Kindermund

Fragen, Probleme und Sorgen...
Lala
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Kindermund

Beitrag von Lala »

Hallo Ihr Lieben

Mich würde mal wieder Eure Meinung interessieren: Folgendes ist am Samstag passiert: Freund, Stiefkinder und ich sind raus an die Sonne, war ein gemütlicher Nachmittag, danach haben der Grosse und ich ein bisschen am PC gespielt, später hab ich mit dem Kleinen noch rumgetobt, bevor ich dann nach Hause musste, weil ich später noch mit einer Freundin verabredet war. Soweit so gut.

Vielleicht sollte ich das noch erwähnen: Die Situation mit den Stiefkindern ist mal so mal so. Wir kommen im Grossen und Ganzen klar mittlerweile, aber ich bin a) sicher nicht die beste Stiefmami und b) überträgt sich das logischerweise auch auf die Kids, die eh schon gestresst sind von dem Gezerre zwischen ihren Eltern, weshalb wir uns wohl gegenseitig mit einer gewissen Vorsicht gegenübertreten.

Nun hat aber der Kleine (5) am Samstag, als ich ging, einen Spruch abgelassen, der mich tief getroffen hat und wo ich absolut nicht wusste, wie ich darauf reagieren soll. O-Ton: "Morgen fahren wir wieder nach Hause. Und dann bist Du tot und wir sehen Dich nie wieder."

Leute, ich wusste echt nicht wie reagieren, hab nur was gemurmelt von wegen, dann ist's halt so, und musste ganz schnell verschwinden, weil mir die Tränen in die Augen stiegen. Das klang ja fast so, als ob er sich wünschen würde, dass er mich nie wieder sehen muss... Aber vorher noch "juhui und trallala" und dann sowas... Ich war echt perplex und ziemlich verletzt...

Mein Freund hat das natürlich mal wieder nicht mitbekommen (war nicht das erste Mal, dass ich so einen Spruch abbekam, nur war er dieses Mal etwas krasser wie ich finde - aber logischerweise kommt sowas nur, wenn mein Freund grad nicht daneben steht). Als ich ihm das dann gestern, als die Kinder wieder weg waren, erzählt hatte, nahm er natürlich den Kleinen sofort in Schutz von wegen, das sei sicher ein Scherz gewesen und ich solle das nicht so eng sehen, wir hätten vorher ja noch rumgealbert. Und dann der übliche Spruch von wegen, ich solle mich halt besser integrieren, blablabla. (wie denn, wenn er selber ihnen vorlebt, dass ich quasi abgeschrieben bin, wenn die Kids da sind - aber das ist ein anderes Thema). Natürlich war in seinen Augen wieder ich schuld und meinen Wunsch, dass wir (er, die Kinder und ich) uns mal an einen Tisch setzen und darüber reden, wie man miteinander umgeht, oder eben nicht, oder dass er ihnen auch mal sagt, was sie dürfen und was nicht, nahm er überhaupt nicht ernst.

Wie seht Ihr das? Interpretiere ich zuviel in diesen Spruch hinein, sehe ich das wirklich zu eng? Aber ich meine, der Kleine ist 5... Sowas sagt doch kein Kind einfach so, schon gar nicht zu einer erwachsenen Person... Habt Ihr eine Idee, wie ich zukünftig bei solchen Kommentaren reagieren soll/kann? Man muss doch den Kindern zeigen, wenn sie Grenzen überschreiten, und das war bei mir ganz klar der Fall am Samstag. Oder findet Ihr, dass ich überreagiere? Bin dankbar um jeden Tip, Ihr habt ja teilweise ganz viel Erfahrung mit Kindern...

Danke & Liebe Grüsse
Lala
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo lala

Ich denke 5-jährige wissen nicht was sie reden. Würd das auf jeden Fall nicht persönlich nehmen.

Ich würd auf solche Sprüche ganz cool reagieren und es lustig auffassen.

grüsse
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Nee, also lustig würde ich das auf keinen Fall finden.

Es mag ja sein dass ein Kind in dem Alter noch nicht völlig versteht was Tod und Sterben bedeuten, und/oder es kann natürlich auch sein dass ein Kind in dem Alter sich gerade sehr stark mit diesem Thema auseinandersetzt und ihm der Spruch von daher eingefallen ist.

Aber was es bestimmt versteht, ist dass ein solcher Spruch eine Provokation darstellt. Das ist vielleicht ähnlich mit vulgären Schimpfwörtern. Da wissen sie auch nicht wirklich um was es geht, aber dass es "verboten" ist, das wissen sie meist recht gut. Ich persönlich würde auf eine solche Provokation reagieren. Wichtig bei Provokationen ist immer, dass man nicht zu stark darauf reagiert, sonst kommt der Provokateur erst recht auf den Geschmack. Aber ich würde ganz sicher etwas antworten, vielleicht "Also das finde ich jetzt überhaupt nicht gut, dass Du sowas sagst. Weisst Du überhaupt was das bedeutet wenn einer tot ist?" Dann wird das Kind vermutlich etwas verlegen grinsend den Kopf schütteln oder irgendeine Erklärung liefern, und dazu sagt man dann noch einen kurzen Satz und endet mit "So etwas sagt man einem anderen Menschen nicht, weil das etwas sehr Schlimmes ist wenn jemand sterben muss. OK?" und dann hat es sich hoffentlich.

Ich finde, so ein Verhalten ist wie ein Tritt gegen das Schienbein. Es muss nicht so böse gemeint sein wie es sich anfühlt, aber man hat auf jeden Fall das Recht darauf zu reagieren und muss nicht warten dass der abwesend Vater irgendwann kommt und dazu etwas sagt.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Lala, ich denke nicht, dass der Kleine es sehr böse meint oder sich wünscht, dass dir Böses geschieht. Vielleicht würde er gerne zu der Situation mit seinem Vater zurückkehren, bevor es dich gab und selbst das ist nicht gegen dich: Kinder sind Gewohnheitstiere. Änderungen brauchen viel, viel Zeit.

Ich würde dir raten, dem Kind, wenn so etwas passiert, deine Gefühle mitzuteilen, mit kindgerechten Worten: "Es tut mir weh, wenn du so etwas sagst. Mit Worten kann man einem Menschen genauso weh tun wie mit Schlägen. Ich weiss nicht, ob du mir weh tun willst, oder ob du nicht weisst, dass es mir weh tut...." So was in der Richtung. Und wenn es geht auf Augenhöhe (Körperlich!) mit dem Kind gehen und nicht von oben sprechen. Natürlich muss es dir dazu gelingen, rational zu bleiben und sprechen zu können und nicht emotional durchzuheulen.

Noch etwas fällt mir an deinem Beitrag auf:
ich bin a) sicher nicht die beste Stiefmami und b) überträgt sich das logischerweise auch auf die Kids,
Das halte ich für Schwachsinn. (Entschuldigugn für die harten Worte) Du kannst die beste Stiefmutter der Welt sein, und die Kinder lehnen dich aufgrund innerer Loyalitäten trotzdem ab! Wichtig, ist aufgeschlossen zu bleiben und es immer wieder zu versuchen - nicht, dass man perfekt auf Bilderbuch-Stiefmutter macht, die die Kinder sofort mögen - das gibt es nur im Kino.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Lala

Im ersten Augenblick bin ich in solchen Situationen auch ziemlich perplex und weiss zunächst nicht, was ich sagen soll.

Wenn ich mich gefangen habe, habe ich mittlerweile eine "Standardantwort" bereit: Was willst Du mir genau damit sagen?

Die Gefühle, die eine solche Aussage bei mir auslösen, gebe ich auch bekannt.

Ich glaube auch ein 5-jähriger kann damit umgehen, wenn Du ihn "abholst" mit Rückfragen.

Ich würde aber nicht zuviel interpretieren, er ist fünf und weisst Du, wir sind oft sensibler auf "heikle" Themen, so dass wir alles hinterfragen. Das muss nicht sein.

Gruss
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
aisha

Beitrag von aisha »

ich bin mir sicher, dass das Kind sich der Tragweite eines solchen Satzes überhaupt nicht bewusst ist.
Aber ich bin mir sicher, dass es damit etwas ausdrücken will. Und da würde ich auch kindgerecht nachhaken und ihm mitteilen, dass man sowas nicht sagt.

Es ist halt schon so, dass Aussagen gegen einen einfach weh tun. Der Kleine drückt es so aus, bei den Grösseren kann es dann schon mal wesentlich perfider sein. Ich kenne das auch.
Ich wehre mich dann auf meine Weise.
Stieftochter liebt es zwar über alles, mit dem Auto herumkutschiert zu werden, aber a) nur von Papa und b) nur mit seinem Auto, da dies in ihren Augen das Standesgemässere ist. (Wenn Papa nicht verfügbar ist, kann man sich zur Not auch mal in mein Auto setzen)
Nun beginnt sie mit dem Lernfahrausweis. Und dummerweise ist nur mein Auto ein handgeschaltetes. Und noch viel dummerweise kann sie es von mir nicht zum Ueben kriegen, da es bis jetzt ja ein zu mickriges Auto war.....dumm gelaufen ,gell....

Delphia, es ist richtig, dass wir Aussagen der Steifkinder viel höher gewichten, als eine dumme Klappe der eigenen Kinder.

Und Lala, es ist doch egal, ob du dich für eine "gute" oder "schlechte" Stiefmutter bist. Es ist den meisten Kindern ja auch nicht wichtig, ob sie "gute" oder "böse" Stiefkinder sind....
ich habe längstens aufgehört, bei ihnen punkten zu wollen. Sie werden mich niemals akzeptieren, sondern nur tolerieren. Also versuche ich einfach korrekt zu sein, aber nicht mehr.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

BabyOne, "lustig" war wohl der falsche Ausdruck von mir, ich dachte eher, nicht gross drauf einlassen, nicht zeigen, dass der Satz einem persönlich trifft.

Lala, mein Stiefsohn findet schon lange, ich sei kompliziert. Das hat mich am Anfang auch getroffen, denn ich sehe mich nicht so. Heute denke ich, wenn er mich so sieht, dann ist es eben so, was nicht heisst, dass er mich trotzdem mag und mich nett findet.
Er geht mir nicht aus dem weg, im Gegenteil, und das ist mir Beweis genug.

Wir müssen von dem wegkommen, von allen geliebt zu werden und das uns alle toll finden.

Auch müssen wir uns vor Augen halten, dass die Kinder für die Situation nichts dafür können. (Wenn sich die Eltern trennen). Kinder haben Loyalitätskonflikte.

Mach dir keine Gedanken ob du eine gute oder schlechte Stiefmutter bist, was heisst das schon, wo ist der Masstab ?

Ich hab mir immer gesagt, ich bin so wie ich bin, fertig. Ich nehm die anderen auch alle wie sie sind.

grüsse
15 Jahre Patchworkerfahrung
sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Lala,

das zu hören, würde mir auch weh tun. Ich denke, Dein Stiefsohn kommt mit der Situation, mit dem Hin- und Herschalten zwischen Vater-WE und Mutter-Alltag wohl noch nicht so richtig klar. Oder: Bedauert er, dass das schöne Wochenende mit Euch schon vorbei ist ? Für mich klingt "...und wir sehen Dich nie wieder" schon nach Bedauern.

5-jährige sind ja oft ganz unverblümt und sagen geraderaus, was sie momentan denken. Ich würde mal vorsichtig nachfragen, was dahinter steckt. Mein Sohn sagte in diesem Alter gerne zu mir, er habe den Papa viiiel lieber als mich. Logisch, denn er sah seinen Vater, der wenig arbeitete, nur besuchsweise und ausgeruht, während ich den Alltag mit 100 % Job (ging zunächst nicht anders) und Kind bewältigen musste und wir beide ganz schön am Anschlag waren. Das zu hören, trieb mir die Tränen in die Augen, ich habe herausgefunden, dem Kind war unser Programm zu viel und ich habe, sobald es ging, auch die Arbeitszeit reduziert.


Bei meinen Stiefkindern ist nach über 2 Jahren etwas Ruhe eingekehrt, ich muss mir trotzdem immer wieder etwas anhören ("Mein Papa gehört nur mir").
Ich hätte es auch nicht gedacht, aber es dauert bei uns patchies ganz schön lange, bis jede/r seinen Platz gefunden hat, bis Beziehungen aufgebaut sind. Aber geht es uns Erwachsenen denn so viel anders ?

Wichtig finde ich, eine eigenständige Beziehung zu den Stiefkindern aufzubauen, und nicht im Schlepptau vom Vater zu bleiben.

Liebe Grüße,
sofia
Zuletzt geändert von sofia am 16.11.2010 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
Sofia
Anita

Beitrag von Anita »

ohne die anderen beiträge gelesen zu haben...

ich finde es ganz wichtig, dass du diese aussage als eine aussage eines kleinen, unerfahrenen kindes anschaust und nicht als eine aussage mit verletzungsabsicht eines erwachsenen.

besonders ganz kleine kinder haben nicht die auswahl an worten und gefühlswörtern um ihre botschaft anzubringen.

verstehe ihre aussage als botschaft. etwas, dass sie dir mitteilen wollte, weil es sie tief beschäftigt.

deiner beschreibung nach hattet ihr es schön und lustig und sie hat auch diese moment mit euch gemeinsam genossen...zu hause angekommen hat sie ihr bewusstsein eingeholt und ich tippe mal darauf, dass ihr schlechtes gewissen/ihre loyalität der eigenen mutter gegenüber angeklungen hat. sie hat sich vielleicht sogar für ihre schönen gefühle während des spielens draussen geschämt, weil sie befürchtet, dass sie ihre mami verletzten könnten.
in dem moment kam wohl der gedanke "wärst du bloss nicht da" herauf, dass würde sie nämlich nicht mehr in diesen konflikt bringen.

ihre aussage war also eigentlich ihre botschaft an ihre mutter - für die mami und nicht wirklich gegen dich. du hast sie einfach abbekommen.

du bist die erwachsene - sie ist das kind.
nimm eine erwachsenen-haltung ein und sehe lieber die not des kindes als das du dich davon verletzen lässt.

ich würde ihr das nächste mal mit aktiv zuhören begegnen.

"dir wäre es also am liebsten, es gäbe mich nicht mehr?"
(dabei darfst du ruhig besorgt oder traurig gucken - wie es dir danach ist).

lass die antwort kommen und spiegle wieder was du hörst...ich bin sicher du wirst staunen, was aus dem mädchen herausbricht und ich bin noch mehr sicher, dass es die chance sein wird zu erkennen, dass es nichts gegen dich ist.

vielleicht würde es die stieftochter auch entlasten, wenn du von deinen gefühlen sprichst und ihr sagst, dass du nicht erwartest, dass sie dich lieb hat, sondern das du dich einfach freust, wenn die gemeinsamen tage lustig sind ;)

alles gute
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Lala

Nun ist mir Anita zuvorgekommen. Etwas in der Art wollte ich dir auch Antworten.

Kleine Kinder sind wie ein Schwamm, die saugen alles auf und geben es ungefiltert weiter. Die Selbstkritik über ihr Tun fehlt noch. Es mag gut sein, dass das Kind diesen Satz in einem Film gehört hat und ihn witzig fand. Was er wirklich bedeutet, darüber machen sich Kinder noch keine Gedanken. Es war ja gerade Halloween und da sind sicher öfters solche Sätze gefallen.
Es tut auch gut, wenn man sich in die eigene Kindheit zurück versetzt. Seit ich Mutter bin erlebe ich öfters ein déja-vu. Und ich erinnere mich, wie ich etwas damals als Kind erlebt habe, wie ich mich dann unverstanden und ungerecht behandelt fühlte.

Trotzdem ist es wichtig, dass man Kindern lernt, dass sie so etwas nicht sagen dürfen. Wenn wieder mal eine Abschiedssituation ansteht, auch bei jemandem anderem, dann kannst du sagen, es soll sich nun bei Person X verabschieden, aber bitten ohne diesen makabren Satz, es könnte missverstanden werden und gibst eine Erklärung ab. Und das kann man dann eben mit Humor nehmen, so wie es Tarzan gemeint hat.

Was mir sehr wichtig scheint bei einem Start ins Patchwork: Der Partner mit Kind muss sehr viel über die Vergangenheit der Kinder berichten. Was haben die Kinder erlebt, v.a. traumatisches. Warum reagieren sie in gewissen Situation so. Was können resp. kennen sie nicht, weil sie es nie gelernt bekamen. Welche Prioritäten werden in der Erziehung gesetzt.

Auch ich musste viel dazulernen. Dabei würde ich von mir behaupten, ich kann sehr gut mit Kindern umgehen. Aber bei fremden Kinder, gegenüber denen man keine elterliche Verantwortung hat ist es wieder anders als bei den eigenen. Ich musste auch erfahren, dass ich eine typische Mädchenmutter bin und mit älteren Jungs Mühe hatte. Ich war froh um die Anleitung seitens meines Partners.

Es gibt ganz viele Dinge, bei denen du dich integrieren kannst, bei denen es gar nicht darum geht, ob du eine gute oder schlechte Stiefmutter bist. Die Kinder haben sowieso schon eine Mutter und die muss/soll man nicht ersetzen. Du bist einfach die Partnerin ihres Vaters. Punkt. Ihr könnt zusammen Spiele machen, Kletterpark, Skaten, ... Du musst dabei die Kinder nicht erziehen, du teilst einfach den Spass mit ihnen.

Was sich sehr empfiehlt sind regelmässige Familienratssitzungen. Leider blieb es bei uns bei einer einmaligen Sache. Das tolle daran ist, dass bei der Sitzung alle gleichberechtigt sind. Und da werden ganz lustige Sachen kommen: "X darf nicht immer blöde Kuh zu mir sagen ... ich will auch mal als erste die Mayotube öffnen ..." Alle dürfen ihre Meinung sagen und jede Aussage wird ernst genommen. Abwechselnd führt einer die Sitzung und macht ein Protokoll in einem schönen Buch. Wer nicht schreiben kann, der macht eine Zeichnung oder bestimmt jemandem, der ihm beim Schreiben hilft.
Es werden Lösungen erarbeitet, die ebenfalls notiert werden. Auch Menüwünsche werden festgehalten. Am Schluss müssen alle unterschreiben.

So, und nun wünsche ich dir gutes Gelingen bei nächster Gelegenheit.
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Nin
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Beitrag von Nin »

aisha hat geschrieben: Und noch viel dummerweise kann sie es von mir nicht zum Ueben kriegen, da es bis jetzt ja ein zu mickriges Auto war.....dumm gelaufen ,gell....
Genau das vermeide ich mit meinen Stiefkindern extrem.... (Stiefsohn hat im Wesentlichen auf meinem vorherigen Auto gelernt). Denn ich empfinde, dass ich mich damit auf ihre Ebene begebe und dass, wenn ich will, dass sie anders handeln, ich es anders vorleben muss.... mich nicht rächen, nicht nachtragen, Gegenstände nicht ausspielen.

(Aber das ist nur eine Klammer und hat mit dem Thema nichts zu tun)
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aisha

Beitrag von aisha »

natürlich ist das die gleiche Ebene Nin.
Aber wenn man Jahre mit Vorleben verbringt und es kommt einfach nicht das Geringste zurück, im Gegenteil, dann greift man halt auch mal zu der Ebene, die das Mädchen offenbar besser versteht.
es ist ja nicht so, dass wir hier Auge um Auge ,Zahn um Zahn kutschieren. Du kannst mir glauben, des Friedens Willen schlucke ich wesentlich mehr, als mir und ihr guttut.
Aber hin und wieder muss halt mal eine Retourkutsche für die täglichen Respektlosigkeiten mir gegenüber sein. Es reicht, wenn sich mein Partner wie der Hampelmann seiner Kinder benimmt.
(das ist übrigens auch die Meinung der Grosseltern und Geschwister meines Freundes)

Und ausserdem, meine Stieftochter ist nicht nur anmassend in jeder Beziehung, sie ist auch unzuverlässig und schusslig. Mein Auto ist nigelnagelneu, ich habe sehr lange darauf gespart und die erste Beule möchte ich dann doch lieber selbst machen.
Und ich rede aus Erfahrung. Alles was ich ihr bis jetzt ausgeliehen habe, kam kaputt oder gar nicht mehr zurück. Und es belastet sie keineswegs, denn Papa ersetzt ja alles. Denn sie hat nie gelernt, mit Dingen (und Menschen) respektvoll umzugehen, vor allem nicht mit fremden Eigentum, ganz nach dem Motto: es gehört ja nicht mir...und Papa hat genug Geld.

Ich aber nicht, darum kriegt sie das Auto nicht.
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Beitrag von BabyOne »

aisha hat geschrieben:die erste Beule möchte ich dann doch lieber selbst machen.
:lol:
Das sehe ich genauso. Allerdings ist mein Auto inzwischen schon alt und nicht mehr soviel wert, aber da ich ansonsten ein armer Mensch bin, stellt es tatsächlich meinen wertvollsten Besitz dar. Den würde ich meiner Stieftochter auch nicht überlassen, die auch gerne ausgeliehene Dinge verdreckt und beschädigt oder gar nicht zurückgibt ("ich kann mich nicht erinnern dass ich das ausgeliehen haben")
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Als langjährige Patchiemami teile ich Aishas Meinung... Die Erfahrung hat gewisse Muster geprägt. Momentan habe ich die Kraft nicht aus diesen Mustern rauszukommen und auch keine Lust zusätzliche Herausforderungen zu begegnen. Will einfach meine Ruhe... die ich verdient habe, man merke ;-)
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Beitrag von Nin »

Ich bin jetzt auch schon bald fünf Jahre Patchworkerin - und mein Stiefsohn hat eine Delle -und die erste - in mein heissgeliebtes Auto gefahren, was ich ihm seit dem ersten Tag, an dem ich es habe, immer mal wieder leihe, wenn er mich fragt. Ich bezahle es jeden Monat und es fällt mir nicht leicht.

Ich denke, der grosse Unterschied ist, dass ich meinen Partner hinter mir habe. (Und besonders beim Lernführerschein spielt das eine Rolle, denn die junge Dame darf sowieso nicht allein fahren!). Wenn etwas passiert, wird er für seine Kinder gerade stehen und die Reparatur bezahlen. Auch, wenn er sie für unnötig halten würde.

Ich möchte aber nicht weiter vom Thema des Threads abkommen.
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