Wie seht ihr das...

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BabyOne
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Wie seht ihr das...

Beitrag von BabyOne »

Die Mutter meines Lebensgefährten ist gestorben. Sie lebte weit entfernt. Kommende Woche wird die Beerdigung sein.

Die Exfrau und somit Ex-Schwiegertochter hat seit der Trennung keinerlei Kontakt mehr zu der Familie gepflegt, obwohl ihre eigene Familie nur 70 km entfernt lebt. Sie hat auch nach Kräften den Kontakt ihres Sohnes zu der Familie seiner Vaters blockiert.

Dann, als wir erfuhren dass die Mutter Krebs hat, sind wir im August für ein verlängertes Wochenende hingefahren, um sie zu besuchen. Die Ex, die drei Wochen lang bei ihrer Familie zu Besuch war, hat sich dann entschieden, zum ersten Mal seit 10 Jahren ihre Ex-Schwiegermutter zu besuchen, und zwar genau an dem einen Wochenende wo wir da waren - sie hätte natürlich auch jeden anderen Tag wählen können, aber es musste natürlich genau dieses Wochenende sein. Der Besuch hat nur eineinhalb Stündchen gedauert, aber es war "Mama" hier, "Mama" da... in meinen Augen die alten dämlichen Spiele, als ob sie allen beweisen wollte, dass sie die einzige rechtmäßige Schwiegertochter ist. Zum Glück kann ich sagen dass es mich ziemlich kalt gelassen hat.

Nun steht die Beerdigung bevor. Sie will nicht hinfahren, und sie will auch nicht dass mein Lebensgefährte den gemeinsamen Sohn mitnimmt. Aber sie will dass er in ihrem Namen und im Namen der beiden Kinder einen Kranz für das Grab kauft, mit Schleife und den Namen darauf...

Ganz ehrlich, mein erster Gedanke war, einen Kranz mit Schleife und den Namen der Kinder kann sie ruhig bezahlen. Aber ihren Namen da auf einer Schleife lesen zu müssen, wo sie keinerlei Beziehungen gepflegt hat und es anscheinend nur darum geht ihren Platz zu behaupten oder sich als liebende Schwiegertochter darzustellen, die sie definitiv nicht war, finde ich *igitt*. Noch dazu von meinem Lebensgefährten zu verlangen dass er das für sie erledigt, wo sie umgekehrt null Entgegenkommen zeigt und ihm am Telefon nicht einmal Hallo und Tschüss sagt, geschweige denn sowas wie "tut mir leid dass Du Deine Mutter verloren hast"...

Wie findet ihr das? Würdet ihr das kleinlich finden sich zu weigern? Ich entscheide das natürlich nicht, aber ich denke wenn ihr wirklich etwas an ihrer Schiwegermutter gelegen hätte, dann könnte sie das auch anders organisieren.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
aisha

Beitrag von aisha »

ich finde das ziemlich geschmacklos von der Ex.
Dein Partner kann seiner Ex doch sagen, sie dürfe gerne ein Blumenbouquet spenden, aber keinen Kranz mit Schleife. Und es für sie erledigen würde ich keinen Falls.

Meine Tochter und ich haben auch so gut wie keinen Kontakt mehr zu den Ex- Schwiegis. Aber ich würde sie selbstverständlich an die Beerdigung lassen, wenn sie das möchte. Ich selbst würde nicht hingehen aber ev. ein paar Blumen schicken und vor allem dem zurückbleibenden "Schwiegiteil" eine Kondolenzkarte schicken.

Ich persönlich finde Kränze mit Schleifen sowieso unangebracht. Der Verstorbene kann sie eh nicht lesen und was bezweckt man damit, damit alle lesen können, wieviel Geld einem der Kranz wert war. Aber eben, das ist meine persönliche Meinung.
als mein Vater starb, liess meine Mutter ein wunderschönes rotes Rosenherz stecken, dass wir vorher auch in der Kirche neben seinem Foto aufstellten. Dazu durften die Trauernden ein Rechaudkerzchen danebenstellen.
Zur Beisetzung gingen nur die engsten Angehörigen und wir legten einfach jeder eine grosse rote Rose mit ins Urnengrab.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Wenn Ex-Verwandte sterben ist das für mich die letzte Gelegenheit zu verzeihen. Egal für wieviel Aufwand man bereit ist.

Wenn eure Ex-Frau nicht persönlich an die Beerdiugng möchte, dann kann sie wenigstens eine Karte senden oder bei einem Blumenladen etwas in Auftrag geben. Wenn ihr dieser Aufwand zu schade ist, dann ohjev....

Ich selber habe mit meiner Ex-Verwandtschaft immer noch einen freundschaftlichen Konakt, auch wenn wir uns kaum sehen. Zu der Beerdigung würde ich garantiert hingehen.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

ich finde das auch geschmacklos.
Geht die grosse Tochter deines Freundes denn hin ?
Ich finde wenn der Junge gerne gehen würde, soll dein Freund ihn mitnehmen.

Als meine Schwiegermutter starb, wollte die Ex erst an die Beerdigung gehen, obwohl seit x-Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Auf anraten der Kinder ist sie dann nicht gekommen. Wir waren froh, denn sie war bei der ganzen Familie und Verwandtschaft unbeliebt.
mira
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Beitrag von mira »

Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen anschliessen.
Aisha hat geschrieben:Meine Tochter und ich haben auch so gut wie keinen Kontakt mehr zu den Ex- Schwiegis. Aber ich würde sie selbstverständlich an die Beerdigung lassen, wenn sie das möchte. Ich selbst würde nicht hingehen aber ev. ein paar Blumen schicken und vor allem dem zurückbleibenden "Schwiegiteil" eine Kondolenzkarte schicken.
Genau so würde ich es auch machen, das scheint mir anständig und korrekt. Dass sie selber nicht an die Beerdigung gehen möchte, ist nachvollziehbar, nachdem sie über 10 Jahre kaum Kontakt zur Ex-Schwiegermutter hatte. Dass sie den Sohn nicht an die Beerdigung gehen lassen möchte, kann ich nicht verstehen. Es war doch seine Grossmutter... Mich würde auch interessieren, was die ältere Schwester dazu meint.
Und wieso möchte sie dann noch einen Kranz in ihrem Namen? Einen Kranz den ihr organisieren sollt notabene? Das kann ich überhaupt nicht verstehen. Also ich würde mich weigern. Wenn es ihr so wichtig ist, soll sie sich die Mühe nehmen und den Kranz selber besorgen. Wie erwähnt, kann sie ihn ja auch schicken lassen.
Buchenholz hat geschrieben:Wenn Ex-Verwandte sterben ist das für mich die letzte Gelegenheit zu verzeihen. Egal für wieviel Aufwand man bereit ist.
Das ist eine schöne Aussage und ich kann sie aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen nur bestätigen.
Buchenholz hat geschrieben:Wenn eure Ex-Frau...
Das ist ja heiss. Vor ein paar Jahren hätte ich das nur lustig gefunden. Aber inzwischen weiss ich, die Ex-Frau meines Partners ist auch meine Ex-Frau... ;-)
Babell
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Beitrag von Babell »

Für mich sieht das auch eher nach einer Alibi-Übung aus, als nach Mitgefühl. Ich würde den Kranz nicht kaufen gehen, dafür würde ich ihr die Adresse eines Blumengeschäfts mailen. Ohne Kommentar. Vielleicht kommt sie dann selber drauf.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

ich würd gar nichts machen, wozu denn eine Adresse mailen ?
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Das mit der Adresse mailen finde ich eine super Idee.

Ich würde eine Notiz mit folgendem Text schreiben:

Hallo ...

Das finde ich sehr nett von dir, der Verstorbenen mit einem Blumenkranz zu gedenken. Folgenden Blumenladen kann ich dir sehr empfehlen: www.....ch Die übernehmen auch die Lieferung zum Friedhof und werden dir dann eine Rechnung senden. So hättest du gar nichts damit zu tun.

Freundliche Grüsse
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Vielen Dank für Eure Meinungen, die mich darin bestärken dass ich doch nicht ganz doof bin.

Letztlich ist es so gelaufen: Mein Freund hat seine Schwester (die vor Ort lebt und demzufolge mehr mit der Organisation des Begräbnisses zu tun hatte) gebeten für uns ein Gesteck zu bestellen und eines für die Ex nach ihren Wünschen. Seine Schwester wurde ziemlich sauer als sie diesen Wunsch hörte, denn sie meinte so wie ich auch dass das sehr heuchlerisch ist. Die Ex hat nicht einmal angerufen um um ihr Beileid auszudrücken. Mein Freund meinte, er will sich aber nichts vorwerfen müssen und diejenige die sich etwas vorzuwerfen hätte ist ja nur sie. Nun hat die Schwester von sich aus einen recht kleinen Blumenstrauß ohne Namen (glaube ich) für die Ex bestellt. Auf dem Grab waren dann solche Massen an Blumen, dass ich jedenfalls nicht in der Lage war irgendwo eine Schleife mit dem Namen der Ex zu entdecken. Gut so.

Den Sohn hat sie wie gesagt nicht mitfahren lassen. Nach dem ersten spontanen "nein" hat sie am nächsten Tag noch einmal angerufen und behauptet, er selber wolle nicht mitfahren. Die erwachsene Tochter ist auch nicht mitgefahren, weil ihr neues Semester am Montag begonnen hat. (...) Die beiden waren die einzigen Verwandten die gefehlt haben, außer einer Enkelin die vor drei Wochen entbunden hat und weit entfernt lebt, und einem entfernten Verwandten der gerade im Krankenhaus liegt.

Tja, so war´s. Es war eine schöne Trauerfeier und Beisetzung, für mein Empfinden.
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