Das 5. Rad am Wagen...

Alles rund um die Partnerschaft
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Ria
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Beitrag von Ria »

Hallo carlotta

ich teile Deine Meinung in den meisten Punkten und gratuliere Euch zu Eurer individuellen Lebensform, die auch heissen kann, zwei separate Wohnungen zu haben. Wichtig ist doch, dass es für Euch stimmt!

Nur zu den Voraussetzungen, für "einfache Partnerschaft" habe ich noch folgende Erfahrung: Mein erster Mann und ich hatten den selben Beruf, er war ordentlich, kann gut kochen... und wir haben es nicht geschafft, weil wir beide einen so schweren Rucksack an unverarbeiteten Erwartungen aus unserer Erziehung in die Beziehung mitgebracht haben. :cry:

Mein jetziger Mann, mit dem ich seit 13 Jahren in Patchworkfamilie lebe und immer glücklicher werde :lol: , ist völlig anders als ich. Er verdient viel mehr und ich profitiere davon, er ist unordentlich und hat mich gelehrt, dass wir einander gar nicht immer verstehen müssen, unterschiedlich sein dürfen...

Und von mir aus war das wohl nur möglich, weil ich gelernt habe, mich nicht mehr aufzuopfern und Dankbarkeit zu erwarten, sondern herauszufinden, was mir gut tut und nicht, was mir NICHT gefällt und ihm die Schuld dafür zu geben. Und ich kann Euch sagen, ich habe es nicht von heute auf morgen gelernt, aber ich habe den für mich optimalen Weg dafür gefunden. :lol:

Als Coach beobachte ich immer wieder, dass die Männer viel dafür gäben, dass wir Frauen glücklich sind. Denn dann sind sie auch mit uns Gewinner! Aber leider verlangen manche Frauen immer wieder etwas, und sind dann immer noch nicht zufrieden. Das frustriert. Beide Seiten.
Ich höre auch immer wieder von Frauen, die meinen, wir seien eigentlich etwas Besseres, und die Männer müssten noch für die jahrehundertelangen Ungerechtigkeiten büssen. Auf dieser Ebene ist keine gleichberechtigte Partnerschaft möglich.
Diese Überzeugungen zu bearbeiten und zu wandeln ist ein Gewinn für alle!

Und gerade für unsere Kinder leben wir vor, was Partnerschaft bedeuten kann.

Viel Spass dabei und en schöne Suntig
Ria
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Guten Morgen zusammen

Wisst Ihr was? Wir waren am Wochenende Skifahren und sind gestern Abend zurückgekommen.

Alle Skis, Snowboards, usw. liegen im Eingangsbereich seit gestern. Nun sind alle in die Schule, zur Arbeit oder liegen noch im Bett. Ich habe mir die ganze Zeit überlegt: und jetzt wer packt das Ganze weg? Wollte schon alles wegräumen.

NEIN!!!!

Ich lasse alles liegen ausser meine Sachen, die sind schon weg. Mal sehen, was passiert. Und ich habe nicht mal ein schlechtes Gewissen dabei ;-)

Beste Grüsse
Delphia
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aisha

Beitrag von aisha »

Ich hoffe, du konntest das WE geniessen, Delphia!

Lass den Eingangsbereich wie er ist und bitte jeden, der nach Hause kommt, seine Sachen wegzuräumen.

Ria, ich bin am WE ein wenig in mich gegangen und habe auch versucht mit meinem Partner zu reden. Es ist wohl schon so, er fühlt sich überfordert von meinen "Forderungen".
Er ist extrem unordentlich, ich das Gegenteil.
wir haben nicht die gleichen Vorstellungen von Kindererziehung.

ich muss versuchen, über gewisse Dinge hinwegzusehen, habe ja schon damit begonnen, mit Kinderbadezimmer, Büro..
Bei den allgemeinen Räumen hingegen bestehe ich auf Ordnung.

Du hast Recht, Männer möchten , dass wir Frauen glücklich sind, denn dann gehts ihnen auch gut. Nur der Weg dahin ist nicht immer der Gleiche.

Ich wünschte mir für mich auch etwas mehr Gelassenheit, arbeite daran.

schönen Tag Aisha
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Ria
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Beitrag von Ria »

Guten Morgen zusammen

Hallo Delphia
War es schön? Hat es gut getan, das gemeinsame Erlebnis?

Und jetzt kommt also der Test: Wer hält länger durch, Du oder die Kinder?
DUUUU!!!
Und natürlich darfst Du sie freundlich darauf hinweisen, was ihre Aufgabe ist mit dem klaren Standpunkt, dass Du das nicht machst.
Ich mache gute Erfahrungen damit, wenn ich deklariere, bis wann diese Aufgabe erfüllt sein muss. Sonst hat es Konsequenzen. Was könnte das sein?

Hallo Aisha
Danke für Deine Gedanken, ich wünsche Dir viele passende Lösungen. Das ist ja auch ein Geben und Nehmen.
Vielleicht findet Ihr in Sachen Ordnung einen gemeinsamen Konsens? Zu dem Ihr beide ja sagen könnt.
Was ist der gemeinsame Nenner bei der Kindererziehung? Und schlussendlich dürfen da sogar Unterschiede sein, schliesslich bist Du eine Frau und er ein Mann, das bringt auch unterschiedliche Fähigkeiten mit sich. Wichtig ist nur, diese Unterschiede als Gewinn zu sehen und einander nicht dafür abzuwerten. Das bekommen die Kinder genau mit.

Wir Frauen reden zum Beispiel gerne viel und erklären und diskutieren. Manchmal auch zu lange. (Die Kinder wissen das und verwickeln uns ganz gerne in Diskussionen)
Da tut die männliche Kommunikation manchmal ganz gut: kurz, bündig und klar. Das kann auch uns Frauen unterstützen.

Einen schönen und erfolgreichen Tag Euch allen
Ria
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aisha

Beitrag von aisha »

Ria, dass sagt mein Partner auch immer zu mir!
ich diskutiere zuviel mit den Kindern und dann tricksen sie mich aus...
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Ria
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Beitrag von Ria »

Vielleicht ist es ja manchmal wirklich zu viel, und ein anderes Mal zeigen wir eben genau damit auch unsere Aufmerksamkeit - es braucht doch beides :wink:

Schön, mit Euch so austauschen zu können! :)
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Minchen
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Beitrag von Minchen »

Danke für eure Beiträge...

Ich sehe wir haben noch viel zu lernen, und vielleicht muss ich einfach lernen loszulassen und mehr mein Ding zu machen als mich immer nach der Familie zu richten.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Minchen

Auch ich diskutiere zuviel anscheinend... :?

Wenn ich aber nicht diskutiere, stimmt dann mein Ton nicht... :shock:

Die goldene Mitte ist sehr anstrengend und immer wieder höre ich, es ist die Sache meines Mannes mit seinen Kindern zu "verhandeln", zu diskutieren, usw.. :)

Was mache ich aber, wenn eines der besagten Kinder seine Zahnpasta auf den Wasserhahn spuckt? Nicht nur einige Tropfen... :roll:

Ich nehme meinen Platz ein und mache der jungen Person klar, dass das nicht geht. :idea: Nach mehrmaligem Sagen (sprich: Diskutieren...) habe ich dann der Jugendlichen gesagt, sie solle von nun an, ihre Zähne putzen, ihre Haare trocknen (mit meinem Fön, jedes Kind hat bei uns ein eigener Fön bei sich) und diese auch trocknen im Kinderbadezimmer! Könnt Euch vorstellen: schlechte Stimmung herrscht wieder. :x

Da habe ich ein missgelauntes Kind im Haus, der Vater merkt die Aversion des Kindes mir gegenüber und ich versuche meinem Mann zu erklären, was abgegangen ist...

Ehrlich, ich bin einfach müde, diesen ständigen Prozess zu begleiten.

So Frust ist raus... :lol:
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aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Delphia,

du sagst es! Wann sage ich was? Es ist die Sache meines Partners, seine Kinder zu erziehen, sagt man...
Aber es berifft mich, wenn sie sich aus meinem Spiegelkästli im Bad einfach bedienen oder aus meinem Kleiderschrank.

Sag ICH dann was, heisst es gleich von meinem Partner, ich sei pingelig...und hacke auf seinen Kindern rum. Denn ers ist Ansichtssache. Er findet es überhaupt nicht schlimm, wenn seine Kindern in unserem Schlafzimmer oder Bad rumwühlen, ich hingegen erwarte, dass ich wenigstens einen kleinen Teil Intimsphäre zugute habe. Wühle schliesslich auch nicht in ihren Schränken rum.

Ja, es ist schwierig, den goldenen Mittelweg zu finden, dass es für alle stimmt.

Fühle mich da oft wie bei einem Gang durch ein Minenfeld.
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

FRUST!

Für die 19-jährige war es selbstverständlich, dass ich ein Einschreiben auf der Post abhole (1.2 km).

Für meinen Sohn (14) ist es selbstverständlich, dass er die 3 km zum kurzen Vorstellungsgespräch mit dem Velo erledigt.

Ich bin richtig frustriert....
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Ria
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Beitrag von Ria »

Hallo Delphia

Hab ich richtig verstanden: ein eigenes Kinderbadezimmer? Find ich ja super, muss ich mir merken :lol: , auch wenn wir halt nur eines haben.
Nur eines verstehe ich nicht: Wieso können sie Dich dann so provozieren mit Zahnpasta auf dem Wasserhahn? Putzen sie dieses Badezimmer nicht selber?

Hallo Aisha
Darf ich Dir eine provokative Frage stellen? Du schreibst:
Sag ICH dann was, heisst es gleich von meinem Partner, ich sei pingelig...und hacke auf seinen Kindern rum. Denn ers ist Ansichtssache. Er findet es überhaupt nicht schlimm, wenn seine Kindern in unserem Schlafzimmer oder Bad rumwühlen, ich hingegen erwarte, dass ich wenigstens einen kleinen Teil Intimsphäre zugute habe.
Was haben Du und Dein Partner für ein Ding am Laufen, dass Ihr einander so behandelt? Wo fühlt er sich von Dir gegängelt, dass er so auf Deine Bitte reagiert?

Und von wegen "jeder erzieht seine Kinder selber": Die gemeinsam ausgehandelten Familienregeln können von beiden Partnern eingefordert werden!
Aber die Hauptverantwortung für die Kinder in wichtigen Entscheidungen (Schule/Arzt...) haben die eigenen Eltern (mit Expartner :wink: )

Wunder-volle Ostern Euch allen und immer wieder öppis Gfreuts
Herzliche Grüsse
Ria
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Minchen
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Beitrag von Minchen »

Ich habe auch riesen Frust....

Mein Mann drängt mich schon Monate wieder arbeiten zu gehen, da wir das Geld brauchen. Ich habe ihm desöfteren gefragt wie er sich das vorstellt mit den Kindern ( STiefsohn 5 und gemeinsame Tochter 1 1/2). Kam nie eine gescheite Antwort. Da ich dann aber einsah dass wir das Geld wirklich brauchen und ich es auch satt hatte von ihm so abhängig zu sein, habe ich nun Arbeit gefunden und zwar ein 38 Stunden/Woche Job mit festen Arbeitszeiten.

Mein Mann arbeitet 28 Stunden/Woche mit deutlich flexibleren Arbeitszeiten. Zudem kann die kleine schon morgens früh zur Tagesmutter und stiefsohn könnte da mit hin und gemeinsam mit Sohn der Tagesmutter den Schulbus nehmen.

Nun macht Mann riesen Diskussionen dass er ja nicht immer für die Kinder da sein könne, ich müsse dafür sorgen dass ich entweder morgens bis halb neun (also arbeitsanfang 09 Uhr) für die Kinder da sei oder aber nachmittags um 15 Uhr. Wenn ich jedoch um 09: anfangen könnte dann hätte ich also Dienst bis 17:30 und wäre erst um 18 Uhr zu Hause, was heissen würde dass ich meine Tochter gerade mal 1 - 1 1/2 Stunden sehen könnte.

Mein Puzzel sieht folgendermassen aus: Arbeitsbeginn 08:00 - 16:30
Kinder werden um 07:30 zur Tagesmutter gebracht. Tochter bleibt dort, Stiefsohn nimmt um 07:45 den bus. Um 15.10 ist dann entweder mein Mann an der Schule oder meine Eltern springen ein, oder aber es gibt auch noch einen ausserschulischen Auffang.

Dies ist nun riesen Diskussion, wir kommen einfach nicht auf einen Nenner... ich soll arbeiten, aber da mein Einkommen für 38 STunden nur 1/3 unseres Gesamteinkommens ist, kann es ja laut ihm nicht sein dass er sich dann nahc mir richten muss... und schon gar nicht dass die "armen Kinder" von jemanden anders aufgefangen werden müssen. Als ob es mir leicht fällt dass meine Tochter von jemanden anders erzogen wird...

Ich weiss einfach nicht weiter, ich hab den Eindruck dass es im Moment gar nicht mehr zwischen uns passt...
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Wir haben eben zwei Badzimmer. In unserem Badzimmer putzen die Kinder ihre Zähne, weil es schon immer so war und wir zwei Lavabos haben. In ihrem Badzimmer duschen sie und sie haben nur ein Lavabo.

Das Kinderbadzimmer habe ich bisher geputzt, weil wir das WC dort mitbenützen. Wir haben kein WC in unserem Badzimmer. Die Dusche putze ich seit bald 2 Jahren nicht mehr, da wir diese nie benützen. Ich putze die Dusche, wenn wir Gäste haben, die dort duschen müssten.

Ich habe das Einschreiben nicht abholen können, weil unsere 19-jährige keine Vollmacht ausgestellt hat. Man merke: das habe ich heute Morgen früh bereits gesagt und wurde von ihr zurechtgewiesen, es sei nicht so. Tja, ich habe ihr den Abholschein sowie das Vollmachtsformular abgegeben so gegen 11.30 h, dabei habe ich die junge Dame geweckt...

Es ist doch zum Davonlaufen...
Delphia
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Minchen,

wenn Dein Partner zwar genau weiss was er will, und nicht mit Deinem (sinnvollen) Vorschlag einverstanden ist, wie lautet dann sein eigener Vorschlag? Statt Dich mit ihm zu streiten, frag ih doch einfach nach seiner Lösung. Und zwar nicht so eine pauschale "mach halt irgendwie", sondern konkret.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Minchen,

Hut ab: einen Vollzeitjob und ein Kleinkind..., das geht ja nur, wenn er mit anpackt und auch das Kind/die Kinder betreut. Ich denke, Du hast bei seinem Kind bisher auch mit angepackt. Frage ihn doch, wie er sich seinen Beitrag vorstellt, damit der Laden läuft. Es geht ja auch um den Haushalt, der neu organisiert sein will. In der Zeit, wo Du noch arbeiten musst, kann er sich beispielsweise ums Abendessen kümmern.

Meine Erfahrung mit Haushalt ist, dass vieles als selbstverständlich vorausgesetzt wurde, dass ich es erledige. Leider muss ich auch (vehement) einfordern sonst werde ich ganz schnell die liebe, gute...(wovon ich mir nichts kaufen kann)...Dienstmagd. Pass gut auf, dass Du nicht über Deine Grenzen gehst, es schleicht sich so schnell ein.
Sofia
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