Schwierigkeiten mit beiden Ex-Partnern

[Nin]

Wir haben gleich mehrere Probleme mit den Ex-Partnern und einiges möchte ich gern heute loswerden, weil Fristen anstehen und mich belasten.

Fangen wir bei dem Vater meiner Kinder an: Er wirft mir vor, dass ich ihm die Kinder stehle, dass ich ihm das Sorgerecht hätte lassen sollen. Er arbeitet 100% bei einer amerikanischen Firma, ist also selten vor 7, halb acht abends zu Hause und dazu noch ein- bis zweimal im Monat im Zürich für mehrere Tage. Wir sind „nur“ getrennt und haben nur eine aussergerichtliche Konvention zwischen uns. Und ich habe ja gar nichts dagegen, dass die Kinder ihn oft sehen! Sie übernachten jeden Dienstag dort, sind jedes zweite Wochenende da – und wenn er sie zwischendurch sehen oder sprechen wollte, ich hätte nichts dagegen. Die Jungs haben neulich gesagt, sie wollten ihn mehr sehen und zum Beispiel zwei Wochenenden beim Vater und dann ein Wochenende hier sein – aber das hat er dann auch abgelehnt, das würde er nicht schaffen. Ich solle aber vor den Kindern auf keinen Fall sagen, es sei eine Weigerung seinerseits (hab ich dann auch nicht gemacht, sondern gesagt, dass wir beide denken, es sei besser so, weil der Papa soviel Arbeit hätte) Aber dann soll er mir doch bitte nicht erzählen, die Kinder würden ihm jede Sekunde fehlen!
Das andere, was mich sehr belastet ist Übergabe und Austausch. Der Vater holt und bringt sie nie. Ich bring sie ihm immer hin, das sind jedes Mal eine gute halbe Stunde zu fahren und hol sie ab. Nur am Freitag abend treffen wir uns unterwegs, an einem Punkt, der von beiden Häusern gleich weit ist (und eigentlich für beide ein Umweg!) Er weigert sich, dass ich die Kinder zu seinem Haus bringe, also tauschen wir sie in Parks aus. Jetzt ist bald Winter… es geht mir nah, meine Kinder wie Pakete zu behandeln. Dazu noch ist oft ein bisschen zu spät. Und er hat mir schon angekündigt, dass ich regelmässig mit Änderungen was Zeit und Ort angeht, zu rechnen habe. Wir haben uns mit einer Mediatorin gesprochen, aber er sagt, dass es für ihn ausgeschlossen ist, dass ich sein Haus jemals wieder betrete (es ist übrigens legal immer noch auch mein Haus!) oder dass er auch nur eine Minute hierher kommt – sei es sogar für die Geburtstage der Kinder…

Seine Ex ist auch kein Zuckerschlecken. Sie hat sich sehr dagegen gestellt, dass ich einziehe, einen Brief geschrieben, wir sollten doch drei Jahre warten, und er hätte nicht das Recht eien Frau in „ihr“ Haus zu holen, an dem sie noch immer hängt. Sobald sie erfahren hat, dass ich einziehe, hat sie einen Einspruch gegen das Scheidungsurteil eingelegt. Sie will jetzt das Sorgerecht für beide Kinder und natürlich Geld. Die Kinder wollen aber gar nicht bei der Mutter wohnen, obwohl sie nicht begeistert sind, dass ich mit meinen Kindern „bei ihnen“ eingezogen bin… Sein Sohn ist inzwischen eh volljährig und kann selbst entscheiden und seine Tochter hat schriftlich bestätigt, dass sie bei der jetzigen Lösung bleiben möchte, obwohl ich da schon da war. Am Mittwoch ist der Gerichtstermin, um diesen Einspruch zu beurteilen, und da werden mein Partner und seine Kinder gehört. Er ist sehr nervös, weil seine Ex manchmal sehr gut manipulieren kann… sie stellt ihn immer als denjenigen dar, der sie herausgeworfen hat, dabei hatte sie jemand anders und nachdem sie sich nach rund fünf Monaten nicht festlegen wollte, wollte er, dass sie geht. Sie wollte hier wohnen bleiben, ein Studio im Keller einrichten und mit ihrem Freund eine Beziehung paralell leben… Seitdem ich hier wohne, weigert sie sich auch, zu kommen, wenn sie mich sehen muss, sie kriegt immer noch Post hier (lebt jetzt schon über drei Jahre nicht mehr hier!) und legt das Telefon auf, wenn ich dran bin. Dazu gibt es immer Hickhack um die Kinder. Sie essen zum Beispiel unter der Woche manchmal bei ihr zu Mittag und sie will von ihrem Ex Geld dafür. Er gibt den Kindern Geld fürs Auswärts essen (pro Woche) und sagt ihr, wenn sie will, dass die Kinder dafür zahlen, muss sie das den Kindern direkt sagen – die Kinder sind 15 und 18… Lauter so Unsinn… aber vor allem der Gerichtstermin ist belastend. Und wenn sie dann anruft, und in dieser Situation Unterstützung zum Beispiel für ihren Umzug verlangt, könnt ihr euch sicher vorstellen, wie widersinnig das ist. Ist ihr klar, dass sie mit ihrem Einspruch keine Bedingungen dafür geschaffen hat, miteinander zu kommunizieren?

Tut mir leid, mich macht der Termin vom Mittwoch auch nervös und gesprächig.

[Anita]

verstehe gut, dass du dich nach einer regelung sehnst. fühle gerade mit und weiss noch gut, wie es mich plagte, als es bei uns so chaotisch war.

zu deinem ex. mein mann hätte immer gerne mehr zeit für seine kids gehabt. er vermisst sie sehr oft. manchmal war es aber einfacher, sie nicht zu sehen. das klingt zwar komisch, war aber in der anfangszeit der trennung schon so. sich immer wieder zu verabschieden riss wunden auf, die schwer zu heilen waren. es mussten viele monate vergehen, um sich ein stück daran zu gewöhnen. die viele arbeit machte es ihm zudem nicht einfacher.
ich würde seine form der lösung weniger werten und froh sein, wenn er sich regelmässig kümmert.

die ex. auweja. auch bei uns gab es solche geschichten.
inzwischen ist mir klar, dass die ex meines mannes einfach so reagieren musste - aus schwäche. sie nutze genauso jede waffe um uns das leben schwer zu machen, obwohl sie bereits in einer beziehung war. der verletzte stolz war wohl grösser als der verstand. geschadet hat sie nicht nur uns, sondern vorallem den kindern, die diese stimmungen haben miterleben müssen - eigentlich ja nicht sehr mütterlich sorgsam sondern voll egoistisch, wenn ich das mal anmerken darf.
vielleicht hilft es dir ja. einfach zu wissen, dass es "ihr" problem ist. auch wenn du es mittragem musst, gelingt es dir vielleicht, es etwas lockerer sehen und "drüber" zu stehen so gut es eben geht.

für den termin alles gute. unsere erfahrung ist es, dass das gericht viel erfahrung hat und in unserem fall sehr wohl durchschaut hat, wer es geregelt haben möchte und wer groll austragen tut.

[Morpheus]

Hallo Nin,

Zur Situation mit Deinem Ex, kommt mir folgendes in den Sinn.

Er ist Geschäftsmann und versucht mit seiner Haltung (Übergabe, Abholen Kinder) das Ganze als "Geschäft" anzusehen, denn er ist emotional sehr betroffen (Aussagen, wie: Du hättest mir die Kinder lassen sollen etc.)

Ich habe in meiner Trennungszeit einige Bücher über das Thema Trennung/Scheidung gelesen.

Etwas konnte ich meinem dazumals noch Ehemann mitgeben und auch für mich selbst definieren:

Der wichtigste Schritt ist es, die Partner-Ebene von der Eltern-Ebene zu trennen.

Ich finde die Lösung die im Moment herrscht ganz schlecht bez. Übergabe der Kinder. Auch sein Ansatz: der Ort und Zeit wird variieren, füge Dich. Das kann so nicht klappen.

Vieles auf der geschäftlichen Ebene abwickeln zu wollen, ist manchmal nicht schlecht. z.B. ich mag nicht das Du in mein Zuhause kommst, genauso mag ich nicht, dass ich in Dein neues Zuhause kommen muss. ABER, jedes Haus hat einen Parkplatz davor/daneben wie auch immer. Dort kann eine Übergabe stattfinden. Es erwartet ja niemand das ihr Kafi serviert einander. Aber Eure Kinder sind tatsächliche keine Pakete.
Rein juristisch ist Dein Ex verpflichtet die Kinder bei Dir zu holen. In Eurer Situation wäre 50/50 gerechter. (Auch im Geschäftsleben braucht es eine gewisse Fairness, als Anhaltspunkt für Deinen Ex.-)

Zur Situation mit der Ex Deines Partners, habe ich im Moment keine schlauen Ideen.

lg

[Morpheus]

persönlich würde ich wohl nochmals ein Gespräch mit der Mediation suchen.
Schreib Dir Möglichkeiten zur Übergabe etc. auf, die für Dich vorstellbar wären und mach Vorschläge. Wenn er alle abschlägt, dann ist er am Zug um welche zu bringen! Wenn er s nicht verstehen kann/will bring den Vergleich mit den Paketen!

z.B. meine Ideen:

-Übergabe in einem Restaurant (er sowie die Kids müssen ja am Freitag Abend auch was Essen). Somit könnten sie ihr Weekend mit einem gemeinsamen Essen beginnen auf auf neutralem Terrain.

-Übergabe bei einem Verwandten (Tante etc.) lebt da jemand in der Nähe von Euch beiden? Verstehen sich Deine Kids mit jemandem gut?

- Du bringst die Kids zu seinem Zuhause, verabschiedest Dich aber im Auto von ihnen und sie steigen dann alleine aus. So kann Dein Ex an der Haustüre/ im Haus warten. Bei der Übergabe das Selbe, jedoch bringt er die Kids bis zu eurem Parkplatz.

Wie alt sind Deine Kids und wie gehen sie mit der Situation Papa / Mama um? Könnt ihr mit den Kids über das Thema sprechen? Haben sie eine eigene Idee bez. Übergabe?

lg Morpheus

[Morpheus]

test...

[Nin]

Vielen Dank für die Antworten.

Viele der Vorschläge, die du machst, habe ich schon gemacht, morpheus, und mein Ex hat sie alle abgelehnt.

Ich habe vorgeschlagen, Freunde oder Bekannte in seiner Wohngegend, die auch Kinder haben, mit denen unsere befreundet sind: ausgeschlossen, er sagt auch unseren Freunden, dass sie den Kontakt mit mir abbrechen sollen - die meisten unserer Freunde waren immer mehr "seine" Freunde - ich war erst 19, als ich ihn kennengelernt hatte und erst ein Jahr in Genf, er ist von hier. Leuten, die ich vorgestellt habe, stand er immer eher ablehnend gegenüber.

Seine Familie, also seine Eltern: abgelehnt. O-Ton: "Pour les échanges il est exclu que tu déposes les enfants chez mes voisins et n'espère pas que quelqu'un de ma famille intervienne. La situation actuelle fonctionne très bien. Si cela ne te satisfait pas ce n'est pas mon problème." (Für den Austausch: es ist ausgeschlossen, dass du die Kinder bei meinen Nachbarn hinterlässt und hoffe nicht, dass jemand aus meiner Familie eingreift. Die jetzige Lage funktionniert sehr gut. Wenn sie dich nicht zufriedenstellt, ist das nicht mein Problem)

Letzt Woche bei der Mediatorin hat er gesagt, es sei für ihn ausgeschlossen, dass ich auch nur in seinem Wohnviertel auftauche - schliesslich könne ich ja mit den Nachbarn reden! Ich weiss wirklich nicht, was ich machen soll, und zu den Kindern ist er zuckersüss und macht tolle Dinge mit ihnen.

Die Kinder sagen nichts zur Übergabe: sie haben es aber auch nie anders gekannt...

[Nin]

Jetzt hab ich noch ein Beispiel: gestern kam der Kleine mit einem Zettel aus seinem Auto, auf dem stand: Bitte mach für Benjamin einen Termin beim Kinderarzt wegen seines Überbeins auf der rechten Hand fest.

Er hätte ja auch drei Meter weiter auf dem Parkplatz gehen können, um es mir direkt zu sagen...

[Delphia]

Liebe Nin ou chère Nin ?

Ich habe Deine verschiedenen Mitteilungen im Forum gelesen. Du durchlebst eine harte Zeit. Da sind soviele Herausforderungen, denen Du Dich auch stellst, und Du machst das ganz gut.

Guter Rat ist teuer Von meinem ersten Mann bin ich neun Jahre getrennt (8 1/2 geschieden). Die Kinderübergabe "funktioniert" immer noch gleich: wie Spionenaustausch Da hat nie eine Besserung stattgefunden. Er kann nach wie vor nicht im gleichen Raum sein wie ich. Die Aussagen, die der Vater Deiner Kinder gemacht hat, kenne ich auch. Meiner hat sogar versucht, mir das Bürgerrecht seiner Heimatgemeinde streichen zu lassen.... Bitte lach doch, es tut gut.

Probleme mit der Ex Deines Partners: Steckt da nicht auch Neid dahinter? Wenn es so ist, versuche dies als Stärke in Deiner Beziehung zu Deinem Partner zu sehen. Ja, ja, ich weiss, es tönt alles so einfach, aber das ist es nicht.

Der Gerichtstermin ist morgen? Ich wünsche Dir und Deinem Partner viel Glück. Auch ich glaube, dass das Gericht, das schon durchschauen wird.

Tiens le coup! Liebe Grüsse

[Nin]

Sandi, es tut gut zu wissen, dass man nicht die einzige ist, die sich mit solchem oder ähnlichem Schwachsinn rumschlägt.

Mein Mann hat auch schon mal gesagt, ob er verlangen kann, dass ich seinen Namen ablege und ob man meine Naturalisierung rückgängig machen kann.

Ich bin übrigens deutsche. Mais depuis le temps... le français ça passe aussi.

[Morpheus]

das was jetzt folgt, ist vermutlich nicht sehr konstruktiv, juckt mir aber in den Finger.

@Nin: gib doch Deinem Ex einen Zettel retour: Tel. Nr. vom Kinderarzt lautet: 021......... .

schon mal wieder was auf franz. zu lesen. Leider happert es bei mir massiv am schriftlichen. Grammatik lässt grüssen.

lg Morpheus "heute eher sarkastisch".

[Morpheus]

schon=schön *sorry*

[Nin]

Vor Gericht haben seine beiden Kinder bestätigt, dass sie die Situation nicht ändern wollen und nicht zur Mama umziehen wollen. Die Richterin hat Madame zweimal gefragt, ob sie nicht ihren Einspruch zurückziehen wolle, was Madame aber verneint hat.

Also geht's am 19. Januar weiter, aber das ist wohl eher Formsache.

[Delphia]

Liebe Nin

Herzliche Gratulationen!

Nur schade, dass die Mama nicht mit sich reden lässt. Sie hat jetzt wahrscheinlich auch Angst, das Gesicht zu verlieren. Das hat sie ja bereits, oder

Hoffentlich kehrt ein bisschen Ruhe bei Euch ein. Es ist noch Zeit bis zum nächsten Termin, vielleicht ergibt sich eine andere Lösung.

Schönen Tag noch.