Kinder wollen bei Papi wohnen

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Merrilu
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Kinder wollen bei Papi wohnen

Beitrag von Merrilu »

Hallo zusammen,
was macht man, wenn man merkt, dass es den Kindern bei ihrer Mutter sehr schlecht geht und sie viel lieber beim Papi wohnen möchten? Wie muss man vorgehen? Er hat das gemeinsame Sorgerecht, sie die Obhut. Die Kinder sind 14 und 12 Jahre alt.
Es eilt, ich bin froh und dankbar um Antworten. Wir haben heute Sachen erfahren, die wir nicht wussten und die uns die Haare zu Berge stehen lassen.
DANKE für die Hilfe!
aisha

Beitrag von aisha »

hallo merrilu,

wenn ein gemeinsames Sorgerecht besteht und die Kinder schon so alt sind, dann reicht es im Prinzip, wenn sie einfach ihre Koffer packen und zu euch ziehen. Sie sind alt genug, um das selbst zu entscheiden.
Die Mutter kann ausser psychischen Druck ausüben nicht viel dagegen tun.

Es ist einfach so, ihr müsst beweisen, dass ihr eine adäquate Betreuung der Kinder garantieren könnt.

Wasihr hingegen nicht dürft, dass sind bei allfälligen Umzug zu euch, einfach die Unterhaltszahlung an die Mutter einstellen. Das müsste dann wieder juristisch abgesegnet sein.

Schöner wäre es natürlich, ihr könntet euch mit der Mutter der Kinder einigen, aber eben, ansonsten können sie einfach zu euch kommen.
tabida
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Beitrag von tabida »

Wenn ich Euch wäre, würde ich mir Hilfe holen: Jugendsekretariat, Jugendberatung, Elternberatung, Elternnotruf etc.
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Herzlichen Dank, wir schauen mal weiter. Was mich schockiert hat: die Mutter sagt der älteren, sie sei ein Fall für die Psychiatrie, sie mache ihre neue Beziehung kaputt, sie seien zwei strohdumme Kinder. Aber ganz schlimm ist, dass sie von der Schule geflogen ist, weil sie aus Angst vor Mobbing nicht mehr regelmässig hin ging. Dass sie die Eltern gegeneinander ausspielen, glaube ich nicht. Ich habe wahsninniug Mühe, die beiden nach dem Besuchswochenende wieder heim zu lassen. Ja, ich weiss, ich hatte Angst davor, Fehler zu machen. Aber es kam völlig anders als erwartet heraus, sie haben mein Essen enorm gemocht, waren sehr lieb und ich habe ja schon gesagt, dass ich die beiden mag. Sie tun mir leid, die beiden. Ich habe mich nicht eingemischt und schon gar nichts über die Ex gesagt, das geht mich auch nichts an, aber es war schon hart, die ältere in den Armen zu halten, die geschluchzt hat und alles erzählte wie ein Wasserfall, ich hätte nie mit sowas gerechnet. Ich glaube ihnen, weil sie so wenig Selbstwertgefühl haben und weil die Narben vom Ritzen nicht erfunden sein können.
Wir überstürzen schon malnichts, aber da ich sowieso Hausfrau bin, könnte ich mich genauso um zwei weitere Kinder kümmern, theoretisch, aber mir ist bewusst, dass dies wohl überlegt sein muss und nicht einfach ist. Andererseits bin ich seit 7 Jahren auch noch Tagsemutter und glaube, dass ich gut mit Kindern umgehen kann.
Ich kann einfach nicht zusehen, wenn es Kindern oder Teenagern so mies geht.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Danke für deine Erklärungen. Das ist eine ganz schwierige Situation, die ihr da erlebt. Vor Jahren habe ich etwas ganz ähnliches erlebt.

Mein Tipp: Der Vater sollte vorerst mal den Kontakt zur Schule suchen. Was wissen Lehrer, Schulsozialarbeiter, ev. der Schulpsychologische Dienst?
Wenn ein Schüler aus der Schule fliegt, dann muss es eine Alternative geben. Was wurde dazu unternommen?
Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Schule, Mutter und Vater?

Der Tipp von Tabida ist mit Vorsicht zu geniessen. Die Erfahrung zeigt, dass man mit der Mutter arbeiten wird, damit es für die Kinder zu keiner Veränderung kommt.
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Die sache ist sehr verfahren, glaube ich. Der Papi hat mehrmals versucht, mit den Lehrern Kontakt aufzunehmen und ist gescheitert. Es ist ein Statdgebiet, in dem es von 22 Kindern 20 Ausländerkinder hat und die Lehrer kaum Zeit haben, um sich für ein Kind einzusetzen. Die Ex arbeitet sehr schlecht mit der Schule zusammen und hat den Vater nicht informiert, als es zu Problemen kam. Es gibt grosse Probleme mit Mobbing an der Schule. Die Mutter hat eine chronische Krankheit und wirkt sehr überfordert, auch mit ihrer Beziehung. Wie gesagt, es gehts mich nichts an. Der sozialpädagogische dienst hat schon einige zeit lang am Mittwoch Nachmittag mit den Kindern gearbeitet, aber das wollte sie nicht mehr. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie Hilfe holt und annimt, ist nahezu null, meint mein Partner. Es kommt so viel zusammen bei den Kindern, ich glaube, das ist einfach zu viel für so junge Menschen.
tabida
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Beitrag von tabida »

Buchenholz hat geschrieben:Der Tipp von Tabida ist mit Vorsicht zu geniessen. Die Erfahrung zeigt, dass man mit der Mutter arbeiten wird, damit es für die Kinder zu keiner Veränderung kommt.
Ich habe da halt andere Erfahrungen gemacht.

Ich würde mich eben an einem solchen Ort einmal aussprechen und erkundigen, was für Möglichkeiten bestehen etwas zu tun und zwar klar, was für Möglichkeiten haben wir als Vater/Stiefmutter, allenfalls könnten sich die Kinder auch an die Jugendberatung wenden und für sich Beratung in Anspruch nehmen.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Bei mir leuchten Warnlampen: Warum hat die Kontaktaufnahme Schule-Vater nicht geklappt? Ist die Schule manipuliert?

Wenn eine Situation verfahren ist, dann wird die Mutter keine Infos an den Vater weitergeben. Möglicherweise hat sie Angst, der Vater könnte etwas Negatives erfahren.

Der Vater hat das Recht, Infos einzufordern. Er darf auch jederzeit Schulbesuche machen. Wichtig ist halt, dass er Präsenz markiert und sich für seine Kinder engagiert.

Ab Oberstufe ist es oft üblich, dass auch über WE für die Schule gearbeitet werden muss. Mein Partner hat jeweils mitgeteilt, dass er gerne mit den Kindern Aufgaben macht. Nur: er muss auch erfahren, dass es Aufgaben gibt. Und wenn es via Kinder nicht klappt, die Mutter keine Infos weitergibt, dann muss die Schule flexibel sein.

Und nach einigen solchen Fällen hat die Schule wohl kappiert, dass sich der Vater mehr für die Kinder engagiert als die Mutter. Aber das muss der Vater halt beweisen. Die Schule geht sonst davon aus, dass derjenige für die Kinder verantwortlich ist, bei dem die Kinder wohnen.
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Er hat den Klassenlehrer am Elternabend mitgeteilt, dass er Infos wünscht. Auch hat er ihm ein Mail geschickt, indem er darauf hingeweisen hat, dass er auch infromiert werden wolle und das gemeinsame Sorgerech habe. Er hat aber nie Infos vom Lehrer bekommen. Warum weiss ich auch nicht. Zweimal hat er ihm telefoniert und ihn um die Noten seiner Tochter gebeten. Der Lehrer hat versprochen, sie ihm zu mailen und hat es nicht gemacht. Ich finde das mühsam, hier wo ich wohne geht es mit der Schule besser. Die Mutter verbietet auch den Kindern, mit dem Vater unter der Woche Kontakt aufzunehmen. Als sie die Blätter für den Elternabend in doppelter Ausführung vom Lehrer heimgerbracht haben, hat sie dasjenige Exemplar für den Vater weggeworfen und die Kinder dafür bestraft. Mein Patrtner hat das Gefühl, von der Schule etc. sehr im Stich gelassen zu werden, dass nichts passiert.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Unter diesen Umständen soll der Vater ein Mail an die Lehrer mit Cc an die Schulleitung schreiben und die Situation erklären.

Wenn die Infos via Mutter nicht klappen, dann muss sie halt direkt an den Vater gelangen.

Laut Artikel 275a des schweizerischen Zivilgesetzbuches ZGB hat jeder Elternteil Anrecht auf Informationen über seine Kinder.
Drittpersonen wie Schulen, Ärzte, Sportvereine etc. sind verpflichtet, dem Elternteil, auch dem geschiedenen, oder getrennt lebenden Elternteil jederzeit Auskunft über die Belange des Kindes zu geben. Diese Regelung gilt auch für Eltern ohne Sorgerecht.
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