Ausgeschlossen

Fragen, Probleme und Sorgen...
Bacci2
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 349
Registriert: 27.11.2006 11:31
Wohnort: Graubünden

Ausgeschlossen

Beitrag von Bacci2 »

Möchte mal eure Meinung dazu hören.
Bei uns war es bis anhin so geregelt, dass am Samstagabend die Kids im Fernsehzimmer oder in ihren eigenen Zimmern sind. Wir hatten unseren Abend im Wohnzimmer. Es war auch so geregelt, dass wir die immer hier sind unsere Plätze beibehalten und nicht einfach zur Seite geschoben werden. Das war mir noch wichtig. Letzte Woche war es dann so, dass Stiefsohn (14) meinen Platz bei Papa ergattert hat (Kopf auf seinen Schoss) und sich nicht mehr von der Stelle gerührt hat. Es ist noch zu vermerken, dass er ja intigriert wo er nur kann, um uns auseinander zu bringen. GG hat leider nicht reagiert, worauf ich lesen gegangen bin. Aber er hat es dann gemerkt und kam zu mir und fragte was los sei. Habe ihm dann die Situation erklärt, er meinte nur, es hat ja noch einen anderen Platz, zwischen seinem Stiefsohn und der Wand. Toll. Ich fand das sehr verletzten. Denn es kann doch nicht sein, dass ich einfach zur Seite geschoben werde. Vor allem, ist es er, der immer so viel Wert darauf legt, dass wir die Abende gemeinsam verbringen und kuscheln. Und auf einmal nach 7 Jahren das. Bin etwas ratlos. Habe auch Zettelchen gefunden, wo mein Stiefsohn jedes Mal wenn er hier war, seine Meinung zum Wochenende geschrieben hat. Meistens war es ich war blöd, dumm ob er mich wirklich liebt und ob er sich sicher sei etc. etc. weiss gar nicht wie ich da reagieren soll. Er weiss nicht, dass ich die Zettelchen gelesen habe. Ach ja, letztes WE stand er fände es toll, dass er sich für ihn eingesetzt hätte. Ich meine das sagt doch alles. Bin wirklich etwas ratlos. Ich glaube ich werde heute versuchen, das Gespräch zu suchen und ihm sagen wie sehr mich diese Aktion verletzt hat. Denn ich bin mir sicher, es wird in diesem Takt weiter gehen.
Patchwork seit 2003, 1 Sohn aus 1. Ehe, 2 gemeinsame Kids und 2 Stiefkinder die nicht bei uns wohnen
tarzan
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 819
Registriert: 06.03.2008 17:11

Beitrag von tarzan »

das mit den Plätzen finde ich nicht so tragisch, eine feste Sitzordnung finde ich nicht gut. Mein Stiefsohn war in diesem Alter auch noch sehr sehr anhänglich, klar hat mir das auch zu schaffen gemacht, da ich gefühlsmässig auf der Strecke blieb, oder einfach den Eindruck hatte.
Aber ich denke das darf man nicht unterbinden, anscheinend braucht der Sohn die körperliche Nähe zum Vater. Ich kann dir versichern, es kommt wieder anders, braucht einfach Zeit, aber der Moment wird kommen, wo es uncool ist, an Papas Hosenzipfel zu hängen.

Mehr zu denken geben mir seine Zetteln, aber da gehe ich davon aus, dass er das nicht so gemeint hat, wie es drauf steht, sondern vielleicht etwas eifersüchtig ist oder so.

was sagt denn dein Partner zu diesen Zettel ?
15 Jahre Patchworkerfahrung
Anita

Beitrag von Anita »

der stiefsohn ist am wochenende (oder gar nur jedes zweite) ein oder zwei abende da und du hast die restlichen abende mit deinem partner?

hat ein kind weniger bedürfnisse nach nähe als ein erwachsener?

ich verstehe gerade nicht, dass du ein monopol auf den platz an der seite des menschen haben magst, der von anderen auch geliebt wird und diese nähe auch teilen möchte?
Benutzeravatar
Delphia
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2125
Registriert: 17.07.2006 11:43

Beitrag von Delphia »

Hallo Bacci

Bei uns sind die Plätze im Auto und am Tisch alle 6 Monate ausgelost worden. Die beiden Plätze Vater und Mutter waren fest zugeteilt. Alle Kinder fanden es gut so. Natürlich hat jedes Kind mal gefunden, es wolle dort oder dort sitzen... Die letzte Sitzordnung haben sie unter sich aufgeteilt, ohne zu "löslen". Es hat geklappt, es waren alle zufrieden ;-).

Beim Fernsehen waren alle Plätze frei. Da alle bei uns wohnten, war in diesem Sinne Gleichberechtigung, was die Anwesenheit im Haus war. Es hat es schon mal gegeben, dass mein Kuschelplatz weggenommen wurde. Ich habe es stoisch ertragen, weil ich wusste, dass das Kind das jeweils in dem Moment brauchte. Natürlich hat es mich am Herzen gepieckst. Eine der Töchter hat am Anfang versucht, ihren Vater für sich zu 100% zu beanspruchen. Da mussten wir schliesslich externe Hilfe holen. Aber diese Sitzbeanspruchung der anderen war jeweils nur von kurzer Dauer, die ich je nach Situation mehr oder weniger ertragen oder verstanden habe.

Bei Euch kommen die Kinder jeweils alle zwei Wochenenden zu Euch. Dass sie ihren Vater dann besonders für sich haben wollen, kann ich verstehen. Gelingt es Dir, dies mit dem Herzen zu sehen, wirst Du dafür Verständnis haben. Dein Partner ist immer noch da für Dich in der anderen Zeit. Kannst Du das?
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
tarzan
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 819
Registriert: 06.03.2008 17:11

Beitrag von tarzan »

Delphia, das tönt für mich unheimlich kompliziert und anstrengend.
Wieso muss eine Sitzordnung her ? Kann doch jeder sitzen wo er möchte.

Man darf das Leben nicht komplizierter machen wie es schon ist.

Wir sitzen hin wo es uns passt, ob nun die Kinder da sind oder nicht. Das war schon immer so, und es gab nie Probleme...
15 Jahre Patchworkerfahrung
Bacci2
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 349
Registriert: 27.11.2006 11:31
Wohnort: Graubünden

Beitrag von Bacci2 »

Ich glaube ihr habt mich falsch verstanden. Es geht überhaupt nicht um die Sitzordnung. Da kann ich auch mal drüberstehen. Es geht darum, dass er das ganz gezielt macht, um uns auszuspielen, dass ist das grosse Problem. Mein Mann nimmt das schon auch so wahr, kann aber nicht immer so reagieren wie er sollte, und dann entstehen halt diese blöden Situationen. Und Stiefsohn bekommt so natürlich recht und ist jedesmal Happy wenn wir wieder Knatsch haben zusammen. Das ist ja sein Ziel! Und auf glückliche Patchworkfamilie machen, also das mag ich schon gar nicht mehr hören und dass ich Rücksicht auf dies und jenes nehmen soll. Ich habe 7 Jahre zurück gesteckt und alles für die Kids gemacht. So lange die Ex puscht und den Kindern vermittelt, dass der Papa ein ganz Armer Mensch ist, der leider in meinen Klauen gefangen ist, was will ich da machen. Meine Schwiegermutter ist eine sehr gebildete Person auch auf dem Gebiet und selbst sie meinte, ich soll es so machen, wie es für mich stimmt und nicht mehr für die Kinder, da sie auch meint, dass ich wirklich alles versucht habe und es ganz sicher nicht mehr an mir liegt. Mein Mann müsste da noch mehr dahinter, aber er hat keine Kraft und es schlägt ihm dann wieder auf die Gesundheit. DAs will ich auf keinen Fall.
Patchwork seit 2003, 1 Sohn aus 1. Ehe, 2 gemeinsame Kids und 2 Stiefkinder die nicht bei uns wohnen
Anita

Beitrag von Anita »

ausgespielt werden kann nur, wer sich ausspielen lässt...

ich weiss sehr genau, was du damit meinst und kenne auch gut solche situationen wie du sie beschreibst.
heute mit etwas mehr distanz zu den erlebnissen sehe ich meinen anteil sehr gut darin. ich habe sie zugelassen.

versuche es locker und nicht persönlich zu nehmen.
überlege dir, was wohl das bedürfnis deines stiefsohnes sein könnte, dass er das macht und hole ihn da ab.
"ich sehe, die brauchst gerade ganz viel nähe vom papi".
oder "dieser platz scheint für dich ganz wichtig zu sein".
ich bin sicher, dass alleine deine erkenntnis und das ansprechen des verhaltens (was du siehst oder hörst - also KEINE interpretationen), viele situationen schneller auflösen wird als gehabt.

wenn du dich auf einen machtkampf einlässt (dir den platz verlangst), wird mindestens eine beziehung verlieren und dies wird auf jeden fall auch eine last für die restlichen beziehungen in eurer familie :(
Bacci2
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 349
Registriert: 27.11.2006 11:31
Wohnort: Graubünden

Beitrag von Bacci2 »

Anita, es ist ganz klar sein Ziel uns auseinander zu bringen. DAs ist immer noch seine Hoffnung. Es geht nicht darum dass er die Nähe braucht. Die bekommt er auch. Wenn ich merken würde dass es nur darum geht, hätten wir keine Probleme. Aber macht solche Sachen ganz gezielt, meistens auch dann wenn mein Mann nicht dabei ist. Denn er hat grosse Mühe etwas zu Unternehmen, wenn er es nicht selbst sieht.
Patchwork seit 2003, 1 Sohn aus 1. Ehe, 2 gemeinsame Kids und 2 Stiefkinder die nicht bei uns wohnen
aisha

Beitrag von aisha »

Im Vergleich was auf der Welt passiert, sind Kämpfe um die Sitzordnung auf dem Sofa ja ziemlich nichtig.
Aber ich verstehe Bacci sehr gut, was sie damit sagen will. Es geht üerhuapt nicht um den Kuschelplatz, sondern um den Platz an Papas Seite.

Das ist bei uns ja auch seit Jahren ein Thema. Sei es zuhause, auswärts oder im Restaurant, Stieftochter nimmt unverzüglich den Platz an Papas Seite ein, um der Welt zu demonstrieren, wer zu wem gehört.
Und sie macht es absolut mit System.
Ich habe mich oft wahnsinng geärgert, deswegen mit meinem Freund gestritten. Unterdessen sage ich mir öfters, ich weiss ja was sie bezwecken möchte und ich lasse mich nicht auf des gleiche pubertierende Niveau herab.
Ich sehe kaum fern, es interessiert mich nicht wirklich. Kommt dann doch mal eine Sendung, die ich mir anschauen möchte, dann kommuniziere ich das und setze mich auch durch.
Aber das Gerangel um den Platz auf dem Sofa habe ich aufgegeben, es ist mir einfach zu kindisch.
Und glaub mir, nah einer Weile, wenn du nicht darauf eingehst, verliert die Sache ihren Reiz.
Und im Auto gibt es sowieso keine Diskussion um die Sitzordnung. Eltern vorne, der Rest ist mir egal.
Bacci, der Sohn deines Mannes wir das solange durchziehen, wie du dich darüber ärgerst.
Anita

Beitrag von Anita »

ich bin sicher, das hinter dem verhalten ein bedürfnis steckt.

du hast ja auch ein bedürfnis, dass dich bewegt diesen platz zu halten oder zu verteidigen.

jeder mensch hat ein recht auf seine bedürfnisse. das heisst aber nicht, dass diese immer erfüllt werden können oder müssen!
manchmal hilft es auch schon, wenn sie einfach erkannt werden.

selbst wenn das kind also das ziel verfolgt euch auseinander zu bringen, kann dies doch nur greifen, wenn ihr euch darauf einlässt. zeigt und sagt ihr aber klar, dass ihr eurer beziehung sicher seid, wir der sohn bestimmt damit aufhören.

wie schon erwähnt ist es doch so, dass du deinen mann mehr tage die woche für dich hast als sein sohn - oder? zählt das denn gar nicht?
sind diese wenigen abende denn wirklich so einschneidend?
warum hast du so wenig vertrauen in eure beziehung, wenn ein paar abende pro monat das kind mal dazwischen steht?
wenn eigene kinder das tun würden...wäre das für dich anders?
Bacci2
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 349
Registriert: 27.11.2006 11:31
Wohnort: Graubünden

Beitrag von Bacci2 »

Nein, auch bei unseren Kids gilt das. Und mein Mann komuniziert das mit der Beziehung auch immer wieder. Aber die Ex steuert den Sohn so extrem in das rein, dass er einfach der Meinung ist, dass ich das Böse in Person bin. Die STieftochter hat das durchschaut und akzeptiert mich auch.
Patchwork seit 2003, 1 Sohn aus 1. Ehe, 2 gemeinsame Kids und 2 Stiefkinder die nicht bei uns wohnen
tarzan
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 819
Registriert: 06.03.2008 17:11

Beitrag von tarzan »

bacci und aisha:

Da sind eure Männer gefragt, an denen liegt das. Die Kinder haben Loyalitätskonflikte.

Ich sehe das auch so wie Anita.
15 Jahre Patchworkerfahrung
Anita

Beitrag von Anita »

gerade wenn ich weiss, dass das kind von einem elternteil dazu aufgehetzt (trianguliert) wird, überlege ich mir doch wie unreif und gefangen es in seiner rolle und seinen gefühlen sein muss.
da überlege ich mir doch lieber, wie ich ihm helfen oder wie ich ihn entlasten kann.

es ist ein kind!!!!
wäre es meines, würde ich auch wollen, dass die "neue" sich dazu solche gedanken macht.

ich glaube, dass die meisten männer genau darum so übersorgsam mit ihren kindern umgehen.
sie wollen nicht auch noch zurechtweisen und ihre erwartungen anbringen.

sich seiner GENAUEN gefühle bewusst sein und diese dann auch noch kindergerecht zu formulieren ist einfach etwas, dass in unserer gesellschaft verkümmert (oder nie wirklich geschult) ist.

vielleicht gelingt es euch ja, gemeinsam einen satz zu finden, der in diesem moment rücksicht nimmt auf die not des kindes und doch die positionen klärt? ....und viel toleranz für den platz in der patchworkfamilie, den sich das kind NICHT aussuchen konnte und einfach lernen muss damit umzugehen.

wie du ja selbst gemerkt hast, gelingt es menschen unterschiedlich gut. die stieftochter hat damit weniger mühe, sieht schon eher durch oder hat einfach in ihrer position mehr stärke dafür tanken können.
manchmal sind die sympathien halt auch unterschiedlich. wie gesagt, hatte das kind ja keine wahl und muss einfach mit dieser familie mitmachen....stell dir mal vor, dir stellt einfach einer eine familie hin und die musst dann darin leben - obs dir passt oder nicht!
Zanilla
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 211
Registriert: 20.08.2009 09:32

Beitrag von Zanilla »

Anita hat geschrieben:....stell dir mal vor, dir stellt einfach einer eine familie hin und die musst dann darin leben - obs dir passt oder nicht!
Hallo Anita,

aber genauso ist es doch im Patchwork. Wir alle müssen mit den Altlasten unserer Partner leben, ob wir wollen oder nicht. Deshalb kann ich Bacci da schon verstehen. Ich würde es auch nicht gut finden, wenn sich ein Kind in meine Beziehung reindrängelt. Wird bei uns übrigens auch versucht. Und wie die anderen partner in den Geschichten sieht meiner die Dinge eben auch nicht so schlimm. Aber ich finde, es geht auch oft ums Prinzip. Aber wenn die Partner nicht mitziehen, wird es schwer.
tarzan
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 819
Registriert: 06.03.2008 17:11

Beitrag von tarzan »

Bacci: vielleicht hat das ganze noch mit der Pubertät zu tun vom Stiefsohn, ich hab ja keine Kinder, aber ich kann mir vorstellen, dass man mit 14 ausprobiert wie weit man gehen kann usw.

Ich weiss einfach aus eigener Erfahrung, dass vieles damit zu tun hat, wie man selbst eingestellt ist. Ich hatte früher auch Probleme damit, weil mein Mann seinen Kindern die volle Aufmerksamkeit schenkte. Ich konnte vieles nicht recht nachvollziehen, weil mir die Erfahrung als Mutter fehlte. Doch eines Tages, begann ich das nicht mehr negativ zu sehen sondern positiv.
Beispiel: statt ich dachte: oje jetzt kommen die Kinder wieder, da gibt es viel Dreck und Lärm usw., dachte ich: schön, kommen die Kinder so gerne zu Papa, und auch zu mir. Viele sehen ihren Papa nicht so oft usw.

Vielleicht müssen wir lernen, die Dinge positiver zu sehen, auch wenn es im Moment negativ aussieht.
15 Jahre Patchworkerfahrung
Antworten