Interesse an der Beziehung zu seinen Kids verloren gegangen

Fragen, Probleme und Sorgen...
aisha

Beitrag von aisha »

liebe merrilu,

wenn es so einfach Tips gäbe, dann müssten wir alle nicht in diesem Forum schreiben.
Weisst du, mich macht an der Geschichte stutzig, dass dein Partner offenbar relativ wenig Engagement an den Tag legt, was seine Tochter anbelangt.
Du bist wohl das Zugpferd und er hätte dich gern als Supernanny, dies schon richten wird.
Das er der Ex weiterzahlen möchte, auch wenn das Mädel bei euch lebt, diese Schnapsidee könnte auch von meinem Feund sein... nur keine Konflikte mit der Ex.
Aber auf das würde ich mich schon gar nicht einlassen. Denn wenn jemand Unterhalt zugute hat, dann bist wohl du das!!
Im Gegenteil, wenn das Mädchen bei euch wäre, müsste ja die Mutter theoretisch unterhaltspflichtig werden.
Jedenfalls würde ich mit meinem Partner schriftliche Regeln festlegen. Eine Probeziet ausmachen, die finanzielle Frage klären...Aemtlilisten erstellen.. das habe ich alles leider alles verpasst, denn ich war der irrigen Ansicht, rein mit meiner Autorität als Erwachsene funktioniert das dann schon.

bei mir ist es auch so, ich bin mit einem Mann zusammengezogen, der seine Kinder offiziell am Besuchs WE hat. Hätte ich gewusst, dass ich dann eine Pubertierende ins Nest gelegt bekomme, ich hätte mir es nochmals überlegt.
Vielleicht wäre es bei euch ja ganz supermegatoll! Könnte ja sein. Ich bin halt jetzt auch ein Negativbeispiel, wo das Zusammenleben zur Zerreissprobe für die Beziehung geworden ist.
Entscheiden müsst ihr es schlussendlich selber merrilu. Aber deinem Partner muss es auch ganz klar gemacht werden ,was ihr euch damit aufladet. Denn, hängenbleiben wird eh das Meiste an dir!!
Und ob du dazu bereit bist, ist eine andere Frage. Du solltest es nicht nur aus dem "Pestalozzidenken" heraus machen.

Ich wünsche dir, dass ihr die richtige Entscheidung trefft!
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Aber ist das denn nicht immer so, wenn einer von beiden Kinder hat, dass sich die Lebensumstände ändern können und damit auch der Lebensmittelpunkt der Kinder? Kann man wirklich fordern, dass der Mann ein Wochenend-Papa bleibt, nur weil er das am Anfang der Beziehung war?
Ich glaube, wer eine Beziehung zu einem Mann mit Kindern (oder auch einer Frau mit Kindern) eingeht, muss einfach wissen, dass die Verantwortung für diese Kinder vorgeht vor den eigenen Wünschen.

Wenn ich mir vorstelle, mein Partner würde denken: er hat mich mit Au-Pair und Besuchswochenenden der Kids beim Vater kennengelernt und damit mit wesentlich mehr Freiheiten als heute und hätter er gewusst, dass sich diese Umstände ändern, wäre er die Beziehung vielleicht nicht eingegangen.....das täte mir sehr weh und ich glaube, es wäre für mich ein Grund, mich gegen ihn zu entscheiden.

Wo ich allerdings völlig zustimme: man muss gemeinsam Regeln aufstellen, die für alle im Haushalt gelten!
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Liebe Carlotta,
ich bin nicht der Meinung, dass die Kinder immer vorgehen. Schliesslich werden sie mal erwachsen und gehen ihre eigenen Wege, während man mit dem Partner zusammen alt werden möchte. Man ist ja nicht mit den Kinds verheiratet, insofern sind es Gäste auf Zeit. Für mich spielt es eine Rolle, ob es einem Kind wirklich schlecht geht oder nicht. Ich habe auch nicht genug Geld, um irgendeinem, der nicht arbeiten will, welches zu schenken. Wenn ich jemanden in Not sehe, von dem ich weiss, dass es ihm wirklich sehr viel schlechter geht finanziell als mir, gebe ich aber gerne etwas. Klar können sich Situationen ändern. Dann bin ich die erste, die hilft - aber mit den nötigen Vorkehrungen und Vorsichtsmassnahmen. Das finde ich einfach fairer als ja und amen zu sagen und dann die neue Situation nicht durchziehen zu können.
aisha

Beitrag von aisha »

was mich immer noch stutzig macht merrilu: wenn das Mädchen offenbar geschlagen, psychisch misshandelt wird, Taschengeld verweigert... dann ist das eigentlich ja eine gröbere Kindsmisshandlung!

Da stellte sich mal generell die Frage: warum toleriert der Vater das bis jetzt?
Warum macht er nicht Gefährdungsmeldung an die VB? Warum sucht er nicht nach Lösungen????
Merrilu, weil es sehr bequem ist, das du dich der Sache annimmt.

Ich bin nach wie vor der Meinung: ihr müsst beide dahinter stehen. Aber die Initiative muss definitiv vom Vater ausgehen.
sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Merrilu,
ganz schön schwierige Situation. Es geht der Tochter bei der Mutter schlecht und Du willst helfen. Bei uns gibt es diesen Druck, alles auszubügeln und zu regeln, denn die Ex kümmert sich um einige wichtige Dinge nicht. Bei Euch ist die Situation extremer und ich frage mich auch, warum der Vater nicht schon gehandelt hat, wie Aisha es beschreibt.

Ich finde es wichtig, dass Du Dir genau überlegst, was Du leisten kannst. Und ob der Vater Dich selbstverständlich in seinem Kopf für einen Großteil an Versorgung/Erziehung verplant hat. Die Szene mit dem Essen kochen für alle, möglichst 2 x warm und seine Reaktion auf Dein shoppen gehen, gibt mir da zu denken. Eine gute Patchworkbeziehung heißt für mich, mein Partner sieht auch meine Bedürfnisse und akzeptiert, dass ich auch Freiräume brauche. Wer profitiert denn von dem zusammen wohnen ? Warum will er denn der Mutter Geld schenken, hallo ? Sie müsste Euch Unterhalt zahlen, wenn das Mädchen zu Euch kommt und Du solltest einen finanziellen Ausgleich für Deine Mühen haben. Sieht Dein Partner Eure/Deine Interessen ?

Ich schreibe diese Fragen, weil ich auch oft mit den Ansprüchen meines Partners zu kämpfen habe. Manchmal scheint mir, ist bei ihm vor lauter Problemen eine große Lücke im Denken. Nämlich da, wo es um meine Bedürfnisse geht.
Zuletzt geändert von sofia am 25.03.2011 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
Sofia
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Hallo Merilu,
ich habe geschrieben, dass die Verantwortung für die Kinder vorgeht und nicht, dass die Kinder vorgehen....das ist vielleicht nicht ganz klar, aber für mich ist das ein Unterschied!
Solange die Kinder noch in ienem Alter sind, in dem sie die Eltern brauchen, muss auch ein getrennter WE-Papa damit rechnen, dass durch irgendwelche Umstände er wieder mehr alltägliche Verantwortung für seine Kinder übernehmen muss. Und seine neue Partnerin kann nie ganz sicher sein, dass das nicht passiert. Wenn er Kinder hat, müsste sie sich schon am Beginn der Beziehung darüber klar sein.
Das heisst für mich aber weder, dass die Kids verwöhnt werden noch dass keine Regeln gelten! Und wenn man dann als "neues" Paar Verantwortung für die Kinder des einen oder anderen übernimmt, kann das natürlich nur funktionieren, wenn die beiden Erwachsenen diese Regeln (und Zuständigkeiten) gemeinsam festlegen.

Mir kommt nur die Art, wie es hier in allem berechtigten Frust manchmal ausgedrückt wird, etwas arg negativ rüber....Da werden die Kinder so zu Gegnern und die Väter, für die diese Situation sicher auch nicht ganz leicht ist, sind die Schuldigen. Da ich sozusagen die Konstellation umgekehrt habe - ich mit Kindern, mein Freund ohne - und sich meine Lebensumstände seit dem Kennenlernen sehr geändert haben, weiss ich einfach, dass es manchmal keine Auswege gibt, mit denen alle rundum glücklich sind. ..
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Liebe Carlotta,

da bin ich absolut einverstanden mit Dir. Es hat ja übrigens auch Vorteile, wenn Mann auch Kinder hat und deshalb versteht, worum es geht, wenn z.B. eins der Kinder krank ist und ein geplanter Ausgang ins Wasser fällt. Insofern sehe ich es nicht als Nachteil an. Ich glaube eher, dass es nicht selbstverständlich ist und dass es nicht als selbstverständlich angesehen werden darf, wenn sich ein neuer Partner/eine neue Partnerin um nicht-leibliche Kinder kümmert. Da darf man ja dann auch mal Danke sagen und es sollte selbstverständlich sein, dass z.B. Aisha von ihrem Partner voll und ganz unterstützt wird.

Ich habe aber noch News: war heute bei einem Patchwork-Spezialisierten-Therapeuten :D
Er riet mir:
Ja nicht zu forcieren, dass das Teenie zu uns kommt. Es solle alles von meinem Partner ausgehen, ich solle die abwartende Haltung einnehmen. Wenn er der Meinung sei, er halte es als Vater nicht mehr aus, dass sie herkomme, dann soll er dies allein machen und erst dann soll ich ihn unterstützen. Nicht ICH soll aus Mitleid heraus die Agierende werden. Wenn sie dann komme, dann solle ICH aber die regeln mit meinem Partner ausmachen und klar stellen, dass es eine Sache sei, das Mädchen von der Mutter wegzunehmen, um es zu schützen, dass es aber eine zweite Sache sei, jetzt die beste Lösung für alle Beteiligten zu finden. Und dazu gehöre, dass auch ich mich wohlfühle und nicht überfordere. Denn, so meinte er, es komme sehr stark darauf an, was ich von der Partnerschaft erwarte.

Wenn ich z.B. schönen Sex, Schmusen, Zärtlichkeit, gute gespräche mit IHM wünsche und selbst mit meinen Kindern wunderbar klarkomme und dafür und auch fürs Finanzielle überhaupt keinen Mann brauche, könne so eine Zusatzbelastung das, was ich mir eigentlich wünsche, verunmöglichen und verhindern und die Beziehung ganz woanders hinführen, als sie ursprünglich geplant war. Hier müsse jedes Paar mal selbst zu Lösungen kommen, WIE man die Beziehung eigentlich gestalten wolle und was man sich davon erwarte. Wenn ich aber einen Partner wolle, der mit mir zusammen hilft, meine Kinder aufzuziehen, sei es wieder etwas ganz anderes. er sagte dann auch, dass nicht jedes Paar gut funktioniere, wenn man zusammenlebe, wenn man schon Kinder habe, weil es dann eher atemlos darum ginge, eins ums andere Hindernis aus dem Weg zu räumen und dann habe man nie Pause, was z.B. der Erotik sehr abträglich sei.

Dann lebe man z.B. vielleicht besser nicht zusammen, halse sich den ganzen Alltagskram des Partners nicht auch noch auf und seine Kinder ebenfalls nicht, verbinge aber pro Woche z.B. zwei schöne Nächte zusammen. Ich fand das alles sehr interessant. Mein Problem ist eben sicher schon,dass ich sehr gut allein klarkomme und eigentlich einen Partner für MICH haben möchte, denn meine Kinder haben einen guten Vater, der sich kümmert und mit dem ich immer noch gut auskomme. Finanziell stehe ich auf eigenen Beinen, ich wollte einen Partner, um mich als Frau fühlen zu können, denn Mutter bin ich ja schon. Da müsse ich jetzt aufpassen, so der Therapeut, dass ich nicht in die Rolle der sich aufopfernden, kochenden Stiefmutter komme, die sich zusätzliche Arbeit aufhalst und schlussendlich weniger auf ihre Kosten als Frau kommt als vorher in der Ehe, wo ja genau dies das Defizit war, das jetzt eigentlich wunderbar klappt. Es ist schwierig, das hier genau wiederzugeben. Wir gehen nächste Woche zusammen hin und schauen mal, wer was für Vorstellungen an den Partner/Partnerin hat.

Ich lehne mich jetzt dieses Weekend zurück, unternehme nichts und warte, was passiert und was mein Partner macht. Für mich ist aber schon sonnenklar, dass ich dem Mädchen helfe, wenn der Vater sie holt, weil es daheim völlig eskaliert ist. Ich muss einfach REagieren und nicht proaktiv sein, meint der Therapeut, weil es Sache des vaters ist, das alles einzuschätzen.

Ich habe aber noch eine Frage: Ich bin die letzten Besuchwochenende immer mal wieder mit den eigenen Kindern weggegangen oder mit einer Kollegin, z.B. ins Kino oder laufen. Das stört meinen Partner aber extrem, er findet, wenn seine Kinder da seien, müsse ich auch immer da sein und mich kümmern und ihnen zeigen., dass ich sie möge und nicht davonlauifen. Andererseits finde ich, dass ich schon auch das Recht habe, am WE mein eigenes Leben zu leben und mich um meine eigenen bereits etwas grösseren Kinder zu kümmern.

Letztes WE bin ich noch mit meinem Ex wandern gegangen, war aber nach 3 Stunden wieder daheim, aber das fand mein Partner schon zu lange. Seine Kinder sind aber sehr unsprotlich und ich liebe Bewegung über alles und mein Exmann ist sowieso Marathonläufer und kommt immer mit, wenn es um bewegung geht, wir konnten dann auch toll über unsere gemeinsamen Kinder sprechen und das kommt denen ja dann auch zugut. Ich kann mir vorstellen, dass mein Partner eifersüchtig ist, aber das völlig zu Unrecht, die ehe war schon kaputt bevor ich ihn kennenlernte, weil wir einfach nicht zusammen passten, aber freundschaftlich doch gut klarkommen.

Jetzt hat mich eine Freundin (also da gibt es ja keinen grund zur Eifersucht) gefragt, ob ich morgen mit ihr etwas unternehme. Meine Kinder sind bei ihrem Vater und die Kinder meines Partners kommen heute abend bis am Sonntag. Muss ich da wirklich die ganze Zeit anwesend sein? Muss ich für sie kochen? Ich bin der Meinung, dass es das Besuchswochenende des Vaters ist und dass es mich dazu nicht zwingend braucht, dass ich meine Zeit anders nutzen kann und darf. Er wirft mir aber vor, vor seinen Kindern davonzurennen, sobald sie kommen. Und ihn allein mit den Kindern zu lassen, de mich ja so sehr mögen, dass ei dann traurig seien, wenn ich nicht immer da sei...Was meint Ihr? Sehe ich das falsch? Wie verhalte ich mich am besten?

Sorry für den elend langen Beitrag :oops:
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Liebe Merrilu,

auch für mich tönt das sehr vernünftig, was der Therapeut da gesagt hat. Ich stelle mir nur immer die Frage nach der Realisierbarkeit...

Mein freund und ich sind so ein Beispiel für getrennte Wohnungen. Wir haben diese Entscheidung beide und bewusst getroffen. Aber ich sage Dir: das hat nicht nur Vorteile!!
Auch ich war finanziell unabhängig, litt nicht extrem unter dem Alleinsein und hatte den gleichen Grund wie Du, mir eine Partnerschaft zu wünschen. Nur hat unsere Beziehung trotz der weiterhin bestehenden Unabhängigkeit eine riesige Schieflage.
Wir teilen keinen Alltag, aber dieser Alltag beherrscht doch mein Leben mehr als seines, denn er hat keine Kinder. Er ist also in der Position, dass er immer auf mich wartet: wann hat sie Zeit? Und das kommt selten vor....Was übrigens auch nicht besser für die Erotik ist, als in den Kämpfen des Alltags gemeinsam zu versinken....
So arbeite ich z.B. bis 16.00 Uhr, komme dann etwas später als meine Kids nach Hause, die schon auf mich warten, mache Haushalt, Einkauf, Hausaufgaben mit den Kindern und kümmere mich überhaupt um ihre Bedürfnisse. Obwohl ich noch immer die Regel habe, dass der Abend mir gehört (ab 20.30), bin ich dann so erschlagen, dass ich garantiert nicht das Bedürfnis auf einen romantischen Abend habe. Es stellt sich bei mir dann eher das Gefühl ein: und jetzt muss ich mich auch noch um meinen Freund kümmern.....der hingegen hatte nach der Arbeit schon eine kleine Pause, konnte in Ruhe heimkommen und die Beine mal 10 Minuten hochlegen. Und würde sich riesig freuen, dann einen entspannten Abend mit mir zu verbringen....tja....Bei uns ist das tatsächlich momentan ein riesiges Problem! Und meine Lust auf Sex ist gegen Null gesunken.

Aber zu Dir: ich glaube, man muss die Entscheidung sehr bewusst treffen, ob man als Paar gemeinsam Kinder grossziehen will. Egal ob die eigenen, die vom Partner, gemeinsame.
Letztlich geht es um die Frage, ob man sich das zur gemeinsamen Aufgabe macht.
Zu einer gemeinsamen Aufgabe gehört dann natürlich, dass das Paar sich einig ist und gemeinsam die Spielregeln festlegt!

Mein Freund und ich sind uns definitiv nicht sicher, nach nun 5 Jahren Beziehung ohne gemeinsame Wohnung, ob es überhaupt ein anderes Modell gibt, wenn Kinder im Spiel sind, als sich wirklich gemeinsam für diese Kinder zu entscheiden. Was wir machen, ist ein Experiment mit ungewissem Ausgang und momentan ist keiner von uns damit besonders glücklich. Das dumme ist nur, dass es für uns keine andere Lösung gibt, weil er sich nicht für eine Familie entscheiden will. Und nach so langer Zeit weiss auch ich nicht mehr, ob ich das will. Mindestens nicht mit ihm.

Jedenfalls: wenn Du diese Entscheidung nicht treffen willst, weil es nicht das ist, was Du Dir von einer Partnerschaft erhofft hast, dann wird es schwierig. Denn er hat ja keine andere Wahl als die Verantwortung für sein Kind zu übernehmen, wenn das nötig ist.
Natürlich könntest Du dann ausziehen, aber wie schon gesagt, getrennte Wohnungen lösen nicht unbedingt die Probleme.

Ansonten hat der Therapeut natürlich Recht, dass in erster Linie der Vater aktiv werden muss. Und dass er - wenn es dann soweit ist - mit Dir die Spielregeln festlegen muss. Du bist kein Dienstmädchen und keine angestellte Nanny....

Zu dem anderen Thema: Eifersucht, könnt ihr darüber sprechen?
Ich finde es mehr als normal, dass Du Dich auch mit Freunden verabredest (Ex-Mann, naja, da kann man Deinem Freund die Eifersucht wohl nicht übel nehmen, aber akzeptieren muss er das auch). Aber ich bin sowieso recht freiheitsliebend. Und mein Freund zum Glück auch, so dass wir solche Diskussionen nie hatten. Aber Dein Partner kann sich höchstens wünschen, dass Du Zeit mit ihm und seinen Kindern verbringst, fordern kann er es nicht. Vielleicht findet Ihr einen Kompromiss? Einen Teil des Wochenendes als Familie, einen Teil getrennt? Seine KInder kommen schliesslich auch, um ihn zu sehen, er ist der Vater und es ist gut für die Beziehung zum Kind, wenn Du nicht immer dabei bist.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

merrilu, ich finde es sollte immer auf einer freiwilligen Basis sein. Also ich finde jeder ist ein freier Mensch und wenn du nicht immer mit deinem Partner und seinen Kindern zusammen sein willst, so ist das vertretbar.
Ich finde er kann nicht den Anspruch haben, dass du immer bei ihm sein musst, wenn seine Kinder kommen.

Ich habe mir auch immer wieder mal etwas Zeit für mich genommen, wenn die Kinder auf Besuch kamen. Schliesslich musste ich am Wochenende auch einkaufen, putzen usw. Ich konnte auch nicht immer alles stehen und liegen lassen wenn sie kamen.

Und das was dein ex betrifft: naja, das müsst ihr selbst ausjassen, da hat wohl jeder eine andere Einstellung.

Grundsätzlich finde ich gehört man niemanden, ausser sich selbst, sicher muss man Rücksicht nehmen und Kompromisse machen, aber etwas zu verbieten bringt gar nichts.
aisha

Beitrag von aisha »

liebe merrilu, du schreibst immer davon, wie dein Partner wünscht und erwartet, dass du dich um seine Kinder kümmerst!
Aber was wollen denn seine Kinder???? ist es für sie soooo schlimm, wenn du nicht anwesend bist und sie allein mit dem Vater sind? Oder geniessen sie auch die Zeit mit Papa??
Die Kinder meines Freundes waren und sind mehr als froh, wenn ich nicht da war und sie ihren Vater für sich allein hatten. Und das ist heute noch so. Ich bin einfach das Anhängsel an Papas Seite, das dabei ist, aber wirklich erwünscht bin ich nicht.

Macht sich dein Freund das Leben nicht auch ein wenig einfach mit dir???
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Liebe Aisha,
sie reden fast mehr mit mir und zweifeln eher an ihm, weil ihre Mutter den Papi seit Jahren schlecht macht vor den Kindern. Er hat wahrscheinlich den Eindurck, dass ich da helfen und vermitteln kann. Und er selbst hat mich wohl einfach gerne um sich herum und findet, ich solle ihn auch vor den Kindern in die Arme nehmen, was ich eigentlich kaum tue, wenn sie da sind, sonst häufig. Ich habe keine Ahnung, warum meine Lust auf Sex z.B. plötzlich auf null absackt, wenn die Kinder da sind und wir über sie reden müssen. Ich würde das gerne herausfinden. ich fühle mich dann irgendwie als Ersatzmama oder so und nicht mehr als Frau. Meine eigenen Kinder beeinträchtigen das nicht. Seltsam. Gestern sind sie gekommen, wir haben zusammen gegessen, ich habe wieder etwas gekocht, was sie nicht mochten, weil er mir nict bei der Menüplanung geholfen hat, danach haben wir über die Kinder geredet und er hat mir eröffnet, dass er sie die nächsten 6 Weekends nehmen will und ich habe gesagt, ich hätte auch gerne eins für uns allein, danach sagte er, es ginge den mädchen daheim ja schlecht, deshalb wolle er sie jedes weekend nehmen, um herauszufinden, was genau schief laufe, danach sind wir schlafen gegangen und bei mir war alles tot:-( Ich glaube, ich muss mich schon wieder an den Therapeuten wenden, so geht das irgendwie gar nicht und ich liebe doch Kinder und frage mich, warum so was passiert. Das war noch nach keiner Geburt bei mir der Fall.
Liebe Carlotta, ich verstehe zu 100 %, was Du eschribst. Danke für Deinen Input! Und Aisha, Dich würde ich echt gerne mal persönlich kennen lernen, Du bist mir so sympathisch und ich verstehe Dich so gut!
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Merrilu, ich glaube, da sind Männer wirklich anders gestrickt: die lösen Probleme gern mit Sex....Mein Freund meint auch, da verstehe er mich nicht. Schliesslich ist so ein gemeinsamer romantischer Abend doch Entspannung pur! Aber ich kann das irgendwie nicht, so schnell umschalten. Und auch ich bemerke bei mir eine gewisse Trotzreaktion, so blöd das ist: wenn er sich tagsüber ausklinkt und mich mit allem allein lässt , stehe ich auch abends nicht zur Verfügung.
Das mache ich nicht bewusst, aber ich fühle oft so und kann es nicht ändern.
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Merrilu
Ich bin die letzten Besuchwochenende immer mal wieder mit den eigenen Kindern weggegangen oder mit einer Kollegin, z.B. ins Kino oder laufen. Das stört meinen Partner aber extrem, er findet, wenn seine Kinder da seien, müsse ich auch immer da sein und mich kümmern und ihnen zeigen., dass ich sie möge und nicht davonlauifen. Andererseits finde ich, dass ich schon auch das Recht habe, am WE mein eigenes Leben zu leben und mich um meine eigenen bereits etwas grösseren Kinder zu kümmern.
Stecke nicht zurück!

Was meinst du, was dazu geführt hat, dass ich dieses Thema eröffnet habe?

Richtig: ich habe nicht nur einmal meinen Freunden/innen abgesagt, "weil dann die Kinder von meinem Freund kommen"... :!:

Natürlich gab es einen Khöder: "sie freuen sich, wenn du da bist." - Aber meine Freunde hätten sich auch gefreut!

Es gibt Paare, die einander so in Beschlag nehmen, dass der eine plötzlich von der Bildfläche verschwindet. Ich verstand das nie und war oftmals verletzt, wenn die Freundschaften abbrachen. Das ist irgendwie ähnlich: "geh nicht weg, ich brauche dich". Ist doch die Aussage oder zumindest nimmt man es so wahr. Das kann nicht gut gehen, irgendwann schlagen die Gefühle ins Gegenteil um.

Mache deine eigenen Sachen und wenn du Lust hast, etwas mit allen zusammen.
sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Merrilu,

für mich ist das sehr einleuchtend, was der Therapeut sagt, und ich glaube genau da liegt auch mein Problem.

Auch ich habe mir in erster Linie einen Partner gewünscht, bin finanziell unabhängig und komme mit meinem Sohn klar. Mein Partner dagegen braucht in erster Linie eine engagierte Stiefmutter und dann wird mir klar, dass wir dann kollidieren. Ich habe viel von meiner Freiheit aufgegeben, habe mich in 2,5 Jahren sehr für seine Kinder engagiert, den Haushalt geschmissen und spüre seit einiger Zeit so ein Gefühl von "es reicht". Das schlägt sich dann bei mir auch auf die Lust nieder. Ich denke, hier zeigt sich, dass ich zuviel des Guten, zuviel für andere tue.

Es ist sicher nicht einfach, das für alle befriedigend zu lösen und natürlich sehe ich, dass meinen Partner die Probleme seiner Kinder quälen. Ich kann ihm nachfühlen und komme selbst unter Druck, wie weit ich mich da hinein begebe. Mein Partner möchte auch an den Besuchs-WE und in den Ferien, dass wir möglichst alle zusammen sind. Er argumentiert, das sei "Familie" und es sei besonders wichtig, dass ich mich um seine Kinder kümmere als Gegenpol zu ihrer Mutter. Ich denke, wir haben da verschiedene Bedürfnisse. Mein Partner möchte mich am liebsten ständig um sich herum haben, ich dagegen sehe das Besuchs-WE als gute Gelegenheit an, etwas für mich zu tun. Ich habe zum Glück noch Interesse an seinen Kindern, aber ich brauche mehr Freiheit, auch die Freiheit zu entscheiden, ob ich etwas mit ihnen mache und wenn nicht ist es ok.

@Carlotta, bei mir ist die "Trotzreaktion": wenn ich tagsüber funktionieren muss, ...
Sofia
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Beitrag von Merrilu »

Liebe Babell, liebe Sofia,
danke für Eure so guten Beiträge! Wir hatten ein erstaunlich gutes Weekend. Ich hatte sehr viel Wäsche aufzuhängen und zu bügeln und zu verräumen. Mein Partner hat mir dann geholfen, Wäsche zu verräumen, und dann haben seine Kinder gebeten, ebenfalls mithelfen zu dürfen, sie hätten noch nie bügeln dürfen. Wir haben dann zu fünft, inklusive einem einer grossen Kinder, den ganzen Nachmittag zusammen Haushalt geschmissen und zusammen Znacht gekocht.

Irgendwie wurde ich immer entspannter und dann wurde es sogar noch lustig. Und mein Partner war glücklich, dass ich nicht weg gegangen bin (gut, am morgen war ich allein joggen, aber das hat mich verträglicher gemacht:-) und ich war glücklich, dass ich so viel Hilfe im Haushalt hatte und die Kinder von ihm waren glücklich, weil sie helfen konnten und dafür gelobt wuden, denn sie machten das wirklich toll. Es war bisher das besten Weekend. Ich habe aber dennoch meinem Partner nochmals mitgeteilt, dass ich mich nur ihm zu Liebe um die Kinder kümmere, dass diese Liebe sprich unsere Beziehung die Basis sei und dass er das einfach auch einsehen müsse, vor allem deswegen, weil nach wie vor möglich ist, dass seine ältere Tochter zu uns zieht, weil ihre Mutter einfach nicht klarkommt. Ohne funktionierende Beziehung hat er mich nicht, um auf seine Tochter aufzupassen. So einfach ist das. Er kann deswegen betupft sein oder es ersnt nehmen und unserer beziehung Sorge tragen, dazu gehört auch, Freiräume für uns als Paar zu ermöglichen. Wenn es mir nicht gut geht, handle ich, auch im Interesse meiner eigenen Kinder, eh so wie ich muss. Ich habe 20 Jahre lang in meiner Ehe auf so viel verzichtet, ich mag einfach nicht mehr und habe deswegen heute eine andere, neue Beziehung.
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