Mutter krank - wer bezahlt die Kinderbetreuung?

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kenza
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Mutter krank - wer bezahlt die Kinderbetreuung?

Beitrag von kenza »

Hallo alle,

ich habe grade mit einer Freundin von mir telefoniert, die vorübergehend ein Kindergartenkind betreut da die geschiedene Mutter im Spital ist.

Situation bevor die Mutter krank wurde:
Die Mutter arbeitet Di/Mi/Do Nachmittag und hat für diese Zeit einen Krippenplatz für ihren Sohn. Jeweils am Di-Abend wurde das Kind vom Vater in der Krippe abgeholt und am Mi-Morgen von ihm in den Kindsgi gebracht. Ansonsten war das Kind jedes zweite WE beim Vater.

Situation jetzt: Mutter ist im Krankenhaus. Kind schläft beim Vater und wird morgens um 7.15 zu meiner Freundin gebracht. Von da aus geht er in Kindergarten. Mo+Fr kommt er vom Kindergarten zu ihr nach Hause bis er Abends vom Vater geholt wird. Di/Mi/Do geht er in die Krippe und wird da abends vom Vater abgeholt.

Für nächste Woche hat der Vater Ferien gebucht. Er hat mit meiner Freundin drüber gesprochen, dass er diese ungern absagen würde und sie sind zusammen übereingekommen, dass der Kleine die ganze Woche bei ihr sein wird.

Jetzt hat jemand zu meiner Freundin gesagt, dass in einer solchen Situation mit dem Jugendsekretariat Kontakt aufgenommen werden müsse/soll. Sie solle das unbedingt machen, schon rein aus finanziellen Gründen, sie hätte anrecht auf Entschädigung für die Betreuungszeit für den Kleinen. Der Vater ist dagegen. Eventuell weil er denkt er müsste dann zahlen?

Das Sorgerecht liegt alleine bei der Mutter. Von daher denke ich persönlich nicht, dass der Vater für diese Extrakosten zur Kasse gebeten würde.

Meine Freundin möchte auf keinen Fall, dass die Eltern des Jungen zur Deckung der Kosten "verdonnert" werden. Falls der Mutter aber finanzielle Unterstützung in dieser Situation zustehen würde, nähme sie einen Unkostenbeitrag aber gerne an.

Die Mutter könnte eine Betreuung (beispielsweise zum normalen Tagesmutter-Ansatz) unmöglich selber finanzieren. Steht ihr Unterstützung zu? Von der Krankenkasse (arbeitsunfähig als Mutter)? Vom Sozialamt?

Muss der Vater in dieser Zeit überhaupt die vollen Kinderalimente zahlen?

Hat jemand von Euch eine Ahnung wie das geht?

Lieben Dank im Voraus
Kenza
steff
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Beitrag von steff »

Hi Kenza,
das ist eine interessante Frage..........
Leider habe ich keine Antwort darauf, bin aber gespannt, ob jemand etwas dazu weis.....
Liebe Grüsse Steff
Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschliessen, daraus zu erwachen.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

hallo steff

wie das genau ist weiss ich auch nicht.

Das der Vater irgendwas zahlen soll wird kaum der Fall sein, er leistet mit seinen Alimenten, welche er auch in dieser Zeit zahlen muss, seinen Beitrag.

Ich denke da gibt es sicher intern eine Lösung zwischen Mutter-Vater-Freundin.

Als Freundin macht man doch mal einen Dienst ohne etwas zu verlangen, zudem handelt es sich nicht um eine Rund-um Betreuung, sondern ist die meiste Zeit beim Vater oder in der Krippe.

Wäre vielleicht noch wichtig zu wissen, ob sie für längere Zeit im Spital ist oder nur vorübergehend.

grüsse
15 Jahre Patchworkerfahrung
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

nicht einfach die Fragen, vorallem kommt das auf mehrere Dinge an.

- wie ist die Mutter KK versichert, hat sie evtl. eine Zusatzversicherung (da gibts was spezielles).

- bezieht die Mutter Sozialhilfe? (evtl. würde dann das Sozi helfen)

- handelt es sich um einen kürzeren oder längeren Spitalaufenthalt?

Bei uns war s so, dass wir beim 6wöchigen Spitalaufenthalt meines Co-Sohnes die Alimente für diesen Monat hätten ausfallen lassen dürfen. Wir haben aber entschieden es sein zu lassen. Ihre so wie unsere Familie war genug aufgewühlt/aufgerüttelt, als das wir noch um das Streiten wollten. Zumal es garantiert Streit gegeben hätte.-

lg Morpheus
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

ps. eine verheiratete Freundin kam ihn eine ähnliche Situation. Sie musste 10Wochen im Spital liegen (19-28SSW), die Kinder mussten "notfallmässig" ganztags bei einer Tagesmutter platziert werden, da der Mann nicht so lange frei nehmen konnten. Die Kosten mussten sie selbst tragen.

lg morpheus
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Als wir einen Krankenkassen- und Versicherungscheck gemacht haben, stellte sich heraus, dass wir überall ziemlich versichert sind, ausser wenn ich als Hausfrau und Mutter ausfalle.

Selbstverständlich würden die Kosten für das Spital usw. übernommen, aber alle andere Kosten wie Familienhilfe, Tagesmutter usw. müssten wir selbst berappen. Wir haben uns entschieden, diesen Notfall selbst zu berappen, falls er eintreten würde. Die Kosten für die Versicherung waren uns zu hoch.

Beste Grüsse
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
kenza
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Beitrag von kenza »

Hallo zusammen,

es ist meistens keine Rundumbetreuung - "nur" grade aktuell für 8 Tage weil der Vater im Urlaub ist. Das ist meiner Meinung nach schon ein bisschen mehr als grade mal einen Gefallen tun.

Der Spitalaufenthalt wird voraussichtlich noch länger dauern.

Die Eltern und die Freundin werden das ganz bestimmt unter sich ausmachen. Nur weiss meine Freundin, dass die Mutter jeden Franken zweimal wenden muss und möchte deshalb nicht unbedingt Geld annehmen. Falls der Mutter aber Geld von irgendeiner Seite zustünde sähe die Sache anders aus.

Vielen lieben Dank für Eure Antworten
Kenza
tabida
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Beitrag von tabida »

Ich find schon, dass die Eltern sich etwas beteiligen könnten. Aber ich denke, es ist schwierig anzusprechen. Man springt ein, wo Not ist und dann wirds u.U. mehr als man eigentlich dachte.
Die Mutter ist im Krankenhaus. Natürlich laufen die regulären Kosten (Miete, Krankenkasse, Telefon etc.) weiter. Aber die Essenskosten und z.T. auch andere kleinere Ausgaben (z.B. Fahrkosten, Eintritte etc.) fallen weg (wenn ich im Spital war, staunte ich immer, was ich sparen konnte). Vielleicht könnten sich die Eltern einigen, dass er einen kleinen Teil der Alimente Deiner Freundin zukommen lässt. Es wäre immerhin eine zusätzliche Anerkennung ihrer Leistung. Find ich toll, dass sie das macht und so unbürokratisch hilft - deshalb auch von mir ein virtuelles Dankeschön an sie.

Gruess
Tabida
jeepee
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Beitrag von jeepee »

naja, bis zur Trennung von meiner jetztigen Partnerin wars für mich klar, jederzeit von der Arbeit nach Hause zu gehen, um die Kinder, die beiden eigenen und auch die Stieftochter, zu betreuen.
Diese Möglichkeit hat ein gl Vater natürlich nicht, so dass sich der/die Obhutsinhaber/in selber organisieren muss, Eltern, Grosseltern, etc.
Das ist auch bei mir nicht anders.
Ich habe hier halt auch eine sehr pragmatische Einstellung.
warum müssen immer meine Kinder darunter leiden?
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