Was tun?

Bacci2
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Was tun?

Beitrag von Bacci2 »

So langsam weiss ich wirklich nicht, was ich noch machen soll. Mein Mann zahlt noch die selben Alimenten wie vor 10 Jahren. Unterschied ist dass wir zwischenzeitlich verheiratet sind und 2 gemeinsame Kinder haben, sein grösster ist in der Lehre. Ab nächstem Jahr haben wir 6500 Franken weniger. Und er ist der Meinung er müsste trotzdem jeden Monat 1630.-- Alimente zahlen. Irgendwie geht es schon. Ja klar, ich mach überall Abstriche, schneide mir und den Kindern die Haare selbst, kaufe mir so gut wie nie neue Kleider, ich habe ein paar Schuhe usw. Seine Ex macht eine Ausbildung auf unsere Kosten, sie gehen 4 mal im Jahr in die Ferien usw. Ich habe jetzt einmal die realen Kosten und Einnahmen aufgelistet und da ist jeden Monat ein Minus von 1400.-- Wie bitte soll das gehen???? Mein Mann will keinen Streit mit der Ex und meint auch vor Gericht gehen wäre zu teuer. Das wir nächstes Jahr nicht in die Ferien gehen können, das ist für mich klar, für ihn nicht, nein, er will sogar dass seine Kinder auch noch kommen. Ehrlich ich weiss nicht, wie ich ihm das noch in den Schädel bekomme, dass jetzt was gemacht werden muss.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo,

zuerst einmal würde ich ein Hauhaltsbuch einführen und tatsächlich jede einzelne Ausgabe notieren. Am Ende des Monats kannst Du ihm das zeigen und sagen "was von diesen Ausgaben soll ich Deiner Meinung nach streichen, damit wir nächsten Monat zurecht kommen?"

Habt ihr ein gemeinsames Konto oder jeder ein eigenes? Wie deckt ihr im Moment die fehlenden Beträge ab? Und gibt es irgendwelche Möglichkeiten, das Einkommen zu erhöhen?
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Beitrag von PatchStift »

Hallo Bacci2

Offenbar fürchtet dein Mann seine Ex. und eine Gerichtsverhandlung mehr, als die Konsequenzen die Du irgendwann ziehen könntest, wenn es so weiter geht.

Also, ändere das! ;-) :shock:

Manchmal muss man Menschen zu einer Entscheidung zwingen, sonst drehen sie sich ewig nur um sich selbst. Das Leben dauert aber nicht ewig, auch Deins nicht!

Oder wilst Du so alt werden, im Wissen, dass sich die andere auf eure Kosten ein schönes Leben macht, nur weil er Angst hat, seine Rechte in Anspruch zu nehmen? Ich glaube, irgendwann würde ich, trotz allem Verständnis, anfangen ihn dafür zu verachten. Und dann hat sie, doppelt gewonnen und ihr alles verloren.
:roll:
mira
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Beitrag von mira »

@Patchstift
Ich finde, es geht nicht darum, ob die Ex zuviel bekommt oder sich ein schönes Leben auf Kosten anderer macht, sondern es geht um die Frage, ob die Höhe der Alimente noch fair ist für alle Parteien. Und das scheint hier nicht der Fall zu sein.

@Bacci
Ich weiss nicht, wie viel euch pro Monat zur Verfügung steht. Aber wenn die Alimente vor 10 Jahren nach ähnlichen Kriterien berechnet wurden, wie heute üblich, dann kann ich mir einigermassen ausrechnen, dass ihr finanziell ziemlich am Limit lebt. Mit zwei gemeinsamen Kindern und deinem Sohn aus erster Ehe ist das kaum zu bewältigen. Das mal als Bestätigung.

Wenn dein Mann nicht auf dich hören will, hol dir eine Stimme von Aussen. Wie wäre es, wenn du dir Bestätigung von Fachpersonen holen würdest? Von einer Beratungsstelle z.B. (Budgetberatung, Familienberatung, Scheidungsanwalt, Frauenberatungsstelle etc.). Es geht nicht darum, Recht zu haben, aber vielleicht wäre dein Mann eher bereit, den Schritt vor Gericht zu wagen, wenn er wüsste, dass er einen guten Anwalt bekommen kann, der ihm kostenlos zur Seite steht (bei eurem Budget werden euch die Anwaltskosten auf jeden Fall erlassen).

Warum hat er eigentlich solche Angst vor der Ex? Meint er, sie würde ihm die Kinder wegnehmen?
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

@mira

Was Du oder ich denken, worum es hier geht, ist doch egal, mira.

Bacci2 hat uns ja nicht gebeten ihr Problem zu definieren, dass kann sie sicher selbst.

Ich sag nur, wie ich es sehe! Ob sie damit was anfangen kann, überlass ich gerne, Bacci2 selbst. ;-)
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo bacci

Das mit dem Haushaltbuch finde ich eine gute Idee!


Ich weiss nicht, Habt ihr eine Mütterberatungsstelle, dort wo du wohnst? Dann kannst du dort hingehen, das ist eh gratis und meistens in einem Gemeindehaus eingerichtet, oder ähnlich. Ausserdem musst du dich gar nicht anmelden. Man kann einfach gehen und dann muss man halt je nach dem ein bisschen warten oder man kommt gleich dran. Je nach dem wie viele andere Mütter sonst noch dort sind. Die Mütterberatung sagt dir, wo und was es für Beratungsstellen für Budgetberatung gibt und welche gratis sind. Die haben die Adressen.
azza
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Beitrag von azza »

In Chur gibt es eine Frauenzentrale, die Dir, Bacci, weiterhelfen könnte. Als wir vor Jahren auch Beratung brauchten ( Mündigenunterhalt), hat uns die Frauenzentrale meines Wohnkantons gute Dienste geleistet. Sie haben in der Regel auch eine Juristin, die gegen einen geringen Unkostenbeitrag, damals hätte es ca. Fr. 50.- gekostet, konsultieren kann.

Eigentlich sollten ja alle Kinder Deines Mannes gleich behandelt werden, dies mal berechnen zu lassen, könnte für euch sicher mal gut sein.
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Beitrag von Bacci2 »

Danke euch. Ich habe mittlerweile beim Gericht nachgefragt. Wir könnten das neu berechnen lassen. Doch mein Mann will nicht. Er ist der Meinung dass wenn der Junior in 1 1/4 Jahren 18 ist er dann mit ihm regelt wieviel. Nur hat er da die Rechnung ohne seine Ex gemacht. Sie hat dann zwar nix mehr zu sagen aber sie wird den Junior schon drängen den Vater vor Gericht zu zerren. Was für uns ja gut wäre. Aber mir graut es jetzt schon davor weil es dann vielleicht so weiter geht? Er dem Frieden zuliebe weiter so viel zahlt? Und seine Tochter ist ja auch noch und jünger. Also auch hier zahlen wir noch länger. Er möchte einerseits etwas machen aber scheut den Konflikt. Uns so lange leiden wir als Familie darunter. Dass ihn das nicht stört verletzt. Aber das bin ich mich ja gewohnt. War die letzten 10 Jahre ja immer so.
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Bacci2,

damit drehst Du Dich im Kreis. Was ist denn nun mit der Idee mit dem Haushaltsbuch?

Du erwartest von Deinem Mann, dass er etwas unternehmen soll, aber Du kannst ihn nicht zwingen, nur überzeugen. Bisher ist Dir das nicht gelungen. Offensichtlich leidet er unter einem schlechten Gewissen und will sich seinen Kindern und der Exfrau gegenüber auch anständig zeigen. Das ist ja zunächst einmal etwas, was man loben und positiv sehen kann.

Solange er für die Finanzen nicht zuständig ist (weil Du Dich um die Ausgaben kümmerst) und abends ein Essen auf dem Tisch steht, ist diese finanzielle Not für ihn vielleicht nicht greifbar genug. Konkrete Zahlen auf Papier in Verbindung mit einer Übertragung der Zuständigkeit (hier sind die Fakten, jetzt sag mir was ich machen soll) wird ihn eher dazu bringen, sich wirklich mit der Situation auseinander zu setzen. Und wenn er dann sieht dass er keine andere Lösung findet, dann wird er vielleicht endlich auch bereit sein die nötigen Schritte zu unternehmen. Und dann kann er auch dahinter stehen und das seiner Ex-Frau gegenüber mit Überzeugung vertreten, weil er dann weiß dass es wirklich nicht anders geht. Jetzt kann er sich immer noch herauswinden in der Hoffnung, dass es schon irgendwie gehen wird.

Bei solchen Sachen muss ich immer an eine Management-Schulung denken, die ich mal mitgemacht habe. Der Trainer sagte uns, dass viele Chefs zwar gerne Aufgaben abgeben, aber nicht die dazu nötigen Kompetenzen, und dass man immer darauf achten soll, dass man auch die notwendigen Rechte und Kompetenzen bekommt, um seine Aufgabe erfolgreich bearbeiten zu können. Seither sehe ich solche Situationen auch immer wieder im Privatleben. Soll eine Stiefmutter die Stiefkinder versorgen und betreuen, muss sie auch die nötigen Erziehungsrechte bekommen (zum Beispiel). Bei Dir ist es ein wenig ähnlich, nur dass Du allein schon aus rechtlichen Gründen natürlich keine Klage für Deinen Mann einreichen kannst. Aber Du kannst die unerfüllbare Aufgabe zurück geben und Dich weigern, weiter für die Finanzen zuständig zu sein. Du könntest versuchen, aus der Haftung für überzogene gemeinsame Konten herauszukommen und ein eigenes Konto nur für Dich eröffnen. Du könntest Dich vielleicht informieren, wie viel Unterhalt Dein Mann Dir und den gemeinsamen Kindern zahlen müsste, wenn ihr euch trennen würdet, und ihm das mal vorrechnen, wie viel weniger er euch derzeit gönnt. In letzter Konsequenz könnte das natürlich bedeuten sich zu trennen, weil man nur so die Finanzen komplett entflechten kann.
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Beitrag von Bacci2 »

Babyone da irrst du dich aber. Er arbeitet auf der Bank, macht unsere Finanzen. Das ist es ja. Er sieht es ja will es ändern. Sucht überall Lösungen nur bei der Alimente nicht. Ich habe ihm auch klar gemacht, dass ich nicht mehr arbeiten gehe. Und auch nicht bereit bin noch mehr beizusteuern. Wenn ich mal etwas weniges gespart habe, dann geht es wieder weg für Schreibtische für Kinder oder mal einen Ausflug den ich mit meinen alleine mache. Ich arbeite nur damit ich meinen Kindern etwas ermöglichen kann. Auch den Sport meines grössten.
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Beitrag von BabyOne »

Nun gut, wenn das so ist, dann kannst Du wohl einfach nichts machen. Manchmal ist es ja so, dass man eine Entscheidung einfach deswegen nicht treffen will, weil man merkt, dass der Partner einen in genau diese Richtung zu drängen versucht. Wenn Du Dich abgrenzt und Deine Finanzen so weit wie möglich getrennt hälst, dann muss er eben sehen wie er zurecht kommt. Vielleicht kommt dann doch noch irgendwann der Moment wo er sich bewegt, oder das Problem erledigt sich dann irgendwann durch Zeitablauf.

(Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir ein großes Problem mit meinem Stiefsohn hatten, und ich mir damals einfach nicht vorstellen wollte, dass es Jahre dauern würde bis sich das Problem irgendwann von selber löst. Diese Aussicht war mir einfach zu lang. Aber alle Bemühungen haben nichts genützt, es hat dann wirklich noch Jahre gedauert, und dann hatte es sich von selber erledigt. Mit dem Unterhalt ist es ja ähnlich... es dauert Jahre, aber irgendwann ist es sicher vorbei. Auch wenn das im Moment noch kein wirklicher Trost ist.)
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Beitrag von Babell »

Aber Bacci, wie kann er es sehen und doch nicht sehen? Ich meine, wenn du vorrechnest, dass ihr 1400 zuwenig habt, dann sollte er doch mal gucken, wo die denn hinfliessen? Wenn er auf der Bank arbeitet, sollte er doch schon etwas besser mit Geld umgehen können...
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Beitrag von azza »

Hallo Bacci2
Deinen Partner kannst Du nicht ändern, seine Schuldgefühle kannst Du ihm ebenso nicht nehmen.
Diese Situation kenne ich nur zu gut und machte mir in den ersten Jahren auch zu schaffen. Erst als ich meine Einstellung änderte, nicht mehr mit der Situation (finanziell, mein Mann wurde bei seiner Scheidung auf das absolute Existenzminimum gesetzt), haderte, ging es mir viel besser.
Bacci, darf ich fragen, sind diese Fr. 1630.- inkl. Kinder- resp. Ausbildungszulagen?
Vielleicht ist es Deinem Mann gar nicht so bewusst, dass er eure gemeinsamen Kinder finanziell benachteiligt, indem er sich sträubt, eine Neuberechnung machen zu lassen.
Ohne Dich zu entmutigen, aber nach dem neuen Scheidungsrecht, kann der Artikel 133 des ZGB angewendet werden, das heisst, der im Scheidungsurteil festgelegte Betrag gilt bis Abschluss Erstausbildung ( über die Mündigkeit hinaus). Also wenn Dein Mann sich nicht einvernehmlich mit seinem mündigen Sohn über einen reduzierten Betrag einigen kann, so muss Dein Mann auf Abänderung klagen!
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Beitrag von Bacci2 »

Azza nein das ist ohne Kinderzulagen. Die bekommt die Ex selbst. Also laut Gericht muss er nur bis 18 den vollen Betrag zahlen. Danach sich mit dem Jungen einigen. Ab wann wäre denn das neue Gesetz?
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Beitrag von Bacci2 »

Asja. Schulden haben wir deswegen keine. Wir sparen einfach überall ein wo es geht. Nur eben. Wir sparen schon seit Jahren ein wo es geht. Ferien machen wir seit Jahren mit seinen Kindern zelten oder günstige Ferienwohnung. Nächstes Jahr das erste Mal ohne, weil es einfach zu teuer ist. Und weil sie ja mindestens schon dreimal im Jahr mit der Mutter verreisen. Wenn ich nicht arbeiten würde dann könnte ich meinen Kindern vieles nicht ermöglichen. Nur das was ich ermögliche ist eben nichts spezielles. Sie sind überhaupt nicht verwöhnt. Nur ich mag nicht auf ihre Kosten noch mehr einsparen. Auf meine auch nicht, denn ich leiste mir kaum was. Ich habe keine Hobbys, Kleider kaufe ich nur im Notfall Coiffeur einmal im Jahr. Mehr arbeiten gehe ich nicht, denn ich habe so viel um die Ohren mit der Kleinen da sie noch eine körperliche Behinderung hat. Und mir geht es Gesundheitlich leider auch nicht 100%. Wie gesagt er weiss dass er was ändern muss. Aber er hofft jetzt dass sich an den Einnahmen doch noch was ändert, das wissen wir nächste Woche. Und dass er dann im Februar 2015 reduzieren kann. Nur daran glaube ich nicht. Auch wenn Junior dann Ansprechperson ist, wird die Ex da nicht mitziehen. Und die Kleinere will ja studieren dass heisst noch 11 Jahre zahlen. Wir werden sehen. Ich werde mich finanziell nicht mehr so rein hängen und wieder mehr für mich schauen, denn er ist ja nicht bereit wenigstens mal zu versuchen mit dem Rauchen aufzuhören.
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