"Uebernachtungsgäste"

Erziehung ganz allgemein
aisha

"Uebernachtungsgäste"

Beitrag von aisha »

Hallo zusammen, würde gerne mal so eure Ansichten hören..

Seit einiger Zeit hat Stieftochter (17)unbeschränkt Ausgang. So begann es also, dass sie hin und wieder gar nicht nach Hause kommt, sondern irgendwo schläft. Handumkehrt hat sie aber auch das Gefühl, wir hätten "open house" und es können ihre Freundinnen jeweils und jederzeit hier schlafen.
für mich ist das hin und wieder ja mal ok.

Nicht ok finde ich es aber, dass die Damen dann ohne irgendwas hier morgens um 3 einrücken, dann werden erst mal zig Matratzen und Bettwäsche durchs Haus geschleppt und einmal wurden den Damen dann auch neue teure Colgate Zahnbürsten aus unserem Elternbadezimmer zur Verfügung gestellt, obwohl wir für solche Fälle Migros-Budget Zahnbüsten auf Lager haben.
Ich bin auch der Meinung, dass die Besucher einen Schlafsack mitbringen können und nicht immer frische Bettwäsche bekommen.

Ich bin auch der Meinung, im Gegensatz zu meinem Partner, dass das Fräulein wenigstens fragen soll, wenn sie Uebernachtungsgäste mitbringt.

Kürzlich kam ich morgens um 7 im Nachthemd in die Küche, da stand ein fremdes Mädchen an der Kaffeemaschine und wünschte mir freundlich einen guten Morgen?!?!
Ich, eben verquollen aus dem Bett gekrochen, fand das nicht eben amüsant.

Wie handhabt ihr das mit euren Teenagern?

ich wüsste nämlich schon gerne, wer hier in unserem Haus alles ein und ausgeht, bzw. hier schläft.
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Ria
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Beitrag von Ria »

Hallo aisha

Ja, da verstehe ich Deinen Ärger.

Mit 17 Jahren haben wir unseren Töchtern nicht mehr vorgeschrieben, wann sie zu Hause sein müssen. Aber sie schrieben uns eine SMS, wenn sie woanders übernachteten - damit ich mir keine Sorgen machen musste.

Wenn sie Freunde mitbrachten, haben sie normalerweise gefragt. Aber wenn sie in ihrem eigenen Zimmer schliefen, war es eher eine Info. Wir schätzen das, weil wir dann anders angezogen im Haus unterwegs sind :wink:

Die Regeln aber, die gelten in Bezug auf Bettwäsche, Zahnbürsten... sind ein Thema, wo es sich lohnt, dass Du sie zuerst einmal mit Deinem Partner festlegst. Schliesslich bestimmt Ihr, was unter Eurem Dach gilt.
Bei uns hiess das:
  • -geschlafen wird auf Matratzen, die schon mit einem Leintuch bezogen sind und mit einem Duvet, das wir nicht jedesmal waschen.
    -Unsere Kinder sind die Gastgeber und begleiten die Gäste durchs Haus. Das heisst, dass diese nicht allein im Haus oder in der Küche an der Kaffeemaschine unterwegs sind.
    -Sie räumen auch wieder alles zusammen, was sie gebraucht haben.
Ich wünsche Dir, dass Ihr Euch da einigen könnt. Vielleicht fragst Du zuerst mal Deinen Partner, was er meint? Viel Glück!
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
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Nin
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Beitrag von Nin »

Bei uns können sämtliche Kinder zum Schlafen mitbringen, wen sie wollen und dies auch ohne Vorankündigung.

Die Tochter meines Partners bringt immer mal wieder Freundinnen mit - da sie aber ihr Zimmer im Untergeschoss hat und in ihrem Zimmer ein grosses Bett, in das eine Freundin auch noch mit reinpasst, hat es noch nie Schwierigkeiten gegeben. Und wenn es mehrere sind, ist da noch das Fernsehzimmer (auch im Untergeschoss), in dem eine Schlafcouch steht, die immer bezogen ist - oft liegen wir zum Fernsehen drauf und decken uns zu...

Küche und Frühstücksraum sind im Erdgeschoss, unser Schlafzimmer ist oben, der morgendlichen Gähn- und Verquelllook trage ich selten über unser Schlafzimmer hinaus. Sowieso sind wir meist eher beim Mittagessen, bis die jungen Leute auftauchen. Und ich kenne eigentlich alle guten Feundinnen meiner Stieftochter.

Meine Jungs sind noch kleiner, da läuft so etwas noch über die Eltern.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Aisha

Also mein Partner und ich bezeichnen uns selber als sehr locker, spontan und unkompliziert. Meine Tochter findet das auch.
Ich möchte gerne so sein, wie ich mir das jeweils von meiner Mutter gewünscht hätte. So ab und zu war sie übers WE weg und dann war die Stimmung zu Hause total relaxt. Mein Vater und ich genossen es, wenn wir sturmfrei hatten und konnten dann endlich unbeschwert Leute nach Hause nehmen. Wir zwei waren ein gutes Team.

Bei uns haben noch nie überraschend Kollegen übernachtet. Aber es kam vor, dass die Jungs plötzlich mit Kollegen am Treffpunkt Bahnhof auftauchten und mein Partner so quasi vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Die Jungs erwarten von uns eigentlich keinen Service, am liebsten würden sie sich nonstop hinter PC, Playstation oder Homecinema zurückziehen.
Wir haben extra für die Kinder einen Partykeller eingerichtet, mit vielen alten Sofas. Dorthin ziehen sie sich mit ihren Kollegen zurück. Einige schlafen auf dem Boden oder dann schleppen sie noch Matratzen hinunter. Das ist o.k. so.
Geschlafen wird mit Faserpelzdecken oder einem alten Duvet, dessen Anzug ich jetzt seit dem Einzug vor 5 Jahren glaub's zum ersten Mal gewaschen habe. Igitt. Den Jungs ist das egal.
Zähneputzen, was ist das?
Und was das Aufräumen angeht, so braucht es da mehrere Anläufe.

Bei der Tochter ist es etwas anders. Ihr ist wichtig, dass die Freundinnen hygienische Bettwäsche erhalten. Und dafür steht ein neues saubers Duvet zur Verfügung. Für die eine Freundin startet sie durchaus mal zu einer Rundumaufräumaktion. Mein Chaos ist ihr peinlich.
Das klingt jetzt total nach Bevorzugung. Aber die Jungs finden meinen Sauberkeitsfimmel, der ja gar keiner ist, total übertrieben.

Und von den Freundinnen meiner Tochter gehört eine so fast zur Familie. Die Mädchen integrieren sich und mir gefällt das. Die wissen, wo der Geschirr- und Kühlschrank steht und packen einfach mit an.
So ein Sonntag-Morgen im Pijama finde ich übrigens noch ganz gemütlich. Wir können durchaus stundenlang frühstücken und mit den Mädchen philosophieren. Die sind eben auch anders als die meisten Kollegen der Jungs.

Tochter weiss, dass sie jederzeit spontan Leute nach Hause nehmen dürfte. Eine Frage per SMS genügt. Sie kennt mich sehr gut und weiss wo ich Grenzen setzen würde.

Mich störts nicht, wenn mich die Kollegen im Pijama sehen. Ich trage keine transparenten Negligés. Und wenn einer mit meiner Bialetti-Maschine vertraut ist, dann darf er gerne auch für mich Kaffee machen.

Mein Partner und ich sind alte Pfadfinder, wir haben noch ganz gerne ein wenig Lagerstimmung zu Hause. ;-)
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Wir vor allem ich haben gerne spontan Gäste. Bei unseren Mädels finde ich es auch in Ordnung.

Es hat sich so ergeben, dass wir kurz vorher (oft erst am Abend spät, wenn die Gäste bereits da sind) noch gefragt werden, ob der oder die hier übernachten könne. Das ist für mich ok.

Die grossen Mädels haben ein grosses Bett (160x210), also kann gut zu zweit übernachtet werden. Luftmatratze ist auch im Haus. Alle unsere Kinder haben ihre eigene Bettwäsche, also kann auch die LM mit einem Fixleintuch überzogen werden.

Wir haben ein Gästezimmer (160x210 ist das Bett) samt Kissen, Duvets usw. Das Gästebett ist immer von den vorherigen Gästen bezogen. Es wird jeweils erst frisch bezogen, wenn neue Gäste kommen. Also können die Gäste unserer Kinder, sollten es mal mehrere sein auf das Bett ausweichen.

Die unerwarteteten Gästen halten sich in einem normalen Rahmen, sodass es diesbezüglich noch nie Streit gegeben hat.

Bei uns gilt aber auch, es sind Gäste, also gibt es das nicht, dass man bei mir in den Kästen rumwühlt usw. Unser Schlafzimmer ist tabu und unser Bad auch.

So, das wär's.
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
aisha

Beitrag von aisha »

vielen Dank für eure Antworten!

natürlich ist es ok, wenn Freundinnen der Mädels hier übernachten, aber es erfordert halt einfach den nötigen Anstand, dass man vorher fragt.

Und wie Delphia sagt, unser Bad und Schlafzimmer sind tabu. Ich mags einfach nicht, wenn hier Leute in meinen Schränken rumwühlen, bzw. in meinen Küchenschränken bestens Bescheid wissen oder sich aus der Hausbar bedienen.

Ich laufe auch nicht im Neglige oder so rum, aber trinke meinen Kaffee morgens gern im Nachthemd.

Ich behalte mir aber auch vor, einmal zu sagen, wenn der Zeitpunkt ungünstig ist für Gäste. Stieftochter wollte auch einen Tag vor Abreise n die Ferien noch eine Freundin mitbringen, da habe ich abgelehnt. Konsequenz: das Mädechen schlief dann halt hier, ohne dass wir es wussten, ich traf sie dann morgens am Frühstückstisch und fand das überhaupt nicht in Ordnung.
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Wir werden immer gefragt, ob jemand bei uns übernachten darf. Wir sagen eigentlich auch nie nein. Wir haben aber immer ganz klar gesagt, dass die Tochter sich dann selbst um alles kümmern muss, sprich bewirten, Betten machen usw. Der Besuch schläft auf einer Matratze. Decken haben wir auch noch übrig, welche die Tochter dann bezieht. Bezüge usw. geben wir ihr dann, weil diese in unserem Schlafzimmer sind. Es war bis jetzt auch noch kein Besuch so dreist, von selbst an unseren Kühlschrank oder an unsere Sachen zu gehen. Das einzige, was mich ein wenig stört ist, dass grüssen scheinbar nicht mehr in ist heutzutage. Aber das ist ja ein anderes Thema.

Aisha, ich geh davon aus, dass dein Partner alles nicht so schlimm findet, wenn die Tochter trotz Verbot Freundinnen übernachten lässt oder nicht vorher fragt?
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Zanilla hat geschrieben: Das einzige, was mich ein wenig stört ist, dass grüssen scheinbar nicht mehr in ist heutzutage.
Ja, das stört mich auch. Ich erwarte nicht, dass mich die Besuchskinder im Haus suchen kommen, nur um mir die Hand zu schütteln. Aber wenn man sich dann das erste Mal begegnet, dann wäre ein Hallo angebracht.

Wenn ich aber im Parterre, Nähe Haustür bin, dann nervts mich schon, wenn der Besuch rein gelassen wird und man dann ins Zimmer verschwindet. Da frage ich mich, was/wer mehr peinlich ist? Die Mutter oder der Besuch.

Meiner Tochter habe ich erklärt, was ich von ihren Gästen erwarte und dass sie gleiches auch bei ihren Freunden zu Hause tut. Anstand tut nämlich nicht weh. Das hat mit gegenseitigem Respekt zu tun.

Und die Jungs haben da eine ganz eigene Einstellung. Die finden es sogar unnötig, mich zu grüssen. Auch wenn sie nach Wochen wieder mal zu Besuch kommen.


Was bei uns noch nie vorgekommen ist, dass sich der Besuch im Kühlschrank bedient. Aber wenn ich am Kochen bin, dann dürfen die Gäste beim Tisch decken gerne mithelfen. Dann kommts sogar vor, dass die Gäste sich sogar freiwillig helfen und unsere Jungs bedienen. Das finde ich dann total krass.

Und Tochter und eine Freundin, die lieben es, gemeinsam zu kochen. Und da ich das überhaupt nicht gerne mache, überlasse ich ihnen gerne meine Küche.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Ich möchte es immer wissen im voraus, wenn nebst den Stiefkindern noch sonst Besuch bekommt.
Anhand der Beiträge hier sehe ich das es heute im Gegensatz zu meiner Zeit früher, völlig normal ist Besuch nach Hause zu nehmen.
Bei mir gabs das früher nicht. Wir hatten eine kleine Wohnung und waren 5 Personen. Nicht mal mein Freund durfte bei mir übernachten. Als er dann in die RS ging, haben wir aber trotzdem zusammen übernachtet.

Stiefsohn fragt, falls er einen Kollegen mitnehmen will, das find ich gut so und erwarte das auch.
Früher gab es das immer wieder, dass die STiefkinder ihre Freundinnen/Kollegen mitgenommen haben, das war auch lustig und OK.

Aber wenn um morgens um 3 in meinem Haus mir unbekannte Leute durchs Haus schleichen fände ich das nicht so toll.

Ich denk halt es ist immer noch mein Haus, und wir entscheiden wer kommen darf und wie lange usw.
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Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Bei meiner Tochter habe ich das Übernachten bewusst gewünscht, damit sie als Einzelkind auch Nachts andere Kinder um sich hat.

Teenies wollen ihre Freizeit mit ihren Kollegen verbringen. Und damit die Jungs am WE dennoch gerne zu Papa kommen, bringen sie die Kollegen halt einfach zu uns mit. Bei 60 km Distanz ist es kompliziert, diese dann einfach nach Hause zu schicken, so schlafen sie dann halt gleich hier. Und weil Jungs eben gerne im Rudel sind, kommen dann halt gleich mehrere dieser Spezies.
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Wo wir gerade beim Thema Gäste sind, würd mich noch was interessieren:

Sprecht ihr mit dem Besuch? Oder der Besuch mit euch? Oder schweigt ihr euch an und die typische "Null-Bock-Haltung" überwiegt?

Ich kenne es aus dem Elternhaus so, dass meine Freunde gerne mit meinen Eltern gesprochen haben, und es war immer viel Kommunikation. Die Kumpels meiner Brüder haben sogar gern mit meiner Mutter über ernste Dinge gesprochen, weil man mit ihr toll reden kann. Wenn ich Gast war, war es genauso, nur, dass ich meine persönlichen Dinge für mich behalten habe. Ich bin halt irgendwie so erzogen worden, dass man mit der "Besuchsfamilie" auch was schwätzt; in unserem Elternhaus gilt bis heute der Masstab für nette Freunde/Partner "Eine/r, der auch mal bissl was schwätzt".

Heute ist das glaub auch anders. Mag aber auch daran liegen, dass die Kinder fast ausschliesslich französischsprachige Freunde haben und ich die Sprache nicht so gut kann. Allerdings glaub ich das nicht, weil mein Freund die Sprache kann und mit ihm wird auch nicht geschwätzt. Bei den deutschsprachigen ist das aber auch nicht besser. Der Freund meiner Stieftochter kriegt grad mal so den Mund zum Hallo sagen auf. Wenn Kinder zum Mitessen eingeladen sind, wird kein Ton gesagt und auf Fragen einsilbig geantwortet. Find ich irgendwie schade, ich schwätz nämlich ganz gern.

Wie ist das bei euch?
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Nin
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Beitrag von Nin »

Ich kenne die meisten Freunde meiner Stiefkinder aus der Schule, einige waren sogar meine Schüler und sie sagen alle mindestens guten Tag, ich frag immer, wie's geht und manchmal quatschen wir ein bisschen mehr. Manche sagen nur so gerade eben Guten Tag. Einige sind auch unsicher, weil sie mich als Lehrerin kennen und nicht so recht wissen, wie sie mir ausserhalb der Schule begegnen sollen. Die besten Freundinnen meiner Stieftochter waren auf Maturareise mit mir und haben ihre Maturaarbeit mit mir geschrieben... Anderen wiederum wissen wohl nicht, ob Sie oder du, weil sie den Vater schon ewig kennen und duzen, aber mich halt nicht. grundsätzlich habe ich nichts dagegen, wenn die Freunde der Kinder mich duzen, ausser sie könnten eines Tages noch meine Schüler werden. Einer ist sehr zurückhaltend und hat lange Zeit mir gegenüber gerade mal ein Wort gemurmelt. Mir macht das nichts. Ich kenne das auch von Schülern, manche brauchen Zeit.

Mein Freund ist schon mal eher betroffen, dass die Freunde meiner Kinder (besonders einer, der sehr oft hier ist) kaum mit uns reden oder halt sehr wenig mit ihm, vor allem beim Essen. Ich sag ihm immer, wenn ihn das stört, muss er aktiv werden und reden.

Persönliche Gespräche mit den Freunden unserer Kinder führe ich gar keine - oder in der Schule als Lehrerin, wenn sie meine Schüler sind. Aber das wird dann hier noch nicht mal erwähnt.
Zuletzt geändert von Nin am 16.08.2010 15:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Buchenholz »

@ Zanilla
Da haben wir ganz unterschiedliche Erfahrungen.

Also zum Ersten sind Mädchen von Natur aus gesprächiger. Das eine Mädchen, welches fast zu unserem Inventar gehört kommt aus einer sehr intellektuellen Familie mit etwas alten, konservativen Eltern. Sie liebt es hier zu sein, weil wir eben offener und moderner :-) sind als ihre Eltern. Sie ist genauso belesen wie mein Partner und Tochter und zu dritt diskutieren sie über Sakrileg, Herr der Ringe oder einfach ganz simpel über das Leben etc.

Eine andere Freundin spielt Klavier und da kommt es vor, dass wir über Musik fachsimpeln. Eine andere ist schüchtern und hört dann einfach nur zu. Das ist auch in Ordnung, ich kenne diese Kinder ja seit ewigs, teils seit dem MuKi-Turnen.

Wir diskutieren gerne mit den jungen Leuten und es ist auch spannend, wie sie sich berufsmässig entscheiden. Bei einigen Kindern habe ich manchmal das Gefühl, dass bei denen zu Hause auch nicht gerade viel diskutiert wird. Das finde ich so schade.
Diese Gespräche finden jeweils vor und nach dem Essen statt. Nachher ziehen sich die Kids wieder in ihre Zimmer zurück.

Bei den Jungs hat sich der Freundeskreis verändert, seit die Gymnasiasten weg sind. Resp, sie suchen sich nun gleichgesinnte Kollegen. (Sorry, das klingt jetzt total negativ wertend) Wenn wir aber trotzdem mal mit ihren Kumpels gemeinsam am Tisch sitzen, versuchen wir sie in ein Gespräch einzubinden. Und da haben sich schon ganz tolle Diskussionen entwickelt, wenn es auch etwas harzig von statten geht. Männern muss man eben alles aus der Nase ziehen ;-)
Es kommt uns jeweils so vor, als wenn es den Gastkindern vor unseren Jungs peinlich wäre. Als wenn solche Gespräche nicht zu einem coolen Teenie gehört. Und umgekehrt staunen die Jungs, was wir alles aus ihren Kumpels rausbringen und wie für einige das Reden bei Tisch total normal ist.
Unseren Jungs ist das eben völlig fremd. Zum Leidwesen ihres Vaters.
Um diskutieren zu können braucht es eine gewisse Basis und auch ein Interesse an anderen Menschen und der Umwelt und das geht den Jungs völlig ab. Schade.
Zuletzt geändert von Buchenholz am 16.08.2010 16:11, insgesamt 1-mal geändert.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Wir reden mit dem Besuch, egal ob wir sie/ihn zum ersten mal sehen oder schon länger kennen. Ich will wissen, wer sich in meinem Haus aufhält, und nur durch Gespräch kann ich den Menschen einschätzen. oder zumindest besser einschätzen.
Ich bin von Natur auch etwas neugierig, so bin ich immer interessiert daran was er/sie schulisch oder beruflich macht und wo und wie es ihr/ihm gefällt usw.

Ich respektiere aber auch, wenn Besuch da ist wo nicht so gesprächig ist.

Es interessiert mich auch wie die jungen Menschen von heute denken und fühlen.

Aber bei uns sind die Zeiten etwas vorbei, da beide Kinder Wohnungen haben und nur noch gelegentlich kommen.
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sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo zusammen,

Freunde meines Sohnes können gerne kommen und über Nacht bleiben, aber nur in Absprache mit uns Erwachsenen. Bisher war es auch meist, wenn die Stiefkinder nicht da waren, da es meinem Sohn lieber so war.

Ich interessiere mich auch für die Meinung seiner Freunde zu diesem oder jenem und unterhalte mich gern mit einem Gast. Bei uns wird bei Tisch eher viel geredet und mein Sohn ist es auch so gewöhnt. Manchmal geht es dann recht lebhaft zu. Im Gespräch sind die Kumpels aber eher unterschiedlich: temperamentvoll bis zurückhaltend. Zumindest habe ich den Eindruck, die kids benehmen sich im Beisein Erwachsener deutlich anders, als wenn sie mit Kumpels sind. Unter sich: cooler, reden erwachsener, tiefe Stimme usw....
Sofia
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