Organisation

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Odilia
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Organisation

Beitrag von Odilia »

Mich interessiert, wie Ihr Euren Alltag organisiert. Wie verteilt Ihr Aufgaben im Haushalt, wer ist verantwortlich für bestimmte Bereiche etc. Wie setzt Ihr bestimmte Regeln durch, die Euch wichtig sind.

Ich stoße hier mal wieder an Grenzen und fühle mich irgendwie einsam. Habe das Gefühl, dass am Ende immer alles an mir kleben bleibt. Mein Partner macht sich auch lieber rar als mit anzupacken( sicherlich nicht böswillig, eher weil er nicht das sieht, was ich sehe... ).

Habt Ihr auch oft das Gefühl, im Chaos zu versinken und nichts mehr genießen zu können? Dass der ganze Tag ein Kraftakt ist ????

Wie schafft Ihr es, die Balance zu halten?

Bin gerade etwas ratlos, weil - wie so oft- alles zusammen kommt.....


:( :?
Liebe Grüße

Odilia
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Beitrag von Odilia »

Vielleicht hätte das Thema besser Platz gefunden in Allgemein/ Persönliche Erfahrung/ Entwicklung. Habe mich in der Zeile geirrt....
Liebe Grüße

Odilia
aisha

Beitrag von aisha »

liebe Odilia,

mir scheint, dass du zurzeit völlig ausgebrannt bist!

Ich hab leider keine Ahnung, wieviele Kinder in welchem Alter bei euch ein und aus gehen, ob du berufstätig bist etc. deine Wohnverhältnisse, aber ich habe begriffen, dass du momentan sehr müde wirkst.

Leider kann ich dir keine Ratschläge geben... suche selbst derzeit nach Lösungen.

Ich wünsche dir jedenfalls viel viel Kraft und auch den Mut, einmal "Nein " zu sagen. Diesen Mut suche ich zurzeit auch verzweifelt.

Hey, wie wärs mit einem Patchworkweekend in einem Wellnesshotel??
Nur wir ausgebrannten Patchworkmütter? Stellt euch vor, ein WE lang sich verwöhnen lassen.....

Odilia, ich wünsch dir ganz viel Kraft!
lieben Gruss
Aisha
jasmine
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Beitrag von jasmine »

ich schicke dir ganz viel kraft,ich weiss wie es ist

so ein wochenende wer schon was,das aisha vorgeschlagen hatadere zu treffen wo es auch so geht,da weiss man das man nicht alleine ist
val
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Beitrag von val »

Liebe Odilia

Zeiten in denen man angeschlagen ist sind nicht die besten um den Alltag neu zu organisieren. Aber in solchen Zeiten spürst Du vielleicht was das wichtigste ist was erledigt werden muss. So nach dem Motto "need to have" oder "nice to have".

Bei uns gibt es keinen Partner der mithilft, es bleibt definitv alles an mir hängen. Ein paar wenige Ämtchen sind bei uns fest: Grüntonne und Abfallsack an die Strasse bringen, nach dem Essen sein Geschirr abräumen, die frische Wäsche in den Kasten räumen und alle zwei Wochen machen wir alle zusammen den Hausputz. Das ist fest, es wird zwar gemotzt, aber gemacht.

Bezüglich durchsetzen: Ich achte darauf, dass ich dann etwas durchsetze, wenn ich den Nerv dazu habe. Sprich gegen alle Argumente die dagegen sprechen immun bin und wenn's sein muss eine Viertelstunde lang dastehen und sagen: Du machst das weil ich das so will. Punkt. Hab ich keine Nerven dazu, lass ich es besser bleiben, denn sonst bekomme ich die Zwei auf den Rücken und habe es beim nächsten Versuch umso schwerer.

Sei grosszügig mit Dir. Gerade jetzt wo es so heiss ist, laufen bei uns alle auf den Felgen, ich am meisten. Da mache ich im Haushalt nur das absolut nötigste und gönne auch den Kindern etwas mehr Pause, auch sie sind müde und von der Hitze ausgebrannt. Ausserdem hat das neue Schuljahr angefangen und wir alle suchen unseren Rythmus mit Stundenplan, Aufgaben, Musikstunde und und und. Die Ferien waren lang und die Zügel locker, es läuft nicht von hetue auf morgen alles wieder am Schnürchen.

Und was ich auch festgestellt habe: Wenn ich wirklich nicht mehr kann, dann sage ich das meinen Kindern auch mal. Kinder haben ein Gespür dafür wann es nichts mehr leiden mag. Dann packen sie mit an ohne grosses Gezeter. Und schaffen einen Abend ohne Gezänk.

Schau gut zu Dir.
Liebe Grüsse
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
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aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Val,
schön, mal wieder von dir zu hören. ich hoffe es geht dir soweit gut und offenbar konntest du dich organisieren.

Du hast einen tollen Satz geschrieben, der ich mir sehr Eindruck gemacht hat: dann etwas durchsetzen, wenn man den Nerv dazu hat....

Ich merke, dass mich viele Sachen am meisten stören, wenn ich müde und ausgebrannt bin. Und dann bestehe ich darauf, dass es gamcht wird, aber eben nicht im überzeugendem Ton, sondern völlig entnervt und oft viel zu laut. Dass es dann nicht funktioniert , ist selbsterklärend, oder die Kinder (und Partner) machens einfach, damit ich Ruhe gebe.
ich sehe jeweils dann die Blicke, die ausgetauscht werden: Oje, s`Mami schpinnt wider emal!

Ich wünschte mir, irgendwann mal über allem zu stehen, die 5 gerade sein zu lassen und alles mit einer altersentsprechenden Gelassenheit zu betrachten.

Danke Val.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo zusammen,

*g*, den Satz: "Mama spinnt mal wieder" gibts bei uns weniger, doch den Satz bzw. die Geste des Augenrollens meines Mannes: uff, d Frau "spinnt" mal wieder". :lol: :lol:
Okey, ich will ehrlich sein, GG (mein Mann) ist öfters mal mein Blitzableiter *schäm* . Das merk ich meistens dann wenn er mich quasi "freistellt" und extern Arbeiten schickt. Oder die scheue Frage, Schatzi wann gehst Du wieder mal in den Ausgang? Früher hat mich das in Rage gebracht, heute schaff ich s meisten mit einem: Huch, bin ich wieder eine Nervensäge?

Kids: ich glaub, da gibts kein Patent Rezept *leider*. Ich denke aber mit der Strategie "wir sind ein Team und heute fühle ich mich als Einzelkämpfer" fährt man nicht schlecht.

lg Morpheus
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

So viele gute Tips auf einer Seite! :-)

Vielen Dank an alle 8)

Genauso mache ich es mittlerweile auch... Viel Glück und Durchhaltewillen. Am Samstag ist bei uns wieder Hausputz angesagt, es sind zwar nur zwei Kids da, aber macht nichts... :lol:
Delphia
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val
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Beitrag von val »

Hallo

@aisha
Danke für den "schön von Dir zu hören"-Gruss. Ja es geht uns gut und der Karren läuft einigermassen rund.

Bezüglich Durchsetzen hatte ich mit meinen Kindern ein sehr grosses Stück Arbeit, da ich durch die Gewalt-Geschichte mit meinem zweiten Mann als jemand rüberkam, vor dem man keinen Respekt haben muss. Da wackelten ganz schön die Wände und ich wusste nicht ob ich das je überhaupt wieder hinkriege. In diesem Zusammenhang hat mir ein Buch sehr geholfen: "Warum unsere Kinder Tyrannen werden" von Michael Winterhoff.

Daraus habe ich gelernt: Weniger ist mehr, sprich eins ums andere gründlich angehen anstatt überall ein bisschen anfangen. Erstaunlicherweise sind die ersten paar Anläufe die schwierigsten. Haben die Kinder einmal begriffen, dass es kein Vorbeikommen gibt, wenn ich etwas durchsetzen will, dann geht es beim nächsten Mal schon viel schlanker.

Mein zweites "Aha-Erlebnis" aus diesem Buch: Nicht lange diskutieren und argumentieren. Es reicht zu sagen: Ich will das so. Punkt. Damit entzieht man dem Kind weder seine Liebe noch nimmt man es nicht ernst noch handelt man willkürlich oder zu autoritär. Wir sind die Erwachsenen, wir sagen wo's langgeht. Das ist richtig so.

Ein aktuelles Erlebnis: Letzthin waren die Zwillinge am Abend noch völlig überstellig und rammelten rum. Ich trug ihnen auf den Rasen zu mähen. War natürlich die letzte aller guten Ideen und überhaupt total daneben, schliesslich seien sie ja müde von der Schule. Ich sagte ganz ruhig dass das nicht zu viel verlangt sei und blieb dabei, dass der Rasen von ihnen gemäht wird. Da ich merkte dass die Zeit langsam knapp wird wegen dem Lärm und den Nachbarn bot ich ihnen an, falls nicht an diesem Abend, dann am nächsten Nachmittag. Sie motzten rum und bockten, ich blieb immer noch dabei. Ging in die Küche und räumte auf. Da hörte ich wie nach einer Weile der eine zum anderen sagte: Komm, wir machen das besser noch heute Abend. Sonst müssen wir es morgen machen, am freien Nachmittag. Denn machen müssen wir es eh.

Früher hätte ich mehr fragend als bestimmend den Auftrag gegeben, es hätte eine Riesendiskussion gegeben, ich hätte mich von ihren Argumenten an die Wand reden lassen, schlussendlich hätte ich rumgeschrien, mich doch nicht durchgesetzt und am Schluss Strafen verhängt die absolut übers Ziel hinaus geschossen wären und ich hätte den Rasen wutschnaubend selber gemäht.

Natürlich gelingt das nicht immer. Aber immer öfter. Und das ist doch ein Anfang.

Der Spruch meiner Kinder ist: Läck Mami, Du stressisch. Und meine Antwort: Ich weiss. Mütter haben das so an sich.

Liebe Grüsse und haltet durch, es lohnt sich.
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
Never ever give up
aisha

Beitrag von aisha »

Hallo val,

genau dieses Buch lese ich gerade auch! Ich finde es ganz spannend und habe mir schon einige Textstellen merkiert.

Auch ich bin jemand, der viel zu viel versucht zu argumentieren und dabei letztlich von den Kindern an die Wand gespielt werde.
Situationen wie bei dir, gibt es bei uns auch häufig.
Habe aber auch schon den einen oder anderen Fortschritt gemacht. Bei uns war der tägliche Kampf ums Duschen. Die Jüngste kann noch so dreckig und verschwitzt sein, sie setzte alle Hebel in Bewegung, um nicht duschen zu müssen (und das mit 12!!). Letzlich habe ich zwar meistens gewonnen, aber mit viel rumschreien, Sanktionsandrohungen und blank liegenden Nerven.

Noch jetzt kommt die rhetorische Frage praktisch immer: muss ich wirklich duschen, aber gell Mami, wenn, dann ohne Haare.

Da bin ich dann kompromissbereit.Die Haare kann sie dann mal auslassen. Aber übers Duschen diskutiere ich definitiv nicht mehr, es wird einfach gemacht. Punkt.

Nun hoffe ich, dass ich das noch in anderen Sachen auch hinkriege, denn ich bins leid, die ewigen Diskussionen führen zu müssen.
Odilia
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Beitrag von Odilia »

Jetzt ist mir grad mein ganzer Text abgestürzt......

Ich danke euch allen schon mal für die tollen Tipps und Kraftwünsche!

Melde mich später.[/list]
Liebe Grüße

Odilia
rosi
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Beitrag von rosi »

Liebe Odilia,
wir haben hier im Haus 8 Kinder. Und leider bin ich überhaupt kein Organisationstalent. Von alleine kommt es den Kindern eh nie in den Sinn, z.B. mal ihr Bad sauber zu machen oder den Dreckwäschekorb in den Hauswirtschaftsraum zu bringen. Obwohl das regelmäßig dran ist, muß ich die Arbeit den Kindern zuteilen. Oft wird auch irgendwas schlampig erledigt und wenn ich das sehe, habe ich echt nicht immer die Kraft, denjenigen zur Rechenschaft zu ziehen und das nochmal machen zu lassen. Aber Fakt ist, helfen müssen alle, bis auf die Kleinsten.
Gegen die Argumente, daß andere Kinder gar nichts helfen müssen, bin ich langsam auch taub. Mein Erziehungswunschtraum war immer, und ist es noch, meine Kinder dahin zu bringen, daß sie selbst erkennen, wo´s klemmt und einfach mithelfen. Dieses Ziel ist noch weit entfernt.
Allerdings wird das Gemaule weniger bei den regelmäßigen Arbeiten, das ist mir schon was wert. Hinterhersein muß ich aber trotzdem, daß es auch demnächst gemacht wird, sonst hockt der- oder diejenige im Zimmer und hört Musik oder telefoniert, weil er/sie es später erledigen will.

Es ist nicht einfach und kostet eine Menge Kraft.

Liebe Grüße
Rosi
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