Schlagen und Beleidigung in der Schule

Erziehung ganz allgemein
Antworten
Benutzeravatar
Nin
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1009
Registriert: 12.11.2006 23:03

Schlagen und Beleidigung in der Schule

Beitrag von Nin »

Mein Grosser hat grad ganz fest geweint und mir dann erzählt, in der Schule würden ihn zwei Jungs seiner Klasse arg belästigen, schlagen, wenn niemand zusieht und immer wieder beleidigen.

Er hat wirklich ganz fest geweint.

Es tut mir in der Seele weh für ihn.

Ich hab ihm versprochen, gleich morgen mit den beiden Kindern zu sprechen - vielleicht auch mit den Eltern vom einen, der andere ist ein Heimkind. Und mit der Lehrerin auch.

Aber ich wollte doch sehen, ob ihr schon Erfahrung mit einer solchen Situation habt.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Bernina

Beitrag von Bernina »

Am letzten Wohnort gab es solche Szenen, wobei nicht klar war, wer der Angreifer war. Das war dort eher so ein Bandenkrieg wie bei Westside Story.

Am jetzigen Ort ist es so, dass dem jüngeren Sohn, dass ist derjenige, der keine oder die falschen Hausaufgaben macht, ständig das Kichboard demoliert oder gestohlen wird. Innerhalb eines Jahres sind so 7 Kickis weg gekommen. Dies zu melden wäre aber Sache der Mutter. Doch ihr scheint es egal zu sein. Der Papa flickt ja wieder oder kauft ein neues. Was nicht ganz stimmt. Manchmal bauen wir aus zwei kaputten wieder ein Ganzes zusammen. Seit den Herbstferien würde er mit dem Velo in die Schule gehen. Aber irgendwer hat ihm die Bremskabel gestohlen.

Wenn das nicht auch klare Hinweise sind? Ganz erhlich gesagt, wenn ich in seiner Klasse wäre, dann würde es mich auch nerven, wenn einer einfach ständig seine Hausaufgaben vergessen darf und es nie Konsequenzen hat. Da ist ja jeder blöd, der sich an die Regel hält. Kein Wunder, wenn da ein paar Schüler an anderer Stelle für Gerechtigkeit sorgen, wenn dies auch nicht ganz korrekt ist.

Nun zu deinem Sohn. Ich würde mal ein paar seiner Freunde einladen und beim Zvieri über Pausenaktivitäten plaudern. Ist ganz interessant, wenn man die Geschichte auch von den anderen hört, weil jedes Kind ja auch noch irgend eine Hintergrundgeschichte mitbekommt.
Ja, das würde mich nun auch wundern, was der Grund ist, weshalb dein Sohn da schickaniert wird.
Anita

Beitrag von Anita »

liebe nin

der sohn einer lieben bekannten wurde in der schule gemobbt und inzwischen sind sie sogar weggezogen, weil eine wahre entspannung einfach nicht mehr möglich war :(

unbedingt schnell reagieren und drann bleiben!

hier noch ein informativer link:
http://www.studienkreis.ch/ch_mobbing.html

@bernina

ich muss darauf reagieren, weil mir das ganz wichtig ist!
Ganz erhlich gesagt, wenn ich in seiner Klasse wäre, dann würde es mich auch nerven, wenn einer einfach ständig seine Hausaufgaben vergessen darf und es nie Konsequenzen hat. Da ist ja jeder blöd, der sich an die Regel hält.
es tut mir im herzen weh, wie hart das kind verurteilt wird :(
der grund für dauernd vergessene sachen kann genauso tief in der seele liegen, wie auch du wunden in deiner seele schon gefunden hast.
das vergessen von dingen kann ein symptom sein und hat nichts mit faulheit zu tun :!:
als sich meine eltern haben scheiden lassen war ich auch recht durcheinander und das hielt viele jahre an - auch wenn ich vordergründig gut damit klar gekommen bin.
auch wenn ich verstehe, dass dir die kinder deines mannes das leben manchmal schwer machen, tut es mir leid so oft zu lesen, wie sehr es dich stört, dass sie der mutter so gleichen in ihrer art. NATÜRLICH tun sie das :( - wie deine tochter wohl auch dir - sie haben ja keine wahl - ES SIND KINDER und sie sollten unbedingt beschützt werden!

ich hoffe meine direktheit hat hier auch platz.
herzlich
anita
Nadia
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 530
Registriert: 25.11.2006 18:50
Wohnort: Zürich

Beitrag von Nadia »

@ Anita

Es würde mich interessieren was die Symtome für vergessene Sachen sein können ?

Die Tochter meines Partners vergisst auch dauernd Sachen. Bisher sind wir davon ausgegangen das sie Teil ihres Chaos sind welches sie immer wieder hat.
Gestern war sie beim Elterngespräch und rate mal wer die geschriebene Selbsteinschätzung zu Hause vergessen hat?
Hat mich schade gedünkt weil ich sie am Sonntag lesen durfte und positiv überrascht war.

Liebe Grüsse nadia
Anita

Beitrag von Anita »

hallo Nadia

es sind psychische belastungen die dazu führen, dass wir menschen vergessen.
ganz im einfachen gesagt; wer viel stress hat, vergisst mehr.

auch ein klassisches beispiel (und das ist nur EIN beispiel) ist dies hier wegen dem mobbing. im link kannst du es sogar ganz unten nachlesen.

im "vergessen" sind menschen ganz gut. vergessen schützt uns auch vor dem "hinschauen".

darum rate ich, schaut hin und nehmt euch zeit dafür. denn das erkennen der botschaft ist der weg zum ziel.
kinder sollten darum nicht dafür verurteilt, sondern wahrgenommen werden.
pupertierende haben es in der zeit auch sehr schwer, weil sie eh total im gefühlschaos stecken - kein grund also zur rüge. mit verständnis und beziehungsarbeit erreichen wir mehr :)

lg
anita
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Anita

Das wissen wir ja, dass der Junge massive Probleme hat. Er geht nun bald seit 3 Jahren in Therapie. Erst Psachiater, dann Schulpsychologe und jetzt delegierter Psychologe. Das Probelem: die ganzen Therapien nützen nichts, wenn sich zu Hause nichts ändert.
Klar hat er Stress. Warum sagte denn der Psychiater, dass der Junge dringend von dieser Mutter weg muss, entweder zum Vater, Pflegefamilie oder ins Heim?

Die Mutter hat den klaren Auftrag von den Lehrern, ihren Sohn besser zu unsterstützen. sie weigert sich. Das einzige was sie macht: sie unterschreibt die Einträge im Aufgabenheft. Sie kontrolliert aber nicht, ob er die Aufgaben auch gemacht hat.
Die Mutter sollte ihm auch helfen, dass er sein Turnzeug oder Badezeug immer dabei hat. Auch da weigert sie sich und behauptet, das sei Sache der Schule und der Lehrer, ob ihr Sohn die Sachen dabei hat. He?
Die Mutter gibt die Schuld immer den anderen. Sie ist NIE falsch und macht NIE Fehler.

Im Aufgabenheft steht zum Beispiel mehrmals ein Heinweis an die Mutter, dass der Junge irgendwas von zu Hause mitbringen soll. Geld für Aktivitäten oder bestellte Ware oder ein Anmeldeformular für irgendwas. Und sie quittiert ja diesen Eintrag. Aber wenn nicht mal die Mutter es schafft, ihrem Sohn zu helfen und ihm entsprechendes auch mitzugeben, wie soll es dann der Junge?

Es kamn auch schon vor, dass mein Freund den Jungen ins Bett brachte und mit ihm zusammen die Kleider für den nächsten Tag bereitlegte. Da sagte dieser plötzlich, dass es keine Rolle spiele, sie würden am nächsten Tag auf Schulerreise gehen. Und so nachts um 22 Uhr erinnerte er sich plötzlich, dass er noch Proviant brauche: Bratwurst, Semmeli, Pommes Chips, 3 Petflaschen z'Trinken ... und einen Rucksack.
Weder der Junge hat und vorzeitig informiert, noch die Mutter. Und wie zaubere ich jetzt über Nacht all das her? Ein Glück gibt es heute Tankstellen-Shops. Sein Bruder musste auch mal all seine Klassenkollegen um Nahrung anpumpen, weil seine Mutter es vergessen hat, für einen Ausflug einzukaufen und so hatte der Junge nur ein Brot und Schoggistängeli. Die Mutter gab ihm nicht mal Geld, um sich wenigstens irgendwo etwas z'Trinke zu kaufen. Das musste er von seinem Sackgeld berappen.

Uns tut der Junge auch leid, aber wir können nicht alle Defizite von hier aus lösen. Wir sind darauf angewiesen, dass die Lehrer, Therapeuten und ev. Eltern von Schulkollegen reagieren, damit hier endlich mal was passiert. Es ist doch offensichtlich, dass wenn die Mutter eine Persönlichkeitsstörung haben, dass die Kinder Co-Abhängig werden.

Hattet ihr in eurem Ort nie eine randständige Familie? Wir hatten eine und wir waren so gemein. Irgenwie wussten wir ja schon, dass die Kinder unschuldig waren. Aber Kinder können so brutal sein. Geht es um arme Kinder in Afrika oder so, dann zeigen Kinder ein grosses Herz und viel Engagement. Umgekehrt können Kinder nicht immer verstehen, weshalb ein Kind, wie unserer hier, immer wieder Sonderschonung bekommt.

Die Kinder hätten ja einen Beistand, der sie unterstüzten soll. Nun versucht der Beistand seit Wochen die Kinder zu einem Gespräch einzuladen, da er dem Gericht einen Bericht abgeben muss. Die Mutter weigert sich, die Kinder vorbei zu bringen. :?: :?: :?:
Benutzeravatar
Nin
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1009
Registriert: 12.11.2006 23:03

Beitrag von Nin »

Die Lehrerin hat sofort das Problem noch am gleichen Tag in der Klase angesprochen und Samuel hat mir gesagt, er denkt, dass es jetzt gehen würde. Ihre Lehrerin ist sehr streng udn wird in der Schule gefürchtet, aber ich glaube in einem solchen Fall sit es gut, weil die Kinder sie auch sehr respektieren. Ich fand es gut, dass sie sofort darauf eingeht.

Mal abwarten, jetzt.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Benutzeravatar
Delphia
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2125
Registriert: 17.07.2006 11:43

Beitrag von Delphia »

Hallo Nin

Finde ich auch gut, dass die Lehrerin eingeschaltet ist. An unserer Schule mussten wir den Sozialarbeiter der Schule beanspruchen. Als auch dieser nicht weiterkam, musste das betroffene Kind (in diesem Fall derjenige, der ziemlich alles organsisierte) in ein anderes Schulhaus gehen. Achtung, ich will nicht damit sagen, dass dies immer die Lösung ist. Das Ganze hat sich über längere Zeit hingezogen...

Hallo Bernina

Ich kann Dich gut verstehen. Irgendwann komme ich auch an meine Grenze. Die Geschichte mit dem Proviant um 22 h nachts organisieren zu müssen, hätte mich wahrscheinlich auch am Rande gebracht, nach all den Geschichten, die Du uns schilderst :wink: .

Beste Grüsse
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Antworten