Eine blöde Frage: kann ich meine Putzfrau entlassen?

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Nin
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Eine blöde Frage: kann ich meine Putzfrau entlassen?

Beitrag von Nin »

Es ist ein Dilemma für mich: sie macht ihre Arbeit ganz gut, obwohl sich bereits alle Kinder schon über verlegte Sachen beschwert haben und ihr Aufräumen manchmal invasiv ist (tut Sachen einfach in die Wäsche, ohne zu fragen, Kleider die auf dem Stuhl liegen, oder so, schmeisst Zeitungen in den Müll, die wir gerne noch lesen würden...). Ein paar Dinge hab ich ihr gesagt, aber ihr Französisch ist sehr schlecht. (Sie kommt aus Bolivien und ist bestimmt nicht legal in der Schweiz...)

Aber seit Anfang des Jahres hat es einige seltsame Dinge gegeben.
Der STaubsauger ist kaputt gegangen. Gerade hat die Firma angerufen, es ist FLüssigkeit damit gesaugt worden, das macht ihn sofort kaputt. Das muss also ihr passiert sein, und sie hat es nicht gesagt. Letzte Woche sind zwei Autobahnvignetten vom Essenstisch verschwunden. Können auch verlegt sein, bei uns ist es recht chaotisch... aber komisch ist es doch. Mein iPod isst verschwunden - ich hab es nicht sofort gemerkt, er kann auch im Bus gstohlen worden sein...

Ich hab kein Vertrauen mehr, andererseits fühle ich mich mies, weil sie den Job bestimmt braucht und ich dringend jemand am Dienstag früh brauch (wir müssen beide schon um halb acht aus dem Haus...)

Spinn ich oder hab ich genug Gründe, sie zu entlassen?
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Nin

Vielleicht ist es hilfreich, wenn das "Arbeitsgebiet" Deiner Haushaltshilfe genauer definiert wird. Soll sie wirklich aufräumen? Oder soll sie putzen? Oder beides usw.

Liebe Grüsse
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
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Nin
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Beitrag von Nin »

Ich hab ihr genau aufgeschrieben, was sie machen soll...

Wir haben drüber geredet, und wirklich, das Vertrauen ist weg und so ist sie keine Entlastung, sondern eine Belastung. :(
baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo Nin,

Ich würde sie auf die verschwundenen Dinge ansprechen. D.h. sie fragen, ob sie weiss, wo diese Dinge sind. So merkt sie, dass wahrgenommen wird, wenn etwas fehlt.
Ich würde ihr nochmals eine Chance geben: Ich würde ein Pflichtenheft schreiben, was sie in jedem Raum zu tun hat. Dass diese Dinge erledigt werden, solltest du als Ziel vorgeben und wenn sie dieses Ziel nicht erreicht, halt entlassen.

Dann würde ich ihr ebenfalls klar machen, dass sie soche Dinge melden muss, wie: Staubsauger ist mir kaputt gegangen. Wenn sich solche Dinge wiederholen würde ich sie entlassen. Es ist ein schlechtes Gefühl, wenn man kein Vertrauen mehr hat.

Ein schlechtes Gewissen hätte ich beim Entlassen nicht: du hast ihr ja ehrliche Chancen gegeben. Sie hat sie nicht genutzt.

Babö
Habe fünf Kinder im Alter von 11,10,8,6 und 4. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. Alle leben seit 4 Jahren bei uns - und das find ich toll!
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo zusammen


Ich möchte hier die Putzfrau nicht in Schutz nehmen.... aber
Ich habe vor langer Zeit mal mit meinem Staubsauger den nassen Rasenteppich gesaugt. Kaputt gegangen ist er aber nicht gerade am selben Tag sondern erst einige Zeit später. Eventuell hat sie gar nicht dran gedacht.
Ich würde wie die anderen sagen: klare Abmachungen treffen was sie an dem Tag wo sie kommt zu putzen hat. Einfach Kleider in die Wäsche zu tun oder persönliche Dinge wegzuräumen gehört meiner Meinung nach nicht zu ihren Aufgaben. Die Kinder sollten ausser Staubsaugen ja auch ein bisschen Verantwortung für ihr Zimmer selber tragen.
Wegen der verschwundenen Sachen würde ich sie auch fragen ob sie`s irgendwo versorgt hat.
Wenn dein Vertrauen aber sehr verloren ist dann hat es keinen grossen Sinn sie zu behalten. Dabei musst du an dich denken und nicht daran ob sie die stelle braucht. LG nadia
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Das erinnert mich sehr an meine letzten Jahre mit "Fremden" im Haushalt: wir hatten Au-Pairs. Insgesamt war das doch eine schöne Erfahrung, aber zwischendrin auch immer ernüchternd. Mit der ersten war es toll, ein richtig freundschaftliches Verhältnis (inkl. einer gemeinsam gelehrten Flasche Wodka als sie Liebeskummer hatte - ich hab gedacht, au weia, was bin ich eigentlich für eine Gast"mutter"....hoffentlich erfährt es nie jemand...). Mit den nächsten beiden ging der Ärger los, alles Russinnen und immer auf der Suche nach einer Kreditkarte mit Mann, sprich also nach einem Ehemann, der sie finanziert. Den ganzen Tag nur am Telefon oder PC, die letzte hinterliess mir eine Telefonrechnung von 300Euro (sie wusste ja, für den letzten Monat kommt die Rechnung erst wenn sie schon weg ist...). Wie schlimm es wirklich war, ziegte sich immer erst nach Monaten. Jedes Mädchen hatte ja auch gute Seiten, dann schmeisst man sie nicht raus, weil man drauf angewiesen ist und sich selber Toleranz abverlangt (mit Katalogbestellungen auf meinen Namen hatte ich allerdings nicht gerechnet, das ganze war ein teurer Spass...). Zuletzt hatten wir dann eine ganz tolle Afrikanerin, zielstrebig, fröhlich, engagiert, lieb mit den Kindern, in jeder Hinsicht ein Gewinn.
Jetzt habe ich ohne Au-Pair Organisationsstress, aber bin doch froh, meine Wohnung gehört mir ud den Haushalt mache ich mehr schlecht als recht am Abend.
Aber das ständige Misstrauen zermürbt ja auch und mir ist es jetzt lieber so. Übrigens: ich habe mich auch immer verantwortlich gefühlt, heute würde ich auch sagen, wer seine Chance nicht nutzt, hat selber Schuld.
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