Alles um 180 Grad verkehrt

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Merrilu
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Alles um 180 Grad verkehrt

Beitrag von Merrilu »

Hallo zusammen,

ich bin ein Neuling hier und ein Patchworkneuling. Ich wohne seit Dezember mit meinem Partner zusammen, der zwei Töchter hat, 12 und 14 Jahre. Wir haben zusammen 2 Kinder, 2 1/2 und 1 Jahre, haben aber bisher aus beruflichen Gründen nicht zusammengewohnt. Ich habe 2 weitere Kinder, die bei mir wohnen, aus erster Ehe. Seine Ex hat bisher seit Dezember seine Töchter nicht zu ihm gegeben, was vorher nie vorkam, ich nehme an, sie ist eifersüchtig oder was weiss ich. So haben wir das erste richtige WE mit seinen Kindern noch vor uns. Gesehen und kennengelernt und mal ein, zwei Tage mit ihnen verbracht habe ich seine Töchter aber schon. Sie mögen mich - und ich sie auch, obwohl ich sie noch nicht so gut kenne.

Das Problem ist, dass mein Partner sich immer angegriffen fühlt, was seine Kinder angeht. Ich kann tun und lassen, was ich will, er interpretiert es als Angriff auf seine Kinder. Da mag damit zusammenhängen, dass seine Ex das Gefühl hatte, er liebe die Kinder mehr als sie und deswegen auch Schluss gemacht. Aber das sollte ja nicht mein Problem sein, da ich ein ganz anderer Mensch bin. Jedenfalls sehe ich dem ersten Besuchswochenende mit grosser Angst entgegen, da ich so sehr befürchte, dass es wieder Streit gibt wegen etwas, das er völlig falsch interpretiert. Am liebsten wäre ich gar nicht da.

Ein paar Beispiele: Beim Einrichten habe ich vorgeschlagen, dass wir oben in ein Kinderzimmer ein Pult stellen, damit seine Kinder, wenn sie übers WE lernen, dies in Ruhe tun können. Ihr Zimmer ist unten neben dem Wohnzimmer, sie teilen es sich. Aber im Zimmer, wo die beiden Kleinen schlafen, hat es ausser den zwei Kinderbetten nichts. Meine Idee war, dass dann das eine Mädchen das gemeinsame Zimmer auch zum Musikhören etc. benutzen könnte und die andere soll am Pult im Zimmer der beiden kleinen, die sowieso immer im Wohnzimmer spielen/sind, lernen. Mein Partner: ich will sie weghaben, sonst dürften sie ja im Wohnzimmer lernen und müssten nicht nach oben gehen. Ich frage mich aber, wie ein Oberstufenschüler Englischwörtchen auswendig lernen soll, wenn daneben 4 Weitere Kinder spielen, zwischen 1 und 7 Jahre alt und ich noch koche und den Tisch decke etc. Ich habe eigentlich wirklich nur im Interesse seiner Kinder gedacht, die bereits oft Hausaufgaben übers WE haben und diese ja in Ruhe erledigen sollten. Aber prompt bin ich die Böse, die etwas gegen seine Kinder hat.

Ich habe vorgeschlagen, zweimal in die Ferien zu fahren, einmal er und ich mit seinen beiden Töchtern ins Diesneyland, einmal er und ich mit den andern vier Kindern in ein Reka-Feriendorf, wo es Kinderbetruung für die Kleinen gibt. Ich finde das eine gute Lösung, da man die Bedürfnisse einer 14-jährigen schlecht mit denjenigen eines 1-jährigen unter einen Hut bringen kann. Seine Reaktion: ich habe etwas gegen seine Kinder, sonst würde ich sie mitnehmen wollen ins Reka-Feriendorf. Ich wiederum kenne echt keine 14-jährige, die das Rekaferiendorf noch wirklich toll findet, umgekehrt kann ich meine Kinder auch noch nicht ins Disneyland mitnehmen.

Er nimmt seine Kinder jedes zweite Wochenende, da habe ich ihn gefragt, ob ich im dazwischen jeweils 2 Wochen leerstehenden Zimmer bügeln dürfe. Seine Antwort: er wolle nicht, dass das Zimmer von seinen Töchtern eine Gerümpelkammer werde, das hätten sie nicht verdient. Mir war klar, dass ich das Zimmer so hinterlassen hätte, wie ich es angetroffen hätte!

Die Mädchen haben unsere neue Wohnung Anfang Dezember mal angeschaut, als sie noch leer war. Meine zwei Kinder aus erster Ehe waren auch dabei. Danach musste ich auf die Toilette und sie war ungespühlt und verschmutzt. Ich habe daraufin die Kinder gefragt, wer zuletzt auf dem WC gewesen sei, da ich es richtig finde, dass das entsprechende Kind es in Ordnung bringt. Mein Partner hat mich daraufhin vor den Kindern beschimpft, anzunehmen, es sei eine siner Töchter gewesen, dabei würden sie immer spülen und das WC sauber hinterlassen. Ich habe den beiden aber gar nicht unterstellt, dass sie es gewesen seien (wissen tue ich es heute noch nicht, auch kenne ich die beiden ja viel zu wenig), sondern habe einfach alle Kinder zusammen gefragt, es kann wirklich auch eines meiner Kinder gewesen sein, aber für die gilt die Regel, dass man das, was man verschmutzt, auch wieder sauber macht. Da keines der Kinder gesagt hat, es sei es gewesen, habe am Schluss ich geputzt. Ich fand es nicht schön, dass er mich vor den Kindern so zusammengestaucht hat.

Ich habe das letzte Mal, als sie mich in meiner alten Wohnung besucht haben, asiatisch gekocht. Er hat mir am Abend danach gesagt, dass dies völlig daneben gewesen sei, da seine Tochter asiatisch nicht möge. Ich konnte das nicht wissen...nunh habe ich ihn gebeten, mir zu sagen, was ich am WE kochen soll, damit es seinen Kindern sicher schmecke. Daraufhin hat er mir vorgeworfen, viel zu viel Rücksicht auf seine Kinder zu nehmen, so würden sie nie gute Esser, wenn ich nur das kochen würde, das ihnen schmecke. Ich solle sie so behandeln wie meine eigenen Kinder.

Seine eine Tochter ist sehr schlecht in der Schule. Ich habe ihm angeboten, ihr zu helfen, er solle ihr soch bitte vor dem WE sagen, dass sie die Sachen mitnehmen soll, dann gebe ich ihr Nachhilfe. Er: ich könne nicht von ihm verlangen, deswegen extra seiner Ex zu telefonieren, ausserdem sei seine Tochter längst aus der Schule rausgeflogen, bis sie mich endlich sehe und ich ihr Nachhilfe geben könne!!! dabei hat seine Ex im die Kinder seit Anfang Dezember nie gegeben, es lag nicht an mir, ausserdem kann es mir sch...egal sein., ob seine Tochter die Schule schafft oder nicht, ich dachte nur, dass ich ihr vielleicht helfen könnte. es war nur ein Angebot, ich wollte mnich ja auch nicht aufdrängen, ich habe genug anderes zu tun.

Wie auch immer: ich sehe ihn als Löwenmutter, der sich kratzend und beissend verhält, sobald ich auch nur in die Nähe seiner Jungen komme, die er vehement vor mir verteidigt. Umgekehrt möchte er, dass ich mich um sie kümmere. Aber wenn ich bei allem das Gefühl habe, es falsch zu machen, bekomme ich Angst und dann gehe ich lieber, denn wer nicht da ist, kann auch nichts falsch machen. Ich mag Kinder sehr, auch fremde, und hätte mit seinen Kindern eigentlich kein Problem. Mir macht zu schaffen, dass mein Partner sie so vor mir verteidigt, obwohl ich doch gar nichts gegen sie habe.

So denke ich, kann das nächste WE nur schief gehen. Kümmere ich mich um die Kinder, hält er mir sicher vor, was ich alles falsch mache und dass ich sie nicht genügend mag. Kümmere ich mich nicht um die Kinder, wird er mir vorhalten, sie nicht zu mögen., sonst würde ich mich um die Kinder kümmern. Bin völlig ratlos!

Hilfe, was soll ich tun? Ich habe übrigens mehrere Jahre als Tagesmutter gearbeitet und es ging immer sehr gut mit all diesen Kindern. Wie gesagt bin ich ein Kindernarr und komme auch mit Teenagern klar. Ich bin überzeugt, dass es gut ginge, wenn mein Partner nicht dabei wäre und ich mich allein um seine Kinder kümmern würde. Irgendwie paradox, oder?

Als ich ihn darauf angesprochen habe, meinte er, er habe die Erfahrung gemacht, dass niemand seine Kinder möge und die Frauen, die er früher kennengelernt habe, immer etwas gegen seine Kinder gehabt hätten. Ich habe ihm gesagt, das sei bei mir anders, er solle doch bitte sehen, dass ich seine PARTNERIN sei und deshalb auch lieb zu seinen Kindern und nicht gegen sie.

DANKE für Eure Tipps, bin echt frustriert!
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Halo Merrilu,

herzlich willkommen erst einmal hier!

Zu Deiner Frage kann ich im Moment nicht viel antworten, außer dass ich mich frage warum ihr eigentlich unter solchen Umständen zusammen gezogen seid... Aber das hilft Dir ja nicht weiter. Deswegen bin ich jetzt auch gespannt, was die anderen dazu schreiben werden.
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Beitrag von Bacci2 »

Hallo hier im Forum. Ja da hast Du einen sehr schweren Stand. Bei uns war es vor x Jahren auch so. Dein Partner muss erst lernen, auch hinter Dir zu stehen. Das ist leider nicht ganz einfach. Ich würde ihn fragen ob es ihm recht ist, dass ihr das mit den Mädchen direkt regelt, was das lernen angeht. Mein Sohn lernt auch immer im Wohnzimmer, er braucht den Trubel (hatte ich übrigens auch so). Denn dann stimmt es sicher auch für ihn. Was das Bügeln angeht. Das hatten wir am Anfang auch. Sie hatten ein Zimmer für sich und niemand durfte da rein und das benutzen. Mittlerweile hat sich das gelegt. Da unsere Familie auch um zwei Kinder mehr gewachsen ist, musste er selbst sehen, dass wir den Platz brauchen. Ich denke da muss man einfach eine Regelung finden, dass es in erster Linie für Euch stimmt, die ja immer da sind. Es bringt ja Nichts dass ein Zimmer leer steht und ihr trampelt Euch auf den Füssen herum. Ich habe gelernt, dass ich mich aus der Erziehung raus halten muss. Er macht das. Aber auch noch nach 8 Jahren ist es ein Kampf, aber zum grössten Teil steht er hinter mir. Was ich ganz schlimm finde, ist wenn man sich als Erwachsene Person vor den KIndern rechtfertigen muss.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo Merrilu

Auch von mir ein Willkommen hier im Forum.

Der Start scheint nicht so gut gelungen sein, und ich hoffe, dass es sich zum besseren wendet, vielleicht müssen sich alle erst an die neue Wohnung und Konstellation gewöhnen.

Ich bügle schon immer im Kinderzimmer, es wäre mir nicht in den Sinn gekommen zu fragen, denn schliesslich bügle ich vorallem seine Wäsche, und das will ich erledigen wo es mir passt. Und das finde ich solltest du auch können. Wenn die Kinder nicht da sind, stört das doch niemand.

Dem Kind Nachhilfe geben, würde ich machen, wenn das Kind dich darum bitten oder auf dich zukommt, ansonsten soll der Vater schauen.
Anita

Beitrag von Anita »

hallo Merrilu - willkommen im forum!

ich glaube du willst es zu gut machen.
du bringst ganz viele tolle und gut-gemeinte ideen mit ein in euer patchwork.
leider funktioniert das selten.
zb. die vorschläge wegen dem pult und deine überlegungen wo seine kinder besser lernen könnten.....die sind sehr liebenswert und gut....ABER für deine partner sind die wie ein hammer. es sind seine kinder und ER will doch eigentlich der gute für seine kinder sein. er will sich solche gedanken machen. er will die wichtige person in ihrem leben sein, die sich um solche dinge kümmert. mit deinen vielen überlegungen, degradierst du seine rolle und übernimmst sie für ihn. lass es darum besser sein ;)
sollten seine kinder wirklich mühe haben mit dem lernen, dann werden sie sich bestimmt SELBST (sie sind wirklich genug alt dafür!) wehren ODER dein partner wird dann nach lösungen suchen müssen.

lass die kids kommen und koche spaghetti oder mach pommes und frage sie dann selbst, was sie gerne so mögen. dann weisst du es direkt und selbst für das nächste mal und zeigst erst noch interesse an ihnen. das tut eurer beziehung gut und dein partner wird es auch freuen :)

bügeln in einem zimmer, dass zwei wochen leer steht, sollte wirklich möglich sein. frag nicht - mach es einfach. du wohnst da auch und DU schaust ja scheinbar für den haushalt.
sollte dein partner wirklich grosse probleme damit haben, sprich es vor den kinder an. vermutlich haben sie keines damit und dann beruhigt sich auch dein partner wieder.

dein angebot für nachhilfe ist super mega lieb! du hast es nun gemacht und darfst das so stehen lassen. du bist NICHT verantwortlich!
bestimmt kommt dein partner oder das kind auf dich zu, wenn sie fragen haben oder hilfe annehmen wollen. wenn nicht, lass es bei ihnen. man kann nur helfen, wenn diese hilfe auch erwünscht ist. vernunft nutzt da einfach nichts.

ich denke dein partner hat angst. angst etwas falsch zu machen. für seine kinder tut er alles, wenn er sie nur wieder sehen kann....und mal ehrlich - wie würde es uns gehen, wenn wir unsere kinder nur alle zwei wochen sehen könnten?
sprecht darüber!

also - loslasse, verantwortung abgeben, auf dich zukommen lassen, natürlich bleiben, zeit geben und erst mal einander besser kennenlernen :)

alles gute!
lg
anita
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Merrilu

Bei unserem Patchwork habe ich auch sehr viel Verantwortung übernommen. Mein Partner wie auch meine Stiefkinder haben es sehr genossen. Trotzdem war es im nachhinein ein Fehler. Mann gewöhnt sich daran. :-)

Was ich gekocht habe fanden alle gut. Es war meinen Stiefsöhnen einzig zu aufwändig. Sie sind sich von der Mutter her Fast Food gewohnt und vom Vater einfachere Menüs.
Da ich lernen musste, mich ein wenig zu distanzieren, überliess ich ab und zu Einkauf und Kochen den Herren. Man kann nämlich Quality-Time auch in der Küche verbringen und die Kinder bei der Menüwahl miteinbeziehen.

Das absolut klassische Rollenmodell passt auch nicht mehr zur heutigen Zeit. Papa der Pascha und die Frau am Herd, das ist auch nicht das Bild, welches wir den Kindern vorleben möchten.
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Liebe Anita, liebe andere hier im Forum,
das könnte ich mir vorstellen, was Du schreibst, es tönt plausibel. Da mkein Partner sonst für mich der absolute Traummann ist und auch unsere gemeinsamen Kinder so miterzieht, wie ich mir das wünsche, und alles andere nicht 180 Grad verkehrt interpretiert, müssen da ja andere Mechanismen sein, dass er so reagiert. Ich könnte mir vielleicht vorstellen (und bitte Dich darum, mir Deinen kommentar dazu abzugeben), dass er nicht zufrieden ist damit, wie seine Ex die Kinder erzieht. Ich merke, dass er sich manchmal Sorgen macht oder findet, dass sie sehr oberflächlich werden, z:B. nur am Schminken und an Kleidern interessiert sind, aber er ist nicht so und wünscht sich, dass sie auch in der Schule gut sind. Ich möchte und werde mich bei der Erziehung sowieso raushalten, das war mir klar, es sind nicht meine Kinder. Dass ich es besonders gut machen will, stimmt, das ist wahrscheinlich ein Stück weit meine Art. Ich bin auch froh darüber, zu lesen, was ICH machen kann, damit wir uns wegen seinen Kindern nicht dauernd in die haare geraten, da es das einzige Problem ist, das wir momentan haben, wir passen sonst sehr gut zusammen und es ist schade, wenn es deswegen Probleme gibt. Ich versuche gerne, am WE deine Tipps umzusetzen.

Zur hausarbeit: da ich 4 kleinere und ganz kleine Kinder habe, bin ich mehrheitlich daheim. Darum liegt auch der Haushalt eher an mir,aber er hilft mir sehr viel, wenn er daheim ist. Kochen tue ich fürs leben gerne, ich habe es nicht gerne, wenn ich das nicht machen darf, da es ein Hobby ist von mir. Ich möchte auch, dass meine Kinder alles essen, es ist für mich deshalb nicht ganz einfach, am WE seinen Kindern zu Liebe Fertigfood oder sowas zu kochen. Wie sie mir erzählt haben, kann ihre Mutter nicht kochen und macht fast alles nur Fertiggerichte. Das wäre mir aber auch zu teuer und für den Kleinen, der erst ein Jahr alt ist, ist das auch nicht ideal. Ich habe jetzt meinen Partner gebeten, mir beim Menüplan zu helfen. Menn er findet, er sei gut, koche ich das und wenn es seine Kinder dann nicht mögen, bin jedenfalls nicht ich die Böse, die seine Kinder nicht mag :?
Dank Euch sehe ich dem WE jedenfalls gelassener entgegen. Mein Partner nahm mich gestern in den Arm und sagte, dass er extra Abfall entsorgen und einkaufen gehe, dann sei ich mit seinen Töchtern allein und habe nicht das Gefühl, dass er mir über die Schultern schaut. Ich freue mich darauf, den mit Kindern/Teenagern fühle ich mich sowieso wohl und dann kann ich mit ihnen auch was machen, z.B. Zopf backen für Sonntag oder so. Ich habe meinem Partner nochmals gesagt, dass mein Angebot für Nachhilfe gelte, ich sage jetzt nichts mehr, wenn er/seine Töchter es nutzen wollten, sololen sie es mir bitte sagen.
DANKE und liebe Grüsse
Buchenholz
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Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

Noch ein Tipp, den ich mal angewendet habe:

Den Kindern ein Kochbuch mit ansprechenden Bildern geben und sie da ein Menü auslesen lassen. Vielleicht helfen sie dann sogar mit. Kinder sind gegenüber dem Essen viel offener, wenn sie beim kochen integriert werden.
Anita

Beitrag von Anita »

Merrilu hat geschrieben:Liebe Anita...

.... Ich könnte mir vielleicht vorstellen (und bitte Dich darum, mir Deinen kommentar dazu abzugeben), dass er nicht zufrieden ist damit, wie seine Ex die Kinder erzieht. Ich merke, dass er sich manchmal Sorgen macht oder findet, dass sie sehr oberflächlich werden, z:B. nur am Schminken und an Kleidern interessiert sind, aber er ist nicht so und wünscht sich, dass sie auch in der Schule gut sind.
also was ich mir vorstellen kann ;).....

papis haben eher etwas "mühe", wenn ihre "babys" frauen werden - also schminke und pubertät ist für viele männer gaaanz schwierig.
ich finde es aber auch verständlich...warum sollte ein mann diese riesen prozesse so locker verstehen, wenn selbst wir frauen manchmal damit nicht klar kommen :lol:

vätern die plötzlich getrennt von ihren kinder leben und diese nicht mehr so oft und manchmal sogar unregelmässig sehen, wird aufs mal bewusst, WIE WENIG einfluss sie noch auf die entwicklung/erziehung der kinder haben. das tut weh und braucht auch einfach zeit.
meinem mann haben da gespräche (ich hoffe der wehrt sich, wenn ich einen quatsch erzähle hier :lol: ) geholfen, wo deutlich wurde, dass er als wochenendpapi ja trotzdem und vielleicht sogar gerade darum, ebenso seine werte vermitteln kann. seine jungs haben ihm meist aufmerksam zugehört, weil diese unterhaltungen ja wenig waren und sie ebenso wissen wollten, wer ihr papi ist. wie der denkt und funktioniert.
mit der zeit hat er erkannt, dass er anders als seine ex dafür ja auch in der schönen rolle ist eben NICHT erziehen zu müssen, sondern die zeit viel lieber nutzt, um BEZIEHUNG zu pflegen und aufzubauen.

und heute weiss man ja, dass wenn die BEZIEHUNG stimmt, die erziehung praktisch überflüssig wird. wer in einer intakten beziehung lebt, wird gehört. dem sind die anliegen des anderen wichtig und der ist auch bereit, zu geben, weil er die sicherheit, dass er ja auch wieder bekommt.



also....
immer wieder wenn mal was bei uns nicht so recht läuft und ich hinterfrage, ob ich vielleicht nicht zu viel wollte, wird mir bewusst, dass ich nur etwas loslassen muss....meist kommt es dann wie gewünscht :D
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Liebe Anita,
danke :)
Er ist seit 11 Jahren geschieden und wollte, selbst als Kind geschiedener Eltern, seinen Kindern unbedingt eine intakte Familie bieten. Er ist wirklich ein toller Vater, finde ich. Aber seine Kleinere war damals knapp 2 Jahre alt, die grössere 4. Seine Ex macht ihn bei den Kindern recht schlecht, vermutet er, er hat unter der Woche keinen Zugang zu seinen Kindern, sie will nicht, dass er dort anruft, teilt ihm Elterngespräche, Elternabende nicht mit, nimmt ihnen das Handy weg, damit sie ihn nicht kontaktieren können. Die ersten sechs Jahre hat er seine Kinder jedes Wochenende genommen, jetzt jedes zweite, praktisch sind es dann aber doch mehr. Ich vermute aber, dass der Alltag und die WE nicht ganz dasselbe sind, um eine gute Beziehung aufzubauen? Er verpasst so vieles, weiss nicht viel über die Schule, was unter der Woche abläuft, und ist dann erstaunt, wenn er über sieben Ecken erfährt, dass z.B. die Versetzung in die nächste Schulklasse gefährdet ist. Es ist nicht einfach, obwohl er das gemeinsame Sorgenrecht mit seiner Ex hat. Ich sage ihm immer wieder, dass ich ihn einen tollen Vater finde und dass ich davon überzeugt bin, dass er seine positiven Einflüsse auf die Kinder abgibt, auch wenn sich das vielleicht erst viel später zeigt, wenn sie selber in der Lage sind, zu merken, dass ihn die Ex so oft schlecht gemacht hat. Es tut mir sehr leid, dass er seine Kinder nicht aufwachsensehen konnte in einer intakten Familie, aber immerhin kann ich ihm nun die Chance geben, es mit seinen zweiten 2 Kindern erleben zu dürfen, hoffe ich doch. Vielleicht kommt eben alles zusammen, wenn er mich dann so anfährt, dass ich den Eindurck, habe, eine böse Löwenmutter vor mir zu haben, die ihren Nachwuchs verteidigt und ist das gar nicht gegen mich gerichtet, sondern Ausdruck seiner eigenen Probleme wegen seiner Kinder?
Anita

Beitrag von Anita »

Vielleicht kommt eben alles zusammen, wenn er mich dann so anfährt, dass ich den Eindurck, habe, eine böse Löwenmutter vor mir zu haben, die ihren Nachwuchs verteidigt und ist das gar nicht gegen mich gerichtet, sondern Ausdruck seiner eigenen Probleme wegen seiner Kinder?
das ist eine ganz weise sicht - finde ich! :)

wenn es dir gelingt so zu denken, wirst du immer mehr merken, dass du ganz vieles eigentlich beim anderen lassen kannst und es eben nicht persönlich nehmen musst.
viel lieber (wenn überhaupt nötig) aktiv zuhören; "da bringt dich gerade etwas total auf die palme" - das ist eine nicht-wertende einladung für ein gespräch ;)

alles gute!
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Liebe Anita,
danke:-)
Ich möchte einfach nicht sein Abfallkübel sein, indem er den ganzen Frust mir ablässt, aber ich sehe mal positiver n die Zukunft. Ich habe es bis gestern eher auf mich bezogen und fand mich von ihm total falsch beurteilt bezüglich seiner Kinder. Das sehe ich jetzt klarer. Nochmals Danke!
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