Beziehung zwischen Exfrau und Stiefmutter

Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beziehung zwischen Exfrau und Stiefmutter

Beitrag von Babell »

Hallo zusammen, ich wollte noch etwas zu dem Thema, das in zwei Themen "Männer und ihre Kinder" und "Festtagsswünsche" diskutiert wurde und da es um die Beziehung von Ex und Stiefmutter geht, habe ich es hierhin gepostet.
Buchenholz hat geschrieben:Huch, da habe ich wohl mit meinen Beiträgen in einigen Wunden gestochert.
ja bei mir ist das schon der Fall...

Ich bemühe mich um ein freundliches Verhältnis zur Ex. Die Ex tut vordergründig immer sehr nett, aber durch das Verhalten der Kinder und Kolleginnen von ihr, vermute ich dass hintenrum ein anderer Tonus herrscht... Dies ist natürlich schon nicht angenehm, da es ja auch Auswirkungen auf die Beziehung zwischen den Kindern und mir hat, resp meinem Ansehen bei den Kindern. Mein Freund kennt sie gut genug aus der Zeit, als er mit ihr zusammen war und hatte nichts anderes erwartet.

Mir ist es wichtig, mit meinem Freund glücklich zu sein und dass ich mit seinen Kindern gut auskomme, -und da muss ich einfach vertrauen, dass sie sich nicht zu sehr beeinflussen lassen und wenn- dann wirds eben wieder schwieriger...
Es ist halt schon so, dass die Mutter der Kinder einen grossen Einfluss auf das Verhalten der Kinder gegenüber der Stiefmutter hat und somit leider auch auf die Beziehung des Paares, je nach dem.

Aber wenn ich mich noch um die Beziehungen drumherum bemühen würde, würde ich mir zu grosse vergebliche Liebesmüh machen. Auch wenn alles zusammenhängt- man muss auch vertrauen, dass die Kinder irgendwann selber merken, was ihre Einstellung ist und was die widergekäute Einstellung ihrer Mutter ist.

Ich denke, es braucht einfach von beiden Frauen die Voraussetzung, dass sie ihre Gefühle reflektieren können und die andere Person akzeptieren.
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

Hallo Babell

Bevor ich mich im Focus auf die anderen schaue, muss ich zuerst selber wissen, wer ich bin und was ich will. Ich (Buchenholz) weiss heute, dass ich gut bin, so wie ich bin. Ich weiss was ich kann und was ich nicht kann.
Ich genüge mir selber und mache meine Wünsche und Gefühle nicht mehr von anderen abhängig. Das so zu schreiben kostete mich einige Jahre und viele Therapien. (Schwierige Muttergeschichte)

Nun lebe ich heute mit der Situation, selber "die Neue" zu sein und gleichzeitg bin ich eine Ex-Frau. Unsere Scheidungen und somit die Ausgangslage, wie eine nacheheliche Beziehung gepflegt werden können, sind bei uns diametral verschieden.

Mein Partner erlebte den Rosenkrieg. Er wollte immer die Betreuung der Kinder übernehmen. Erfolglos. Dann kam ich ins Spiel und von da an war ich die Böse. Am Anfang litt ich wahnsinnig unter diesem Krieg, bis mir mein Partner erklärte, dass dies ihrerseits Programm ist und ich das nicht persönlich nehmen darf. Dieser Hass der Ex-Frau ist/war ein Überlebenstrieb. Irgendwer muss schuld sein. Und auch wenn ich keine absichtlichen Handlungen gegenüber der Ex-Frau machte, sondern einfach so war wie ich bin, empfand sie meine reine Anwesenheit als Diffamierung.
Oder doch? Ich habe den Kindern (in Absprache mit dem Vater) Kleider und Schulzeugs gekauft, weil die Mutter es unterlassen hat.
Ich habe den Jungen nachts in unserem Bett "akzeptiert", wenn er Angst hatte, wo hingegen er die Kinderwohnung bei der Mutter nicht verlassen durfte, wenn er Geborgenheit suchte.
Mit solchen taten habe ich natürlich die Kinder manipuliert.

Ich kann die Trauer und Wut schon nachvollziehen, wenn eine Mutter bei Gericht erfahren muss, dass die Kinder lieber beim Vater leben wollen und sie die neue Partnerin akzeptieren würden. Von da an führte sie auch Krieg gen mich.
Uns taten die Kinder leid, die mich bei der Mutter schlecht machen mussten, um ihre Liebe nicht zu verlieren. Eigentlich kann sie einem nur leid tun. Diese Einstellung verdanke ich übrigens diesem Forum.

Seit einigen Jahren war dann klar, dass die Jungs bei der Mutter bleiben. Ihr Hass gegenüber mir hat nicht abgenommen. Und auch da kann ich mich, auch dank vielen Tipps hier, gut Distanzieren. Ich lass diesen Hass bei ihr.

Wir haben gegenüber den Kindern signalisiert, dass wir das neue Paar sind. Wir werden aber nicht ihre neuen Eltern. Denn Vater und/oder Mutter haben sie schon. Die Kinder dürfen sich nicht dazwischen drängen.
Wenn sich die Kinder aber auch die Liebe des Elternteils sicher sind, dann besteht auch keine Gefahr, dass sie das Paar auseinander bringen werden. So muss jeder von uns aber auch akzeptieren, dass die Kinder immer an erster Stelle stehen.
Wichtig für mich und meinen Partner ist auch, dass wir einander vertrauen. Ich weiss, dass er nur mit mir zusammen leben will. Und umgekehrt. Von daher kann er sich mit sovielen Frauen treffen wie er will. Resp. ich mache keinen Unterschied, ob die Leute die er geschäftlich oder privat trifft, weiblich oder männlich sind. Ob es die Ex-Frau oder eine Ex-Freundin ist. Sonst würde ich werten, welche Person die vertrauensunwürdigere ist. Zudem würde ich die persönlichen Rechte meines Partners beschneiden. Und ich will, kann und darf nicht über ihn verfügen. Er gehört sich selber.
Diese Freiheiten kann ich ihm aber nur gewähren, wenn ich mir unserer Liebe sicher bin.
Zudem finde ich es immer interssant, wenn er mir von diesen Begegnungen erzählt und wie er heute von diesen Personen reflektiert wird.

Oder anders gesagt: wenn ich mich ihm gegenüber eifersüchtig verhalte, dann wird er sich angegriffen fühlen.
Zuletzt geändert von Buchenholz am 13.12.2010 18:09, insgesamt 3-mal geändert.
sofia
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 224
Registriert: 17.12.2009 17:17

Beitrag von sofia »

Hallo Babell

"Ich denke, es braucht einfach von beiden Frauen die Voraussetzung, dass sie ihre Gefühle reflektieren können und die andere Person akzeptieren."

Ich glaube, das ist leider eine Wunschvorstellung, die nur selten eintritt. Ich kenne die Mutter meiner Stiefkinder nicht, ich denke, sie tut aus ihrer Sicht ihr Bestes für die Kinder. Das ist nicht das Beste für uns als Paar. Laut meinem Partner ist sie stinksauer auf ihn und auch auf mich, obwohl die Beziehung kaputt war, bevor ich kam. Er muss immer wieder beweisen, wie sehr er sich kümmert, das nimmt manchmal schon groteske Züge an, wenn seine Tochter anruft und er wegen einer Kopie, die das Mädchen vor Ort machen könnte, anderthalb Stunden Autofahrt auf sich nehmen will. In diesem Fall habe ich ihn gebremst, sonst aber lasse ich ihn machen. Ich versuche das eher zu verdrängen, (ich kann mich nicht auch noch darum kümmern) und wie Du schreibst, darauf zu vertrauen, dass die Kinder sich ihr eigenes Bild von mir machen.
Sofia
Benutzeravatar
BabyOne
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 698
Registriert: 10.01.2009 20:56
Wohnort: Bayern

Beitrag von BabyOne »

Hallo,

ich persönlich vermute, dass es ein wirklich gutes, entspanntes Verhältnis zwischen Exfrau und neuer Partnerin/Stiefmutter wohl kaum jemals geben wird.

Als ich mich von meinem Exmann (kinderlos) getrennt habe, bin ich einmal in unserer ehemals gemeinsamen Wohnung auf seine neue Freundin gestoßen, habe aber außer einem kurzen Gruß wirklich keinerlei Bedürfnis gehabt mit ihr über irgendwas zu sprechen - warum auch, von meinem Ex wollte ich nichts mehr wissen und seine Freundin kannte ich ja gar nicht.

Als ich meinen Freund kennen gelernt habe, kannte ich lange seine Ex nicht persönlich. Irgendwann kam der Punkt, wo ich sie gerne kennen gelernt hätte, einfach um mich wegen des Stiefkindes mit ihr mal auszutauschen, weil zu dem Zeitpunkt ja klar war, dass wir längerfristig miteinander zu tun haben werden. Ich hätte es gerne gehabt, dass wir uns wenigstens oberflächlich nett unterhalten können. Das Verhältnis zwischen meinem Freund und ihr war aber dermaßen angespannt, dass einfach nicht an sowas zu denken war.

In den Jahren seitdem sind auch so viele Dinge vorgefallen, dass ich persönlich eine Abneigung gegen diese Frau entwickelt habe. Sie zeigt auch immer sehr deutlich, dass ich ihrer Meinung nach nicht mitzureden habe - wenn zufällig mal ich am Telefon bin, ruft sie lieber wegen eines vergessenen Pullovers fünfmal an, als mir einmal zu sagen um was es geht. Wenn ich dann den Hörer an meinen Freund weitergebe, kommt es oft genug vor, dass er ihr dann sagt, dass er erstmal mich fragen muss - aber sie würde nie direkt mit mir reden. Selbst dann nicht, wenn sie eigentlich etwas von mir will, zum Beispiel als ich die Klamotten von meinem Stiefsohn extra bei ihr abholen sollte oder ähnliches.

Ein respektvolles, tolerantes Verhältnis in so einer heiklen Konstellation setzt voraus, dass beide Seiten vernünftig, guten Willens und einigermaßen reif sind. Und diese Voraussetzungen sind wohl einfach selten in so geballter Form auf beiden Seiten vorhanden.

Wichtig finde ich, dass die Kinder keine Macht über die Paarbeziehung haben sollten. Das hängt davon ab, wie der leibliche Elternteil damit umgeht. Auch das kann man als neuer Partner nur manchmal und teilweise beeinflussen. Man muss einfach vieles so hinnehmen oder seeeehr geduldig sein.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Re: Beziehung zwischen Exfrau und Stiefmutter

Beitrag von Buchenholz »

Babell hat geschrieben: Dies ist natürlich schon nicht angenehm, da es ja auch Auswirkungen auf die Beziehung zwischen den Kindern und mir hat, resp meinem Ansehen bei den Kindern.
Ich weiss, es ist nicht einfach und auch ich fühlte mich manchmal auch angegriffen. Ich habe mir dann aber immer eingeredet, dass ich einfach als Prellbock hinhalten muss. Eigentlich sind die Kinder eher wütend auf die Situation, als auf mich.

Mein Partner weiss, dass man mit seiner Ex-Frau nicht fair streiten kann, auch weil schnell Gewalt im Spiel ist. Die Kinder haben da noch weniger Chancen. Da aber die Kinder da leben müssen, resignieren sie in dieser Situation. Der Druck muss dann an anderer Stelle weg. V.a. in der Pubertät musste dann halt öfters mal ich hinhalten.
Irgendwie müssen sie das Streiten auch üben. Und Junge gegenüber Frau ist ein anderer Dialog, als von Mann zu Mann.

Es gab schon mal ganz giftige Sprüche vor allem vom Älteren. Aber ich glaube, längerfristig schätzte er es, dass ich einfach mich selber blieb. Und wenn wir mal ein ganz schwieriges WE hatten, dann verabschiedete ich mich mit den Worten, dass es wohl für uns beide ein nicht ganz glückliches WE war, dass ich mich aber trotzdem freue, wenn er das nächste Mal wieder kommt. Neues WE neue Chance.
Die Kinder sollen spüren, dass man sie trotz allem gern hat. Das ist nicht einfach und kostet viel Kraft über den Schatten zu springen.
tarzan
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 819
Registriert: 06.03.2008 17:11

Beitrag von tarzan »

Ich kenne die Ex meines Mannes kaum, das war uns allen auch recht so.
Es gab von beiden Seiten her nie das Bedürfnis sich kennen zu lernen.

Das allernötigste hat die Ex mit meinem Mann per Telefon geklärt oder mal bei der Kinderübergabe, oder später als sie älter wurden, direkt mit den Kindern.

Wir waren beide froh, sowenig wie nur möglich Kontakt mit der Ex zu haben. Es war schon so genug schwierig.
15 Jahre Patchworkerfahrung
carlotta37
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1089
Registriert: 29.10.2007 15:45

Beitrag von carlotta37 »

Buchenholz, was Du über das gegenseitige Vertrauen in Deiner Beziehung schreibst, kann ich nur unterstreichen! Das ist eine gute Voraussetzung, auch mit Schwierigkeiten fertig zu werden!!

BabyOne, ich kenne in meinem Umfeld einige Mütter, die ein gutes Verhältnis zur Neuen ihres Ex-Mannes haben. Bei meiner besten Freundin ist diese "Neue" sogar eine bessere Ansprechpartnerin als der Mann und sie wirkt oft ausgleichend. Sogar ich selber glaube, dass ich mit der Partnerin meines Ex-Mannes besser zurecht käme, als mit ihm selber....Voraussetzung dafür ist einfach, dass alte Verletzungen verarbeitet wurden!
Benutzeravatar
Delphia
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2125
Registriert: 17.07.2006 11:43

Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Danke Babell für die Eröffnung dieses Threads.

Die Selbstreflektion ist sehr wichtig. Das ist auch das Stichwort zur Überleitung in dieses Forum. Wir sind alle so verschieden und wir reden offen miteinander und ich erhalte auch hier Rückmeldungen über Situationen, die hier zu Hause passieren. Das hilft mir sehr über meine Handlungen/Taten/Worte nachzudenken.

Zudem habe ich im Rahmen eines Coachings in Zusammenhang mit meiner Arbeit die Rückmeldung erhalten, dass meine Metakognition sehr gut sei.

Ich war auch der Meinung, es ist doch wichtig, die Ex (vor allem in unserem Fall, da die Kinder nicht bei ihr leben) ins Boot zu holen. Ich habe ihr erlaubt, ins Haus zu kommen. Früher durfte sie das nicht. Ich habe den Versuch unternommen, uns regelmässig an einem neutralen Ort zu viert (sie, ihr Mann, mein Mann und ich) zu treffen. Leider hat dies gar nichts gebracht. Im Gegenteil alles, was wir besprochen hatten, wurde brühwarm den Kindern erzählt. Nicht, dass sie das nicht hätte erzählen dürfen, aber wenn wir am gleichen Strick ziehen wollen, dann finde ich es nicht fair, dass die unangenehmen Sachen immer mir angelastet werden... Das Verhältnis ist nun oberflächlich. Meiner Meinung ist sie uns gegenüber nicht ehrlich.

Ich wünschte, es wäre anders.

Das Wichtigste hat aber Buchenholz geschrieben:

"Bevor ich mich im Focus auf die anderen schaue, muss ich zuerst selber wissen, wer ich bin und was ich will. Ich (Buchenholz) weiss heute, dass ich gut bin, so wie ich bin. Ich weiss was ich kann und was ich nicht kann.
Ich genüge mir selber und mache meine Wünsche und Gefühle nicht mehr von anderen abhängig."

Das finde ich voll und ganz richtig. Ich bin auch dorthin unterwegs und bald mein Ziel erreicht... ;-)
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Benutzeravatar
Nin
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1009
Registriert: 12.11.2006 23:03

Beitrag von Nin »

Als Ex bemühe ich mich, freundlich zu der "Neuen" zu sein. Ich würde sie gerne ein bisschen kennenlernen, aber das geht nicht ,weil mein Ex es nicht will. Wenn ich sie mal am Telefon habe, dann rede ich immer ein paar Worte mit ihr, frage nach dem Baby usw. Es kommt selten vor. Ich ermutige meine Kinder, sie zu mögen und am Samstag haben wir Weihnachtsgeschenke eingekauft, auch für sie. Meine Jungs wollten icht mehr basteln, wie wir es in den letzten Jahren immer getan haben und also habe ich ihnen ein Geschenkbudget zur Verfügung gestellt. Ich fände es nicht gut, wenn sie ihrer Stiefmutter nichts schenken!!

Aber ich suche keinen weiteren Kontakt, eben, weil ich weiss, dass mein Ex dagegen ist und ich keinen Konflikt in die Ehe tragen möchte. Sie scheint nett zu sein, die Kinder mögen sie, und sowieso ist ihr Vater für sie verantwortlich, wenn sie dort sind.

Seine Ex hat uns am Anfang grosse Schwierigkeiten gemacht und das passiert immer mal wieder (wie jetzt bei der Ankündigung unserer Hochzeit :roll: ) Aber es wird besser. Am Samstag bei der Vernissage der Fotoausstellung meiner Stieftochter waren wir alle da (also die beiden Eltern mit ihren jeweiligen neuen Partnern) und waren auch soweit zivilisiert miteinander, haben uns mit "Bises" begrüsst - nicht miteinander geredet, aber uns mit den Leuten unterhalten, die wir kennen. Zum Abschied brach das Eis ein bisschen und sie sagte dann es sei ja auch besser so wegen der Kinder. Mir fällt diese Haltung sehr leicht, ihr offensichtlich nicht.

Längerfristig denke ich, dass es noch am ehesten mit seiner Ex ok wird, weil sie mir lernfähiger erscheint. Mein Ex ist einfach hoffnungslos und ich denke aus Erfahrung, seine Frau hat nicht viel zu sagen.

Ich finde, wir müssen uns alle nicht mögen. Aber anständig miteinander umgehen, das ist schon wichtig. Man muss ich auch nicht nahstehen oder sich rgelmässig sehen. Aber bei Anlässen, die das Kind betreffen, sollten alle da sein können, ohne, dass es Schwierigkeiten macht.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Benutzeravatar
Franzie
Schnelltipper
Schnelltipper
Beiträge: 93
Registriert: 05.01.2009 21:08
Wohnort: Die mit den weissen Socken

Beitrag von Franzie »

Huch, gutes Thema :)
Ich als Ex: Mein Ex und ich haben noch bis 3 Jahren nach der Trennung im gleiche Haus gewohnt, ich im haus, er in "der keller". Etwa nach 1 Jahr war plötzlich eine Frau bei ihm in der Stube, einfach so, ohne Vorwarnung. Was die Kinder genau dabei gefühlt haben weiss ich nicht (meine Kinder sind recht verschwiegen) aber ich war schon ein wenig geschockt. Nachdem sie mir 3-4 mal über den Weg gelaufen ist (Waschküche war im Durchgang zu seiner "Wohnung") habe ich meinem Ex gebetten uns doch einander vorzustellen :) . Das war's. Obwohl die Trennung für mich klar war, habe ich mich den ganzen Tag sehr allein und verlassen gefühlt. Seitdem war sie auch regelmässig bei ihm und es hat mich auch nicht weiter gestört. Bein Schulanlässe usw waren wir auch allen anwesend und meisten sogar am gleiche Tisch. Am Weihnachten haben wir den 24. gemeinsam kaffee und Kuchen gegessen, kam meine Familie zu Besuch kam er schnell zur Begrüssung (sie nicht). Seit 3 Jahren wohnen sie etwa 30 Km von uns weg
Ich habe normalen Gespräche mit Ihr, meistens bespreche ich die Dingen mit den Kindern direkt mit ihr, ausser es geht um etwas wichtiger dann rufe ich zuerst ihm an. Ich weiss dass sie sich Mühe gibt mit den Kindern (sie hat kein Eigene) und meine Tochter hat sie gern. Meinem Sohn kann nicht viel mit ihr anfangen. Sie macht auch viele Sachen die ich nicht mache mit ihnen wie backen und früher basteln (es liegt mir nicht) und das finde ich gut.

Ich als "Stiefmutter": ich habe meinem Partner (T) zusammen mit seine Ex (K) kennengelernt und jetzt wird es kompliziert. K ist die Schwester von M der früher der besten Freund von meinem Ex war und auch meinem. Durch ihm habe ich eben T und K und ihre ganze Familie (Eltern, Geschwister) kennengelernt. Wir waren häufig an die gleichen Anlässe, manchmal sass ich auch an ihren Tisch. M wurden auch der Götti von meiner Tochter und vom P, der Sohn von T und K. Somit kenne ich sie sehr gut. Als wir zusammen kamen war sie natürlich überrascht (wir ja auch, es kam unerwartet :D ) aber ich denke es stört sie nicht weiter. Das einzige was vielleicht gegen mich spricht ist dass vielen dachten ich und M hätten mal ein Verhältniss gehabt (auch meinem Ex) weil er mich moralisch unterstützt hat während der Trennung (deshalb ist die Freundschaft zwischen ihm und meinem Ex auch vorbei...). Sorry wenn ich so weit her hole, aber das spiegelt eben unser Verhälniss
Auch jeden Fall können wir gemeinsam anständig kommunizieren und auch auf direktem Weg. ZB waren seine 2 Söhne vor 2 Wochen hier zum übernachten unter der Woche da sie weg ging und das haben wir telefonisch abgeklärt. Ich mische mich nicht in ihre Erziehung und sie nicht in unsere Beziehung

Somit bin ich auf beiden Seiten noch ziemlich "verwöhnt" wenn ich hier einiges lese und das weiss ich auch zu schätzen :D
Das wichtigste ist nicht nie umzufallen, sondern immer wieder aufzustehen

Patchwork seit Juli 08. Ich habe 2 Kinder, er auch 2
Plüsch
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 324
Registriert: 07.07.2005 16:13

Beitrag von Plüsch »

Ich bin ja auch sowohl "Neue" als auch Mutter. Und ich habe beides erlebt, "habe" daher, weil mein Ex im Moment ohne Partnerin ist.
Mit der Mutter meiner Kinder komme ich soweit ganz gut aus. Man sieht uns an Anlässen, wo die Kinder dabei sind, auch mal zu viert, ihr Mann, meinen Mann und mich. Da haben sich die Leute doch auch schon gewundert. Wir trinken auch immer mal wieder Kaffee bei ihnen, wenn wir die Kinder holen, an Festtagen usw. Auch zum Essen waren wir schon eingeladen, und meine Kinder haben sogar schon bei ihnen übernachtet. Als dann der Jüngste allerdings meinte, wir müssten Mama an unsere Hochzeit einladen, mussten wir dann doch Grenzen setzen ;-) Ich denke, wir werden nie dicke Freundinnen, aber nicht, weil sie die Mutter meiner Stiefkinder ist, sondern weil sie mir als Mensch nur bedingt liegt. Wir respektieren einander, tauschen uns auch mal aus, mehr nicht.

Bei der Exfreundin meines Ex-Mannes tat ich mich schwerer. Sie hatte mir den Mann ausgespannt und in den folgenden Monaten Dinge veranstaltet, die sie mir als Mensch sehr unsympathisch machten. Trotzdem versuchte ich den Kindern zu liebe gute Miene zum bösen Spiel zu machen, sie war ab und zu zu einem Kaffee hier an Geburtstagen oder auch mal, wenn sie die Kinder brachten, ich war auch ein paar Mal bei ihnen zum Kaffee eingeladen, sah sie hin und wieder an Anlässen, an denen meine Kinder auftraten, wahrte aber Distanz. Als sie anfing, meine Tochter mit wirklich irren Aussagen zu manipulieren griff ich ein und redete mit meinem Ex. Zum Glück trennte er sich später von ihr.
Für mich hatte diese Antipathie wohl am Anfang schon auch damit zu tun, dass sie mir den Mann ausgespannt hatte, später kam sie aber ganz klar von ihrem Verhalten her. Ich ging ihr möglichst aus dem Weg, wie meinem Ex übrigens auch.
Meine Kinder mochten die Frau am Anfang, was ich schweren Herzens akzeptierte. Als sie älter wurden durchschauten sie diese diversen Spiele, die sie heute noch mit ihrem Vater und ihrer Halbschwester treibt und sie mögen sie nicht mehr. Wäre es anders müsste ich es hinnehmen.

Ich habe gemerkt, dass bei mir das Verhältnis zur anderen Frau sehr viel mit Sympathie / Antipathie zu tun hat. Mag ich sie als Mensch, kann ich sie besser akzeptieren als wenn ich sie menschlich nicht riechen kann. Ich sehe die Ex meines Mannes überhaupt nicht als Konkurrenz, die Neue an der Seite meines Ex war mir je länger je mehr ein Dorn im Auge, weil ich ihr Verhalten für die Entwicklung meiner Kinder als ungünstig empfand.
Wir patchworken seit Sommer 2006
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

Sorry, Beitrag geschrieben und wieder gelöscht.
Zanilla
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 211
Registriert: 20.08.2009 09:32

Beitrag von Zanilla »

Ich kann gegen die Ex als Mensch nichts sagen. Ausser, dass sie ein paar richtig dumme Dinger gemacht hat und damit auch meinen Freund mit reingerissen hat, das war zum Zeitpunkt der Beziehung/Ehe. Aber so ist sie eigentlich ein freundlicher, liebenswürdiger Mensch, und wenn sie nicht die Ex wäre, würde ich auch nicht ausschliessen, mit ihr näher befreundet zu sein.

Aber dadurch, dass sie die Ex ist, gibt es in meinen Augen Grenzen. Zum Beispiel will ich nicht, dass sie ungebeten in die Wohnung kommt (tut sie auch nicht). Oder dass mein Freund sich in ihrer Wohnung benimmt, als wär er zuhause (tut er). Wenn ein gemeinsames Fest ansteht, müssen die Ex-Eheleute nicht zwangsweise miteinander rumhängen oder sitzen. Unsere Ex hat keinen Partner und schon mehrmals so blöde andeutungen gemacht, die suggerieren, sie wäre nicht abgeneigt, es nochmal mit meinem Freund zu versuchen. Deshalb bin ich da vorsichtig, auch wenn es um Nettigkeiten mir gegenüber geht. Mein Freund findet das alles natürlich nicht so schlimm, aber er nimmt sie auch sehr in Schutz.

Wie ich neu hier war, wollte die mich unbedingt kennenlernen. Sowas find ich doof, ich hab mit der Frau nichts am Hut und brauche keinen Kontakt mit der. Sie lädt uns auch öfters ein, auf Geburtstage oder weiss gott wo, aber wir gehen nie hin, aber nur weil ich so massiv dagegen bin. Dadurch, dass sie die Ex ist, werde ich ihr gegenüber nie objektiv sein können und sehe auch keine Notwendigkeit darin. Schlimm genug, dass es sie in dieser Rolle gibt, da muss ich nicht noch mehr Zeit mit ihr verbringen als eh schon.

Klingt vielleicht kindisch, aber ist eben so.
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

Zanilla hat geschrieben:Wie ich neu hier war, wollte die mich unbedingt kennenlernen. Sowas find ich doof, ich hab mit der Frau nichts am Hut und brauche keinen Kontakt mit der.
Also, wenn dein Partner mit seiner Ex-Frau Kinder hat, dann kann ihren Wunsch schon verstehen. Schliesslich verbringen die Kinder das WE mit dir. Ich bin ein neugieriger Mensch und finde das was Positives. Sie zeigt Interesse an dir. Das Gegenteil wäre, dass du ihr egal wärst und das finde ich dann auch nicht so schön.



Aus den selbst gemachten Erfahrungen, plötzlich das Leben mit einer "Neuen" zu teilen, wollte ich es dann bei meinen Stiefkindern und ihrer Mutter besser machen.
Mein Partner meckerte oft über seine Ex-Frau und wo sie überall als Mutter versagt. Ich nahm sie dann immer in Schutz, weil ich selber weiss, wie sich der Alltag mit Kindern gestaltet. Meine Haltung war eher solidarisch. Wir Mütter müssen doch zusammenhalten. Schliesslich werden wir irgendwie gemeinsam diese Jungs betreuen und da ist es doch wichtig, dass wir einer Meinung sind.
Auch wenn ich schlussendlich nicht für sie verantwortlich bin, so verbringen wir viel Zeit zusammen.

Tja und wie ich dann so in Berichten der 1. Beiständin lesen durfte, was die Ex-Frau so alles über den bösen unfähigen Vater und später über mich erzählte, so änderte sich dann meine Meinung über sie. Zudem wurde ich immer mehr Zeuge, wie die Kinder in einem erbärmlichen Zustand hierher kamen.
Bei allem Verständnis für AE, das ging einfach zu weit, vor allem, wenn ich lesen durfte, wie unfähig angeblich der Vater ist.
Das waren für mich Projektionen pur.

Durch den Antrag um Obhutsänderung wurde das Verhältnis gegenüber dieser Frau immer schlechter. Ein normales Gespräch war gar nicht möglich. Die Frau redet nicht. Sie krächzt, keifft, unterstellt Dinge unter Niveau, nennt uns nicht beim Namen sondern benutzt dazu ein pornographisches Vokabular. Krass.
Wenn ich mal das Telefon abnehme, dann höre ich sofort einen 4-Wort Imperativsatz und strecke reflexartig den Hörer in armweite vom Ohr weg. Und beginne ich zu reden, machts: pip-pip-pip
Also nichts von Hallo, wie gehts? Schönes Wetter? :-)

Von daher bewundere ich meinen Partner, der sich der Kinder wegen schon ab und zu mit ihr reden muss. Er hält aber die Gespräche aufs absolut nötigste.
Zuletzt geändert von Buchenholz am 14.12.2010 21:10, insgesamt 1-mal geändert.
tarzan
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 819
Registriert: 06.03.2008 17:11

Beitrag von tarzan »

ich kann Zanilla da schon verstehen, ich wollte die Mutter meiner Stiefkinder auch nicht kennenlernen, jedoch war es so, dass ich nie was gutes über sie hörte. Ein unbeschwertes Treffen wäre das unmöglich gewesen.
Auch sie selbst hatte kein Interesse an mir, was mich nicht störte.
Auch wollte ich nicht, dass die Ex-Frau meines Mannes etwas über mich weiss, oder nur das nötigste halt, was sich nicht vermeiden liess.

Da ist halt jede Konstellation anders, muss jeder für sich entscheiden...
15 Jahre Patchworkerfahrung
Antworten