erziehungsstil

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roedfugl

erziehungsstil

Beitrag von roedfugl »

ich hab mich schon kurz vorgestellt, hier nochmals : ich bin mutter zweier kleinkinder, eines 14monate alt, eines fast 4jährig.
ich lebe mit dem vater der zweiten tochter seit rund 3jahren zusammen, er hat drei kinder aus erster(noch-)ehe, 19j, 17j und 13j, in der mitte ein knabe. die grossen kommen unregelmässig und zur zeit eher jeweils einzeln zu uns, da es sehr schwierig ist, eifersucht auf die kleinen und gifteleien ihrer mutter spielen da eine grosse rolle.
ich denke, dass die zeit vieles ändern wird, zumal wir eigentlich einen guten "draht" zu ihnen haben.
was mich aber wirklich immer wieder bedrückt, sind die streitereien die ich mit meinem liebsten habe in sachen erziehungsstil.
ich hab mir sagen lassen , dass es sich um einen klassiker handle, was mir aber nicht viel nutzt.
die situation ist immer etwa die selbe:
mein liebster massregelt meine ältere tochter, ich halte es nicht aus, mir scheint es zu streng und ich geh dazwischen, dann streiten wir natürlich. er meint ich würde mich zuwenig abgrenzen, er wolle mich schützen und unterstützen, mir ist es als würde er sich einmischen, anstatt zu entlasten noch mehr zur eskalation beitragen.
am schlimmsten ist für mich tonfall und lautstärke. da trete ich schnell auf den plan, bin ungerecht und mag mich selbst nicht. weil ich plötzlich zwischen mann und kind stehe und unangenehme gefühle entwickle. einmal hab ich ihm schon wortwörtlich gesagt, er solle sich nicht einmischen, sie sei meinkind!
dabei weiss und schätze ich wie er sich engagiert als (sozialer) vater.
trotzdem ist die aussage ehrlich und nackt, egal wie unsympatisch ich mich dabei fühle.
vorerst dies....
ich danke euch für jede anregung.
ich denke, es ist mehr ein paarproblem, indem sinn, als dass wir unseren gemeinsamen stil/weg noch finden müssen...
liebe grüsse
roedfugl
Moni

Beitrag von Moni »

Liebe Roedfugl

Im Kurs haben wir gehört und ich lese es auch in verschiedenen Büchern, dass jeder seine eigenen Kinder erziehen soll.

Jetzt ist es ja so, dass Deine Kinder bei euch wohnen und da kommen solche Situationen, dass er eben erziehen will, schneller mal vor. Ich kann Dich gut verstehen, ich habe auch drei Kinder aus erster Ehe und mein 2. Ehemann muss sich auch recht zurückhalten. Es fällt ihm nicht immer leicht, denn man hat halt zu vielem eine eigene/andere Meinung, aber wie ich mit meinen Kindern umgehen will/kann/muss, das entscheide ich selber.
Du musst, um Dich und Eure Beziehung da mehr schützen zu können, ihn bitten, sich etwas mehr rauszuhalten. Rede mit ihm, dass es doch schade wäre, wenn er es mit den "Stiefkindern" verspielen würde. Sag ihm in einer günstigen Situation, ganz ruhig ohne dass etwas vorgefallen ist, dass Du mit ihm etwas Grundsätzliches besprechen möchtest. Mach ihn auf Deine Gefühle, die dann aufkommen aufmerksam. Frag ihn ob es ihm bewusst sei, dass er Dich damit verletze? Vielleicht ist er sich dessen nicht bewusst und möchte Dir nicht wehtun.
Erzähle ihm, dass Du, wenn Du nicht weiter wissen würdest, ihn gerne als guten Ratgeber hinzuziehen möchtest.
Vielleicht klingt das alles aus der Sicht des Mannes als müsste er jetzt als Aussenstehender einfach nur so quasi die Klappe halten und erdulden. Aber im Grunde genommen, wenn er in irgendeiner Form zu Schaden käme, würdest Du ja die Kinder sicher auch darauf aufmerksam machen, dass man auf alle Rücksicht zu nehmen braucht und darauf kann er doch vertrauen, dass Du ihm nicht durch die Kinder das Leben schwer machen möchtest, oder!
Also Du solltest Deine Kinder selber erziehen, diese Regel ist deshalb richtig, weil sie eben nur Probleme bringt. Du hast selber gesagt es sei der Klassiker. Was meinst Du warum es genau diese Regel gibt? Eben!

Sag ihm, dass Du dich doch auch aus der Erziehung seiner Kinder raushälst, oder?!
Biete ihm einfach Deine Mithilfe an, wenn er sie braucht und an Dir kann er dann erkennen, wie diese Regel funktioniert.

Nur nicht aufgeben...
Macht es gut und habt Euch lieb!
grille
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Wohnort: Innerschweiz

Beitrag von grille »

Hallo zusammen
Ich kann Moni hier nur beipflichten. genau das gleiche habe ich auch gelesen und war, da meine Tochter Probleme hatte auch bei einer Kinderpsychologin zusammen mit meinem Lebenspartner und sie hat uns auch ans Herz gelegt, uns aus der Erziehung des Kindes vom anderen Teil heraus zu halten.
Es war zeitweise mein eigener Wunsch, von ihm etwas "mehr" Unterstützung zu erhalten was das Erziehen anging, da ich mit meinem Ex-Mann kein gutes einvernehmen habe und er die NULLKommunikation bevorzugt.
Natürlich mussten wir auch die Erfahrung machen, dass er für meinen Geschmack zum Teil viel zu Hart war mit meiner Tochter und ich dies nicht ertragen habe. Mir viel dazumal nichts besseres ein als ihm zu sagen, so etwas würde er seinem Sohn aber gar nie auf diese Weise sagen usw.
Somit waren wir dann am Streiten und diskutieren....

Seit er sich raushält und ich mich bei ihm, geht es viel besser und es gibt auch nicht mehr unnötigen Zanck und Streit zwischen uns.

Obschon, wenn ich ehrlich bin, ich mir manchmal wünsche, dass es anders wäre und Patchworker sich so gern haben, dass es einer ursprünglichen Familie nahe kommt...an diesem Teil muss ich noch arbeiten...

Grüessli
grille
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