt meinetwegen einen Weiberfilm schauen müssen, das will ich auch nicht. Dafür habe ich dann meine Tochter :-)

Und wenn sie am Samstag an ihren Modell-Autos bastelten und dann auf die Piste gingen, dann begleitete ich sie ab und zu, stand dann aber eher als Deko am Rand des Geschehens.
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