Schwieriges verhältniss zwischen Sohn und Stiefvater

[Belive]

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Mein Mann und ich sind seid bald 4Jahren zusammen.Ich habe aus 1.Ehe 2Kinder miteingebracht(Tochter 2001,Sohn 2003)Von Anfang an waren mein Sohn und mein Mann wie Hund und Katze.Am anfang dachte ich noch,es bräuchte einfach Zeit,und es würde besser werden.Das Gegenteil ist der Fall.Mein Sohn ist sehr sensibel,braucht viel Aufmerksamkeit,kann nur schwer mit Veränderungen umgehen,braucht extrem viel Aufmerksamkeit,ist schnell aufbrausend wenn es nicht nach seinem Kopf geht,er ist auch sehr intelligent,aufgeweckt und neugierig.
Mein Mann und ich haben im Januar dieses Jahresnoch ein eigenes Kind
bekommen-ein wunderbares Mädchen.Ich versuche mir für alle meine Kinder Zeit zu nehmen,und bin für sie da-es ist manchmal anstrengend,manchmal geht es ganz einfach.Auf alle Fälle schaue ich,dass sich keines vernachlässigt fühlt.Mein Mann und ich haben in letzter Zeit fast jeden 2.Tag Streit-weil Michel und beide sehr auf die Palme bringt mit seinem Verhalten,mit frechen Antworten,mit Gleichgültigkeit,mit nicht auf unsere Anliegen hören,u.s.w.Es macht mich sehr fertig.Mein Mann ist sehr streng,ich eher geduldig und manchmal zu nachgibig.Mein Kind leidet-.Auch wenn es wahr ist,dass er sich auch mir gegenüber unartig und frech verhält,und ich mehr konsequent sein muss,tut es mir leid,wenn er manchmal so traurig schaut,und ich bin der Meinung,dass mein Mann und ich zusammen einen Weg finden müssen der für beide in Ordnung ist.Es ist sehr ermüdend das ganze,und zehrt sehr an unseren Nerven.Ich hoffe,wir finden eine Lösung.Wer hat ähnliche s erlebt?

[BabyOne]

Hallo Belive,

ich habe zwar nicht ähnliches erlebt, aber ein paar Gedanken kann ich Dir vielleicht zur Verfügung stellen.

Du hast vor Kurzem ein Baby bekommen. Dein Sohn ist ohnehin schon ein Kind das viel Aufmerksamkeit fordert, und nun ist da nicht nur ein Geschwister, sondern noch dazu auch noch ein Baby da. Wenn er nun besonders schwierig ist, wird das wohl daran liegen, dass er nun etwas verunsichert ist.

Du erwähnst mit keinem Wort den leiblichen Vater - gibt es den noch? Könnte der mit seinem Sohn vielleicht mal ein paar Vater-Sohn-Dinge tun oder den Jungen etwas öfter nehmen, damit er mal ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt?

Ansonsten würde ich überlegen, eine Erziehungsberatung oder Familienberatung in Anspruch zu nehmen. Denn auch wenn der Junge eifersüchtig ist, muss man ja doch irgendwie auf sein Verhalten reagieren. Und dort könnte man auch besprechen, was für Dich und auch für Deinen Mann ein akzeptabler Weg ist.

Auf jeden Fall solltest Du bedenken, dass meist ein Elternteil zu streng wird, wenn er das Gefühl hat dass der andere zu lasch ist. Man schaukelt sich dann gegenseitig in Extreme hinein. Sowas könnte auch bei euch gerade passieren. daran hast Du dann aber auch Deinen Anteil, und es kann sein, dass Dein Mann ganz ohne besondere Absprachen wieder lockerer wird, wenn er merkt dass Du strenger wirst.

[Belive]

Herzlichen Dank für Dein Kommentar-Deine Anregungen.Also der leibliche Vater wohn ca.10Min.von uns endtfernt,und hat unsere Kinder jedes 2.Wochenende.Er hat eine Freundin,welche auch auch Kinder hat-einen Sohn 11,eine Tochter 5.Leider kann ich mit ihm nicht vernünftig reden.Und wenn unsere 2Kinder beim Papi sind,sind oftmals die 2 Kinder der Partnerin auch anwesend.Da hat mein kleiner Mann seinen Papi meist nicht für sich alleine.Mit meinem Ex-mann habe ich auch schon kommuniziert,dass er sich bitte etwas mehr Zeit für unseren Sohn einräumen soll,und ihm gesagt,dass unser Sohn vor kurzem mir sein Herz
ausgeschüttet hat,weil er sich vernachlässigt und fehl am Platz fühle bei Papi und auch bei der Partnerin vom Papi,u.s.w.
Mein Ex hat sich sehr angegriffen gefühlt,und hat mir die ganze Schuld an den Problemen gegeben.Hm,finde ich nicht fair,und stimmt so nicht.Ich habe bestimmt auch Fehler in der Vergangenheit gemacht,doch dass ich alleine für die heutige Situation,und das Befinden und Verhalten unseres Sohnes verantwortlich sein soll,sehe ich anders.Wie auch immer,von meinem Exmann kann ich momentan keine "Zusammenarbeit"erwarten.Mein nächster Schritt ist ein Termin mit der Schulsozialpädagogin-Schulsozialerdienst,wo Kinder hingehen können,wenn etwas in der Schule-und/oder zu Hause nicht so läuft,wie sie es gerne haben würden,oder wenn sie sonst etwas bedrückt._Mein Sohnemann war inzwischen bereits 2Mal dort.Sie sei nett.Nun habe ich in 2Wochen ein Termin bei dieser Dame und bin gespannt und neugierig,was dabei rauskommt.Ich denke,dass manchmal eine neutrale Person eine gute Möglichkeit ist alles nochmals gut anzuschauen und nochmals Gedanken zu sammeln,und sie andere Impulse und Anregungen,sowie Lösungen aufzeigenn kann,welche man selbst noch gar nicht überlegt und-oder ausprobiert hat.Es sind in dem letzten Jahr einige Schicksalsschläge in unserer Familie eingetroffen,welche wahrscheinlich immer noch an meinem Sohn nagen-ihn immer noch beschäftigen.Es kommen eben noch ein paar Dinge hinzu.Z.B ist im August 2011 der Grossvater unserer Kinder(mein Ex-Schwiegervater)der an Leukämie erkrankt war verstorben,und kurz darauf mein geliebtes Grosi-das Urgrosi unserer Kinder(MEINE KINDER KANNTEN SIE SEHR GUT,SAHEN SIE VIEL,UND LIEBTEN SIE INNIG-FÜR MICH WAR SIE SEID ICH LEBE IMMER EINE MEINER WICHTIGSTEN BEZUGSPERSONEN UND DAS ALLERBESTE GROSI AUF ERDEN)ES WAR EIN SCHWERER VERLUST-HABE VIEL MIT MEINEN KINDERN DARÜBER GESPROCHEN,UND IHNEN IMMER ZUGEHÖRT,WENN SIE MICH BRAUCHTEN.UND ES SIND NOCH EINIGE DINGE,DIE ICH NICHT AFZÄHLEN MAG.

[BabyOne]

Hallo,

siehst Du, wenn man das alles hintereinander so aufzählt, ist es eigentlich kein Wunder, dass er zur Zeit besonders schwierig ist. Manche Kinder reagieren schon so, nur weil sie ein Geschwister bekommen, Dein Sohn hat aber zusätzlich beim Vater genauso Konkurrenz durch gleich drei andere Kinder. Zuhause wird er oft geschimpft (ist in dem Moment egal ob er berechtigterweise geschimpft wird, aber für ihn ist es in jedem Fall etwas, was ihn "runtertupft"), wahrscheinlich fühlt er sich im Moment ganz klein und überall fehl am Platz... dazu die übrigen Belastungen...

Vielleicht kannst Du deinen Sohn animieren, dass er nicht nur Dir, sondern auch dem Papa sein Herz ausschüttet. Vielleicht malt er ihm ein Bild und schreibt ihm darunter einen Satz wie "Papa, ich wünsche mir dass wir mal etwas nur zu zweit machen". Und wenn der Papa nur zehn Minuten entfernt wohnt, kann Dein Sohn das Bild vielleicht einfach mal außer der Reihe abends bei Papa vorbeibringen, wenn keine anderen Kinder dabei sind und stören. Wenn es vom Sohn kommt, wird er es besser annehmen können als von Dir, wo er sofort nur den Vorwurf hört und den Wunsch ignoriert.

Was Deinen Partner angeht, hat er sicher nicht unrecht, dass man sich Frechheiten nicht gefallen lassen muss, aber er sollte schon auch Verständnis haben, dass das nicht einfach nur ungehöriges Benehmen ist, sondern mehr ein Hilferuf und ein Zeichen dafür, dass es Deinem Sohn zur Zeit seelisch nicht gut geht und dass es letztlich kontraproduktiv ist, da noch von oben eins draufzugeben. Umgekehrt darf man ihm sicher jetzt nicht einfach alles kommentarlos durchgehen lassen. Aber man könnte auf eine freche Antwort vielleicht auch einmal ganz anders reagieren als gewohnt und vielleicht direkt ansprechen, dass man weiss dass es ihm nicht gut geht und dass es bestimmt schwierig für ihn ist im Moment.

Super wäre es auch, wenn Dein Mann vielleicht auch mal etwas alleine mit dem Jungen unternehmen könnte. Man kann es vielleicht so sehen wie ein Auto, das aufgetankt werden muss. Den besten Sprit für den emotionalen Tank gibt es bei Mama und Papa, aber wenn man da nicht genug bekommt, kann man vielleicht auch mal eine andere Sorte tanken...