Es gibt nunmal Kinder, die aus den verschiedensten Gründen Schwierigkeiten haben - eine Scheidung kann ein Auslöser sein, muss es aber nicht. Auch Kinder in ganz "heilen" Familien können Probleme entwickeln und für ihre Umgebung schwer zu ertragen sein! Also egal aus welchen Gründen: für den Vater bleibt es der Sohn und das Kind hat ein Recht, dort auch zuhause zu sein, wo sein Vater lebt. Das würde ich ganz klar so sagen, mindestens noch. Mit der Volljährigkeit, dem Schulabschluss oder Lehrabschluss, sieht das dann wieder anders aus.
Bacci, wäre es eines Deiner Kinder, das solche Schwierigkeiten macht (oder Moment, ich weiss nicht mehr: hast Du Kinder? Ist schwer, hier immer alles präsent zu haben....), würdest Du es dann wegschicken oder weniger oft dabei haben wollen?
Der Junge ist schon 14 und erst 14....meine Grosse ist 13 und weit entfernt vom Erwachsen-Sein
. Die Pubertät ist eine turbulente Zeit für die jungen Damen und Herren, in der sie mehr mit sich selber beschäftigt sind als dass sie sich ihre Wirkung auf die Aussenwelt echt vorstellen könnten. Diesen Wechsel zwischen "ich bin erwachsen" und Kleinkind-Verhalten kenne ich zu gut von meiner Tochter, man weiss nie, ob man gerade eine 13jährige oder eine 3jährige neben sich hat. Dass sie dann auch mal extrem anschmiegsam sind und dann wieder kratzbürstig, gehört wohl einfach zum Alter.
Da meine Grosse ja auch heftig gegen meinen Freund intrigiert, kann ich mir vorstellen, was Du beschreibst. Aber ich finde es auch richtig, dass dies nichts am Verhältnis zwischen Deinem Partner und seinem Sohn ändert. Sein Kind hat einen Platz in seinem Leben und das ist doch richtig! Du hast einen anderen Platz als Partnerin.
Die Kinder können das oft nicht sehen, dass sie ja gar nicht um denselben Platz konkurrieren, aber wir Erwachsenen müssten es doch können!
Was nimmt Dir der Junge weg, wenn er alle zwei Wochen mal Deinen Sitzplatz belegt? wenn Du dann mal einen Abend nicht mit dem Mann kuscheln kannst? Zerstört schon das die Verbindung zwischen Deinem Freund und Dir? Ich glaube kaum, die besteht doch auch, wenn man mal ein paar Meter Abstand halten muss! Und sie kann auch mit dem Abstand für die Kinder spürbar sein. Sogar sehr gut, denn Du lebst ihnen dann vor, dass Du Dich nicht auf einen Konkurrenzkampf einlässt und dass sie für Dich keine Bedrohung sein können.
Am Anfang unserer Beziehung waren meine Kinder noch klein und selbstverständlich klebten sie auch körperlich ziemlich an mir. Ein 3jähriger hält nunmal Mamas Hand beim Spaziergang. Das war für meinen Freund auch ungewohnt. Aber er hat mir dann mal gesagt (was ich toll fand!), es würde ihn gar nicht belasten, denn wenn wir uns über die Köpfe der Kinder hinweg anschauen, spürt er die Verbindung zwischen uns. Auch heute noch sitzt er selten neben mir wenn die Kids dabei sind. Schon weil die Jungs neben ihm sitzen wollen
Und Tochter nicht, die also neben mir....so sind alle zufrieden. Und dann gibt's aber auch Momente, da finde ich: es reicht! Und dann sage ich das auch und nehme mir den Platz an seiner Seite. Aber das muss nicht permanent sein und er kommt eigentlich sehr gut damit klar!