Schwierige Situation

Fragen, Probleme und Sorgen...
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Babell hat geschrieben:
Buchenholz hat geschrieben: Man muss nicht ständig alles miteinander tun. Auch in unserem sehr gut funktionierenden Patchwork machen wir nicht immer alles gemeinsam. Hey, vertraut doch euren Partnern, dass sie auch mal was ohne euch tun dürfen. Wir Frauen müssen doch nicht überall dabei sein.
Das machen wir bei uns ja gar nicht so. Aber ich finde es doof, wenn man das so zur Regel machen will: der Vater und Partner muss mit mir alleine Zeit verbringen, mit dem Kind aus erster Ehe alleine Zeit verbringen, mit dem Kind aus zweiter Ehe alleine Zeit verbringen,.... Das ist ja ein riesig organisatorischer Aufwand! Eben, mir ist es egal, wie es andere managen...

Mich dünkt es, dass es oft drum geht, dass der Vater mit seinen ersten Kindern möglichst ununterbrochen Zeit verbringen sollte, aber sie gar nicht in seinen Alltag mit einbeziehen soll. Das finde ich eben nicht gut! Die Kinder fühlen sich doch mit der Zeit veräppelt, sie merken doch auch, dass die Situation immer künstlich ist.
Hallo Babell,

ehrlich - keine Ahnung, wieso Du das in diese Richtung drehst. Bei uns war es so, dass wir viele Jahre lang immer alle Zeit gemeinsam verbracht haben. Aber irgendwann hat es sich halt so entweickelt, dass mir mein Stiefsohn mit seinen vielen Problemen mächtig auf die Nerven ging. Und es stellte sich heraus, erstens bin ich entspannter, wenn ich ihn nicht das ganze Wochenende am Stück um mich habe, und zweitens ist er selber auch (danach!) viel umgänglicher, wenn er seinen Vater mal für sich hat und Aufmerksamkeit tanken kann, was dann uns als Familie wieder zugute kommt. Ich habe auch eine jüngere, gemeinsame Tochter, und natürlich will ich nicht dass sie benachteiligt wird, aber wir leben jeden Tag zusammen und ich sehe das nicht als Benachteiligung, wenn der Papa am Wochenende mal ein paar Stunden unterwegs ist.

Und es ist auch in einer "normalen" Familie ganz normal, dass der Vater sich eher um das ältere Kind kümmern wird, damit die Mutter Luft hat um in Ruhe das Baby versorgen zu können. Ich kann mich noch erinnern wie stressig das war ein Baby stillen zu wollen, wenn ständig der Ältere drum herumhopst, Grimassen macht und Aufmerksamkeit verlangt.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Wenn die Kinder klein sind, dann bestimmen ja v.a. die Eltern, was man unternimmt. Ab einer gewissen Zeit, mit Beginn der Pubertät wollen die Kinder nicht mehr überall mitkommen oder bestimmen auch mal, was man unternehmen könnte.
Und da war es bei uns auch so, dass die beiden Brüder auch nicht mehr alles zusammen machen wollten.
Also gab es jeweils ganz individuelle WE-Programme.
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Ria
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Beitrag von Ria »

Liebe carlotta 37
Wenn du deinen Beitrag kopierst und in den Thread von Petra einfügst, kann ich dir diesen wieder löschen.
Wäre doch schade um deine wertvollen Gedanken, wenn sie nicht ankommen!
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

@babell

Also wenn wir hier irgendwie einen wunden Punkt getroffen haben tut mir das leid Babell! Aber ich kann deine Aufregung auch nicht ganz verstehen.

Um Erste Ehe-Kinder, Erstgeborene etc. geht es doch eigentlich gar nicht. Und auch nicht um sture Regeln. Ev. habe ich mich auch falsch ausgedrückt, ich meinte ja nicht das jedes Kind einzeln VAterstunden einziehen muss. Vater kan ja auch mit allen Kindern ohne die Mutter Fussball spielen gehen. Nurso als Beispiel.

Das mag bei euch ja anderst sein, aber oft haben nicht alle Familienmitglieder immer die selben Interessen. Alle immer Bock auf das Selbe. Oder schlicht nicht die Zeit alles zusammen zu erledigen.

Für mich ist es eigetlich ganz normal, eben Alttag, dass man da halt auch mal getrennte Wege geht.

Der eine macht was im Garten, der andere erledigt z.B. den Einkauf, dass ist Altag! Denn Du ja forderst, an jedem zweiten WOCHENENDE für zwei Tage. Und eben nicht, dass man auf einem Haufen klebt, wo alle das selbe wollen müssen und die harmonische Familie spielen, die man ev. einfach nicht ist. Das wäre für mich z.B. eine sture, blöde Regel.

Ausserdem bei einem Altersunterschied der so gross ist, willst Du das Baby auf den Rücken schnallen als Mutter um mit Sohn und Vater Fussball zu spielen? Oder müssen die Grösseren warten bis das Jüngste auch mitspielen kann? Oder muss ich da sitzen und mich zutode langweilen, während ich zusehen wie ein paar Beine einen Ball verfolgen, nur damit man immer zusammen ist? Wäre mir echt zu blöd.

Aber jeder nach seiner Facon! :wink: Wir geben ja nur Tips und Meinungen ab.
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Liebe Carlotta

Ich stehe mit Vätern in Kontakt die ihre Kinder nicht sehen dürfen. Sie sind es, die in der Schweiz auf die Strasse gingen um endlich Gehör zu bekommen, es sind Tausende die um ihre Rechte kämpfen müssen! Das Problem ist, den Grossteil der Gesellschaft interessiert das nicht die Bohne! Das sind keine Räubergeschichten, so unglaublich sie auch klingen mögen.

Und erhlich gesagt interessiert mich längst nicht mehr wieso unsere Ex. tickt wie sie nun mal tickt. Ihre Ängste, ihre Paranoja, ihre was auch immer..
Wenn eine Mutter ihr Kind vorsätzlich verletzt, nur um dem Vater eins auszuwischen, es anlügt, seine Ängste noch schürrt, im einen Maulkorb verpasst, hat sie bei mir versch..... Punkt!

Wenn eine erwachsene Frau, die genau weiss was sie will und wie sie es bekommt, nicht in der Lage ist über ihren Emotionen zu stehen, zum Wohle ihres Kindes, hat sie bei mir versch...
Und ich rede nicht von einem Ausrutscher, in der Hitze des Gefechts, sondern von systematischem Terror und Taktik über Jahre durchgezogen!

Mag ja sein, dass sie ihr Verhalten für sich mit ihrer Wahrheit rechtfertigen kann, aber das kann ein Kinderschäder im Fall auch. :roll:
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Beitrag von carlotta37 »

Hab ich gemacht, Ria, danke!

Patch, ich komme aus Deutschland und ehrlich gesagt bezweifle ich stark, dass die gemeinsame elterliche Sorge dort die Lage so viel besser macht als hier (obwohl ich dafür bin!). Aber das hat auch Schattenseiten: gerade dort kenne ich nämlich mehrere Ex-Paare, die damit schlecht leben können und so jede Entscheidung, die sie eigentlich gemeinsam treffen müssten, nun als Einzelfallentscheidung vor Gericht durchsetzen. Das ist für die betroffenen Kinder jeweils eine Tortur....und heizt den Kampf nur an!

Ausserdem: so viel mehr Rechte hat der nicht obhutsberechtige Elternteil gar nicht daduch! Alltagsentscheidungen dürfen ja weiterhin von demjenigen getroffen werden, bei dem die Kinder leben.
Mein Ex und ich habe die gemeinsame Sorge, aber eigentlich bedeutet das gar nichts. Höchstens alle paar Jahre mal etwas Geduld und Ärger für mich, bis er es schafft, mir wieder mal seine Unterschrift für einen neuen Pass zu schicken. Ansonsten ändert es gar nichts, ich werde auch nie danach gefragt (was manchmal auch daran liegt, dass öffentliche Stellen wie Schulen etc. schlecht informiert sind), es nimmt ihn auch nicht in die Pflicht (Alimente....) etc..
Meine Freundin hat de alleinige Sorge, bespricht aber mit dem Vater alles, sie erziehen die Kinder sozusagen gemeinsam.
Ich würde mal sagen: Rechtslage hin oder her, wer sich einigen will, kann das auch! Und wenn einer von beiden es nicht will, ist es immer schwierig....
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Beitrag von PatchStift »

Carlotta, faktisch bedeutet der Verlust des Sorgerechts für diesen Elternteil jedes Recht seinem Kind ein vollwertiger Elternteil sein zu dürfen, zu verlieren. Und das versösst gegen die Grundrechte als Mensch. Und das ist eine ver... Sauerei. (Darum sind wir dafür)

Das Almoosen eines Besuchsrechts und die Unterhalspflicht, für das "enteignete" Kind machen das nicht weg.
Das das geteilte Sorgerecht unter Umständen mehr Probleme schafft, als löst ist ein anderes Thema.
Und ist z.B. mit unserer Asylpolitik auch nicht anderst und trotzdem fühlen wir uns moralisch verpflichtet dise Menschen auf zu nehmen.... Da pocht man auf ihre Menschenrechte, selbst wenn sie sie missbrauchen. Aber einem Scheidungsvater oder einem ledigen, kann man seine Rechte grundlos entziehen. Nur weil er sich scheiden lassen will/muss?!

Wäre ich so ein "enteigneter" "entsorgter" Vater, ich glaube mich könnten Staat und Mutter kreuzweise!
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hi Carlotta

Du hast einen sehr guten Beitrag geschrieben. Gratuliere.
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

@ Carlotta
Ja, wirklich sehr gut geschrieben.

Meine Tochter hatte jeweils auch ein seltsames Gefühl, wenn sie zum Papa ging. Ich hatte ihr wohl zu oft gesagt, dass ich sie gern habe und vermissen werde. Das war aber lieb gemeint, so im Stil von: du bist mir wichtig. Klar sagte ich auch, ich freue mich, dass sie zum Papa gehen darf. Trotzdem war es verwirrend für sie.

Will man ihnen das schlechte Gewissen nehmen und erzählt, dass man etwas unternimmt, selber also auch Programm hat, dann wollen sie nicht mehr gehen, weil sie etwas verpassen könnten.

Irgendwann habe ich die WE mit Nähen gefüllt. Stoff und Schnittmuster besorgt und bis Tochter am Sonntagabend zurück kam, konnte ich ihr was Neues präsentieren. Das war dann in Ordnung.



Mein Wunsch wäre es, dass alle Eltern, die sich trennen, ein Seminar besuchen müssten. Ähnlich wie Kichen Ehevorbereitungsseminare machen.
Ich bin sicher, pro Bezirk gibt es genug Paare, die alle 1 - 2 Monate einen Kurs füllen würden.
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Beitrag von carlotta37 »

Das mit dem Seminar wäre eine super Idee, Buchenholz!!

Patch, "enteigneter Vater" finde ich einen bedenklichen Ausdruck: denn Kinder sind kein Besitz! Man bekommt sie höchstens geliehen, mti dem Auftrag, sie zu pflegen und zu betreuen, zu erziehen und zu begleiten bis sie selbständig sind. Wäre übrigens eine Einstellung, die speziell kämpfenden Scheidungseltern sehr gut tun würde, ihr Kind nicht als Besitz anzusehen.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

carlotta37 hat geschrieben: Patch, "enteigneter Vater" finde ich einen bedenklichen Ausdruck: denn Kinder sind kein Besitz! Man bekommt sie höchstens geliehen, mti dem Auftrag, sie zu pflegen und zu betreuen, zu erziehen und zu begleiten bis sie selbständig sind. Wäre übrigens eine Einstellung, die speziell kämpfenden Scheidungseltern sehr gut tun würde, ihr Kind nicht als Besitz anzusehen.
Stimmt Carlotta. Der "entsorgte Vater" finde ich besser. Und v.a. werden da zwei Seiten angesprochen. Der Vater wird entsorgt, wie Ware, die man nicht mehr braucht. Und andererseits nimmt man ihm die Möglichkeit, sich um sein Kind zu sorgen.

Dass es dazu einen Film gibt, das muss ich wohl nicht erwähnen.
http://www.vev.ch/index.php/component/c ... rhaeltlich
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Kinder gehören uns nie und nimmer! Sie sind uns anvertraut worden.

Seminare für Eltern = super tolle Sache. Für jeden Beruf muss eine Prüfung absolviert werden. Elternschaft ist ohne Prüfung zu haben... Tja, das ist wohl schon richtig. Manche Eltern machen es wirklich sehr gut. Ich kenne mittlerweile auch Adoptiv-, Pflege und Stiefeltern, die auch wie leibliche Eltern ihre Schützlinge sehr liebevoll begleiten... und diese jungen Menschen entwickeln sich prächtig.

Kurse sind schon vorhanden. Man muss nur genauer hinschauen:

www.berufeltern.ch in der Ostschweis z.Bsp. ;-)

:-)
Delphia
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Beitrag von PatchStift »

carlotta37 hat geschrieben: Wäre übrigens eine Einstellung, die speziell kämpfenden Scheidungseltern sehr gut tun würde, ihr Kind nicht als Besitz anzusehen.


:D Ach nein! Dann sollten Ämter und Gerichte aber vielleicht auch nicht zulassen, dass sie wie Ware an den Meistbietenden verhöckert werden. Wer bitte macht den diese Kinder zum Pfand und Druckmittel? Der entsorgte Vater ja wohl kaum! :evil:
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Beitrag von Buchenholz »

Wenn mein Partner einfach nie widersprechen würde, dann gäbe es auch keinen Streit. Aber das wiederum würde Diktatur bedeuten.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

PatchStift hat geschrieben:
carlotta37 hat geschrieben: Wäre übrigens eine Einstellung, die speziell kämpfenden Scheidungseltern sehr gut tun würde, ihr Kind nicht als Besitz anzusehen.


:D Ach nein! Dann sollten Ämter und Gerichte aber vielleicht auch nicht zulassen, dass sie wie Ware an den Meistbietenden verhöckert werden. Wer bitte macht den diese Kinder zum Pfand und Druckmittel? Der entsorgte Vater ja wohl kaum! :evil:

Genau, sehr gut auf den Punkt gebracht. Sehr viel Krieg begründet ja auf unfähigen Fachleuten oder guten Anwälten, welche diesen Kampf ums Kind noch schüren.

Ich weiss von einem Fall, da jetzt der 3. Beistand versucht, die Frau zur Einsicht zu bewegen. Die anderen haben resigniert aufgegeben. Und nun hat DIE Fachstelle unserer Nation dem Vater erklärt, er soll doch auf sein Kind verzichten. Es gibt auch andere Männer, welche die väterliche Rolle stellvertreten können. Aber zahlen darf er trotzdem. Und ich bin sicher, die Mutter wird dem Kind erklären, sein Vater hätte halt eben kein Interesse am Kind.
Bei solchen Geschichten staune ich, dass wir nicht mehr Amokläufer haben.
Wieviel mag doch ein Mensch aushalten.
Man müsste ja mal eine Studie starten. Wiviele Burnouts, Suizide, etc. beruhen auf solchen Dramen?
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