Lustlosigkeit und Stimmungsschwankungen - Vorpubertät?

Erziehung ganz allgemein
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seestern
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Lustlosigkeit und Stimmungsschwankungen - Vorpubertät?

Beitrag von seestern »

Hallo an alle, ich wünsche euch allen ganz viel positive Entwicklungen im neuen Jahr!

Ich mache mir etwas Sorgen um meinen jetzt 11 jährigen Sohn. Er ist in letzter Zeit oft so lustlos und faul. Er hat Lust auf nichts ausser Komputerspiele zu machen. Dort gibt es aber bei uns eine tägliche Zeitlimite (30 Minuten plus manchmal 30 Minuten extra).

In den Ferien hatte er dieses Jahr nicht mal so richtig Lust zum Skifahren, obwohl er bis jetzt ein begeisterter Sportler war. Jetzt ist es ihm zu kalt oder der Schuh drückt oder die Pisten sind langweilig ... Er ist irgendwie viel bequemer geworden als früher. Die Begeisterung kommt zwar zwischendurch zurück, aber im nächsten Moment kann er schon wieder schlechter Laune sein.

Wenn ich mit ihm rede sagt er, dass er einfach auf nichts anderes Lust hat als sein Lieblingsspiel am Komputer zu spielen. Er verstehe es selber nicht. Er ist auch öfters müde am Tag, aber am Abend beklagt er sich wenn ich ihn ins Bett schicke (so zwischen 9 und 10 Uhr).

Er ist übrigens ein guter Schüler, dem das Lernen leicht fällt. Aber im Moment jammert er trotzdem, er hätte keine Lust in die Schule zu gehen.

Ich frage mich, ob das normale Veränderungen sind, die mit dem Alter zu tun haben? Oder belastet ihn etwas? Die Trennung seiner Eltern (ist jetzt etwas mehr als 2 Jahre her)?
Was meint ihr?
Wie soll ich reagieren?

Liebe Grüsse
Patchwork seit drei Jahren, zwei Kinder (9 und 12), Partner mit zwei Kindern (7 und 11), wohnen nicht zusammen
carlotta37
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Registriert: 29.10.2007 15:45

Beitrag von carlotta37 »

Hallo seestern,

es ist wirklich schwierig, dazu etwas zu sagen, ohne das Kind zu kennen!
Meine Tochter ist schon bald 14 und sie hat diese lethargischen Phasen sehr ausgeprägt. Es ist schon ein typisches Verhalten in der Pubertät! Sich zurückziehen in eine eigene Welt, sich verkriechen, nachdenken, grübeln, allein sein wollen....
Mein Sohn ist ebenfalls 11 und hat damit noch gar nicht begonnen. Für Jungs finde ich 11 auch sehr früh für den Beginn der Pubertät. Aber auch mein Sohn hat Phasen, in denen er sehr aktiv ist und sich viel verabredet und andere Zeiten, in denen er mehr daheim ist, in seinem Zimmer, liest, Computer spielt, etwas bastelt. Langeweile ist letztes Jahr mal ein grosses Thema gewesen, jetzt ist es wieder besser. Und zum Skifahren muss man ihn in der Regel nicht zwei mal auffordern ;-) Aber gewisse andere Aktivitäten wie Museen besuchen etc. findet er heute auch schnell mal langweilig im Gegensatz zu früher. Wenn man ihn dann motivieren kann, ist er aber doch voll dabei.

Er ist inzwischen selbständiger geworden, macht viel mit Freunden ab. Ich finde es normal, dass die Gesellschaft der Familie allein, selbst wenn es Geschwister gibt, in dem Alter nicht mehr so attraktiv ist. Hat Dein Sohn Schulfreunde, Nachbarskinder, die aktiv sind und gern mal abmachen? Bei uns war das lange schwierig, da mein Sohn eine Schule am anderen Ende des Orts besucht und der Weg recht weit ist. Alle anderen wohnen in der Nähe des Schulhauses und so war es für ihn lange zu kompliziert, den Weg nachmittags nach der Schule nochmal zu machen. Jetzt schafft er das gut, bleibt oft direkt nach der Schule dort und schriebt mir nur eine sms. Oder sie treffen sich im Schwimmbad, auf dem Sportplatz etc..

Computer ist natürlich auch ein Thema bei uns und bei schlechtem Wetter kommt es vor, dass mein Sohn viel spielt. Aber das finde ich nicht schlimm, solange es nicht ständig so ist.

Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob Du eingreifen kannst oder solltest. Was spielt er denn am Compi? Geht er in einen Sportverein oder hat sonst ein Hobby?
Das Bedürfnis nach Ruhe ist ja nicht an sich schlecht und ausserdem kannst Du ihn kaum zwingen. Aber vielleicht ermutigen, Freunde einzuladen? Oder gewisse Bedingungen aushandeln: einen Tag am Wochenende unternimmt er was mit Euch, den anderen darf er sich verkriechen?
Ich würde sein Verhalten beobachten. Bei meinen Kindern mache ich die Erfahrung, dass eines gar nicht von sich aus solche Dinge wie Computerspiele, TV etc. einteilen kann, ein anderes kann das gut. Wenn es wirklich suchtähnliche Formen annimmt, würde ich schon Bedingungen stellen und die Zeit beschränken und ansonsten andere Angebote machen. Manchmal gehen solche Phasen auch schnell wieder vorbei!
falls ihn etwas bedrückt, merkst Du das langfristig sicher auch an den Schulleistungen. Gespräche anbieten, Zeit nehmen....zuhören....nachfragen....
Ich weiss, ist anstrengend.....

Alles Gute und lg, carlotta
seestern
Beiträge: 25
Registriert: 14.08.2010 14:30

Beitrag von seestern »

Danke Charlotta, jetzt ist mein Sohn bei seinem Vater, ich sehe ihn eben nur die Hälfte der Zeit. Aber ich werde ihn sicher gut beobachten und versuchen herauszufinden was mit ihm passiert.
Liebe Grüsse
Patchwork seit drei Jahren, zwei Kinder (9 und 12), Partner mit zwei Kindern (7 und 11), wohnen nicht zusammen
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