"unser" Teenie will nicht mehr zur Mama

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engelherz
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"unser" Teenie will nicht mehr zur Mama

Beitrag von engelherz »

Hallo zusammen

Ich brauchte mal eure Tipps und Ratschläge...

Der Sohn meines Freundes (Lebt bei Ihm) weigert sich seit ein paar Monaten strickte, die Wochenenden (alle 14 Tage) zu seiner Mutter zu gehen.
Seine zwei jüngeren Schwester leben bei der Mutter. Er sieht seine Geschwister jeden Tag in der Schule. In der Schule gehen Sie sich soweit als Möglich aus dem Weg
Der Umgang der drei bei uns ist gut. Ausser kleinen streitereien kommen sie soweit gut miteinander aus. Bei der Mama klappt dies überhaupt nicht und die Drei zoffen sich nur. Die Mutter schiebt die Schuld für den Geschwisterstreit immer auf den Sohn und schimpft das ganze Wochenende gemäss seinen Angaben nur an Ihm rum. Sie schreit den Sohn auch oft an (selbst beim Vater bei einem klärenden Gespräch geschehen) & soll auch schon zugeschlagen haben.
Meinem Partner erklärte die Mutter, dass der Sohn pupertiere und sich von Ihr nichts mehr sagen lässt, was immer zu reibereien führen würde. Eine sehr strenge Erziehung sei desshalb unumgänglich.
Klar kommt der Sohn (13) in die Pupertät, jedoch finde ich es komisch, dass es bei meinem Partner und mir gut klappt mit allen drei Kindern am Wochenende und bei Ihr scheinbar nicht...

Mir ist es sehr wichtig, ein Wochenende im Monat mit meinem Partner alleine, ohne Kinder zu verbringen (wir führen eine Fernbeziehung und sehen uns selbst nur alle 2 - 3 Wochenenden im Monat). Mein Partner findet meinen Wunsch nach einem Kinderfreien Wochenende legitim & unterstützt dies auch.
Wir möchten das Kind jedoch auch nicht "Abschieben" zur Mutter wenn er sich weigert...
Ich selber kann nicht nachvollziehen, wie es zu dieser Abweisung der eigenen Mutter kam & finde trotz allem eine Mutter-Kind-Beziehung wichtig und möchte, das er die Wochenenden bei Ihr und den Geschwistern verbringt.
Ist dies Sinnvoll oder eher Kontraproduktiv wenn er trotz massivem Protest zur Mama "muss"?
Ich bin da sehr unsicher und irgendwie in der Zwickmühle...

Danke für eure Anregungen und Inputs

Liebe Grüsse
engelherz
Anita

Beitrag von Anita »

hallo engelherz

du schreibst teenie? wie alt ist er?
in diesem alter lösen sich kids ja ab und eltern-*besuche" sind einfach lästig. nicht weil man sich nicht mag, sondern weil die ablösung einfach nötig ist. der getrenntlebende elternteil bekommt das meist eher zu spüren, weil es für den teenager auch der einfachere weg ist.

wer sich selber an dieses alter erinnert, kann vielleicht nachvollziehen, dass ein "muss" echt schrecklich ist und die beziehung sicher nicht fördert.

die frage die sich mir stellt ist; warum kann er nicht zu hause bleiben und IHR unternehmt alleine was auswärts? mal alleine sein, wird er geniessen und ihr habt auch eure zweisamkeit.

bestimmt findet sich eine stimmige lösung - vielleicht am gemeinsamen tisch. wer sich einbezogen und nicht fremdbestimmt fühlt, der ist auch zur kooperation bereit ;)

lg
anita
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Liebe Anita

Der Junge ist 13.5 Jahre alt.
Bestimmt kommt die Zeit der Abnabelung zu den Eltern.

Zur Mama "muss" er insofern, als das mein Partner auch mal ein Wochenende zu mir in die Schweiz fährt. Und um Ihn ein Wochenende lange alleine zu lassen ist er einfach noch zu jung.
Als wir mit Ihm darüber gesprochen haben, kamen von seiner Seite her Vorschläge wie "Da komm ich einfach mit", "dann übernachte ich bei Freunden", "ich bleibe lieber alleine Zuhause als das ich zur Mama gehe"...
Alle drei Möglichkeiten kommen für uns nicht in Frage.
Aber eine schlüssige Lösung für das Problem haben wir leider auch nicht. resp. sehen die Lösung nicht...
Seine Mutter beharrt schlichtweg auf Ihr "Recht" den Jungen alle 14 Tage das Wochenende bei sich zu haben, auch wenn es für alle Beteilligten eine unbefriedigende Lösung ist... (Sohni will nicht, Mutter ist mit dem Teenie -sag ich mal -überfordert, & wir sitzen das ganze Wochenende auf Kohlen weil der Junge jederzeit anrufen könnte das er von der Mama abhaut wenn wir Ihn nicht sofort holen...)
Eine Beratung zwischen Mutter- & Sohn wird von der Mutter abgelehnt.
Mein Partner hat den Jungen ja verzogen und nicht Sie hat ein Problem mit dem Kleinen...

Aber du hast recht, warscheinlich ist das die Pupertät & da müssen wir einfach durch.
Werde meinem Partner mal vorschlagen, eine Familienkonferenz einzuberufen, damit die drei eine Lösung für Ihre Probleme finden.
(Nur weil die erste Konferenz keinen Erfolg brachte,heisst es ja nicht, das man es nicht noch mal probieren kann)...
Vielleicht kann der Junge dann Aufgrund des Gespräches eine Art "Vertrag" ausarbeiten den alle drei Unterschreiben und an den sich alle halten müssen.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

hallo engelherz

Was meinst du genau mit deiner Aussage: "Mein Partner hat den Jungen ja verzogen und nicht Sie hat ein Problem mit dem Kleinen" ?

So wie Du schreibst ist die Mama das Problem oder ?

Warum sollte er dann noch gehen, wenn er angeschrieben und geschlagen wird ? Das verstehe ich, dass dem Sohn das stinkt.

13.5 ist ja nicht mehr so Klein, vielleicht wäre es auch toll für ihn, wenn er übers Wochenende mal zu einem guten Freund gehen kann ? Wieso wollt ihr das nicht ? Gerade wenn er zu Dir hier in die Schweiz fährt, wäre das doch die bessere Lösung wie zur schlagenden Mutter.

Unter diesen Umständen würde ich den Jungen auch nicht mehr zu Mutter geben.

grüsse
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engelherz
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Beitrag von engelherz »

Liebe Tarzan

Für die Mama ist klar, das der Sohn nicht mehr zu Ihr will, weil Papa Ihn gegen Sie aufbringen würde.
Dem ist aber definitiv nicht so!
Im Gegenteil, wir nehmen die Mutter immer wieder vor dem Sohn in Schutz.

Das mit dem Übernachten beim Freund will ich vorallem nicht.
Für mich stimmt es nicht, wenn andere zu "unserem" Kind schauen müssen, nur damit wir ein freies Wochenende haben.
Wenn wir vor Ort sind & alle Kinder bei uns haben, ist ein Übernachten bei Freunden oder auch mit Freunden bei uns für mich kein Problem.
Das gerede der Leute stinkt mir, das der Sohn lieber zu Freunden geht als zu seiner eigenen Mutter.
Vielleicht sehe ich das auch zu eng?

Die Mutter würde sich aktuell nicht trauen, den Kleinen zu schlagen- der würde zurück hauen! :wink:
Aber die Schreierei immer ist unmöglich! Das sieht die Mama jedoch nicht ein.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Denke wenn der Junge gerne mal bei seinem Kollegen übernachten würde, steht doch dem nichts im Wege. Ist natürlich klar, dass der Junge
zum Kollegen gehen will und sich freut und dies nicht als Abschieben ansieht.

Auf das Gerede anderer Leute kannst du pfeiffen, wenn man es allen recht machen wollte, so kommt man nirgends hin.

Auch wenn der Sohn lieber zu Freunden als zur Mutter geht, dann ist das so und nicht weiter schlimm.....jedenfalls sicher nicht für den Jungen und für euch, höchstens für die Mutter.

In meinen Augen bringt es nichts, den Sohn zwingen zu wollen. Wenn er vorläufig nicht mehr zu Mutter möchte, so würde ich das ihr mitteilen, egal was sie dann von euch denkt. Heisst ja nicht, dass es so bleibt, aber wie es scheint braucht der Sohn eine Pause von der Mutter, dass er auf Wochenend-Geschrei keine Lust hat, verstehe ich.

Meine Stiefkinder sind zwar schon älter haben aber auch eine schwierige Mutter, sie nützen jede Gelegenheit um zu flüchten. Das 2. Kind ist nun auch langsam am ausziehen, weil er es nicht mehr aushält.

grüsse
15 Jahre Patchworkerfahrung
aisha

Beitrag von aisha »

hallo Engelherz

also ich sehe das auch so wie Tarzan. Die Leute reden IMMER, egal was du tust oder nicht tust! Also das ist absolut zweitrangig.

Und von Abschieben kann doch auch keine Rede sein, habt ihr mal Sohnemann gefragt, was ER denn möchte (ausser nicht zur Mutter zu gehen?)

Mit 13 beginnt halt ein Ablösungsprozess von den Erwachsenen. Man ist zwar nützlich, aber oft auch peinlich und unerwünscht als Eltern.. Der Junge ist jetzt in einem solchen Alter und gerade wenn du sagts, das die Mutter nur rumschreit und schlägt, dann verstehe ich ihn völlig. Vom Alter her könnt ihr ihn nämlich auch nicht zwingen, die Mutter zu sehen, wenn er nicht will. Versucht es weiterhin, aber drängt ihn nicht.

Irgenwas stimmt ja wohl schon nicht, wenn du sagts, bei euch funktioniere es problemlos!!!

Schau, meine Stieftochter will ja auch nicht mehr zur Mutter, seit sie von dort ausgezogen ist. Und da war sie mitten in der Pubertät. Die Mutter bestand auf diesen WE und ich eigentlich auch, denn es ging mir wie dir, wie hatten einfach keine Zeit mehr für die Partnerschaft.
Aber seit sie 16 ist, kann sie machen was sie will. Sie besucht die Mutter hin und wieder zum Essen, aber übernachtet nicht mehr dort.
Mir persönlich wäre es natürlich lieber, sie ginge noch dorthin, aber bei dieser Mutter verstehe ich das Mädel vollkommen. So übernachtet sie dann halt mal bei einer Freundin oder den Grosseltern, wenn wir weg wollen und das klappt hervorragend.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

und irgendwann sind die Kids genug alt um auch mal alleine zu Hause zu sein oder übers Weekend.

Meine Eltern gingen auch alleine in die Ferien, da war ich auch erst 16 und alleine zu Hause...
15 Jahre Patchworkerfahrung
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo zusammen,

ein Kind muss lernen sich selbst mit dem jeweiligen Elternteil auseinander zu setzen. Das liegt nicht in unserer Verantwortung. Wir können für unsere Kinder und Co-Kinder da sein, spürbar sein und "auffangen".

Ich würde noch einmal mit dem Teen sprechen. Anbringen, dass ihr es gut fändet, wenn er Kontakt mit der Mutter behalten könnte, sowie anbringen das euch eure Weekends auch wichtig sind.
Hört doch mal hin, vielleicht kommen da ganz gute Ideen. Sonst, bringt selbst einige.

z.b. er geht für einen halben Tag... schläft dannach bei Grosseltern, Freunden.

Loslassen.. Vertrauen haben... sich selbst abgrenzen... ich glaub das ist für uns Eltern immer ein grosses Thema.

lg Morpheus
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Danke Ihr Lieben

Ihr habt mir ganz viele wichtige Hinweise und Tipps gegeben!
Ich kann die Situation nun etwas distanzierten betrachten.

Werde das nächste Mal in Deutschlan, mit dem Jungen reden. Was seine Wünsche & Vorstellungen zu den jeweiligen Mama-Wochenenden sind.
Er ezählt mir jeweils etwas mehr, als seinen Eltern. Vielleicht kann er sich in diesem 4-Augen Gespräch mit einer aussenstehenden Person etwas mehr öffnen al er das in den Diskussionen mit Papa & Mama macht...
& aufgrund seiner Aussagen kann ich das Gespräch mit dem Papa aufnehmen. Was dieser denn daraus macht, ist seine Sache.

Liebe Grüsse aus Bern
engelherz
NadineS81
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Beitrag von NadineS81 »

Ich würde ihn nicht zwingen , sogar meine Tochter (7) lasse ich selbst entscheiden ob sie zu ihrem Papa möchte , manchmal hat sie keine Lust dann geht eben nur die Kleine und da mein Ex und ich Erwachsen sind , wird das eben akzeptiert und er würde mir nie die Schuld daran geben..

natürlich würden mein GG und ich uns über ein freies WE freuen :wink:

Finde es schade das die Mutter von dem Jungen dem Vater dafür verantwortlich macht :( , aber vielleicht kannst du ja nach dem Gespräch wirklich "vermitteln "
liebe Grüsse,
Nadine
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Liebe Nadine

"Vermitteln" will ich nicht und ich sehe dies auch nicht als meine Aufgabe an.

Finde es problematisch, das ein Kind selbst komplett entscheiden soll & kann (je nach Alter des Kindes natürlich) ob es zum anderen Elternteil will oder nicht...
Verbindlichkeiten sollen für ein Kind sein.
Ein Kind kann ja auch nicht selbst entscheiden ob es zur Schule will, oder doch lieber Zuhause bleibt.
Denn sonst heisst es schnell mal, ich will nicht zu xy das Wochenende weil ich da nich ps spielen kann, weil die Kollegen nicht in der Nähe sind oder ähnliches.
Ganz zu schweigen davon, wenn mal dicke Luft herrscht und sich ein Kind dann nicht den Problemen stellen muss, sondern sagen kann "ich will nicht das We". Finde das sehr gefährlich!

Was morpheus schrieb gefiehl mir gut. Ein Kind muss auch lernen, sich selbst mit dem jeweiligen Elternteil auseinander zu setzen.
Daran werden wir uns halten.
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