Um 180° gedreht?

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Nana

Um 180° gedreht?

Beitrag von Nana »

Liebe Patchies

mich würde einfach mal interessieren von denen die sich mit ihren Ex-Partnern sehr schlecht verstehn,bei denen die Komunikation kaum mehr klappt:WIe war den das in eurer Ehe oder schon als ihr euch kennegelernt habt?War kein bisschen dieser Charakterzüge damlas schon vorhanden?

Hatte heue wieder einmal ein Gespräch mit einer Freundin die sich mit drei Kindern vom Ehe-Mann getrennt hat und mir immer wieder provezeit:Wart´s ab wenn noch etwas Zeit vergeht werdet ihr "das Heu" kaum mehr auf der selben Bühne haben.Du wirst schon noch sehen das er Dir ein Ei nach dem anderen legt.

Wir haben uns vor drei Jahren getrennt und können wirklich die meisten Themen auf den ersten Anlauf und wenns denn nicht klappt auf den Zweiten klären auch Mal mit Hilfe von einer Mediatorin.

Ich bin unheimlich froh das es bei uns so klappt.Mir ist aber auch bewusst das wir alle ganz viel Arbeit und Willen darin stecken und uns halt beiden wirklich das Wohl der Kinder am Herzen liegt.
Manchmal bin ich es richtig leid das wir fast belächelt werden,so nach dem Motto:Jaja wartet nur ab ihr werdet schon noch sehen usw.....bin dann manchmal fast versucht zu sagen:Tja es braucht ja wohl zwei um sich so zu zerfleischen ....Oder warum hast du dir dein Gegenüber nicht vorher richtig angeschaut,bevor du eine Familie mit ihm gegründet hast...

Die Mehrheit der Ex-Paare haben sich doch mal geliebt,haben Kinder zusammen bekommen aus dieser Liebe heraus....und dann ist dieser Ex-Partner plötzlich so um 180° anders???

Wie geht es euch damit,wie versteht ihr euch noch mit euren Ex-Partnern?

Ich bin gespannt!Nana
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Nana,

ich selber bin einmal ohne Kinder geschieden, und ich kann mich erinnern dass mein Ex so ein paar Ansätze zum "Klassenkampf" zeigte. Ich sagte ihm dann damals, dass ich mich zwar von ihm trenne, dass ich deswegen aber kein anderer Mensch werde und dass er doch ein wenig Vertrauen haben soll. Das hat gewirkt, und den Rest der Trennung und Scheidung haben wir völlig friedlich über die Bühne gebracht. Aber wir hatten natürlich auch keine Kinder, die das Genze viel schwieriger machen.

Mein Freund und seine Exfrau hatten in der Ehe schon jahrelang Probleme bis es zur Trennung kam, und von beiden war die Trennung glaube ich auch lange Zeit nicht so richtig im Kopf vollzogen, sondern nur formal. Die Psychotherapeutin meines Stiefsohnes meinte, dass der ständige Streit mit dem Expartner im Grunde nur eine andere Art ist die frühere Liebesbeziehung fortzuführen, nach dem Motto "lieber streiten als sich gleichgültig sein" und dass da einfach die Trennung noch nicht innerlich akzeptiert ist.

(Ich glaube, die vielen Bemerkungen in dem Sinne von "wirst schon noch sehen" kommen natürlich auch daher, dass es anderen Trennungsgeschädigten kaum gefallen dürfte zu sehen, dass andere es besser machen und dass sie demzufolge nicht nur in, sondern auch nach der Beziehung irgendwo ein Stück weit versagt haben...)


Vielleicht ist es auch so, dass manche einfach zu lange zusammen bleiben und besser früher Schluss gemacht hätten, solange man noch einen Rest von Respekt füreinander hatte?

In unserem speziellen Fall kommt dazu dass die Ex ein sehr schwieriger Mensch ist, selbst die Psychotherapeutin ist bei ihr an ihre Grenzen gestoßen. Sie (die Ex, nicht die Psychotherapeutin!) ist ein sehr unsicherer Mensch, versucht das aber immer zu überspielen, indem sie sich betont forsch gibt. Das hat zur Folge, dass sie oft ihre Meinung ändert, man aber über ihre jeweilige aktuelle Meinung absolut nicht mit ihr diskutieren kann, weil sie immer 100%ig Recht hat und jede andere Meinung als persönliche Kränkung und Angriff ansieht und sich entsprechend verhält. Dazu ist sie auch noch unorganisiert und chaotisch, und wenn man ihr keine Grezen aufzeigen würde, würde sie uns ständig für Babysitterdienstleistungen heranziehen, weil sie angeblich erst abends erfahren hat dass der Hort am nächsten Tag geschlossen hat etc. Diese Probleme hat es natürlich auch in der Ehe schon gegeben.
Zuletzt geändert von BabyOne am 05.05.2009 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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steff
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Beitrag von steff »

Liebe Nana,
schön dass ihr es bis jetzt geschafft habt, in einem guten Gespräch zu bleiben. Da dürft ihr euch auf die Schulter klopfen!
Ich bin der Meinung, dass viele verlassenen Partner kaum noch mehr zu verlieren haben.
Sie sind frustriert und kämpfen noch um das Letzte, worum es sich zu kämpfen lohnt. Das Geld.
Wenn jeder bereit ist, mit etwas weniger auszukommen, als ihm zusteht, dann kann ich mir gut vorstellen, dass man sich einigen kann. Oft ist es nur so, dass eine Frau mit Kindern, es sich nicht leisten kann, auf einen Teil, des ihr zustehenden Geldes zu verzichten. Je nachdem wie gross die Kinder schon sind........
Ich beneide alle, die es geschafft haben, ihren Scheidungskrieg in Grenzen zu halten, und weiterhin miteinander umgehen, wie man das selber auch erwartet. Respektvoll. Glaubt ja nicht, dass mir das gelungen sei........ :(
Aber ich bin lernfähig und versuche mich in die Situation meines Exmannes zu versetzen.....so fällt einiges auch mal leichter.
Seid lieb gegrüsst. Steff
Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschliessen, daraus zu erwachen.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Tja, ich gehöre zu denen, die massive Probleme mit ihrem Ex-Partner haben. Erstmal, Nana, eine deiner Aussagen: Es braucht doch zwei Menschen, um sich so zu zerfleischen. Nicht unbedingt. Wenn einer der beiden den anderen fertig machen will, dann braucht er dazu überhaupt keinen Partner. Ich kann mit meinen Ex (immer noch mein Ehemann) über nichts reden. Nichts. Sobald ich auch nur ein winziges Problem der Kinder anspreche, oder ein organisatorische Problem meinerseits, bekomme ich immer nur die gleiche Antwort: Du bist gegangen, du hast mich verlassen, es ist deine Schuld, wenn die Kinder Schwierigkeiten haben, wenn du dann und dann arbeiten musst und die Kinder nicht bringen kannst, ist das nicht mein Problem du hast die Situation gewollt, es ist an dir mit den Konsequenzen fertig zu werden.
Ergebnis: Ich wende mich mit Sorgen, auch, wenn sie unsere gemeinsamen Kinder betreffen nicht mehr an ihren Vater. Es geht ihm nicht darum, dass es den Kindern besser gehen könnte, es geht ihm darum, dass er mich bestrafen will, weil ich ihn verlassen habe. Noch immer.

Dazu vielleicht zwei, drei Beispiele: in der Phase, als er schon wusste, ich habe jemand anderes, aber noch alles ungewiss war. Wir sassen zusammen mit den Kindern am Tisch zum Essen. Er stiert mich an. Ich blicke kurz auf und ihn an. Er“ Du verdienst es nicht, mich anzusehen. Senke deinen Blick.“ Er hat das mehrmals wiederholt, und weil ich nicht nur auf den Fussboden geschaut habe, ist er aufgestanden und hat mich – vor den erschrockenen Kindern auf den Fussboden geschmissen. So. Seine Auslegung: du hast mich provoziert. Wenn ich es dir sage, darfst du mich nicht mehr ansehen. Wie willst du mit einer solchen Person reden?

Das war in der Phase, als alles noch wund war, ich will es gern verzeihen – auch wenn ich bis heute die Ängste merke, die immer wieder hochkommen.

Letzte Woche war ich mit Schülern auf einem Austausch in Deutschland. Ich hatte ihn informiert, gefragt, ob er mir helfen könnte, seine Antwort, ich nehme die Kinder am Wochenende, aber der Rest ist dein Problem belästige mich nicht damit. Dann habe ich alles organisiert, und dafür die Kinder einen Tag (30.4.) aus der Schule genommen. Die Kinder haben ihm das erzählt, dass sie an diesem Tag bei der Oma in einer anderen Stadt sind. (Ich sage meinen Kindern nie, erzählt dies oder das nicht dem Papa) Wutentbrannt hat er meine Mutter angerufen. Sie hat ihm dann auch gesagt, dass er ihr noch Geld schuldet. Sie hatte uns Geld für das Haus geliehen, in dem er seit der Trennung lebt. Weder sie noch ich haben bisher einen Pfennig Geld für dieses Haus bekommen, das ich ja nicht mehr betreten darf. Er sagt: „Das Geld muss Nin dir zahlen, sie hat mich verlassen, sie muss für alles aufkommen.“ Zum Glück lebe ich im Europa des 21.Jahrhunderts. Mein Ex hat auch Dinge gesagt, wie, dass mir die Haare geschoren gehören und er am liebsten meinen Freund in einer dunklen Strasse zu Tode fahren würde...

Es reicht, dass einer nicht will, um einen Dialog unmöglich zu machen. Man muss nicht zwei sein.

Warum ich mir meinen Partner nicht besser ausgesucht habe: das ist sicherlich zu bedauern. Ich war sehr jung, als wir uns kennengelernt haben, noch keine 20, erst ein Jahr hier und sehr einsam. Und mein Ex ist kein schlechter Mensch, das weiss ich. Solange die Dinge laufen, wie er es will, ist er extrem charmant. Manche Menschen verändern sich. Ich war überzeugt, dass sich nie ein Mann für mich interessieren würde, froh, als es einer tat, so verunsichert, dass ich ihm vieles geglaubt habe. Aus diesem Schatten bin ich langsam über Jahre hinausgewachsen.

In meiner Ehe habe ich viel heimlich getan, um Konflikte zu vermeiden. Mit meinem Ex kann man nicht streiten. Ich glaube in fast 16 Jahren, die wir zusammen gelebt haben, habe ich fast nie ein „es tut mir leid“ gehört. Wenn ich wusste, er wäre dagegen, habe ich es nicht gesagt, oder gelogen. Da das bei meinen Eltern gang und gäbe war, bin ich auch davon ausgegangen, dass es bis zu einem gewissen Masse in einer Beziehung normal ist, sich Dinger zu verschweigen oder sich zu belügen. Niemand ist perfekt, habe ich gedacht, und die grosse Liebe und der Märchenprinz, das gibt es in den Büchern. (Für den Märchenprinzen ist das wahr, aber die grosse Liebe, die gibt’s ich habe sie getroffen ;) ) Ich habe gemerkt, dass in einigen Dingen unsere Ansichten sehr auseinander gingen, bin aber eher tolerant und hinterfrage mich selbst sehr leicht. Was ich heute als stur und unflexibel empfinde, fand ich damals selbstsicher.

Hat er sich um 180 Grad gedreht? Nein. Was ich in der Ehe schon immer unterschwellig befürchtet hatte – es kam bei der Trennung voll heraus. Es war auch ein Grund, warum ich lange geblieben bin und lange nichts gesagt habe: ich wusste, wenn ich gehe, kann ich weder auf Verständnis noch auf Gnade hoffen.

Vieles in meiner Ehe ging auch, bevor wir Kinder hatten und ich einfach zeitlich genug Freiräume hatte, um zu tun, was ich wollte. Dann, als die Kinder klein waren, sollte ich plötzlich praktische nur für sie da sein (neben meinem Beruf, der nie zu Diskussion stand, allein schon wegen des Einkommens). So als hätte die Mutter die Frau in mir überschüttet. Hat sie aber nicht. Unsere Vorstellung darüber, was es heisst, eine gute Mutter zu sein, gingen halt sehr auseinander.

Bei uns geht es nicht so sehr um Geld – meine Ansprüche sind gering und ich verdiene meine Geld als um verletzte Gefühle. Ich kann auch nicht sagen, ich kämpfe. Regelmässig lehne ich mich auf, wenn mir das, was er mir aufgrund der Schuldzuweisung zumutet, zuviel wird oder zu entwürdigend. (so wie einmal die Forderung ihn in Mails nicht mehr mit dem Vornamen anzureden!) Ich habe ihn verlassen, aber ich werde mein Haupt nicht in Schutt und Asche hüllen. Vielleicht macht mich das Zweiten im Zerfleischen.

Tut mir leid, das ist sehr lang geworden. Es ist mal wieder eine schwierige Phase, und ich verzweifle geradezu an seiner Unversöhnlichkeit.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Oh weia Nin, das ist ja unfassbar! Schrecklich...

Aber trotzdem (ich bin jetzt mal ganz Pedant)... das was Du mit ihm tust ist doch eigentlich gerade kein streiten, sondern ein Sich-möglichst-fern-Halten? Du vermeidest doch eigentlich Streit gerade dadurch, dass Du Dich gar nicht mehr an ihn wendest wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Du könntest Dich ja auch fleißig beteiligen und genauso zurück schießen. Das was er macht ist der Versuch Dich zu demütigen und der Versuch einen Streit vom Zaun zu brechen, aber das ist ja ganz einseitig - wie ich oben schon schrieb, manchmal ist streiten (oder der Versuch einen Streit anzufangen) in gewisser Weise ein Versuch, den anderen doch noch irgendwie fest zu halten. Du schreibst ja auch, dass es ihm um verletzte Gefühle geht.
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val
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Beitrag von val »

Liebe Nana

Leider habe ich schon zwei gescheiterte Ehen hinter mir, bin gar nicht stolz darauf aber merke nun, dass ich dadurch doch einige Erfahrungen machen konnte, die ich Dir hier gerne weitergebe.

Meine erste Ehe war eine relativ sachliche und die Emotionen gingen in unserer Beziehung nie wahnsinnig hoch. Weder auf die eine noch auf die andere Seite. Die Trennung war zwar schmerzhaft, vor allem für meinen Ex-Mann, da ich ihn verliess, aber durch unsere eben sachliche und "anständige" Grundlage unserer Beziehungs-Geschichte brachten wir es fertig, uns auf dieser Ebene zu trennen, was vor allem für die Kinder ein Segen war und ist. Natürlich gab es Situationen während der Trennung und der Scheidung in der es zu hitzigen Diskussionen kam, doch wir haben alles irgendwie regeln können. Auch heute nach 7 Jahren muss ich sagen, es hat nie um 180 Grad gedreht und die Drohungen von denen Du sprichst sind in diesem Fall nicht eingetreten. Wir können uns immer irgendwie einigen und ich empfinde unser Verhältnis zwar als sehr kühl, aber absolut ok. Und vor allem habe ich den Eindruck, dass es für die Kinder stimmt und das ist für mich die Hauptsache.

Meine zweite Ehe, aus der (gottseidank) keine Kinder stammen, war dann ganz anders. Da haben sich die dunklen Seiten die Du ansprichst tatsächlich von Anfang an ahnen lassen und ich habe auch im Umgang meines zweiten Mannes mit seiner Ex-Frau eine Ahnung davon gekommen, wie es abgehen kann, wenn man sich eben bis aufs Blut bekämpft und sich Steine in den Weg wirft wo man nur kann. Mir standen die Haare zu Berge zu welchen Gemeinheiten zwei erwachsene Menschen fähig sind wenn es darum geht, "alte Rechnungen" begleichen zu wollen! Dass das Geld das letzte Schlachtfeld ist auf dem sich der Kampf um verletzte Gefühle austragen lässt, erfahre ich nun am eigenen Leib. Ich würde aber nicht sagen, mein zweiter Mann hat um 180 Grad gedreht und da war vorher nie die Spur solcher Charakterzüge. Sie kommen aber nun viel viel deutlicher heraus und ganz bestimmt hatte ich während unserer Beziehung sehr grosszügug und hoffnungsvoll über vieles hinweggesehen.

Ich glaube, dass viele Ehen geschieden werden, bevor gefühlsmässig auch nur halb so viel Abschied voneinander genommen wurde wie nötig wäre. Man will auf dem Papier etwas durchsetzen, das man vielleicht im Kopf begriffen hat, aber im Herzen noch lange nicht. Dann einigt man sich von der Vernunft her auf eine Lösung, die gefühlsmässig noch überhaupt nicht durchgezogen werden kann.

Wenn Du es mit Deinem Ex-Mann so gut hinbekommst, dann klopft Euch ganz fest auf die Schultern. Es ist alles andere als selbstverständlich wie Du aufgrund solcher Kommentare wie Du sie hörst feststellen kannst, aber wenn Ihr es fertig bringt, dann spricht das nur für Euch und dann macht unbedingt weiter so. Lass Dich nicht verunsichern.

Liebe Grüsse
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
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Nana

Beitrag von Nana »

Merci für eure offenen Antworten!

@BabyOne:Ich denke auch das es sicher damit zu tun hat das wir auseinander sind als wir noch gut reden konnten,bevor das grosse Schweigen,Lügen usw losging.Aber gerade deshalb können es wohl einige auch nicht nachvollziehn.

@Steff:Auch ich arbeite wieder viel mehr,habe eine Umschulung gemacht usw. damit wir über die Runden kommen.Es ist hart wenn man mit mit drei Kindern,die noch in der Primarschule/Kiga sind den Alltag organisieren muss.Aber auch da haben wir eine gute Lösung in der Betreuung gefunden und helfen uns gegenseitig.Ich könnte mich nie zu Hause zurücklehnen(obwohl ich ganz klar die Meinung vertrete das Hausfrau ein absolut 100% Job ist,also meiner ist es auf jeden Fall;o)und er müsste für alles aufkommen.
Aber mir ist auch klar ich kann das nur weil wir in der Hinsicht immer noch ein Team sind,für unsere Kinder.

@Nin:Ich bin sprachlos,dein Ex-Mann ist in meinen Augen einfach krank.Ein anderes Wort dafür finde ich nicht.Es macht einem Angst zu lesen wie unberechenbar er ist.Und wenn er wirklich am Wohl seiner Kinder intressiert wär dann würde er dich auch unterstützen in der Betreuung.(und seinen Zorn auf dich hinten anstellen,aber dazu scheint er ja nicht in der Lage zu sein)Ganz einfach gesagt sind es ja seine Kinder die auf der "Strasse stitzen" wenn du Arbeiten musst und euren Lebensunterhalt verdienst.So eine Ansicht macht mich sprachlos -und dir das Leben schwer.Das tut mir sehr leid für Dich!

Ich habe meinen Ex-mann übrigens auch mit 15 kennengelernt und früh geheiratet er war meine erste grosse Liebe.Bei ihm ist es genau so und ich denke gerade der Punkt verbindet uns aber auch noch auf eine spezielle Weise.

Ich nehme viele Gedanken mit ins Bett und wünsche euch allen eine gute Nacht¨Nana
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Nin
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Beitrag von Nin »

Wenn ich mein Posting noch mal lese, habe ich Angst, dass es zu hart klingt: ich lasse meine Kinder immer mit Vertrauen beim Vater, ich weiss, dass er sich gut um sie kümmert, anders als ich, aber gut. Ich bleibe dabei, dass er eigentlich kein schlechter Mensch ist und dass ich ihn sehr verletzt habe. Noch immer habe ich die Hoffnung, dass er mir irgendwann verzeihen wird. Dafür bin ich zu einigem bereit.

Natürlich ist es traurig, und ich mache sicher auch Fehler, auch gegenüber den Kindern.

Aber, BabyOne, da hast du recht, die Distanz ist ein Mittel, um Ruhe in den Alltag zu kriegen. Ich will mein Leben leben, mit meinem Schatz glücklich sein, ich will keinen Streit und ich habe meinen Ex genug verletzt. Er mich auch. Also kämpfe ich nur dann, wenn es ganz wichtig ist.

Nana, meine Familie sagt mir immer wieder, dass mein Ex spinnt. Vielleicht tut er das. Ich denke oft, in seinem Kopf ist das 21. Jahrhundert noch nicht ganz angekommen. Seine Mutter hat seinen Vater vergöttert und angehimmelt und nie kiritisiert. Vor hundert Jahren hätte man seine Reaktion als normal erachtet und war als geschiedene Frau gesellschaftlich geächtet. Seiner Meinung nach gibt er sich sicherlich grosse Mühe, allein, weil die Kinder bei mir sind und er (ein bisschen) für sie zahlt. Meistens ist ja auch Ruhe, aber jetzt gibt es gerade die Sommerferien zu regeln und ich hatte diese Woche Austausch und bald Maturas (ich bin Lehrerin), wo alle meine Stundenpläne durcheinander geschmissen werden: mir graut es vor dem nächsten Monat.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Nana

Beitrag von Nana »

Liebe Nin

du wirst ihn am besten kennen,wie ich meinen Ex ja auch.Nur entschuldige niemals körperliche Gewalt (Beispiel:als er dich vom Stuhl gerissen hat)niemand und sei er noch so verletzt worden(seelisch) hat das Recht einem anderen Gewalt an zu tun.Vor den Kinder ist das um so schlimmer.

Auch ich habe meinen Mann verlassen und es traf ihn unendlich.Auch mir tut es leid für ihn,für uns alle und auch ich werde mich wohl ein Leben lang mehr oder weniger schuldig fühlen.Aber körperliche und seelische Gewalt(die Drohungen deinem Schatz gegenüber) darf man damit niemals entschuligen!

Es ist bewundernswert wenn du ihm verzeihen kannst,vielleicht irgendwann mal,trotzdem darf er sowas nicht machen.

Schön das du deine Kinder mit gutem Gefühl zum Vater geben kannst,vertraue auf dein Gefühl und geniesse deine grosse Liebe.Du hast sie verdient und trägst sicher auch deinen Teil bei das es harmonisch läuft!

Exgüsi wenn ich so klar dazu Stellung nehme aber ich habe selber Erfahrung damit(nich mit meinem EX-Mann!) und ich musste lernen andere nicht zu entschuldigen,gar den Fehler nur bei mir zu suchen.

Ich wünsche dir für die bevorstehnde turbolente Zeit alles Gute und das du Insel im Alltag findest wo du Kraft schöpfen kannst um alles zu organisieren.

Liebe Grüsse,Nana
aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Nin,
du beschreibst beinahe meine Geschichte!
auch bei uns waren Probleme bereits vor der Ehe vorhanden, ich wusste beispielsweise um seine Drogenprobleme (keine Spritzen) und dass er halt ein etwas "schwieriger " Mensch war.
Solange dann alles nach seinen Wünschen lief, war alles relativ ok. Ich arbeitet 100% und war viel weg, so konnten wir uns aus dem Weg gehen. Erst als unsere Tochter geboren war, fingen die Probleme richtig an. Hilfe hatte ich null und nichts, er liebte zwar das Kind, übernimmt aber bis heute keinerlei Verantworutng für sie.
Es kristallisierte sich dann immer mehr heraus, dass nicht nur ich mit ihm Probleme hatte, sondern er auch am Arbeitsplatz und überall Aerger bereitete.
Die Probleme spitzten sich dann dermassen zu, er wollte z. B nicht mehr mit uns essen, sondern allein!!!! weil ihn die "Gesellschaft " am Tisch störe...

Mit der Zeit kam psychische Gewalt ins Spiel und als ich ihm die Trennung bekannt gab, auch physische...

Auch mir ist schleierhaft, wie weit man unter die Gürtlelinie gehen kann, um sich an einem Anderen zu rächen. Bis heute ist in diesem Mann kein Funken Anstand und Charakter. Er befindet sich seit Jahren in Therapie, arbeitet nichts mehr, weil es nirgends geklappt hat. Seine Familie hat sich auch von ihm abgewendet, er ist sozusagen ein "soziales Wrack".

Ich habe es längstens aufgegeben, mit ihm zu reden, er ist einfach psychische krank.
Ich durfte ihn übrigens auch nicht mehr mit Vornamen anreden!!! Das war noch etwas vom Kleinsten, was hier gelaufen ist. Seine Racheversuche waren Seifenoper reif, heute versuche ich darüber zu stehen, aber es gab Zeiten, da ging ich nur mit Pfefferspray aus dem Haus und holte und brachte meine Tochter in die Schule. Einfach nackter Terror.
Zeiten, wo ich wirklich Angst um uns beide hatte

Ich könnte ein Buch damit füllen, aber es würde ja nichts ändern.

Der einzige Vorwurf, den ich mir mache, ist, dass ich ihn geheiratet habe und dass ich ihn dann nicht früher verlassen habe. Aber ich hoffte immer auf Bessserung und ich wollte es meiner Tochter nicht antun..
Heute weiss ich, dass es die beste Entscheidung war, die ich treffen konnte, es ist 8 Jahre her, Ruhe haben wir immer noch nicht... Er grüsst mich nicht mal..
Nana

Beitrag von Nana »

Liebe Val

wir haben wohl gestern Nacht fast zeitgleich geschrieben,daher habe ich auf deinen Text nicht Stellung bezogen.

Merci das du mir Mut zusprichst!Ich bin gespannt wie es weitergeht mit meinem Ex und guten Mutes.Aber es stimmt,manchmal verunsichern einem solche Aussage wie die meiner Kollegin dann tut es gut Wind aus der andern Richtung zu bekommen.

Was mir gestern Nacht auch noch so durch den Kopf ging.Ich kenne diesen Mann nun schon seit 17Jahren,also werde ich ihn wohl auch am meisten einschätzen können und wahrscheinlich ist es schon ihre Verbitterung die aus ihr spricht.

Liebe Grüsse "dä Hügäl uf";o) Nana
aisha

Beitrag von aisha »

...aber wisst ihr was... ich hatte trotz allem kaum je Rachegelüste ihm gegenüber.. er ist mir einfach gleichgültig und zeitweise tut er mir eigentlich auch leid.
Sein Leben ist in jeder Hinsicht futsch, keine Familie, keine Freunde, keine Arbeit und nun ist er offenbar auch noch ziemlich schwer erkrankt.
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