Sparsam leben zugunsten ihrer Kinder

Ist alles richtig geregelt?
gilbert_gress
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Sparsam leben zugunsten ihrer Kinder

Beitrag von gilbert_gress »

Hallo,

Situation: Meine Freundin + 3 kinder (zwei davon sind teenager..., übernachten 2 mal pro Woche beim Vater, plus jedes zweite weekend beim Vater) und ich (2 Kinder im Primarschulalter, beide jünger als ihre, übernachten auch 2 mal pro Woche plus jedes zweite Weekend bei uns). Alle verstehen sich sehr gut, ich habe guten Kontakt zu ihren Kids, sie zu meinen auch.

Mein Dilemma: einerseits bin ich stolz darauf, dass ich trotz meiner Alimente an meine Ex-Frau auch noch dazu beitrage, dass die Kinder meiner Freundin ihren Lebensstandard einigermassen beibehalten können (Ihr Vater bezahlt auch entsprechend seinem Einkommen relativ hohe Alimente). Andererseits stört es mich, dass ich auf einigen Luxus, welchen ich mir eigentlich leisten könnte, verzichte, damit die Teenager meiner Freundin ein gutes Leben führen können, mit Hobbies, Kleider, etc...

Einfach gesagt: der Vater der Kids kommt mit seinen Alimenten für die Kinder auf, Sie sollte für sich und ich für mich aufkommen. Nun ist es so, dass ich nach Abzug der Alimente für meine Ex-Frau ca. dobbelt soviel heim bringe wie meine Freundin. Sie arbeitet 60%, verbringt viel ihrer unbezahlten Zeit für ihre Kids (sie kocht jeden Mittag für ihre Kinder), deren und ihr Sport. Wir haben ein Putzfrau. Von den 40% unbezahlter Zeit wendet sie ein grosser Teil für den Haushalt im grösseren Sinn (Einkauf, Räumen, Waschen, etc) auf. Nur sind von diesen 40% sicher 3/4 wegen ihrer Kinder nötig, nicht wegen mir oder meinen Kids (wenn ich meine Kids habe kaufe ich ein, koche ich, ich räume ihr Zimmer auf, etc.)

Bei uns ist es so, dass wir alles in einen Topf werfen, und dann nimmt meine Freundin und ich was wir brauchen. Selbstverständlich hält sich meine Freundin so gut es geht auch zurück, sonst hätten wir schon lange Konkurs anmelden müssen ;) Aber seit Jahren sparen wir keinen Rappen, kommen also gerade durch... zugegeben auf einem relatif hohen Niveau, mit einem Haus, 5 Kids, Ferien (Skiferien, Sommerferien), Hobbies, etc...

Eigentlich juckt mich der Gedanke, getrennte Kassen zu machen. D.h. ich spiele mit dem Gedanken, die Kosten für das Haus, Autos, Versicherungen, etc 50:50 zu teilen, für das Essen (ohne Alkohol) einen Fixbetrag von 600.- (??)(ich essen nur Abends zu hause, und am Wochenend, meine Kinder essen 2 mal pro woche und jedes 2te weekend zu hause, während ihre drei Kids (wovon 2 wie erwachsene essen) Montag-Donnerstag Mittags bei uns zuhause essen, und natürlich auch 2 mal abendessen pro woche plus jedes zweite weekend). Alles andere was nicht klar entweder ihr oder mir zugeteilt werden kann von Fall zu Fall beurteilen.

Ist das unfair? Immerhin hat sie mehr Kinder, welche grösser sind als meine und auch öfters bei uns sind als meine. Wenn ich also alles gemeinsame 50:50 teile ausser dem Essen dann bin ich doch nicht unfair, wenn ich dann den rest (d.h. Hobbies der Kinder, Kleider etc) nicht auch noch teilsubventioniere?

Ich weiss, dass wenn ich meine aktuellen Ausgaben so aufteile wie genannt, dann bleibt mir richtig was übrig am Ende des Monats. Aber zur Zeit verschwindet dieser "Überschuss" einfach irgendwo ;) Der Überschuss meinerseits wird auch in Zukunft ansteigen, während die Teenies (bald drei an der Zahl) sicher auch in Zukunft wissen werden wie dieses zusätzliche Einkommen verwendet werden kann :D

Natürlich bin ich dann immer sehr stolz, dass auch dank mir diese neuen Kleider, Games, Ferien bezahlt werden können. Aber ich halte mich dafür zurück und gebe nicht nach Wunsch Geld aus, damit dies überhaupt möglich ist.

Meine Freundin ist sich dessen schon bewusst, ihre Kinder aber nicht. Und auch das Umfeld weiss natürlich nicht wie wir uns organisiert haben. Und wir wollen auch nicht den Kindern unsere Finanzen im Detail unter die Nase binden. Und wie halt Teenagers so sind, ist es eh nie genug, und mich kotzt es halt manchmal an (sorry...), dass ich auf Sachen verzichte während ich dann noch den Bösen spielen muss weil Madame Teenager mal noch unbedingt ein drittes Bikini für den Sommer braucht...

sorry, ist vielleicht nicht ganz nachvollziehbar? auf jeden fall bin ich froh um jedes feedback ;)

gruss
gilbert
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo gilbert

Ich denke genau abrechnen geht einfach nicht. Wir hier alle im Forum denke ich, unterstützen finanziell, entweder direkt oder indirekt die Kinder der Partner.

Ihr könnt ja sonst mal ein Budget machen. Die Kinderalimenten ihrer Kinder sollten natürlich auch für Essen und Wohnen gedacht sein. Somit sollte deine Freundin mit ihrem Einkommen den Frauen- und Kinderalimenten auch auf einen "guten" Lohn kommen. das beide nicht gleichviel verdienen und jeder ein anderes Gefühl fürs Geld hat, ist klar.

Wenn man es ganz genau nehmen möchte, so muss man strikte trennen, also jeder zahlt die Hälfte an Miet/Hypozins usw.

Bei uns ist es auch so, dass ich meine Stiefkinder sowie auch der Stiefvater meiner Stiefkinder, immer finanziell unterstützt haben. Es waren dann eher mal Ferien möglich oder sonstiges. Klar könnte ich mir auch ausdenken, was gewesen wäre wenn....aber das muss man sich bewusst sein, wenn man sich ein Partner mit Kinder aussucht, dass man sich indirekt auch finanziell dran beteiligt.

Für das Bewusstsein der Kinder von ihr, da ist deine Freundin zuständig.
Sie muss ihnen beibringen mit dem Sackgeld auszukommen. Das ist auch für später wichtig, denn ein 3. Bikini zu kaufen, wird auch nicht unbedingt später möglich sein.

Ich denke die Kinder der Freundin sind dann auch mal draussen, somit gibts dann auch wieder Entlastung für euch.

Ich denke am besten redest du mit deiner Freundin darüber. Sicherlich können auch Einsparungen gemacht werden. 3 Bikinis sind wirklich nicht nötig.

grüsse
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Nadia
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Beitrag von Nadia »

hallo gilbert

ich kann dich verstehen und finde du darfst für dich ruhig auch extra etwas ausgeben. deine freundin und ihre kinder sind nicht zwingend auf dich angewiesen da sie Alimente bekommen und das klappt offensichtlich.

miete und die unkosten sollten in der regel geteilt werden und jeder bezahlt seine eigenen ferien und extras. als freundin würde ich das essen meiner kinder selber finanzieren da du auswärts isst.
so ganz genau kann man das auch nicht ausrechnen. ihre arbeit im und ums haus sollte auch nicht gratis sein. deshalb könntest du zum beispiel 3/4 der Miete übernehmen?
bei ausflügen oder unternehmungen kann ja jeder etwas beisteuern.
es passiert auch ganz automatisch, dass ihr einander auch ohne vorrechnen mal eine freude macht oder einmal kino oder eine pizza bezahlt.
die kinder finde ich sollten schon lernen mit dem geld zurecht zu kommen. meine jungs bekommen 20.- pro woche. davon kaufen sie aber auch selber CD oder gehen ins kino und in den Mac. zum geburtstag gibt es immer einen grossen wunsch oder etwas geld.

wichtig ist ganz bestimmt dass es sich irgendwo die waage hält denn wenn du mit der regelung die bisher war nicht mehr zufrieden bist dann dient das auch niemandem.

ich kann dir auch das büchlein zusammenleben, zusammen wohnen vom beobachter empfehlen.

lg nadia :)
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo Gilbert
Ich denk einfach mit dem "hauptsächlich für sich denken" funktioniert einfach nicht, weder in einer Patchwork wie auch in einer sonstigen Familie.

Zudem ist es nie fair aufgeteilt zu 100%. Das sind meine Erfahrungen.

Wenn wir durch mich alle 4 in die Ferien gehen konnten, was sonst nicht möglich gewesen wäre, fand ich das aber auch toll. Da hab ich gern auf was anderes verzichtet, was ich mir vielleicht gegönnt hätte, wenn ich Single wäre.... :wink:
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Ria
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Beitrag von Ria »

Hallo Gilbert und willkommen im Forum

Bei mir taucht die Frage auf, wo Du in der ganzen Geschichte zu kurz kommst, dass Du anfängst, so zu rechnen. Auf dieser Ebene ist es fast unmöglich, eine Lösung zu finden, die wirklich "gerecht" ist.

Dass Teenager nehmen, was sie kriegen und immer noch finden, das sei viel zu wenig ist einfach normal! Was wir ihnen alles ermöglichen ist unsere Wahl. Da muss jede Familie ihre individuelle Lösung finden.
Das Wichtigste dabei scheint mir, dass die Eltern einen Konsens finden, den sie gegenüber den Kindern geschlossen kommunizieren und durchziehen können.

Ich lese zwischen den Zeilen, dass Du auf Dinge verzichtest, die Dir wichtig wären und dann neidisch auf die Teenies wirst, die so locker das Geld ausgeben. Habe ich Dich da richtig verstanden?
Wenn ja, was hast Du davon, wenn Du nicht auch für Dich hinstehst?

Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Jungen meinten, sie hätten bessere Gründe, um unser Geld auszugeben als wir. DAS DÜRFEN SIE DENKEN, aber das heisst nicht, dass wir dem zustimmen müssen! Nur ist es dann unsere Sache, das auch auszuhalten. Sie gehen mit ihren Wünschen so weit, bis sie an unsere Grenze stossen.
Und gerade dabei ist die Partnerschaft eine wichtige Basis.
Ich wünsche Dir mit Deiner Partnerin gelingende Gespräche und viel Erfolg
Ria
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
gilbert_gress
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Beitrag von gilbert_gress »

erstmal besten Dank fürs zuhören, bzw. lesen. Es hat mir schon mal gut getan, die ganze Sache nieder zu schreiben. Durch das "in Worte fassen" musste ich mir klar werden, wo überhaupt das Problem ist.

einmal darüber schlafen, eure Antworten lesen und.... bumm, es ist schon wieder etwas klarer:

:idea: Ich habe Angst als Egoist dazu stehen, weil ich nicht alles mit den Kindern meiner Freundin teilen will. Hinzu kommt, dass gerade dieses zählen, aufwiegen wer was wieviel mir eigentlich grundsätzlich gegen den Strich geht, es ist mir schlicht peinlich. Das bin nicht ich, so wollte und will ich nicht sein. Darum habe ich ja auch ursprünglich, vor ein paar Jahren, diesem Prinzip "ein Topf, alles rein und dann nimmt jeder was er braucht" zugestimmt. So bin ich, nicht einer der zählt... bis jetzt, wo es für mich nicht mehr stimmt.

Und dann komme ich zur zweiten Offenbarung: :idea: ich glaube, was mich auch (oder noch mehr?) stört, ist, dass ich so denke weil es nicht meine Kinder sind (zumindest glaub ich das). Wären es meine eigenen würde mich das weniger stören... so glaube ich zumal ;) Und das macht es für mich noch schwieriger etwas zu sagen, weil ich mich sehr gut mit den Kindern meiner Freundin verstehe, sie mir sehr am Herzen liegen...

Eigentlich will ich nicht, dass sie denken, ich mache einen Unterschied... obwohl ich ja genau diesen Unterschied mache...hmmm.

hinzu kommt, ich bin noch relativ jung (35) um mit Teenagern zu hantieren, habe einige Freunde die noch keine Kinder haben und sich Reisen, Gadgets, Kleider etc leisten können, worauf ich verzichte zugunsten unserer Familie... bin wohl etwas neidisch.

Ich habe meiner Freundin immer gesagt, ich bin in sie verliebt weil sie so ist wie sie ist, d.h. "the whole package". Ohne ihre Kinder wäre sie nicht so, und ich warscheinlich nicht so verliebt in sie ;)
Natürlich ist sie bereit auf vieles zu verzichten für ihre Kinder. Aber ob sie bereit wäre auf vieles zu verzichten zugunsten meiner Kinder...als ich einmal habe durchsickern lassen, dass ich trotz der hohen Alimente die ich zahle, und der vielen Zeit die ich mit meinen Kindern verbringe, trotz alldem noch bereit wäre, zusätzliche Kosten für meine Kinder zu übernehmen, war sie dann nicht so begeistert: Ich zahle schliesslich genug an meine Ex. Mir ist schon klar dass wenn ich etwas für die Kinder zahle (zusätzlich) dann hat meine Ex mehr übrig für sich.... nur ist mir das egal, ich will das Beste für meine Kinder....

ich schweife ab... gibt es hier leute die ähnliche Gefühle haben, oder bin ich alleine auf weiter flur...

gruss
gg
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Hallo Gilbert,

ich kann dich und deine Bedenken gut verstehen. Aber ich glaube, dass es schwierig wird, das jetzt anzusprechen. Deine Freundin wird sich sicherlich wundern, wieso es dich auf einmal stört und früher nicht. Aber da müsst ihr glaub ich beide durch. Ich würde ihr erklären, wieso du das so siehst und dass sie auch verstehen muss, dass dein Geld letztendlich deins ist, auch wenn du natürlich durch eure Konstellation zwangsläufig direkt oder indirekt mitbezahlst.

Ich selber habe keine Kinder und verdiene doppelt so viel wie mein Freund. Ich bin jemand, der sehr ungern verzichtet, besonders zugunsten der Kinder, weil ich es einfach nicht einsehe. Ich habe allerdings den "Vorteil", dass mein Freund das genauso sieht und nie viel verlangt. Manche Dinge haben wir schon klar geregelt, zB werde ich mich mit keinem Pfennig daran beteiligen, wenn die Tochter auszieht oder ein Auto will oder sowas. Dafür gibt es Bafög (oder eben das Pendant dazu in Belgien, wo wir leben), die Eltern und ein Stipendium. Ich habe auch schon gesagt, dass ich zwar bereit bin, Zeugs mitzubezahlen wie Klamotten, Essen usw., ich kanns ja nicht ändern, aber alle teuren Spirenzien sind Sache der Eltern. Und wenn die es sich nicht leisten können - Pech gehabt. Mein Freund rechnet bei diesen Dingen so, als gäbe es mich und mein Einkommen nicht, und das find ich auch in Ordnung. Wir haben übrigens ein gemeinsames Konto und nehmen alles aus diesem Pott. Alle finanziellen Dinge sprechen wir ab. Wenns um die Kinder geht, fragt er immer extra und akzeptiert auch ein Nein.

Ich würde es ansprechen, aber auf eine feinfühlige Art und Weise. Erkläre deine Bedenken, aber räume gleichzeitig etwaige aufkommende Bedenken aus. Viel Glück!
tarzan
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Beitrag von tarzan »

ich denke es ist ganz normal und natürlich, dass man einen Unterschied macht zwischen eigenen und Stiefkinder.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Gilbert,

Deine Gefühle sind auf keinen Fall unnormal. Bei Teenagern geht die Solidarität wohl oft nur in eine Richtung, und auch den leiblichen Eltern stinkt das schon oft, und es ist nunmal durchaus ein Unterschied ob es sich um ein leibliches Kind handelt oder nicht.

Ich selber kenne das von mir auch, dass ich säuerlich reagiere, wenn mein Partner irgendwelche Extras an seine Ex zahlen soll oder will. Bei uns ist es allerdings auch so, dass wir ein Kind gemeinsam haben, gemeinsam aus einem Topf leben und nicht so gut dran sind, dass wir zweimal im Jahr in Urlaub fahren könnten. Wir haben kein gemeinsames Konto (wir sind nicht verheiratet und ich wollte das auch zu meiner Absicherung nicht, weil ich phasenweise während seiner Scheidung Angst hatte dass es mal zu Pfändungen kommen könnte), sämtliche Ausgaben gehen von meinem Konto ab (wir haben gemeinsam eine Wohnung gekauft, die aber nur auf mich eingetragen ist), und so ist ausgemacht dass er am Monatsanfang den Unterhalt und ein paar Versicherungen bezahlt und den kompletten Rest mir überweist. Leider ist es oft so dass der Betrag der bei mir ankommt weniger als 50% der gemeinsamen Kosten ausmacht, so dass sich jeder Euro an seine Ex direkt in meinem Geldbeutel auswirkt. Und das sehe ich natürlich nicht gerne. Dass ich im Urlaub für seinen Sohn mitbezahle oder mal Dinge für ihn kaufe, das ist halt so und kann man auch nicht auseinanderrechnen.

Da ihr in einer finanziell eher komfortablen Situation seid, denke ich Du könntest Deiner Partnerin durchaus erklären, dass Du ein wenig von Deinem Geld auch sparen möchtest, und dass Du daher zum Beispiel in Zukunft nur noch einen Familienurlaub subventionierst und nicht zwei. Die Teenager könnten ja ihren eigenen Kostenbeitrag auch durch einen Nebenjob finanzieren. Oder ihr könntet ein paar Monate lang ganz streng ein Haushaltsbuch führen und dann schauen an welchen Posten ihr gemeinsam etwas einsparen wollt. Sparen funktioniert halt in der Regel nicht so dass man erstmal alles bezahlt was einem an Ausgaben so vorkommt und dann schaut was übrig bleibt, sondern umgekehrt dass man einen festen Betrag beiseite legt und dann schaut wie man mit dem Rest zurecht kommt.
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Nadia
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Beitrag von Nadia »

hallo gilbert

ich verstehe nicht ganz warum du auf eine reise oder anderes verzichten sollst weil ihr alle zusammen wohnt ?
es ist durchaus auch möglich einmal alleine mit einem guten freund ferien zu machen?
mir kommt es so vor als ob du ein permanet schlechtes gewissen deiner freundin gegnüber hast.
ich glaube du hast ein gutes herz und bist schnell bereit alles mit anderen ohne wenn und aber zu teilen. und im nachhinein merkst du dass du das eigentlich gar nicht so möchtest. ist natürlich schon schwer dann hinzustehen und mitzuteilen dass sich deine meinung oder bedürfnisse geändert haben.
genau so ein gespräch wäre doch dann ein versuch die dinge zu ändern.
ich glaube es geht dir gar nicht darum alle kosten genau zu teilen, sondern nur um die freiheit dein geld so einteilen zu dürfen wie du es möchtest.

frage : könnte es sein dass du irgendwo das gefühl hast deine grosszügikeit wird zu wenig anerkannt?

lg nadia
Anita

Beitrag von Anita »

hallo gilbert - musste ja schon lachen, als ich deine nick gesehen habe :lol:

willkommen im forum!

du hast ja schon viele tolle beiträge erhalten. ich möchte dir noch den link der budgeberatung empfehlen.
http://www.budgetberatung.ch/
hier kannst du dich auch mal einfach beraten lassen, wie das GENAU mit der aufteilung aussehen würde - was du damit machst, ist dann ja noch immer dein ding ;)

die gefühle die du ansprichst finde ich wichtig.
wir müssen für unsere stiefkinder nicht gleich empfinden wie für eigene. das ist doch ganz normal. niemals wird mir ein mensch näher sein, als meine kinder - sie sind von mir.
ich persönlich glaube daran, dass wenn wir dies in patchwork-partnerschaften akzeptieren und annehmen....vieles leichter und ganz viel druck genommen wird. wir sind nun mal keine herkömmlichen familien sondern zusammengewürfelt und so müssen wir auch nicht im standard fühlen, geschweige denn, gesellschaftliche erwartungen erfüllen, die steinzeitursprung haben und längst nicht mehr ins hier und jetzt passen ;)

lg
anita
gilbert_gress
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Registriert: 19.05.2010 12:02

Beitrag von gilbert_gress »

Vielen Dank nochmals für's zuhören und eure worte... hat gut getan zu wissen dass ich nicht total quer stehe.

@Zanilla: MERCI!

:shock: :
BabyOne hat geschrieben: Sparen funktioniert halt in der Regel nicht so dass man erstmal alles bezahlt was einem an Ausgaben so vorkommt und dann schaut was übrig bleibt, sondern umgekehrt dass man einen festen Betrag beiseite legt und dann schaut wie man mit dem Rest zurecht kommt.
werd ich versuchen :lol: ne ne, ist schon klar, nur heisst das ja dass ich zuerst einmal sowas verlangen muss. Was wiederum heisst ich muss unsere Vereinbarung "alles in einen Topf" abändern, zu meinen Gunsten und zu ihren Ungunsten... das alles fällt mir halt nicht so leicht. Aber da ich jetzt weiss, dass ich nicht total daneben liege, und da ich mich ja mit dem Haus, auto, ferien etc. eh schon solidarisch zeige, muss ich kein so schlechtes gewissen mehr haben.

Nadia hat geschrieben: frage : könnte es sein dass du irgendwo das gefühl hast deine grosszügikeit wird zu wenig anerkannt?
könnte wohl so hinkommen... Es ist mir ehrlich gesagt peinlich sowas anzuerkennen (anonym geht das schon ein bizzeli eifacher), aber ich werd mich wohl da durchringen müssen, und das irgendwie ansprechen. Ich will keine Statue zu meinen Ehren... nur etwas Anerkennung. :oops:
NUR, die Kinder sollen ja nicht über unsere finanzielle Situation informiert werden. Weil sich ihr Vater aber doch des öfteren anscheinend üBer die (ziemlich) hohen Alimente (sind jedoch dem Einkommen entsprechend) beklagt hat, hören wir von ihren Kindern manchmal sowas in der Art: "aber unser Vater bezahlt dir doch genug damit du uns dafür und dafür Geld geben kannst."
Und ich habe nun einige Skepsis, ihnen zu antworten: "Schon, er bezahlt sicher genug damit eure Mutter bei Weitem nicht zum Sozialamt muss, nur habt ihr keine Idee wie viel eurer/unser Lebensstil eigentlich wirklich kostet. Dazu reichen nun mal die Alimente eures Vaters nicht..."

@Anita: merci für die Budgetberatung, werd mir die Zeit mal nehmen und das genau anschauen.
Aber mir gehts nicht um die Gefühle... da bin ich mit mir im Klaren, meine Kids sind meine, ihre sind nicht meine und ich werde nie dieselben Gefühle haben, auch wenn ich sie tief in mein Herz geschlossen habe. Mir gehts eher darum, dass auf Grund dieser Gefühle ich mich in finanzieller Hinsicht ihnen gegenüber anders verhalte als meinen Kindern gegenüber.... das stört mich an mir selbst, verstehst du? ich will das eigentlich nicht, kann aber nicht anders....

gruss an alle

GG
Zanilla
Stammgast
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Registriert: 20.08.2009 09:32

Beitrag von Zanilla »

Hallo Gilbert,

vielleicht klingt das Thema etwas weiter hergeholt. Aber setz doch anstelle der Kinder andere Personen, zB ihre Elterm. Würdest du so ein schlechtes Gewissen haben, weil du deinen Eltern von mir aus einen Kredit für etwas gewährst, aber ihren nicht, auch wenn das nette Leute sind? Ich glaube, dann macht es vieles leichter, wenn man nicht den Faktor Kind noch mit reinrechnet. Oder? Ansonsten hat Anita recht - gerade in Patchworkfamilien muss man akzeptieren, dass das klassische Familienmodell, auf das wir von Kind an konditioniert wurden, nicht immer funktioniert. Man muss für sich selber rausfinden, wie man am besten damit leben kann, und keiner verlangt, dass man Stiefkinder so liebt wie eigene. Das geht doch gar nicht. Es hat doch auch einen Vorteil bei deiner Freundin und dir. Du hast bei ihren Kindern nicht die Elternbrille auf und sie bei deinen. Davon kann man sehr viel profitieren, wenn man es zulässt.
lg,

Zanilla
Anita

Beitrag von Anita »

gilbert_gress hat geschrieben: @Anita:....
Aber mir gehts nicht um die Gefühle... da bin ich mit mir im Klaren, meine Kids sind meine, ihre sind nicht meine und ich werde nie dieselben Gefühle haben, auch wenn ich sie tief in mein Herz geschlossen habe. Mir gehts eher darum, dass auf Grund dieser Gefühle ich mich in finanzieller Hinsicht ihnen gegenüber anders verhalte als meinen Kindern gegenüber.... das stört mich an mir selbst, verstehst du? ich will das eigentlich nicht, kann aber nicht anders...
leuchtet mir nicht ein der unterschied.
warum denkst du, dass du nicht unterscheiden darfst - geld-(gefühls)mässig :)?

also ich finde dsa ganz normal!
ich unterscheide auf jeden fall....die kinder meines mannes haben eine mami und bekommen da auch in finanzieller hinsicht was sie brauchen...
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Franzie
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Beitrag von Franzie »

Bei uns ist es so: meinem Partner beteiligt sich an den Kosten mit einen fixen Betrag auf meinem Konto. Ich tue weiterhin die Kosten bezahlen die ich auch hätte wenn ich alleine wohnen würde, also für mich und meine Kinder. Ich finde es auch gerecht auf diese Weise da er bei uns eingezogen ist, kein eigene Zimmer hat und mittags eh nicht zuhause isst. Wir haben vor bald umzuziehen und da wird es schon anders aussehen mit den Finanzen.
Ich finde es also gerecht dass Du einen Teil deines Geld nur für Dich auf die Seite tust, einen Fixen Beitrag an die laufende Kosten zahlst (eine Art Alimente an deine Freundin :wink: ) und mit dem rest das tust was Du für richtig hälst. Und das gleiche gilt auch für deine Freundin. Ich wüsste auch nicht warum sie etwas dagegen haben sollte. Und was die Erwartungen den Teenies angeht, sorry aber ich denke das ist ein Bereich dass sie nicht angeht...
Das wichtigste ist nicht nie umzufallen, sondern immer wieder aufzustehen

Patchwork seit Juli 08. Ich habe 2 Kinder, er auch 2
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