jetzt habe ich endlich mal Zeit... und eigentlich doch nicht, denn ich sollte noch korrigieren, aber was soll's.
Aus vielem, was ich von dir lese, sehe ich eigentlich keinen Grund auf das Mädchen sauer zu sein und es sich weg zu wünschen - sondern auf deinen Partner. Das Kind kann nichts dafür, dass man sie verwöhnt und verzieht, es macht, was ein gesundes Kind eben so macht: es nimmt das Beste für sich und das ist in diesem Alter ein sehr gesundes Verhalten. Wäre sie älter, könnte man auch von ihr ein rationales Verhalten erwarten - aber nicht mit fünf.
Ich habe erlebt, dass, wenn man selbst ein Baby hat, noch dazu ein kleines, man dazu neigt, die Fähigkeiten anderer, ältere Kinder zu überschätzen. Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich meinen Sohn nach einem Monat endlich nach Hause nehmen durfte er war noch nicht mal drei Kilo schwer und hatte eine Meningitis überlebt... und nach mir kam eine Mutter mit einem sechs Monate alten Baby ins Zimmer, das operiert werden sollte. Das Baby weinte, als sie es hinlegte, und die Frau wollte so gerne etwas essen und es schnell in der Kantine holen. Ihr Baby kam mir riesig vor und ich dachte: so ein grosses Baby kann sie doch mal schreien lassen... Pustekuchen! Als meins so alt war, konnte ich es auch nicht schreien lassen... Und es kam mir immer noch klein vor... und ein fünfjähriges Kind ist immer noch recht klein. Alleine aufräumen: ich habe in dem Alter imemr noch mit meinen Jungs aufgeräumt, mich zu ihnen gesetzt und vorgemacht: das ist die Schachtel für die Legos, die kommen da rein... alleine hätten sie nur weitergespielt. Kann es sein, dass du es überschätzt, was die Kleine bereits kann?
Ein weiterer deiner Sätze gibt mir zu denken:
Warum hättest du ein Problem damit? Ich weiss, dass mein Schatz seine erste Frau sehr geliebt hat. Sehr sogar. Sie hat ihn verlassen, und auch, wenn er in der Ehe zu diesem Zeitpunkt nicht mehr glücklich war, so war er doch viele Jahre vorher glücklich. Und er hat darunter gelitten, dass sie ihn verlassen hata, auch wenn er jetzt glücklich darüber ist. Er hat die Kinder mit ihr gewollt. Und ich bin auch froh darüber! Ich will doch nicht, dass sein Leben vor mir nur unglücklich war, und ich ihn wie ein Engel von seinem Leiden erlöse! Eines, dass ich an meinem Partner so unglaublich schätze, ist die Fähigkeit, jemanden so richtig zu lieben. Und diese Fähigkeit hatte er schon immer... Ich weiss, dass er mich liebt, so wie ich jetzt bin, so wie er jetzt ist mit den Erfahrungen, die das Leben uns gegeben hat. Bis dahin war es ein weiter Weg, für uns beide. Seine erste Frau war ein Meilenstein auf diesem eg, aber der Weg ging weiter. Ich bin die zweite Frau, und in gewisser Weise zweite Garnitur. Wir werden keine gemeinsamen Kinder haben. Aber das macht aus mir keine wertlosere Person als seine erste Frau, auch in seinem Leben nicht. Warum wäre das für dich so problematisch? Kann es mit der Angst zu tun haben, dass du weniger Wert bist, dass dein Kind weniger wert ist, als die erste Frau und damit auch das erste Kind?ich weiss ja, dass ich für ihn eben nicht "zweite garnitur" bin, weil
er seine ex nur geheiratet hat, als sie hochschwanger war udn ihn erpresst hat
und er eigentlich auch kein kind mit ihr wollte....
wäre es anders, hätte ich ein problem damit.
Trude, auch ich verstehe dich und ich finde es sehr positiv, dass du hier Hilfe und Echo suchst. Das " das hast du vorher gewusst" hilft einem nicht: ja, man hat es gewusst, aber wie der harte Alltag aussieht, das weiss man einfach nicht. Es scheint mir aber, dass das Problem nicht bei dem Kind liegt, sondern bei der Beziehung zu deinem Partner und bei dem, was ihr beide von der Beziehung erwartet. Sicherlich müst ihr das untereinander abklären, vielleicht mit Hilfe eines Dritten, vielleicht langsam. Könntest du dir eine Liste vorstellen, auf die ihr beide schreibt, was ihr in eurer Partnerschaft gut findet und was ihr gerne ändern würdet? Dann seht sie euch zusammen an und betrachtet die positiven Punkte! Und dann jeder eine oder zwei Sachen, die er gerne anders hätte... und dann überlegen, was ihr tun könnt, um sie zumindest ein bisschen zu ändern.
Noch eins kam mir in den Sinn: was bekam die Kleine denn zu Ostern, als sie ein Baby war? Das kann man, wenn man schon vergleichen will, eher vergleichen, als dass, was sie jetzt bekommt...