ADHS

Anregungen, Tipps, Fragen...
Nana

Beitrag von Nana »

Liebe Morpheus

ich finde auch das das wichtigste ist das das Kind "mitmacht" und einbezogen wird,egal was man zur Unterstützung unternimmt.

Und wenns nicht passt (wie bei euch bei der Kinesiologie) muss man das auch akzeptieren.

Ich habe allgemein bei den Kindern und mir tolle Erfahrungen mit Homeopathie und Kinesiologie gemacht,für mich schliesst sich die Schulmedizin und Naturmedizin gegenseitig nicht aus.

Hauptsache es unterstützt die Sache auf einem guten Weg.

Liebe Grüsse,Nana
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo zusammen,

hole das Thema wieder hervor. Bei unserem Co-Sohn haben sich so einige Dinge ereignet.

Nach langem hin und her, bwz. wie gehts in der Schule weiter... nach dem anschauen einer Tagesschule, der Überlegung hier bei uns in die Schule zu gehen hat sich einiges getan.

die Mutter wird psychiatrisch/psychologisch betreut

Der Co-Sohn wird den Mittagstisch und die Aufgabenhilfe in seiner Stadt besuchen

Es wird mit einer Neuro-Feedback-Therapie begonnen. Falls nötig wird noch eine Lerntherapie angefangen.

Wir, vorallem mein Mann hat sich aus dem Thema Schule , bez.. seines Sohnes völlig ausgeklinkt und sich beim SPD und KJPD für die Schulgespräche abgemeldet. Die Kindsmutter war so damit beschäftigt den Hass auf ihren Ex-mann zu halten, dass der Junge völlig unterging.

lg Morpheus
Nana

Beitrag von Nana »

Liebe Morpheus

ich bin froh für euch das nun ganz genau abgeklärt wird wie man dem Jungen helfen kann.Hoffentlich nimmt die Mutter auch Hilfe an zur Unterstützung des Kindes.

Ich merke bei meinem Kind das es nicht einfach ist.Vorallem wenn man getrennt lebt und der sichtliche Anfang fürs Umfeld erst da seinen Lauf genommen hat.Dann heisst es schnell :"isch jo kai Wunder so wiä diä läbäd...".

Bei mir kommt dann jedes Mal so ein Gemisch von Wut und Hilflosigkeit auf.Auf der einen Seite weiss ich genau,jedes Kind ist anders und besonders und doch habe ich schon von Babyalter an gesehen,dieses Kind ist nochmals anders,anders;o) und gleichzeitig macht man sich genau die Vorwürfe selber...:Tritt das jetzt erst in Kraft seitdem die Ur-familie nicht mehr ist....

Tief drinn weiss ich das es Blödsinn ist.Mein Sohn ist genau so toll wie er ist und genau darum liebe ich ihn.Er macht seinen Weg und wir können nur von ihm lernen.

Liebe Grüsse und Zuversicht,Nana
aisha

Beitrag von aisha »

hallo zusammen,

nun bin ich mit meiner Tochter auch beim Thema Ritalin angelangt.

die Abklärungen beim Jugendpsychiater ergaben ein ADHS, was ich seit Jahren ja vermutete, aber kein Psychologe . KiA etc, bereit waren , dem nachzugehen.
Gut, andere Probleme sind auch vorhanden, mein Kind kommt noch immer nicht mit der Scheidung klar, sie war 4 1/2, als wir uns trennten.

Nun habe ich bis nächste Woche Zeit, mir zu überlegen, ob wir einen Versuch mit Ritalin starten wollen oder nicht. Das bereitet mir einiges Kopfzerbrechen. Ich liebe mein Kind mit all seinen Ecken und Kanten und will es eigentlich nicht "verändern". Handumkehrt hat sie offenbar einen überdurchschnittlichen IQ, die Schulleistungen hingegen sprechen eine komplett andere Sprache.

Die ADHS Kinder, die ich kenne, sind eigentlich rund um die Uhr zappelig und auffällig. Meine Tochter hingegen hat ganz ruhige Phasen, sie kann sich zusammenreissen, wenns nötig ist, aber danach explodierts.
Sie hat völlig "normale" unauffällige Tage, dann wieder zehrt sie nur an den Nerven.
Die Lehrerin findet sie im Verhalten nicht auffällig...meine Eltern finden sie unmöglich..

Bestimmt ist es keine schlimme Form von ADHS.

Ich für mich und auch mit meinem Partner zusammen, sind eigentlich dafür, eine Versuch mit Ritalin zu wagen. Sollte sie jedoch Nebenwirkungen zeigen, würde ich es sofort absetzen.

Nun kommt aber bei mir das schlechte Gewissen. Tue ich meiner Tochter etwas Gutes damit, dass sie dann vielleicht in der Schule weniger Probleme hat, oder befriedige ich mein eigens Ego, nämlich dass sie eine gute Schülerin ist.???

Naürlich wird sie begleitend eine Psychotherapie machen. Oder soll ich warten, ob die Therapie anschlägt und erst dann den Entscheid für oder gegen Ritalin treffen?

Mit ihren derzeitigen Noten, ist der Uebertritt in die SEk. A sehr gefährdet. Die Lehrerin ist aber ganz klar der Ansicht, dass meine Tochter viel zu intelligent sei, als dass man sie in die Sek. B schicken sollte, im Gegenteil, die Lehrerin ist der Ansicht, das wäre total kontraproduktiv!

Vielleicht hat die ein oder andere von euch mir noch eine weiteren Input.

Ich will das Beste für meine Tochter (nicht für mein EGo) und möchte mir die Entscheidung nicht so einfach machen.

Vielen Dank!
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo,

bei meinem Stiefsohn bestand auch mal der Verdacht auf ADHS, wobei die psychologischen Untersuchungen das letztlich nicht bestätigt haben. Die Psychtherapeutin, bei der er in Behandlung ist, sagte uns dass man da keine Angst haben muss, weil das Medikament nur bei den Kindern wirkt, die wirklich ADS haben. ADS hat etwas mit einem gestörten Stoffwechsel zu tun, und der wird durch das Medikament ausgeglichen. Wenn das Medikament nicht wirkt oder wenn es zu starke Nebenwirkungen hat, dann setzt man es ja sowieso wieder ab. Außerdem müssen die Kinder die Medikamente ja nicht lebenslang nehmen, sondern nur für einige Jahre.

Vor allem muss die endgültige Entscheidung ja nicht gleich getroffen werden, man kann ja erstmal eine Testphase von ein paar Wochen machen und dann abwägen was es bringt und ob man so weiter machen will.

Wenn Du das beste für Deine Tochter willst, kannst Du sie ja auch in die Entscheidung einbeziehen - am besten vielleicht nach der ersten Testphase. Dann kann sie sagen wie es ihr mit und ohne Medikament geht und wie sie selber das empfindet . Manche Kinder empfinden das Medikament als eine riesige Erleichterung, weil sie sich selber auf einmal als kompetent erleben, Lernerfolge haben (ich bin also doch nicht so doof) und besser mit ihrer Umwelt auskommen. Andere haben vielleicht den Ehrgeiz ihre Probleme ohne Medikamente in den Griff zu bekommen.
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eine gemeinsame Tochter 15 J.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

liebe Babyone,
Dein letzter Abschnitt, sind eigentlich genau die Dinge die mich dazubewogen haben, JA zu sagen zu einer Testphase.

aisha:
Du hast ja die Geschichte meiner Tochter auch gelesen. ADHS ist ein Überbegriff für das Zusammenspiel verschiedener Dinge. Bei den einten Kinder ist sticht das hyperaktive hervor, bei anderen eher die Impulsivität etc.
Meine Tochter hat sehr viele ruhige Momente. Dann sind aber auch die Reize sehr reduziert. Diese ruhigen Momente hat sie vorallem ausserhalb der Schule. z.b. hier bei uns, wenn sie das einzige Kind ist im Haus oder aber wenn sie sich mit einem Buch verkriecht, malen und basteln tut. Sie eine Tätigkeit ausführt die sie "einfängt" und sie quasi für Besonderheiten nicht offen ist.
Darüber können wir Eltern eigentlich ganz froh sein, zeigt es das unsere Kinder die Fähigkeit dazu haben und weiter ausbauen können.

ich wünsche mir für meine Tochter, dass sie mit dem Medikament ihre Energie kanalisieren kann, Erfolgserlebnise haben wird und ihre gute Intelligenz vermehrt einsetzen kann zur Stärkung ihres "ich".
An sich arbeiten wird sie so oder so müssen/dürfen/können. Dafür geht sie auch in die Therapie. Wenn das Medikament ihr dabei hilft freue ich mich darüber.-

Das meine Tochter Ritalin bekommen wird, darüber spreche ich schon jetzt nur mit den Co-Elternteilen und Elternteilen. Ansonsten erspar ich mir (ausser hier im Forum) die Energie und Nerven.
(ich vergleiche das gerne mit "Impfen ja oder nein". Das ist auch so eine Debatte aus der ich mich versuche rauszuhalten.)

lg Morpheus
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Franzie
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Beitrag von Franzie »

In meiner Familie ist POS stark present. Meine Tochter und mein Patenkind (Sohn meiner Schwester) haben ADHS, mein Sohn und ich ADS.

Bei der Abklärung meinem Sohn fragte mir dem Arzt ob ich über Ritalin nachdenken würde. Damals kannte ich es noch nicht so gut ausser vom Hören und wusste auch ncht genau was es bewirken sollte. Er hat es mir so erklärt: das Gehirn ist wie ein Orchester. Mit ADS spielt jeder seine eigene Musik und Ritalin ist der Dirigent der dafür sorgt dass alle zusammen spielen. Ich fand es ein sehr gutes beispiel.

Später als ich die Abklärung gemacht habe, habe ich das Ritalin genommen. Ich hatte aber dadurch ziemliche Herzflattern vorallem Abends. Danach habe ich es mit dem Concerta probiert und es ging mir besser. Aber später musste ich sonst noch Medikamente nehmen und ich wollte nicht "mischen" deswegen habe ich es abgesetzt und nicht mehr wieder angefangen

Meine Kinder bekommen es bisher nicht da ich der Meinung bin dass solange sie keine grosse Probleme in der Schule haben, sie es nicht brauchen. Zudem müsste ich mich dann ewig dafür bei meiner Schwiegermutter (meine Vermieterin, und wohnt im gleichem Haus) rechtfertigen da sie denkt dass ADHS gar keine Krankeit ist sondern es läge an der falsche Erziehung...
Das wichtigste ist nicht nie umzufallen, sondern immer wieder aufzustehen

Patchwork seit Juli 08. Ich habe 2 Kinder, er auch 2
aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Morpheus,

ich möchte es ebenso wenig wie du an die grosse Glocke hängen. Ich sage es wohl der Lehrerin, thats it!
Auch meine Eltern brauchen das nicht zu erfahren, dann kommt nämlich gleich wieder die alte Leier: wir haben ja immer gewusst, dass....
meinen Ex werde ich sowieso nicht informieren, er hat sich die letzten Jahre bei mir nicht ein einziges mal nach den Leistungen, Interessen oder sonstigen Begebenheiten seiner Tochter erkundigt.

Habe heute morgen aus dem Bekanntenkreis erfahren, dass dort die unterdessen 11 jährige Tochter jahrelang mit gewaltigen Dosen Ritalin behandelt wurde, und zwar vom HAUSARZT!!! nun hat sich heruasgestellt, dass das Kind gar kein ADHS hat, sondern nur einfach "schwierig" ist.
Offenbar war das Mädchen unter Ritalin aber ein absolutes Lamm! Soviel zum Thema, wirkt nur bei ADHS. Davon bin ich nämlich nicht überzeugt!

Morpheus; meine Tochter sitzt auch manchmal stundenlang in ihrem Zimmer und "nuscht" irgenwas vor sich hin, mit sich und der Welt zufrieden.
Das ist häufig aber auch nach komplett eskalierten Situationen. Es scheint mir, als ziehe sie selbst die Notbremse.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

hallo aisha,

dass das Kind "einfach nur schwierig" war mag ich nicht so ganz glauben... vielleicht hat es sich durch die Medikamentengabe bzw. einfach durch das Älterwerden und Reifen des Gehirns gebessert, so dass ADHS jetzt nicht mehr feststellbar ist?

Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Eltern vielleicht allein aufgrund ihres Glaubens an die Wirksamkeit des Medikamentes anders (besser) mit der Tochter umgegangen sind und dann vielleicht weniger widerspenstiges Verhalten provoziert haben - der Placebo-Effekt im doppelten Sinne?
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo zusammen,

mein ehemaliger Chef war sehr zurückhaltend mit Ritalin-Rezepten. Schon fast pingelig was das Herausfinden der richten Dosis ist und hat dann auch in den meisten Fällen auf Concerta umgestellt. Zudem waren Blut-Kontrollen Pflicht.

Genau will ich es auch in Bezug auf meine Tochter halten.

lg Morpheus
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