Ein Versuch

Fragen, Probleme und Sorgen...
lapislazuli
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Ein Versuch

Beitrag von lapislazuli »

Nachdem ich ja in aisha´s Thread schon was geschrieben habe, versuche ich hier mal, kurz :roll: meine Situation zu schildern. Wie weit ich komme, weiß ich nicht, dann wirds vielleicht ein Fortsetzungsroman :oops:

Ich habe meinen Mann vor etwas mehr zwei Jahren im Internet "kennen"gelernt, in einem Forum für Alleinerziehende. Völlig ohne Hintergedanken, beide nicht auf Partnersuche. Ich steckte in einer sehr schwierigen Situation, die er kannte und bereits hinter sich hatte- einem ausgewachsenen Burnout. Darüber tauschten wir uns per PN aus und merkten nach vielen Wochen des Schreibens und Telefonierens, dass wir uns sehr sympathisch sind und trafen uns, verliebten uns, wollten beide was Ernstes.

Ich habe zwei Kids, inzwischen 9 und 13, er hat 3 Kids, nun 12, 16 und 19. Für seinen Jüngsten und den Ältesten hat er Alleiniges Sorgerecht, sie leben also bei ihm, für den Mittelren besteht gemeinsames Sorgerecht, er lebt bei der Mutter, hat aber einen netten Kontakt zu uns.

Ich war 4 Jahre vom Vater meiner Kinder getrennt, als wir uns kennen lernten, mein Mann 6 Jahre von seiner Ex-Frau. Wir haben beide lange Zeit allein mit unseren Kids gelebt, dabei beide immer Vollzeit gearbeitet.

Zwischen uns lagen 320 km einfache Strecke, die wir dann abwechselnd jedes Wochenende fuhren. Wir verbrachten alle Ferien und Feiertage gemeinsam. Relativ früh bezogen wir die Kinder mit ein, weil wir uns sonst hätten kaum sehen können. Die Kids meines Mannes sind tolle Kinder und haben sehr unter dem schlimmen Rosenkrieg ihrer Eltern gelitten und so einiges zurückbehalten davon.

Weder meine noch seine Kinder schossen gegen unsere Beziehung- sie waren sehr aufgeschlossen und kamen gegenseitig gut mit dem neuen Partner aus. Schnell war uns klar, dass wir eine gemeinsame Zukunft miteinander wollen und das Hardcore- Patchworkpaket mit zusammenziehen und heiraten wollen.

Da ich bessere Chancen hatte, jobmäßig etwas neues zu bekommen, planten wir dann also meinen Umzug in sein Haus. Das heißt – es ist immer noch auch das Haus seiner Ex- es ist bis heute nicht geklärt…. Nach knapp eineinhalb Jahren heirateten wir, nach 2 Jahren klappte meine Versetzung beim bisherigen Arbeitgeber und wir zogen um. Das ist nun 8 Wochen her, vorletztes WE war unsere kirchliche Trauung.

Ich hielt es für Anfangsschwierigkeiten, die mir seit unserem Umzug begegnen, aber nach dem, was ich hier so lese, scheint das auch nach vielen Jahren patchwork immer noch ein echtes Thema zu sein.

Mein Mann ist der Partner, von dem ich nicht gedacht hätte, dass es ihn gibt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal so lieben würde und so geliebt werden würde.

Dass Patchwork jede Menge Fallen bereit hält, nie wie die „Normal“familie funktionieren würde, war uns klar. Wir haben viel darüber geredet, uns informiert (obwohl es da gar nicht so viel Hilfreiches gibt). Aber mit den Dingen, mit denen ich jetzt konfrontiert werde, habe ich SO nicht gerechnet…


Ich muss grad Schluss machen – Feierabend -hoffentlich komm ich bald dazu, zu schreiben, was denn nun eigentlich des Pudels Kern ist :roll:

Danke schon mal fürs Zulesen!
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Lapislazuli

Interessant bisher. Bin auf die Fortsetzung gespannt.

Das Forum hier hilft mir sehr, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen und voneinander zu lernen. Ratschläge gibt es immer wieder und es liegt an jedem selbst, diese zu befolgen oder anders zu interpretieren. Das ist ja schliesslich auch das Schöne im Leben.

Lass Dich nicht von den nicht so schönen Darstellungen abschrecken. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es für unsere Kinder das kleinere Übel ist, mit uns zu leben als vorher mit den leiblichen Eltern. Zudem lohnt es sich, weiterzumachen. Wo die Grenzen liegen, muss jeder für sich rausfinden.

Beste Grüsse
Delphia
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lapislazuli
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Beitrag von lapislazuli »

Oh man, zu wenig Zeit und Ruhe zum Schreiben....

Also grundsätzlich habe ich zu den Kindern meines Mannes ein gutes Verhältnis. Allerdings stehen sie felsenfest auf dem Stadnpunkt, ich hätte ihnen in erzieherischer Hinsicht nichts zu sagen und wenn mal wieder ein Gespräch ansteht, in dem problematische Dinge besprochen werden sollen, wollen sie mich nicht mehr dabei haben. Das ist ihnen einerseits ganz klar von der Mutter der Jungs so eingeredet worden, andererseits haben sie gemerkt, dass ich unbequem bin in solchen Gesprächen, und gehen daher den Weg des geringsten Widerstandes und verlangen diese Gespräche allein mit ihrem Vater. War mal anders, aber seit wir hier wohnen, ist das so.

Das geht inzwischen so weit, dass sie auch meinen Aufforderungen, ihre herumliegenden Sachen wegzuräumen, kaum noch nachkommen. Hier herrscht regelmäßig das große Chaos, wenn wir von der Arbeit kommen. Wenn hier mal jemand klingeln sollte, ich würde in Grund und Boden versinken, müsste ich ihn hereinbitten. Die Beseitigung dieses Chaos bleibt dann aber an uns hängen und wir schaffen daher die anderen Dinge, die wir geplant hatten, nicht (Wäsche, Boden putzen usw.). Meine Kinder haben sich das nun auch schon angewöhnt, weil: "DIE machen das ja auch so. Warum sollen wir denn was tun?" Alles reden hilft nichts. Sie protestieren zwar nicht, stimmen vage zu, ihr Zeug zu verräumen und am nächsten Tag ist alles wieder so oder schlimmer.

Ich habe mich reingehängt, geschimpft, gebeten, erklärt - nichts. Um mir dann von seinem Großen (19) sagen lassen zu müssen, das Haus wär SEINS und wir wären Erbschleicher und von seinem Kleinen (13), er ginge mich gar nichts an ich solle mich raushalten. Mein Mann hat wohl (ich war nicht dabei) mit ihnen darüber gesprochen, aber an den Reaktionen merke ich, dass das nichts gefruchtet hat.

Ich war dann tagelang völlig fertig, zu dieser Sache kam ja auch die Eingewöhnungn hier nach unserem Umzug, die neuen Schulen für meiner Kids und meine neue Arbeitsstelle. Hab ständig einen Kloß im Hals, einen Stein im Bauch und Tränen in den Augen gehabt.

Und dann dieses Forum gefunden und die Beiträge zum Thema verschlungen.

Und seitdem viiiel nachgedacht.

Ich habe die Verantwortung für die Erziehung MEINER Kinder. Nicht für die meines Mannes. Da habe ich wohl zu viel zu mir rüber genommen. Die habe ich innerlich losgelassen, auch wenn es sehr schwer fällt, weil vieles doch ganz anders ist als bei mir und das auch Auswirkungen auf unseren Alltag hat. Aber gut - es ist schon so: gegen ihren Willen kann ich sie sowieso nicht erziehen, beim Großen ist eh vieles zu spät und es ist tatsächlich Verantwortung der Eltern.

Ich stehe aber - das mag bockig sein oder konsequent - auch nicht mehr so sehr zur Verfügung. Wenn sie der Meinung sind, sie gingen mich nichts an, okay. Aber dann nicht nur bei den für sie unbequemen Dingen (erziehungstechnisch eben) sondern auch bei denen, die ihnen ganz gut gefallen (Gefälligkeiten). Es sind ja keine Kleinkinder mehr, sondern ein im Grunde erwachsener junger Mann und ein pubertärer 13jähriger.

Was mich aber wirklich echt richtig stört, ist die Tatsache, dass wir quasi die Sklaven der Kinder sind. Da haben keine Bitten, keine Taten, keine Konferenzen, keine Abmachungen geholfen. Es wird NICHTS und zwar wirklich NICHTS getan. Wenn ich meine Kinder bitte, kommt da oft noch was, aber immer öfter höre ich, die anderen zwei machen ja auch nichts, warum immer wir? Ich sage dann halt, weil ich für ihre Erziehung da bin und wir uns eben gegenseitig helfen, dann klappt das mal wieder ein bisschen.

Wir sind hier nur mit räumen, Spülmaschine befüllen und entleeren, Wäsche waschen und falten und wieder räumen, kochen, und wieder räumen beschäftigt. Ich fühle mich in einem solchen Chaos nicht wohl. SO will ich mein Zuhause nicht haben. Und ich will auch nicht täglich stundenlang das Zeug von den Kids auf- und hinterherräumen. Wir gehen beide 8 Stunden arbeiten, sein Großer ist den ganzen Tag zu Hause, die anderen Kinder kommen zwischen 12 und 3 aus der Schule. Und bis wir dann um 5 kommen, ist wieder alles verwüstet. Wir haben alles probiert, um sie zur Mithilfe zu bewegen - nichts. Und von unserer Ehe habe ich andere Vorstellungen, als nach 8 Stunden anstrengender Arbeit (knapp 10 Stunden außer Haus) noch 3 Stunden Sklavenarbeit zu verrichten. Um die Hausaufagben und Schulangelegenheiten der Kinder und ihre Freizeitdinge will ich mich ja auch noch kümmern....

Und ausruhen müssen wir auch mal.

Meine Motivation, etwas aufzuräumen, ist schon völlig im Keller, weil es ja doch keine Stunde hält. Verlasse ich einen von mir entrümpelten, grob vom Schmutz befreiten Raum, sieht er kurze Zeit später wieder so aus.

Das treibt mich echt zur Verzweiflung....
aisha

Beitrag von aisha »

liebe lapislazuli,

es ist, als sprichst du von meinem Haushalt. Ich weiss, einige Forumsteilnehmer sind der Ansicht, dann lass es doch einfach liegen, den Müll der "anderen".
Aber da geht es mir wie dir, so habe ich mir mein Zuhause auch nicht vorgstellt.
Denn du hast ja auch das Recht, dich wohlzufühlen, denn wenn du 100% arbeitet, trägst du ja wohl auch finanziell einen Teil zum Leben bei.

Leider kann ich dir keinen Rat geben, bin ja selbst ratlos.

meine Stieftochter zickt hier auch seit Tagen wieder herum. Sie glaubt einfach, dass für sie die Spielregeln nicht gelten. Ich habe mich sowas von zusammengerissen und geschluckt, auch als sie vor unserem Besuch am Wochenende meine Tochter wieder runtergemacht hat.
Der Besuch war entsetzt und fragte mich nachher, ob das immer so sei und ob mein Freund nichts dazu sage?!?!

Gestern abend eskalierte die Situation. Stieftochter bellte mich an beim Essen, ich hätte gefälligst zu fragen, wenn ich etwas von "ihren" Sachen nähme!!!! Hä? Es ging um eine läppische Velotrinkflasche, die seit Monaten unbenutzt im Schrank steht, weder angeschrieben noch gebraucht. (Meine Trinkflasche ist angeschrieben).
Da platzte mir der Kragen und ich schrie sie an, leider.
Was um alles in der Welt hat dieses Mädchen für ein Recht mit zu sagen, bei was ich sie um Erlaubnis fragen müsse!!!!
Im Leben würde ich nie was aus ihrem Zimmer oder ihrem Bad benutzen, sie bedient sich hingegen ungeniert aus meinen Schränken, ohne zu fragen wohlgemerkt. Es übernachten hier Leute, ohne dass ich gefragt werde....
und und und...

Mein Partner sagte mal wieder gar nichts, im GEgenteil, er fauchte micht danach an, ICH hätte seine Tochter angezickt.
Lapislazuli, so ist es seit Jahren hier. Gleich ist nicht gleich....
Ich habe es aufgegeben, von meinem Partner Rückendeckung zu erhalten, Blut ist immer dicker als Wasser.

Habe heute morgen dann mit Stieftochter geredet und ihr klipp und klar gesagt, dass ich nicht ihre Mutter sei, aber solange sie hier wohnen, sie sich an die Regeln halten werde.

Natürlich hat sie dann wieder geheult...

Sorry, wollte dir nicht deinen Thread missbrauchen. Du bist nicht allein mit deinen Problemen.
Wasdas aufräumen angeht, so mache ich es hin und wieder so, ich sammle alles in Waschkörben ein und schmeisse es in den betreffenden Zimmer aufs Bett.
Wies dann dort aussieht, ist mir unterdessen egal.

Steiftochter hat gestern nacht noch Brot gegessen und es einfach offen liegen lassen. Heute morgen habe ich frisches Brot gekauft, das steht dann bei MIR am Tisch, sie kann von mir aus das angetrocknete essen....

Das Schlimmste ist , die Unterstützung durch den Partner fehlt bei dir offenbar auch. dieses: ich rede dann schon mal mit den Kindern... kenne ich zur Genüge...

Hast du mal daran gedacht, eine Putzfrau einzstellen, auf Kosten deines Mannes?
oder so schwer es ist, lass doch wirklich mal einfach alles liegen. Geh mit einer Freundin auswärts essen, kümmere dich einfach mal um nichts.

Frage. wie hat es in diesem Haushalt funktioniert, bevor du dort eingezogen bist? Chaos?
Es ist nicht einfach für dich und deine Kinder. Du hast der Liebe wegen dein kopmplettes soziales Umfeld aufgegeben, um neu anzufangen. Da hat man dann auch gewisse Erwartungen.
So schwindet dann die anfängliche Euphorie ziemlich schnell mal und zurück bleiben Frust und Enttäuschung, denn es sollte ja alles besser und schöner werden.

vielleicht unterliegn wir dann auch einer zu grossen Erwartungshaltung!
Anita

Beitrag von Anita »

hallo lapislazuli


ich bin ma bewusst etwas provokativ....
lapislazuli hat geschrieben:....Allerdings stehen sie felsenfest auf dem Stadnpunkt, ich hätte ihnen in erzieherischer Hinsicht nichts zu sagen...


du denkst, dass du dich gerne von einer person die du dir nicht ausgesucht hast und die dir nicht wirklich nahe steht, sagen lassen würdest, wie sie zu leben hat?
...andererseits haben sie gemerkt, dass ich unbequem bin in solchen Gesprächen, und gehen daher den Weg des geringsten Widerstandes und verlangen diese Gespräche allein mit ihrem Vater.
klingt nach einem gespräch, wo nur eine seite gehört wird und nur eine seite ihre bedürfnisse äussern darf und ernst genommen werden möchte? weisst du, wie die kinder darüber denken?
ich würde in Grund und Boden versinken, müsste ich ihn hereinbitten.
warum? es ist doch nicht dein chaos? wenn, dann müsste es den kindern peinlich sein ;)
ein übel von uns frauen (ja auch manchen männern ;)) uns sind oft dinge peinlich, die uns gar nicht wirklich betreffen und wir machen uns das leben schwer deshalb....übernehmen wir zuviel verantwortung?
sind wir also nicht selbst für unser gefühl verantwortlich?
Ich war dann tagelang völlig fertig, zu dieser Sache kam ja auch die Eingewöhnungn hier nach unserem Umzug, die neuen Schulen für meiner Kids und meine neue Arbeitsstelle. Hab ständig einen Kloß im Hals, einen Stein im Bauch und Tränen in den Augen gehabt.
das ist auch eine GROSSE menge an neuem und ich verstehe gut, dass dir das an die substanz geht.

ich schlage dir vor, dass du deinen mann zu deinem verbündetem machst. keine vorwürfe und anklagen.
sag ihm warum es DIR zuviel wird. was DU brauchst, damit DU DICH wohl fühlen kannst in seinem haus und mit seiner familie.
welche GENAUE unterstützung du dir vorstellst.
er braucht bestimmt ganz KLARE anweisungen um zu wissen und zu handeln.

nein. erziehen kannst du und sollst du seine kinder nicht....ABER du hast noch eine viel bessere möglichkeit - BEZIEHUNG! beziehung entsteht durch gemeinsames und vorallem durch das interesse am anderen. wenn du deine beziehung zu seinen kindern aufbaust, wird es ihnen auch wichtig werden, dass du dich wohl fühlst und ich bin überzeugt, sie werden dir gerne helfen, euer haus in schwung zu halten!

der mensch und vorallem das kind, kooperiert grundsätzlich gerne. die vorausetzung dafür ist eine stabile gute beziehung....

UND das braucht zeit. UND dies ist auch gleich die erklärung, warum es noch nicht funktioniert bei euch :) ...ihr seit noch eine junge patchworkfamilie und noch lernt ihr euch erst kennen.

DARUM - erwartungen runterschrauben - beziehung pflegen wo immer möglich (miteinander sprechen, zuhören, spielen, ausgehen, ec.) und dann wird das schon :D

alles gute!
anita
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Beitrag von Buchenholz »

lapislazuli hat geschrieben:aber seit wir hier wohnen, ist das so.

Um mir dann von seinem Großen (19) sagen lassen zu müssen, das Haus wär SEINS und wir wären Erbschleicher
Hallo

Ich versuche mich kurz und bündig zu halten. Diese Aussage wird dich schmerzen, aber aus der Sicht der Kinder ist es so, dass sie schon immer in diesem Haus wohnten. Sie waren also vor dir da.

Dann - und das ist für mich die grösste Ursache, wenn Patchworks scheitern wie bei euch - DU bist in einen anderen Haushalt eingezogen. Somit bist du dort eigentlich nur Gast. Das kann nie gut kommen.

Es gelingt viel besesr, wenn man gemeinsam in ein neues Zuhause einzieht. Dann haben beide Familien die gleichen Startbedingungen.

2. Warum ist ein 19-jähriger den ganzen Tag zu Hause.

Da müsste Papa ein Machtwort sprechen. Wer zu Hause ist, der übernimmt Pflichten. Sonst kann er ausziehen.

Was das Chaos betrifft, so gehört das ein wenig zu dieser Altersgruppe. Trotzdem muss man es ihnen immer wieder sagen.
Kinder herzitieren und aufräumen lassen. Und zwar sofort. Sie werden natürlich maulen, das ist Programm. Sie sind jedoch selber schuld. Hätten sie es sofort aufgeräumt, dann müsstet ihr ihnen jetzt nicht diese Szene liefern.

Und wenn mal so ein mega Chaos ist, dann geht ihr wieder aus dem Haus und esst im Restaurant. Und wenn ihr zurück kommt ist aufgeräumt.
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rosenblühte
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Beitrag von rosenblühte »

....Allerdings stehen sie felsenfest auf dem Stadnpunkt, ich hätte ihnen in erzieherischer Hinsicht nichts zu sagen...
versuche doch den kinder nahezubringen das du nicht die mutter bist und auch nicht sein möchtest. sondern das ihr wie in einer wohngemeinschaft zusammen lebt und da selbstverständlich jeder rechte und PFLICHTEN hat. und das es nicht sein kann das du als mitglied der gemeinschaft nicht an wg-sitzungen teilnehmen sollst. aus diesem winkel betrachtet hast du selbstverständlich das recht ein besprechungstermin anzuberaumen und dein anliegen vorzutragen.

ich kenne das was du schreibst auch nur zu gut.
ich hatte den kinder feste aufgaben gegeben, um zu erreichen das sie etwas mit tun für unsere gemeinschaft.
die sollten 1 x wöchendlich erledigt werden.
natürlich mussten wir jahrelang darauf bestehen. und erinnern ....

aber du kannst dann beispiels weise bei nicht erledigung auch etwas, was dein job ist, nicht machen (wäsche-kochen......) bis sie ihren part gemacht haben.
und wenn mal wieder ein Gespräch ansteht, in dem problematische Dinge besprochen werden sollen, wollen sie mich nicht mehr dabei haben.
sollten die problematischen dinge dich und dein leben in der gemeinschaft betreffen darfst du dich da nicht ausbooten lassen.
mache das deutlich. wenn sie ein persönliches problem haben (liebeskummer oder so ) ist es völlig ok wenn sie dich nicht dabei haben wollen. aber ansonsten must du deinen platz in der familie verteidigen.
ich wünsche dir kraft!
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Nin
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Beitrag von Nin »

Buchenholz hat geschrieben:
lapislazuli hat geschrieben:
Um mir dann von seinem Großen (19) sagen lassen zu müssen, das Haus wär SEINS und wir wären Erbschleicher
Hallo

Ich versuche mich kurz und bündig zu halten. Diese Aussage wird dich schmerzen, aber aus der Sicht der Kinder ist es so, dass sie schon immer in diesem Haus wohnten. Sie waren also vor dir da.

Dann - und das ist für mich die grösste Ursache, wenn Patchworks scheitern wie bei euch - DU bist in einen anderen Haushalt eingezogen. Somit bist du dort eigentlich nur Gast.
Ich bin auch ins Haus meines Partners eingezogen, und ja, man wird weiterhin als Gast betrachtet. Ein paar Dinge haben geholfen (Umbau der Küche!) Als Patchworkkind, dessen Vater wieder geheiratet hat und alles seiner zweiten Frau vereerbt hat (nach drei Jahren Ehe ist er leider verstorben) kann ich sogar die Befürchtungen nach Erbschleicherei verstehen... besonders wenn die Mutter das schürt. Da das auch meine grosse Sorge ist, wenn wir heiraten, will ich darauf bestehen, eine VerzichterkLärung auf sein Haus und sein Kapital zu unterzeichnen und das seinen Kindern auch zu sagen!
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Beitrag von rosenblühte »

Da das auch meine grosse Sorge ist, wenn wir heiraten, will ich darauf bestehen, eine VerzichterkLärung auf sein Haus und sein Kapital zu unterzeichnen und das seinen Kindern auch zu sagen!
Nin das würde ich mir nocheinmal überlegen. warum willst du rechte die die durch eine ehe erwirbst abtreten?
:roll:
eine ehe festigt eure beziehung und deine position an seiner seite. so soll es sein! und wer glaubt das man aus habgier heiratet :roll: na solche menschen kann und will ich nicht verstehen. und haben in meinem freundeskreis auch keinen platz.

wenn er dich heiratet mit allem drum und dran, dann zeigt er dir doch damit das du sein vertrauen hast. und allen anderen menschen zeigt er es auch damit. nimm es an und geniesse es.

es ist eure ehe! eure liebe! und die anderen sollten sie da etwas hinein interpretieren..... denk dir doch nur was das für menschen sein müssen die hinter liebe so häßliche sachen sehen. lass sie links lingen!

denk an euch!
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Beitrag von Nin »

rosenblühte hat geschrieben: Nin das würde ich mir nocheinmal überlegen. warum willst du rechte die die durch eine ehe erwirbst abtreten?
Weil mir diese Rechte vollständig egal sind, seinen Kindern aber nicht.

Eine ehe ist nicht nur zwischen zewi Personen, sondern bedeutet auch etwas für das Umfeld und es ist besser, das auch zu bedenken. Bei Kindern ist es keine Option zu sagen: es ist mir egal, was sie über mich denken, ich lass sie links liegen. Denn es sind seine Kinder und ein Teil von ihm. Wenn man Ängsten vorbeugen kann, dann soll man es tun. Und ich kann es.
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Die Liebe ist doch DAS Problem! ;-)

Warum nehmen wir so viel auf uns?

Ich bin auch in das Haus meines Partners gezogen und ja Buchenholz ich gebe Dir Recht, die Kinder waren vor mir und meinen Kindern da. Aber es war der Wunsch ihres Vaters, dass wir alle dort bleiben konnten. Zudem fühlten wir (meine Kinder und ich) uns auch wohl da. Die leiblichen Kinder meines Mannes waren auch dafür, dass wir zu ihnen einziehen. Das sind doch die üblichen "Terrains Abstecken Spiele". Darüber müssen wir stehen.

Ehe: ich kann nachvollziehen, dass sich die leiblichen Kinder benachteiligt fühlen, wenn der Papa oder die Mama wieder heiratet. Sie kriegen dann halt weniger. Aber HALT DA! da haben sie gar kein Mitspracherecht. Was soll das nun?

Ich habe aber auch auf einen Teil verzichtet, sollte uns was zustossen. Würde eines der Kinder aber gegen das Testament (notariell hinterlegt n.B.) angehen, wird es automatisch auf den Pflichtteil zu Gunsten von den restlichen Erben (inkl. mir) gesetzt. Es ist grosszügig in Anbetracht der Situation ausgelegt und dies ist meine Sicherheitsklausel, um einem eventuellen Erbstreit aus dem Weg zu gehen. Sollte ich nach meinem Mann sterben, erhalten sie den Teil, den ich von ihm erben sollte, wieder zurück.

Ich denke, damit haben wir dafür gesorgt, dass sie nicht zu kurz kommen. Ich habe schliesslich meinen Job aufgegeben, um die Kinder grosszuziehen. Wenn sie alle älter sind und ich die Kraft habe, werde ich schon wieder beruflich einsteigen. Dann sieht die Situation wieder anders aus.

Mein Mann hat sich dafür entschieden, dass ich seine Frau werde (ich war einverstanden... ;-) ). Er will aber auch, dass seine Kinder bei ihm bleiben und sie glücklich sind. Er hat einen Spagat zu bewältigen, der nicht einfach ist. Manchmal wird er zerrisschen, ich sehe das ja und dann gebe ich nach. Dabei gehe ich fast kaputt, aber ich stehe wieder auf. Das ist wohl das Dilemna.

Übrigens es gibt auch die schönen Momente: die Mädels meines Mannes sind alle drei beruflich erfolgreich unterwegs! Das ist doch schön. :-)
Delphia
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aisha

Beitrag von aisha »

Nin, da bin ich nicht ganz einverstanden.
Es ist absolut grosszügig von dir, wenn du auf einen allfälligen Erbteil verzichtest.
Aber da stimme ich Delphia zu, ihr seid aus Liebe zusammen und nicht aus Geldgründen. Und ausserdem, finde ich es etwas verwerflich, wenn Jugendliche beriets auf ihren Erbteil spekulieren.
sollen sie doch erst mal arbeiten und auch Leistung bringen, bevor über erben gesprochen wird.
Das Geld haben schliesslich WIR verdient und nicht die Kinder, also ist es auch unser Recht, darüber zu bestimmen.
Ich bin nicht scharf darauf, dass mein Partner frühzeitig die Bühne verlässt. Aber ich habe ihn auch schon darauf angesprochen, dass ich mich an und für sich benachteiligt fühle, denn Heiraten ist für ihn auch nach Jahren kein Thema. Und er möchte nicht, dass ich mehr Stellenprozente annehme, obwohl das von der Kinderbetreuung her möglich wäre.
Er möchte, dass ich den Haushalt besorge und für ihn da bin!

Und was passiert, wenn er sterben würde? Ich habe über Jahre oder Jahrzehnte einen Teilzeitjob gehabt, stehe mit der Altersvorsorge und dem Erspartem oder eben nicht genügend Ersparten auf der Strasse, denn auch ich bin "Gast" in seinem Haus. Seine Kinder würden mich postwendend rauswerfen und das grosse Erbe antreten. Und seine Ex bekäme dazu noch eine Witwenrente.

Er sieht das zwar ein und meint dann immer wieder mal, dass er da was unternhemen müsse, aber passiert ist bis anhin nichts.


Stieftochter heute morgen: wenn ihr Vater halt meine, er müsse mit mir zusammen sein, dann müsse sie das halt so akzeptieren!
tarzan
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Beitrag von tarzan »

ich würd auch nicht auf den Teil wo mir als Ehefrau zusteht, verzichten wollen. Denn ich unterstütze meine Stiefkinder seit 14 Jahren direkt oder indirekt. Ohne mich hätte die Situation ziemlich doof ausgesehen, weil damals kleine Verdienste da waren wo man plötzilch 2 Haushalte finanzieren musste.
Ich finde auch, dass ich, im Todesfall, etwas zu Gute habe, nach all diesen Jahren der Anstrengung für diese Kinder.
Ich habe ein gutes Verhältnis zu den Kindern, ich gehe davon aus, dass sie kein Problem damit hätten, wenn ich im Haus bleiben würde. Ich denke sie würden auf ihren Teil verzichten, bis das Haus verkauft wäre. Er zog damals zu mir, das Haus haben wir zusammen erworben im Miteigentum.
Aber wie es dann im Ernstfall aussieht, dass weis man erst wenn es soweit ist...
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Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Betreffend Haus erben unterscheide ich, wie man zu diesem Haus kam.

Wenn ein Haus schon lange in der Familie des Mannes ist und damit auch viele Erinnerungen mit dieser Familie verbunden sind, dann erhebe ich keinen Anspruch darauf.

Wenn es einfach ein Haus ist, so wie zum Beispiel unseres in einer Reihensiedlung, dann wäre es eher lächerlich, wenn da die Kinder Besitz anmelden würden.

Erben und Rente:
Wenn mein Partner stirbt, dann bekommt die Ex nichts. Mein Partner gilt, was steuerrechtlich total fies ist, als Single. Es würden also nur die Kinder etwas bekommen. Damit ich aber nicht leer ausgehe, hat er eine Lebensversicherung abgeschlossen. Und daraus würde ich wohl mehr Geld bekommen als aus einer Erbschaft.

Wir beide möchten im Moment nicht zivil hieraten, auch wenn es juristische Vorteile hätte. Aber ein Fest in der Kirche ist unser grosser Traum. Der Pfarrer wartet schon lange auf unser o.k.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

aisha hat geschrieben:Stieftochter heute morgen: wenn ihr Vater halt meine, er müsse mit mir zusammen sein, dann müsse sie das halt so akzeptieren!
Wow, da hat sie doch einen riesen Schritt auf dich zugemacht.
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