Ich weiß nicht, wie ich damit klar kommen soll ...

Fragen, Probleme und Sorgen...
tarzan
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Beitrag von tarzan »

P.S. ich finde es ehrlich gesagt traurig, dass man nach 1,5 Jahren sich immer noch nicht dazu bewegen kann, das Kind des Partner kennenzulernen. Ich stell mir das sehr frustrierend für alle Beteiligten vor.
Erst recht, wenn man einen gemeinsamen Haushalt hat.

Uebrigens bei mir haben auch viele gesagt, sie könnten sich das NIE vorstellen, einen Partner mit Kinder usw. Doch jetzt, etliche Jahre später, sind es genau die, wo jetzt Stiefkinder haben. Es wird noch viel geredet.
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aisha

Beitrag von aisha »

allo sad-me,

schau es doch mal von einer ganz anderen Seite an: deinem Partner und seiner Ex, wenn man das Ex nennen kann, ist also ein "Unfall" passiert.

Ich finde , du solltest es deinem Partner=Unfallverursacher hoch anrechnen, dass er zu diesem "Unfall" steht . Damit zeigt er, dass er Verantwortung übernehmen kann.

Oder möchtest du mit einem Mann zusammensein, der ein Kind gezeugt hat, vielleicht das mit Geld abgilt ,aber sonst nichts damit zu tun haben will? Da würde ich doch sehr am Charakter eines Mannes zweifeln.

Das er dir dies nicht gesagt hat, ist ein anders Kapitel und sicher im Nachhinein nicht in Ordnung. Hast du ihn denn mal gefrat, warum er nicht mit offenen Karten gespielt hat??

Ich habe nach meiner Trennung von meinem Ex mal einen auf den ersten Blick sympathischen Mann kennengelernt. Beim ersten Date sagte er mir , das er 2 Kinder habe, aber seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr zu ihnen, es sei ihm "zu mühsam" mit der Wochenend Organisation etc. Dann müsse er kochen usw.?!?!? Das erste Date war gleichzeitig das Letzte für mich. Wenn dieser Mann so mit seinen Kindern umgeht, wie wäre er dann erst mit meiner Tochter umgegangen?


ich glaube, du verrennst dich da in was... dass in mir den Eindruck erweckt, als hätte eure Beziehung keine Ueberlebneschance.
sad_me
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Beitrag von sad_me »

Ich glaube, es ist wirklich das Beste, wenn wir uns trennen. Das ist mir jetzt wieder klar geworden.
Und mal ehrlich, ich bin noch jung, da findet sich bestimmt ein Partner ohne Kind. Ich weiß nicht, wie viel Energie ich in diese Beziehung noch investieren kann und ob ich jemals zu einer Lösung kommen werde, mit der ich glücklich bin. Manchen Kompromiss kann man halt einfach nicht eingehen, da ist es dann für beide Parteien besser, man geht getrennte Wege.
Ich danke Euch dafür, dass Ihr mir Eure Meinungen mitgeteilt habt. Ich glaube auch nicht mehr daran, dass die Zeit für mich arbeitet, sondern habe eher das Gefühl, dass das Gegenteil der Fall ist. Je länger ich warte, desto weniger will ich das eigentlich. Nur muss man sich darüber erst einmal klar werden und es wahr haben wollen. Vielleicht wird er mit einer anderen Frau in dieser Hinsicht glücklicher.

Natürlich habe ich ihn gefragt, warum er mir das verschwiegen hat. Er meinte, er hätte Angst gehabt, mich zu verlieren. Nun, das hat er jetzt wohl trotzdem ... :cry:

Grüße
sad_me
tarzan
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Beitrag von tarzan »

ich würd die Flinte nicht gleich ins Korn werfen. Schlussendlich musst es natürlich du alleine wissen.

Ich möchte dir einfach noch auf den Weg geben, dass eine Beziehung mit Partner mit Kind, nicht unbedingt schwieriger ist, wie wenn einer keine Kinder hat. Einer ohne Kind kann andere Altlasten haben. Oder nicht so ein netter Kerl sein wie dein Freund. Wir alle haben unsere Erfahrungen und Lebensgeschichte.

Wenn es wirklich dein Traumann ist, würd ich ihn "nur" wegen dem Punkt, weil er ein Kind hat, nicht loslassen. Zudem ist es doch auch so, dass ihr zu Hause eure Ruhe habe und du dich nicht mit Kinderlärm und Besuchswochenenden rumschlagen musst. Denn so wie es tönt, sieht dein Freund sein Kind nicht oft.

Red doch mal mit deinem Freund, vielleicht findet ihr gemeinsam ein Weg wo für euch beide stimmt !
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Nin
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Beitrag von Nin »

sad-me, wenn das deine Entscheidung ist, dann nützt es wohl nicht mehr viel zu reden.

Es tut mir leid, wenn ich nun dann doch einige Bemerkungen anfüge: wenn du meinen Text aufmerksam gelesen hättest, dann hättest du gesehen, dass ich einen geschiedenen Bruder mit Kind habe, keinen Sohn. Meine Söhne sind 10 und 12 und ich lebe von ihrem Vater seit über vier Jahren getrennt. Ich habe also keine Omaperspektive und auch die Frage eines gemeinsamen, weiteren Kindes haben mein Partner und ich uns gestellt. Er hat zwei Kinder und ich habe zwei, wir haben also beide eine gescheiterte Ehe hinter uns und haben Altlasten.
Ich wäre da bei meinem Partner eben gerne die erste gewesen, verstehst Du wie ich meine?
Eigentlich - nein. Und ich denke, dass es eine gefährliche Illusion ist, die das aufrechterhalten wird, als sei das erste Mal so etwas Besonderes. Bei fast allen anderen Dingen gesteht man den Menschen Training zu, Lehrzeit, um etwas zu lernen und im Laufe der Zeit besser und richtiger zu machen. Ich lebe mit einem "gebrauchten" Mann - und ich denke, dass macht ihn zu einem besseren Mann... Wir haben aus unseren ersten Ehen gelernt und profitieren nun davon.
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Beitrag von sad_me »

Ich denke, wenn beide Kinder mitbringen, ist das nochmal etwas ganz ganz anderes, als wenn nur ein Partner ein Kind oder mehrere Kinder des Anderen akzeptieren muss. Tut mir Leid Nin, ich wollte Dich wirklich nicht angreifen oder irgendwas dergleichen!

Und mit dem "ersten Mal" meine ich nicht das erste Mal Sex, sondern das erste Kind. Ich weiß nicht, ob das so klar hervorgegangen ist.

Und ja, wir haben hier wirklich unsere Ruhe. Anders könnte ich es mir auch nicht vorstellen, weil das hier der einzige Ort ist, an dem ich mich "sicher" fühle und keine Angst haben muss, plötzlich mit Dingen oder vielmehr Menschen konfrontiert zu werden, für die ich nicht bereit bin. Klingt jetzt viel härter als ich es meine ...

Ich glaube auch nicht mehr daran, dass wir einen gemeinsamen Weg finden. Er meinte letztes Mal, es würde an mir liegen. Außerdem drehen sich unsere Diskussionen im Kreis, da gibts denke ich keinen Ausweg.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Das ist traurig und ich finde es auch für deinen Partner sehr traurig:er verliert jemanden, den er liebt, obwohl er ein guter Mensch ist. Er bezahlt also für ein schlechtes "timing" in seinem Leben, für einen Unfall - sehr hart.

Mir ist voll klar, dass du das erste Kind, das erste Mal Vater werden usw meintest. Ich denke nur, es ist auch da wie mit allem: das erste ist weder das bedeundste noch das beste Mal. Du klammerst dich an eine Illusion eines "perfekten" Lebens, wie es sein sollte, wie du es dir vorgestellt hast, statt die Realität anzugreifen und auch zu geniessen.

Wenn dein Partner als Mensch der ist, den du dir wünschst, dann ist das viel wichtiger als ein Kind.

Und so viel Unsicherheit... wovor hast du soviel Angst im Leben?
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sad_me
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Beitrag von sad_me »

Was, wenn ich die Realität so wie sie ist aber nicht genießen kann, so sehr ich es mir auch wünsche? :(

Ja, natürlich ist es hart, dass er dafür bezahlen muss ... Aber in dem Moment, in dem man mit jemand anderem ungeschützten Sex hat, geht man doch das Risiko ein, oder nicht? Vor allem, wenn man die Person kaum kennt. Dann muss man auch mit den Konsequenzen leben, so hart das nunmal klingt. Ich kann ja auch nichts dafür ...

Ich träume nicht vom perfekten Leben, dazu bin ich selbst zu fehlerhaft, um es mal so zu sagen. Ich möchte einfach nur glücklich sein, das ist alles was ich will. Und das kann ich momentan nicht, weil ich ständig das Kind im Hinterkopf habe und es sogar als Rivalen sehe. Blut ist dicker als Wasser, auch wenns ein blöder Spruch ist. Er wird sich immer für sein Kind entscheiden, was ja auch sein Recht ist. Aber früher oder später ziehe ich den Kürzeren und bevor es soweit kommt, ziehe ich mich lieber zurück. Das ist das, wovor ich Angst habe. Es gibt nicht immer den perfekten Kompromiss, manchmal muss man sich entscheiden ...
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Nin
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Beitrag von Nin »

sad_me hat geschrieben: Aber früher oder später ziehe ich den Kürzeren und bevor es soweit kommt, ziehe ich mich lieber zurück.
Wieso ziehst du den Kürzeren? Wobei?
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sad_me
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Beitrag von sad_me »

Z.B. würde ich irgendwann gerne irgendwann auswandern ... Das ist aber nicht machbar, weil das Kind ja hier bleiben würde.
Oder generell bei Entscheidungen, das habe ich ja selbst schon erlebt. Wir planen seit drei Wochen etwas, das dann aber ins Wasser fällt, weil kurzfristig Besuchszeit angesagt ist, zwei Stunden vorher. Klar, ich hab meinen Freund öfter um mich herum, aber trotzdem ist die Enttäuschung dann groß. Sollte auch verständlich sein ...
Oder was, wenn das Kind plötzlich bei Papi wohnen will? Da wird er zu 100% dann nicht nein sagen.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Besuche kann man doch regeln. Besteht keine Vereinbarung über die Besuche ?

Wie oft sieht dein Freund seinen Sohn und wo ?
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Beitrag von sad_me »

So ... ich habe ihm vorhin mitgeteilt, dass ich ausziehen werde. Habe meine Sachen gepackt und bin zu einer Freundin gefahren. Dass es mir dabei gut geht, kann ich nicht gerade sagen. Vielleicht kommt das noch ... Jetzt muss ich erst einmal versuchen, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen, aber auch das werde ich schaffen.

Gute Nacht!
sad_me
Anita

Beitrag von Anita »

es wurde schon viel gesagt....hier noch der link zu einem buchtipp

http://www.patchwork-familie.ch/phpBB2/ ... .php?t=357
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Beitrag von BabyOne »

Hallo sad_me,

nun hast Du also Deine Entscheidung getroffen. Vermutlich war sie die richtige Entscheidung für Dich und dann letztlich auch für Deinen Partner, weil Du offensichtlich sehr große Probleme mit seiner Lebenssituation hast. Es ist sicher auch schonender für alle Beteiligten, nach relativ kurzer Beziehung Schluß zu machen, als sich jahrelang herumzuquälen und dann verbittert und resigniert aufzugeben.

Nur als eine Denk-Anregung: ohne Deine Entscheidung zu einer Trennung in Frage stellen zu wollen, denke ich, Du solltest Dich selber weiter erforschen und versuchen zu verstehen, warum Du so extreme Schwierigkeiten damit hattest, das Kind auch nur einmal zu sehen und kennen zu lernen. Viele andere in Deiner Situation haben das viel entspannter erlebt. Man kann also wohl schon sagen, dass Deine Empfindungen - ohne sie deswegen abzuwerten - vielleicht in ihrer Stärke etwas ungewöhnlich waren. Immerhin hättest Du das Kind ja einfach mal kennen lernen können, und schauen können wie es dann wirklich ist, und dann hättest Du immer noch "nein danke" sagen können. Beim Essen probiert man ja auch erstmal wenn man etwas nicht kennt, und ausspucken kann man es dann immer noch, wenn es gar zu widerlich schmeckt... Damit stellt sich die Frage - warum war das so? Was genau war es, was eine solch große Abwehr in Dir erzeugt hat? Wenn Du die Antwort auf diese Frage findest, lernst Du etwas über Dich selber, und das kann Dir für Dein weiteres Leben nützlich sein.

Ich habe nämlich den Eindruck, dass da etwas anderes, tieferes dahinter steckt, vielleicht ein besonderer Anspruch oder eine besondere Erwartung an das, was eine Partnerschaft für Dich darstellt oder was ein Partner für Dich leisten muss. Und wenn es so sein sollte, könnte es sein, dass sich irgendwann herausstellt, dass dieser Anspruch Dir auch in späteren Partnerschaften Schwierigkeiten machen wird.

Wenn Du zum Beispiel den Anspruch hast, Deinen Partner mit niemandem teilen zu müssen, dann wirst Du bei fast jedem Partner wieder erleben, dass es andere Menschen oder Dinge in seinem Leben gibt, die eine Rolle für ihn spielen - Freunde, Familie, Hobby, Beruf...

Wenn Du erwartest, dass alles in Deinem Leben möglich sein muss und nichts Dich einschränken darf, dann kannst Du im Grund nie eine längere feste Beziehung eingehen, weil man immer durch einen Partner auf der einen Seite bereichert, aber auf der anderen Seite auch eingeschränkt wird. Auch ein Mann der noch keine Kinder hat wird vielleicht nicht ins Ausland gehen wollen, weil er dort seinen Beruf nicht ausüben kann, oder weil seine Eltern Unterstützung brauchen oder was auch immer... Oder ihr plant einen gemeinsamen Urlaub und er bricht sich am Tag vor der Abreise die Haxen. Oder sein bester Freund trennt sich von seiner Frau und bittet darum, für einige Zeit bei euch einziehen zu dürfen, weil er so pleite ist... Willst Du Dich dann von diesem Mann auch trennen?

...Oder bist Du so ein Mensch, der immer das Gefühl hat, dass man in jeder Frage nur Sieger oder Verlierer sein kann, und nichts dazwischen? Solche Menschen kenne ich auch, mein Partner ist auch ein wenig so und seine Ex ganz stark - solchen Menschen geraten viele Situationen zum Kampf, wo man gar nicht kämpfen müsste, weil ja niemand gerne Verlierer sein will, und diese Menschen gar nicht wahrnehmen, dass es manchmal gar nicht darum geht sich durchzusetzen. Man kann ja auch einmal unterschiedlicher Meinung sein, ohne dass davon die Welt untergeht. Bei der Erziehung von Kindern ist das sogar eine der größten Herausforderungen: mit dem anderen Elternteil eine gemeinsame Haltung zu verhandeln, wenn man sich in einem Punkt überhaupt nicht einig ist und auch nicht einig wird... Hinter dieser Angst der Verlierer zu sein steckt letztlich ein schwaches Selbstvertrauen - wenn man sich selber nicht sicher ist, dass man gut und liebenswert ist, dann empfindet man schnell jede Situation in der man sich nicht durchsetzen konnte wie eine Demütigung.

Wie gesagt, das soll nur ein Denkanstoß sein, und es kann auch gut sein dass der im Moment viel zu früh kommt, weil Du jetzt erstmal mit der Trennung selber beschäftigt bist. Falls ds so ist, dann lass Dich nicht davon belasten, aber vielleicht kommst Du in ein paar Wochen oder Monaten nochmal zum Nachlesen zurück.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

BabyOne, das hast du schön und treffend geschrieben.

Ich habe mich in diesem Thread bis jetzt rausgehalten, weil ich nicht wusste, wie ich meine Gedanken formulieren soll.
Soviel mal im voraus: Ich bin ein absoluter Kindernarr und träumte bereits als Kind vom eigenen Kinderheim.

Ganz erhlich, mit tat es schon ziemlich weh, was ich da von dir gelesen habe. Andererseits sind es deine Gefühle und die gilt es auch zu respektieren.

Wir leben heute in einer Zeit, da alles ein weniger schneller geht. Auch Beziehungen knüpfen und Partnerschaften / Ehen auflösen. Niemand gibt dir die Garantie, dass eine / deine allfällige zukünftige Ehe für immer halten wird. Und wenn da ein Kind entsteht, versuche dich in das kleine Wesen hineinzuversetzen. Wie wird sich das kleine Geschöpf fühlen, wenn es wüsste, dass es da von jemandem abgelehnt wird, einfach, weil es zur falschen Zeit in die falsche Familie geboren wurde?

Die Trennung jetzt war nun sicher gut so wie sie ist. Also lieber ein Ende mit Schrecken, ...

Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute.
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