Beziehung Expartner

Hope
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Beitrag von Hope »

Hallo Zusammen

Und jetzt komm ich halt schon wieder mit dem gleichen, entschuldigt!

A B E R :

Ich investiere, informiere und bin dieses Mal einfach totgeschwiegen worden von meinem Exmann. Tz, einerseits Wut "gggrrrrr", andererseits Enttäuschung "snief". Ich habe immer noch Mühe damit, zu akzeptieren, dass ich meinen Teil leisten, aber das Gleiche nicht retour erwarten darf, also sprich: wenn es kommt = super, wenn nicht: Eimer und weiter vorwärts sehen. Muss ich noch viel lernen, ei ei ei, macht das müde!

Musste mir das rasch von der Seele schreiben.

Wünsche allen ein schönes Wochenende

Grüsse Hope
Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Hallo Hope
Deinen Frust verstehe ich, geht mir ja auch so, oder soll ich sagen "ging"? Denn mir geht es besser. Ich habe zwei Dinge gemacht, um die Situation zu entschärfen:
Ich habe meinem Exmann mitgeteilt, dass ich mich nicht mehr verantwortlich fühle für die Beziehung Kind - Vater. Ich habe genau aufgelistet, was ich noch tue (Termine mit ihm besprechen, falls ich von ihm die freien Tage mitgeteilt bekomme von März bis Oktober (er arbeitet da Schicht), Papa-Wochenenden festlegen von November bis März, Ferien festlegen) und was ich nicht mehr tue (ihm nachrennen, falls er sich nicht meldet; ihn bei den Kindern schönreden, wenn er sich wochenlang nicht meldet). Ich habe ihm geschrieben, dass es an IHM liege, den Kontakt zu pflegen, dass ich nichts mehr unternehme diesbezüglich. Die Kinder erinnere ich ab und zu daran, dass sie noch einen Vater haben und sich bei ihm persönlich melden sollen, falls sie etwas von ihm wollen. So gibt es denn ab und zu eine Mail der Grossen an ihn, das er vielleicht, mit Glück für sie, beantwortet, die Kleine hat das Schreiben aufgegeben, ihr antwortet er prinzipiell nie.
Wenn ich eine Antwort auf etwas von ihm brauche, dann formuliere ich immer so, dass ich die Option "wenn ich nichts von dir höre, dann..." drin habe. So beuge ich vor, dass ich endlos nachfragen muss. Höre ich nichts, weiss ich, was ich tue, und er weiss es auch.
Und dann versuche ich, den ganzen Druck von wegen "er ist doch der Vater, er muss doch..." von mir zu nehmen. Ich sage mir immer wieder, dass wir hier eine glückliche Familie sind; dass es den Kindern gut geht; dass sie hier einen Papi-Ersatz haben, der auch für sie da ist; dass sie alt genug sind, sich bei Papi zu melden, wenn sie etwas wollen und dass ich ihn nicht ändern kann, es also auch nicht zu versuchen brauche. Ich erwarte eigentlich nichts mehr von ihm, bin höchstens mal positiv überrascht, wenn dann doch was kommt. Und so geht es für mich ganz gut.

Liebe Hope, ich wünsche dir, dass du einen Weg findest, mit der ganzen mühsamen Situation umzugehen. Und als kleiner Gedankenanstoss: Bei uns war es der Ex, der UNS verlassen hat, da kann es also schwer daran liegen, dass er sauer ist auf mich deswegen und sich daher nicht um die Kinder kümmert. Eher geht es in die Richtung: Er hat mir ganz am Anfang mal gesagt, als es darum ging, dass ich Angst davor hatte, AE zu sein: "Das schaffst du schon, du bist eine gute Mami". Vermutlich fühlt er sich überhaupt nicht verantwortlich für die Kinder, hat vollstes Vertrauen darin, dass ich es schon richtig mache. Dass ich mich dabei extrem überfordert fühlte, das schien ihm keinen Eindruck zu machen.

Machs gut!
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Hope
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Beitrag von Hope »

Liebe Plüsch

Finde ich ganz toll, wie du das geregelt hast mit den Infos und verantwortlich fühlen deinem Ex-Mann gegenüber. Wünschte ich könnte es auch, brauche einfach noch etwas Zeit stärker, mutiger und selbstbewusster zu werden! Werde zwischendurch deine Zeilen immer wieder lesen, vielleicht nützt es ja was.

Danke für deine ausführliche Antwort.

Liebe Grüsse Hope
Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Hallo Hope

Es war ein langer Prozess (mehrere Jahre), bis ich soweit war, wie ich heute bin. Er hat mich ziemlich klein gemacht, bis ich endlich wagte, etwas zu tun. Und ich brauchte dazu einen starken Mann im Rücken, der zu mir stand und mir sagte, dass ich nicht alles mit mir machen lassen muss.

Als wir wieder einmal grosse Probleme hatten miteinander haben mir hier ein paar Frauen gute Tipps gegeben. Ich war nahe daran, eine Beratungsstelle aufzusuchen und einen Beistand einzurichten. Denn so wäre sehr viel Streitpotential aus der Beziehung zu meinem Ex genommen worden. Vielleicht liest du hier mal von hinten ein paar Antworten: LINK

Machs guet!
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Zwischen meinem Ex-Mann und mir war leider der Umgangston nie friedlich und das scheint auch unmöglich....aktuell beschäftigt es mich wieder, deswegen jetzt noch mein Kommentar zu dem schon etwas älteren Thema.

Seit zwei Jahren lebt er ja wieder in seinem Herkunftsland und es besteht kaum Kontakt. Die Kinder schreiben ihm aber alle paar Monate eine mail und bekommen auch Antwort. Selber habe ich seit letztem Herbst nichts mher von ihm gehört - bis jetzt. Meine Tochter bat ihn, endlich seine Unterschrift für ihren Reisepass zu geben (Scheidung nach deutschem Recht und deswegen noch immer gemeinsames Sorgerecht....), da sie ihre alte Schulfreundin besuchen will. Offenbar war er der Meinung, ich hätte sie dazu angestiftet und schrieb mir zurück statt ihr.

Ein paar wenige Zeilen, aus denen wie immer sein ganzer Hass, seine ganze Verachtung spricht. Ehrlich gesagt, erschüttert es mich. Ich kenne und habe in meinem ganzen Leben nie einen Menschen gekannt, den ich so verachtet hätte, dem ich solche Worte geschrieben oder auch nur in gedanken gesagt hätte.
Bis heute fällt es mir schwer, mich dem zu entziehen! Bis heute weiss ich kaum, wie ich damit umgehen soll.....

Von meiner Seite gibt es dafür keinen Grund. Was immer passiert ist, es ist Jahre her. Jeder von uns ist seinen Weg gegangen und auch wenn ich mit ihm persönlich nie wieder etwas zu tun haben will, wäre ich in der Lage ihn als Vater der Kinder zu respektieren und ihm wirklich ehrlich alles Gute zu wünschen für sein Leben.

Für mich ist es ein merkwürdiges Gefühl, dass es irgendwo auf der Erde einen Menschen gibt, der mich so hasst.

Wenn Dritte seine Worte lesen, sagen sie, ein Mensch der sowas schreibt, sei geisteskrank....

Wie gern hätte ich, dass er Kontakt zu den Kindern hat, dass sie einen Vater haben! Aber so bin ich froh, dass ich mich wenigstens im Alltag aufgrund der Entfernung nicht auseinandersetzen muss....
Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Liebe Carlotta

Es tut mir leid, dass du von deinem Exmann immer noch so angegriffen wirst, auch nach Jahren! Er scheint, aus welchen Gründen auch immer, sehr verletzt und in seinem Ego gekränkt zu sein.
Hast du dir schon einmal überlegt, die ganzen Vater-Kinder-Belange einem Beistand zu übergeben? So wie ich mich zu erinnern glaube, reagiert dein Exmann auf Behörden anders als auch dich? Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Hilfe nur Schweizern oder in der Schweiz Geschiedenen vorbehalten ist. Vielleicht wäre es ein Versuch wert? Ich habe dies meinem Ex angedroht, als er mich wiederholt ziemlich unter der Gürtellinie angegriffen hatte, und bei ihm hat nur schon die Vorstellung, dass seine Gemeinheiten vor die Behörde kommen, abschreckend gewirkt ;-)
Wir sind immer noch keine Freunde, aber er verhält sich zumindest ruhig oder anständig, wenn er sich denn doch mal meldet.

Machs guet und Kopf hoch!
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Beitrag von carlotta37 »

Hallo Plüsch,

das würde ich sofort tun, wenn er noch in Europa wäre. Aber so habe ich meine Zweifel....Was heisst schon Kontakt?
Hätte er unsere Telefonnummer, würde er alle 2 Wochen anrufen, dazu die sehr seltenen mails. Was will ein Beistand da machen? Wie könnte eine Regelung aussehen? Das subtile Beeinflussen der Kinder am Telefon könnte ein Beistand kaum kontrollieren. Man könnte sich dann lediglich via Beistand darum streiten, ob die Kinder ihn in Afrika besuchen dürfen....
Ich habe mich einmal an die VB gewandt wegen Sorgerecht und eine recht ernüchternde Antwort erhalten, in etwas: zwei Erwachsene müssen doch im Interesse ihrer Kinder auch über die Distanz friedlich kommunizieren können. Tja....würde ich ja gern!

Interessant ist, dass lange zeit das deutsche Jungendamt involviert war, da gab es sogar begleitete Besuchskontakte. Das ganze endete damit, dass die zuständige Dame sich ebenfalls machtlos sah gegenüber seinem Hass. Bewirkt hat es nichts!!! Er hat sich dort korrekt verhalten, konnte aber seinen Hass nicht verbergen, wollte es auch gar nicht, da er ja davon überzeugt ist, dass ein Wurm wie ich nichts anderes verdient und jeder vernünftige Mensch das genauso sieht wie er.
Wir werden alle damit leben müssen und so traurig es ist, dankbar sein müssen, dass die Entfernung die Dinge etwas abmildert.

Ich frage mich, was passiert, wenn die Kinder mal langsam erwachsen werden, ihren Kontakt zu ihm allein regeln können und dann diese Dinge zu hören bekommen, die er über ihre Mutter sagt....
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Carlotta

Meine Zwei haben die Gemeinheiten (schlecht über mich reden) ihres Vaters von Anfang an mitgekriegt. Es waren für mich schwere Zeiten, als meine Kinder - vor allem das Mädchen - nach den Besuchsrechten kein Wort mit mir gesprochen haben... Diese Zeiten sind vorbei und die Kinder machen sich ihr eigenes Bild von ihren Eltern.

Ich habe mich stets bemüht, über die Ex-Partners objektiv zu reden. Wenn sie meine Gefühle verletzt haben, habe ich es auch aus meiner Sicht erzählt. Stets habe ich die Wortwahl ausgesucht. Ich glaube, das ging teilweise zu Lasten der Spontaneität, aber heute zahlt es sich aus.

Beste Grüsse
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo Delphia,

Interessante Frage mit dem Missbrauch an Demos. Ich denke es ist psotiv, wenn die Kinder erleben, wie man politische Anliegen durchsetzen kann. Sie lernen dass man sich auf friedliche Art für etwas einsetzen und im besten Fall auch verändern kann. Ich denke die Kinder können durch eine solche Teilnahme sehr viel lernen.

Wenn sie dann als Schutzschild gegen Gummischrot eingesetzt werden, hörts bei mir definitv auf... ;-)

Herzlich

Babö
Habe fünf Kinder im Alter von 11,10,8,6 und 4. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. Alle leben seit 4 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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